DE2533337C3 - Auslöseskibindung - Google Patents
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Description
65
Die Erfindung betrifft eine Auslöseskibindung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Aus der AT-PS 3 02 126 ist eine Auslöseskibindung bekannt deren Ausbildung auf dem Grundgedanken
beruht nicht mehr die am Sohlenhalter auftretende Kraft sondern die Realtivbewegung zwischen der Platte
und dem Ski als Parameter für die Auslösung zu verwenden. Dieser Gedanke wird jedoch nur in bezug
auf die Auslösung bei Drehstürzen verwirklicht Die Rückstellvorrichtung für die Trittplatte besitzt einen
einzigen, starren Hebelarm, der mit einem lotrechten Bolzen in den Vorderbacken und auch die Trittplatte
eingreift, und zwar in eine im Vorderbacken angeordnete Schlitzführung und einen in der Trittplatte vorgesehenen
Längsschlitz beim Ausschwenken der Trittplatte innerhalb des Elastizitätsbereiches wird der Vorderbakken
durch den Eingriff des Bolzens des Hebelarms verriegelt und immer in Längsrichtung der Trittplatte
gehalten. Erst nach einer den Elastizitätsbereich überschreitenden Ausschwenkung der Trittplatte wird
der Skischuh freigegeben.
Der Erfindung liegt jedoch die Aufgabe zugrunde, eine Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der die Relativbewegung zwischen der Platte und dem Ski als Parameter für die Auslöung
verwendet wird, so auszugestalten, daß sie bei niedriger, leichter Bauweise und ohne Versteifung des Skis auch
bei Frontal- und Dreh-Frontal-Stürzen öffnet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die irr. kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst.
Bei einem reinen Drehsturz rotiert die Platte um die in ihrem Mittelbereich vorgesehene Hochachse. Die
Auslösesperre wird freigegeben, sobald ein vorbestimmter Grenzdrehwinkel erreicht ist. Im vorderen
Beschlag tritt dabei ein rein seitliches, bogenartiges Gleiten auf. Bei einem reinen Frontalsturz, der sehr
selten vorkommt, klappt die Platte 3 um den vorderen Beschlag hoch und gleitet dabei längs der Hochachse
nach oben. Auch hier wird die Auslösesperre freigegeben, sobald ein vorbestimmter Hochklappwinkel erreicht
wird. Bei einem Dreh-Frontal-Sturz überlagern sich die beiden Bewegungen in ihrer Wirkung auf das
Folgeglied. Der besondere Vorteil der neuen Bindung liegt darin, daß die Platte unmittelbar auf dem Ski
aufliegt, so daß ihre Bauhöhe gering ist, und keine Gefahr eines Eindringens von Fremdstoffen unter die
Platte besteht. Da nur eine Platte vorhanden ist, ist die Auslöseskibindung leicht.
Infolge der Lagerung der Platte an einem zentralen Drehzapfen tritt keine unerwünschte Versteifung des
Skis ein.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung geht aus Unteranspruch 2 hervor. Bei dieser besonders
einfachen mechanischen Lösung folgt das Folgeglied den Bewegungen der Platte relativ zum Ski. Die sich
dadurch ergebenden räumlichen Bewegungen des Folgegliedes werden auf mechanischem Weg über den
Kolben und die Hebelanordnung auf die Auslösesperre übertragen und dabei in lineare Bewegungen umgesetzt.
Ein weiteres, zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus Unteranspruch 3 hervor. Zwischen
dem zungenartigen Eingriffsteil und der Aussparung der Platte ergibt sich ein sehr sicherer und verschmutzungsunanfälliger
Eingriff.
Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung geht aus Unteranspruch 4 hervor. Bei dieser
mechanisch besonders einfachen Ausbildung werden die räumlichen Bewegungen des Folgegliedes besonders
zuverlässig in lineare Bewegungen umgesetzt. An der
Flansch- bzw. Hutfläche des Folgegliedes ergeben sich annähernd gleich bleibende Reibungsverhältnisse.
Ein zweckmäßiges Merkmal einer erfindungsgemä-Qen Ausführungsform läßt sich weiterhin aus Anspruch
5 entnehmen. Es genügt hier ein einziger Teil, nämlich ein zweiarmiger Hebel, um die Lines rbewegungen des
Federkolbens, die von den räumlichen Bewegungen des Folgegliedes abgeleitet wurden, auf die Auslösesperre
zu übertragen.
