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Sicherheits-Fersenhalter für einen Langlaufski
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Die Erfindung betrifft einen Sicherheits-Fersenhalter für einen Langlaufski,
bestehend aus einer Halteplatte und einem mit dieser über eine federbelastete, einstellbare
Schraubverbindung verbundenen Absatzhalter.
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Aus der DE-OS 29 03 525 2 5 ist ein Sicherheits-Fersenhalter der eingangs
genannten Art als Teil einer Skibindung für Langlauf- oder Tourenski bekannt, bei
der der vordere Teil des Schuhs mit dem Ski verbunden wird. Der Schuhabsatz hingegen
soll bei der Bewegung des den Langlauf durchführenden Skifahrers vom Ski abgehoben
werden können. Bei Abfahrten und insbesondere beim Fahren von engen Bögen oder dann,
wenn der Skifahrer in SchneepflUghaltung fährt, ist eine Halterung der Ferse des
Skisahuhs auf dem Langlaufski zweckmäßig. Der bekannte Fersenhalter besteht aus
einer auf dem Langlaufski befestigten Halteplatte und einer haubenartigen Abdeckung
als Absatzhalter, die über eine federbelastete, einstellbare Schraubverbindung mit
der Halteplatte verbunden ist. Nachteilig ist dabei, daß der Absatzhalter mittels
eines Griffteils vom Skifahrer so verdreht werden muß, daß ein Vorsprung in eine
entsprechende Queraussparung des Schuhs eingreift und auf diese Weise den Schuh
in vertikaler Richtung am Ski festhält. Gleichzeitig wird ein seitlicher Halt aufgrund
eines Eingriffes einer Längsrippe der Halteplatte mit dem Skischuh bewirkt. Wenn
der Skifahrer den Schuhabsatz vom Ski lösen möchte, um die übliche Langlauf-Vorwärtsbewegung
durchführen zu können, muß er das flanschartige Griffteil des Absatzhalters gegenüber
der Halteplatte um die Drehachse beispielsweise um 1800 verdrehen, so daß der Vorsprung
außer
Eingriff mit der Queraussparung am Schuh kommt. Der Vorsprung befindet sich dann
in einer Entriegelungsstellung, die es dem Skifahrer erlaubt, die Ferse ungehindert
vom Ski abheben zu können.
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Der Fersenhalter ist insgesamt kompliziert aufgebaut und erfordert
eine aktive Bedienung durch den Skifahrer. Im Falle eines Sturzes hält der Fersenha-«er
den Skischuh fest und begründet damit eine Verletzungsgefahr für den Skifahrer.
Der Fersenhalter stellt keine Sicherheitsbindung dar> wie sie an sich vom Abfahrtslauf
her an Skiern bekannt ist (FR-PS 1 371 727).
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Ferner ist aus der DE-PS 15 78