Eine vorteilhafte Ausführungsvariante geht ferner aus
Anspruch 6 hervor. Durch Betätigen dieses Auslösehebels kann die Auslösesperre willkürlich gelöst werden,
wenn der Skifahrer aus der Bindung auszusteigen wünscht. Zweckmäßig ist es dabei, wenn gemäß
Anspruch 7 der Lösehebel als Fortsatz des zweiarmigen Hebels ausgebildet ist, so daß in der Mechanik keine
zusätzlichen Bauteile erforderlich sind.
Damit bei einer Hochauslösung die Relativbewegungen zwischen der Platte und dem Ski als Parameter für
die Auslösung eindeutig abgegriffen werden können und nicht durch zusätzliche Kräfte beeinflußt werden, ist
es zweckmäßig, gemäß Anspruch 8 vorzugehen. Die Abschrägung der Unterseite der Platte verhindert einen
unerwünschten Kontakt zwischen dem vorderen Ende der Platte und der. Oberseite des Skis, der eine
zusätzliche Bewegungskomponente in die Realtivbewegung zwischen der Platte und den Ski einbrächte. Die
Platte kann infolge der Abschrägung zunächst in dem vorbestimmten Bereich des. vorderen Beschlages
hochschwenken, ohne daß ein zusätzlicher Kontakt zwischen der Platte und dem Ski stattfände. Der
angegebene Winkelbereich der Abschrägung berücksichtigt auch, daß bei Skidurchbiegungen die Skioberseite
vor dem vorderen Beschlag sich gegebenenfalls dem vorderen Ende der Platte nähern könnte oder sie schon
belasten könnte, ehe die Relativbewegung zum Ermitteln der Parameter für die Auslösung stattgefunden hat.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Auslöseskibindung,
F i g. 2 eine Seitenansicht der Auslöseskibindung nach Fig. 1,
F i g. 3 eine Draufsicht auf die Auslöseskibindung nach den F i g. 1 und 2, teilweise im Horizontalschnitt,
F i g. 4a—4c eine Draufsicht auf die am Ski befestigten
Teile der Skibindung unter Weglassung der Platte,
F i g. 5 einen Schnitt durch den vorderen Teil der Bindung in vergrößertem Maßstab,
F i g. 6 einen Teilschnitt durch den vorderen Teil der so Bindung entsprechend der Schnittlinie VI-VI in F i g. 3,
F i g. 7 einen Teilschnitt entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig. 6,
F i g. 8 eine Seitenansicht des rückwärtigen Teiles der Bindung in gegenüber den F i g. 1 bis 3 vergrößertem
Maßstab,
F i g. 9 eine der F i g. 8 entsprechende Darstellung bei in Freigabestellung befindlicher Bindung,
Fig. 10 einen Vertikalschnitt durch den in den F i g. 8
und 9 dargestellten Bindungsteil kurz vor der Freigabe, und
Fig. 11-13 eine elektrische und eine hydraulische Bauform der erfindungsgemäßen Skibindung.
Wie aus den F i g. 1 bis 3 und 8 bis 10 erkennbar, ist an
einem Ski 1 ein nur in Fig. 1 und 10 angedeuteter Skischuh 2 unter Zwischenschaltung einer Platte 3 aus
festem Material festgehalten. Am Ski 1 sind aus den F i g. 4a, 4b und 4c in Draufsicht erkennbare Beschläge 4
bis 6 mittels näher nicht bezeichneter Schrauben befestigt Die Befestigung der Beschläge 4 bis 6 erfolgt
mit einer Bohrlehre in an sich bekannter Weise. Man kann die Beschläge aber auch unmittelbar oder mit Hilfe
einer Zwischenschicht auf den Ski 1 aufkleben. Der Beschlag 4 gemäß der Fig.4a weist einen von der
Skioberfläche etwa Z-förmig hochstehenden Lagerteil 7 (vgl. Fig. 1 und 10) auf, wobei der unter Neigung
verlaufende mittlere Bereich des Lagerteiles 7 mit einer Durchbrechung 8 versehen ist und zur Aufnahme eines
noch später ausführlich zu beschreibenden Folgegliedes 9 dient
Der im mittleren Bereich der Platte 3 angreifende Beschlag 5 weist einen eine lotrechte Hochachse 10
bildenden Drehzapfen auf, der in eine entsprechende Ausnehmung 11 der Platte 3 eingreift Der Drehzapfen
und die Ausnehmung können etwas nach oben konvergieren oder mit Spiel ineinandergreifen, um ein
Abheben des hinteren Endes der Platte 3 vom Ski 1 zu ermöglichen.
Der im vorderen Bereich der Platte 3 auf dem Ski 1 angeordnete Beschlag 6 ist als Ganzes als eine elastische
Halterung, vorzugsweise als eine Kunststoffeinlage, gebildet, die mit einer zugehörigen Ausnehmung der
Platte 3 in Eingriff gebracht werden kann. Die Einzelheiten des Aufbaus dieses Beschlags sind der
F i g. 5 zu entnehmen.
Der Beschlag 6 besitzt ein elastisches Basisteil 66 und
ein metallisches Eingriffsteil 6c. Die Teile 6b und 6c sind auf dem Ski festgeschraubt.
Der Eingriffsteil 6c ragt in eine Ausnehmung 3a der Platte 3 und wird von einer in der Platte 3 verankerten
Gleitzunge 3b aus Kunststoff Untergriffen. Die Platte 3 stützt sich auf dem Eingriffsteil 6c mit einer Kunststoffeinlage
3c ab.
Der als Halterung dienende Beschlag 6 verhindert ein Abheben des vorderen Teils der Platte 3 vom Ski.
Hingegen kann die Platte 3 sich seitwärts um die Hochachse 10 begrenzt verschwenken. Der ßasisteil 6b
aus Kunststoff verleiht der Halterung eine gewisse Elastizität und gleicht dadurch Passungsdifferenzen aus.
Wie aus den F i g. 1 und 2 erkennbar, ist der vordere untere Teil der Platte 3 abgeschrägt und schließt mit
dem Ski 1 einen nach vorn offenen Winkel von etwa 5 bis 20 Grad ein. Diese Abschrägung ist vorteilhaft, um
ein Hochschwenken des hinteren Plattenendes, insbesondere auch dann zu ermöglichen, wenn die Schuhsohlenspitze
la stärker als in F i g. 1 gezeigt, die Platte nach vorn überragt. Es wurde gefunden, daß bei einem
Winkel von 5 Grad ein Überragen von etwa 40 mm noch tragbar ist.
Die Schuhferse 2b wird von einem im Prinzip bekannten, auslösbaren Fersensohlenhaker 12 niedergehalten.
Dieser weist einen das rückwärtige Sohlenende übergreifenden Niederhalteteil 12a auf, der mittels
einer quer zum Ski verlaufenden Drehachse 13 am rückwärtigen Ende der Platte 3 gelagert ist. Mit dem
rückwärtigen Ende der Platte 3 ist eine Federkolbeneinrichtung 15 verbunden, die einen Zylinder 16 aufweist,
der in einem nach hinten verzogenen Halteteil 17 der Platte 3 gebildet ist. Im Zylinder 16 ist ein Federkolben
18 geführt, der gegen die Kraft einer Feder 19 im Zylinder 16 nach hinten verschoben werden kann. Die
Vorspannung der Feder 19 kann mittels einer Einstelleinrichtung 20, die aus mehreren Einlegplatten
besteht, verändert werden. Die Stirnseite des Federkolbens 18 ist auf das Folgeglied 9 gestützt, welches etwa
die Form eines Pilzes hat. Der Hut 21 des Pilzes bzw. der
Rand des Hutes 21 stützt sich auf eine Auflagefläche 22, die im freien Teil des Zylinders 16 als Widerlager für das
Folgeglied 9 vorgesehen ist. Der Stiel 23 des Folgegliedes 9 ragt in die Ausnehmung 8 des Lagerteiles
7 und kann sich innerhalb vorgegebener Grenzen in dieser verstellen. Der Stiel 23 weist zwischen seinem in
die Ausnehmung 8 eingreifenden Ende und dem Hut 21 eine Verdünnung auf, die dem Folgeglied 9 genügend
Bewegungsfreiheit in jeder Richtung verschafft. Einzelheiten der pilzartigen Ausbildung eines solchen ι ο
Folgegliedes und seiner Abstützung im Zylinder eines Federkolbens sind der OE-PS 3 03 578 zu entnehmen.
Allerdings ist der Hut des Folgegliedes bei letzterer an der vom Stiel abgewandten Seite kugelkalottenförmig.
Das Folgeglied 9 der Erfindung hat dagegen einen flachen Hut 21, der mit seinem Rand den Federkolben
18 bei einem Verschwenken des Folgegliedes im wesentlichen nur punktförmig berührt, was zu günstigeren Reibungsverhältnissen führt.
An einer weiteren quer zur Skilängsrichtung verlaufenden, mit dem Zylinder 16 verbundenen Achse 24 ist
ein zweiarmiger Hebel 25 verschwenkbar gelagert, dessen einer Arm 26a mit seinem oberen Ende an einer
Sperrfläche 28 des Niederhalteteiles 12a anliegt und dessen Hochschwenken in der Gebrauchsstellung
verhindert. Der andere, kürzere Hebelarm 26b trägt einen Querstift 25a, der mit einem nach unten aus einem
Längsschlitz des Zylinders 16 herausragenden Fortsatz 18a des Federkolbens 18 zusammenwirkt Der Hebel 25
hat außerdem einen Fortsatz, der als Auslösehebel 27 ausgebildet ist und zum willkürlichen Offnen des
Fersensohlenhalters 12 dient Auf diese Weise ist der Hebel 25 sowohl Teil einer lösbaren Sperre für den
Niederhalteteil 12a als auch ein Betätigungselement für die willkürliche Auslösung.
Die Schuhspitze 2a wird mittels eines Sohlenhalters 32 an der Platte 3 gehalten. Die Befestigung des
Sohlenhalters 32 auf der Platte 3 wird anhand der F i g. 6 noch später ausführlicher beschrieben.
Im Beschlag 4 kann, wie wenigstens in F i g. 1 erkennbar, ein Gleitstreifen 33 vorgesehen sein, der die
Reibung beim Verdrehen der Platte 3 mindert und sie auf der Skioberfläche elastisch abstützt
Wie F i g. 3 zeigt, ist an beiden Seiten des Zylindergehäuses 16 je ein zweiarmiger Hebel 25 vorgesehen. Die
beiden Hebel sind an den oberen Enden ihrer Fortsätze durch ein Querstück 27a verbunden, das zum Ansetzen
der Skistockspitze beim willkürlichen öffnen dient. An den unteren Enden der Arme 26b sind die beiden Hebel
25 außerdem durch den Querstift 25a verbunden. In Fig.3 wurde übrigens der Niederhalteteil 12a ausgebrochen, um die Verankerung des Folgegliedes 9 im
Lagerteil 7 auch in Draufsicht erkennbar zu machen.
Im Zusammenhang mit den F i g. 2, 3, 6 und 7 sind
Einzelheiten des vorderen Sohlenhalters zu erkennen. Der Sohlenhalter 32 verläuft kreisbogenförmig entlang
der Schuhspitze 2a und ist unterhalb des Vorderteiles der Platte 3 befestigt Zu diesem Zweck ist gemäß
Fig.6 unterhalb der Platte 3 eine Verankerung 34
vorgesehen, in die ein abgewinkeltes Haltestück 35 ω
eingreift Zum besseren Verständnis der Ausbildung dieser Halterung ist in Fig.7 ein Schnitt entlang der
Linie VII-VlI der Fig.6 gezeigt Wie aus Fig.7
erkennbar, ist das Haltestück 35 von der Verankerung 34 umfaßt, wobei letztere zwischen Teilen der Platte 3
festgeklemmt ist
Die erfindungsgemäße Auslöseskibindung wird wie folgt betätigt:
Zum Verbinden des Skischuhes 2 mit dem Ski 1 wird die Schuhspitze 2a in den vorderen Sohlenhalter 32
eingeführt und die Schuhsohle 26 niedergetreten. Die Teile befinden sich anfangs in der Stellung nach F i g. 9.
Durch einen Sporn Hb am Niederhalteteil 12a wird dieser dabei in die Einraststellung gebracht (Fig. 1, 2
und 8). Das obere, nockenförmige Ende jedes Hebelarmes 26a gleitet dabei unter die zugehörige Sperrfläche
28 und hält dadurch den Niederhalteteil 12a in der Gebrauchsstellung fest.
Wirkt nun eine äußere Kraft auf die Platte 3, so kann sich diese bis zu einem gewissen Maß relativ zum Ski
bewegen, ohne daß der Skischuh 2 freigegeben würde.
Bewegungen der Platte 3 relativ zum Ski 1 veranlassen das Folgeglied 9 sich im Lagerteil 7 zu
verschwenken. Fig. 10 zeigt beispielsweise, welche Stellung das Folgeglied 9 einnimmt, wenn sich die Platte
3 vom Ski 1 an ihrem hinteren Ende abhebt. Entsprechend verschwenkt sich das Folgeglied 9
seitlich, wenn die Platte 3 sich gegenüber dem Ski 1 um den Drehzapfen 10 verdreht. Bei einer Überlagerung
von Drehen und Abheben verschwenkt sich das Folgeglied 9 im Lagerteil 7 unter einem der Kraftüberlagerung entsprechenden Winkel zwischen der Vertikalen
und der Horizontalen.
Bei seiner Schwenkbewegung stützt sich der Hut 21 des Folgegliedes 9 einerseits an der Auflagefläche 22 ab
und drückt andererseits den Federkolben 18 gegen die Kraft der Feder 19 zurück. Dies ist klar aus Fig. 10
ersichtlich. Der sich nach hinten bewegende Federkolben 18 nimmt über seinen Fortsatz 18a den Querstift 25a
mit und verschwenkt dadurch die beiden Hebel 25. Innerhalb des obengenannten Elastizitätsbereiches
verbleiben die oberen linden der Hebelarme 26a unter den zugehörigen Sperrflächen 28, so daß der Schuh 2
noch nicht freigegeben wird und nach Wegfall der auf die Platte 3 wirkenden Kraft die Teile durch die Feder
19 wieder in die Gebrauchsstellung zurückgeführt werden.
Überschreitet die auf die Platte 3 wirkende Kraft und damit die Relativbewegung der Platte 3 gegenüber dem
Ski 1 das zulässige MaB, dann verschwenkt der Federkolben 18 die Hebel 25 so weit im Uhrzeigersinn,
daß die oberen Enden der Hebelarme 26a die Sperrflächen 28 nach vorn verlassen (F i g. 9) und den
Niederhalteteil 12a zum Verschwenken um seine Drehachse 13 freigeben. Der Schuh löst sich dann aus
der Bindung.
Unmittelbar nach der Freigabe des Niederhalteteils 12a hört die Kraftwirkung auf die Platte 3 auf, so daß die
Feder 19 sie über den Federkolben 18 unter Abstützung am Folgeglied 9 wieder in die Ausgangsstellung
zurückführt
Der Niederhalteteil 12a wird nach der Freigabe durch eine schwache, ihn im Öffnungssinn belastende nicht-gezeichnete Feder in der Freigabestellung nach Fig.9
gehalten.
Eine ebenfalls nicht-gezeichnete, schwache Feder
belastet die Hebel 25 in der Zeichnung im Gegenuhrzeigersinn, so daß die Hebelarme 26a nach der Freigabe
in der aus F i g. 9 ersichtlichen Stellung verbleiben, in der sie unten an den Niederhalteteil 12a anschlagen.
Beim Wiedereinsteigen wird der Niederhalteteil 12a über den Trittsporn 126 unter Überwindung der Kraft
der schwachen Feder nach unten geschwenkt Dadurch werden die Hebelarme 26a frei, so daß die auf die Hebel
25 wirkende schwache Feder sie in die insbesondere aus Fig.8 erkennbare Sperrstellung drehen kann. Dabei
kommt der Querstift 25a wieder in Anlage an den Fortsatz 18a. Er kann von diesem aber auch einen
kleinen Abstand behalten, wenn man die Elastizität anstelle oder zusätzlich zu der entsprechenden Dimensionierung
der Sperrfläche 28 durch einen Totgang zwischen den Teilen 18a und 25a gewährleisten will.
Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip läßt sich folgendermaßen darstellen:
Der auf den Fuß des Skifahrers wirkenden Belastung entspricht eine analoge Bewegung der Platte 3
gegenüber dem Ski 1. Diese Bewegung wird mittels eines am Ski gelagerten Folgegliedes ermittelt und in
ein Getriebe eingegeben. Das Getriebe überträgt die Bewegung auf die Sperre des Sohlenniederhalteteiles
und gibt diesen frei, sobald das Folgeglied eine unzulässig große Bewegung und damit eine die zulässige
Grenze überschreitende Belastung des Fußes feststellt.
Bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel ist das Folgeglied ein mechanisches Teil 9, das durch
Einklemmen des Hutes 21 zwischen dem Federkolben 18 und der Auflagefläche 22 kugelgelenkartig mit der
Platte 3 verbunden ist. Die allseitigen Bewegungen dieses mechanischen Folgegliedes 9 werden zunächst
durch Verdrängen des Federkolbens 18 in eine Linearbewegung umgesetzt. Diese Linearbewegung
wird über den Fortsatz 18a und den Querstift 25a auf die doppelarmigen Hebel 25 übertragen. Deren Bewegung
führt dann zum Lösen der Sperre zwischen den Teilen 26a und 28. Der Federkolben und die Hebel 25 bilden
also zusammen das Getriebe, welches die Bewegungen des Folgegliedes 9 auf die Sperre 26a, 28 überträgt.
Neben der beschriebenen mechanischen Konstruktionslösung für das erläuterte Prinzip gibt es auch noch
andere mechanische und nicht-mechanische Baumöglichkeiten:
So könnte das Folgeglied ein mit einem Ende in der Platte kugelgelenkartig gehaltener Stift sein, der in
seinem Mittelbereich verschieb- und allseitig verschwenkbar in einem Lagerbock abgestützt ist. An
seinem anderen Ende könnte ein räumliches, Universalgelenke aufweisendes Hebelgetriebe angreifen, dessen
räumliche Bewegung erst in der Sperre selbst in eine Linearbewegung umgesetzt wird. Die Sperre würde in
diesem Fall einen Federkolben aufweisen, der durch das räumliche Hebelgetriebe linear verschoben wird.
Der die Linearbewegungen des Wandlers auf die Sperre übertragende Getriebeteil könnte auch ein
Seilzug, eine Zahnstange oder eine Zahnradpaarung sein. Wesentlich ist lediglich, daß die Bewegungen des
Folgegliedes in irgendeiner Form in eine Relativbewegung
der zusammenwirkenden Teile der Sperre ungesetzt werden.
Anstelle einer rein mechanischen Lösung wäre auch eine mechanisch-hydraulische Lösung denkbar. In
diesem Fall würde das Folgeglied in einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit bei seinen Bewegungen Hydraulikflüssigkeit
verdrängen, die über eine Hydraulikleitung und eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit die
Sperre betätigen würde.
Auch eine elektrische Bauform wäre denkbar. In diesem Fall könnte das Folgeglied ein Dehnungsmeßstreifen
sein, der zwischen der Platte und dem Ski gespannt ist. Die sich bei dessen Dehnung ergebenden
Widerstandsänderungen könnten in Signale umgewandelt werden, die eine elektromagnetische Sperre am
Sohlenniederhalter betätigen.
Wie die vorstehenden Beispiele zeigen, sind die
Begriffe »Folgeglied« und »Getriebe« im Sinne
vorliegender Erfindung sehr umfassend zu verstehen. Ein »Folgeglied« ist jedes Teil, das in der Lage ist, die
Relativbewegungen der Platte gegenüber dem Ski festzustellen. Als »Getriebe« wird jede Anordnung
verstanden, die die vom Folgeglied ermittelten Bewegungen in eine Relativbewegung der die Sperre
bildenden Teile umsetzt.
Anstelle der gezeigten Fersenhaltevorrichtung kann auch jede andere bekannte Einrichtung zum Halten
eines Schuhes auf einem Ski bzw. einer Platte verwendet werden, die eine lösbare Sperre aufweist. Beispielsweise
kommt ein üblicher Fersenstrammer in Frage, dessen Lösehebel mit dem die Bewegungen des Folgegliedes
übertragenden Getriebe in Verbindung steht.
Auch die vordere Sohlenhalterung kann in Abhängigkeit von den Bewegungen der Platte relativ zum Ski in
Freigabestellung gesteuert werden, wenn dort eine entsprechende Sohlenhalterung mit einer lösbaren
Sperre vorgesehen wird.
Schließlich ist es auch möglich, der Platte 3 elastische Rasteinrichtungen zuzuordnen, die ihre Rückstellung in
die Gebrauchslage nach einer Auslenkung bewirken. Solche Rasteinrichtungen sind dann erforderlich, wenn
das Folgeglied und das Getriebe selbst im Gegensatz zu dem gezeichneten Ausführungebeispiel nicht in der
Lage sind, die Rückstellung zu bewirken. Letzteres ist beispielsweise dann der Fall, wenn die vorstehend kurz
erläuterte elektrische Lösung gewählt wird.
Die in F i g. 11 gezeigte Ausführung betrifft eine
elektrische Bauform. Diese Steuereinrichtung wirkt mit der bereits beschriebenen Fersenhalteeinrichtung zusammen,
die daher nur durch den Fersensohlenhalter 12 und durch die Federkolbeneinrichtung 15 angedeutet ist.
wobei die Befestigung der Platte 3 am Ski 1 unter Zwischenschaltung einer auch als Gleitfläche dienenden
Unterlage 33 erfolgt. Der Fersensohlenhalter 12 ist an der Drehachse 13 am rückwärtigen Ende der Platte 3
gelagert. Wie es insbesondere der detaillierten F i g. 1 la
entnommen werden kann, wirkt das Folgeglied 9 ebenfalls mit dem Lagerteil 7 zusammen, wobei sich das
Folgeglied 9 am Federkolben 18, der von der Feder 19 beaufschlagt wird, abstützt. Der Fortsatz 18a greift im
vorliegenden Ausführungsbeispiel in den Bereich eines Gebers 41 ein, der mit einer elektromagnetischen
Induktionsspule 42 wirkverbunden ist. Die vom Geber auf die Induktionsspule 42 übertragenen Impulse
bewirken die Verstellung einer Sperrklinke 43. Die Sperrklinke ist um einen Bolzen 44 verschwenkbar
gelagert und übergreift mit ihrer Nase 47 einen am Fersensohlenhalter 12 befestigten Haltestift 45. Sperrklinke
43 und Induktionsspule 42 sind über ein Verbindungsglied 46 miteinander verbunden.
Innerhalb des Gebers 41 können verschiedenartig ausgebildete Einrichtungen vorgesehen sein, die die
Impulse in der Induktionsspule 42 erzeugen. Beispielsweise kann hier ein bereits angedeuteter Dehnungsmeßstreifen
vorgesehen sein. Diese Ausführungsform ist günstig, weil die elektrischen Übertragungselemente ein
geschlossenes System bilden.
Die Ausführungsform nach den Fig. 12 und 13
betrifft eine mechanisch-hydraulische Lösung. Mit den bereits bekannten Bestandteilen arbeitet nun eine
hydraulische Kolbeneinrichtung 15' zusammen, die mit einem weiteren Zylinder 51 über eine Leitung 50
verbunden ist. Einzelheiten dieser Einrichtung können der Fig. 13 entnommen werden, wobei zu beachten ist.
daß die Zeichnung lediglich eine Verbindungsart darstellt, wobei die Anschlüsse 48, 49 den jeweiligen
Gegebenheiten entsprechend an den Zylindern 15', 51 angeordnet werden können.
Im Zylinder 15' ist der Kolben 18' an der dem Folgeglied 9 entgegengesetzten Seite von einer
Flüssigkeit 52 beaufschlagt, die über eine Drosselöffnung 53 sowie über die beiden Anschlüsse 48, 49 und
über die Leitung 50 mit der im Zylinder 51 vorgesehenen Zylinderkammer 54 kommuniziert. Somit
ist die Flüssigkeit 52 sowohl in der Zylinderkammer 54 des Zylinders 51 als auch in der Zylinderkammer 60 des
Zylinders 15' vorhanden. Auch die Zylinderkammer 54 weist einen verstellbaren Kolben 55 auf, der von einer
Feder 56 beaufschlagt ist, deren Vorspannung über eine Stellschraube 57 in an sich bekannter Weise veränderbar
ist.
Die Wirkungsweise ist ähnlich wie bei der Ausführung nach Fig. 11, mit dem Unterschied, daß hier die
Stöße vom Folgeglied 9 über den Federkolben 18' und vermittels der Flüssigkeit 52 auf das Verbindungsglied
46' aufgebracht werden, die in der bereits beschriebenen Weise die Sperrklinke 43 betätigt.
10
Die Drosselöffnung 53 ist im vorliegenden Beispiel in einem Ventil 58 angeordnet, welches eine Durchflußöffnung
59 zwischen Zylinderkammer 60 und Leitung 50 abschließt. Diese Ausführung bewirkt, daß bei einer
Beanspruchung der Skibindung durch kleinere Stöße das öffnen nicht erfolgt, da die Drosselöffnung 53 eine
gewisse Verzögerung verursacht. Durch diese Ausführung wird daher eine Dämpfungswirkung erreicht. Nach
erfolgtem Auslösen ist es hingegen vorteilhaft, wenn die Bindung so schnell als möglich in die Bereitstellung
gebracht wird. Zu diesem Zweck ist das erwähnte Ventil 58 vorgesehen, welches in einer Durchgangsöffnung 59
mit größerem Durchmesser als die Drosselöffnung 53 sitzt. Da nach der Freigabe des Schuhes die Wirkung der
Feder 56 voll zur Geltung gelangt, wird der Kolben 55 in die Ausgangsposition verschoben, wobei die Flüssigkeit
52 aus der Zylinderkammer 54 in die Zylinderkammer 60 strömt. Dabei wird das Ventil 58 von seinem Sitz
abgehoben und für die Flüssigkeit 52 der gesamte Querschnitt der Durchgangsöffnung 59 freigegeben.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Auslöseskibindung mit einer einen Sohlenhalter für den Skischuh tragenden, in ihrem Mittelbereich
um eine lotrechte Hochachse relativ zum Ski schwenkbaren Platte, die in ihrer Gebrauchslage
durch eine federnde Halteeinrichtung gehalten ist, welche in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung
zwischen Platte und Ski bei Erreichen eines vorbestimmten Schwenkwinkels eine Auslösesperre
eines Sohlenhalters öffnet, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (3) um einen im Bereich ihres vorderen Endes am Ski befestigten ersten
Beschlag (6) hochklappbar und seitenbeweglich '5 sowie entlang der Hochachse (10) anhebbar gelagert
ist, und daß die Halteeinrichtur.g ein am rückwärtigen Plattenende angeordnetes Folgeglied (9) aufweist,
das mit einem Ende in einem skifesten zweiten Beschlag (4) allseitig kippbar abgestützt ist und mit
dem anderen Ende, kugelgelenkartig kippbar in eine fest mit der Platte (3) verbundene Federkolbeneinrichtung
(15, 15') eingreifend, auf die Auslösesperre (26a, 28; 43,45) wirkt
2. Auslöseskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folgeglied (9) bei Auslenkung
der Platte (3) in der Federkolbeneinrichtung
(15) nockenartig auf einen in einem Zylinder (16) verschiebbaren Kolben (18) einwirkt, der über eine
Hebelanordnung (25,26a, 7&b) mit der Auslösesper- so
re (28) gekuppelt ist.
3. Auslöseskibindung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Beschlag (6)
ein zungenartiges Eingriffsteil (Qc) aufweist, das in eine Aussparung (3a) an der Unterseite der Platte (3) "
eingreift.
4. Auslöseskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Folgeglied (9)
einen flansch- bzw. pilzartigen Hut (21). vorzugsweise mit ebener oder konkaver Oberfläche, aufweist,
der zwischen dem Kolben (18) und einer vom Folgeglied (9) mit Spiel durchsetzten Auflagefläche
(22) des Zylinders (16) eingeklemmt ist.
5. Auslöseskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fortsatz (ISa)
des Kolbens (18) einen Längsschlitz des Zylinders
(16) durchsetzt, und daß der Fortsatz (18a^ in gelenkiger Verbindung mit dem einen Arm (26b)
eines zweiarmigen Hebels (25) steht, dessen anderer Arm (26a^ an der Auslösesperre (28) angreift. 'o
6. Auslöseskibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Hebel
(25) ein Lösehebel (27) verbunden ist, mit dem die Auslösesperre (28) willkürlich lösbar ist.
7. Auslöseskibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösehebel (27) als Fortsatz
des zweiarmigen Hebels (25) ausgebildet ist.
8. Auslöseskibindunij nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platte (3) am vorderen Ende unterseitig unter einem Winkel zwischen 5 bis 20° —
bezogen auf die Skioberfläche — nach oben abgeschrägt ist.
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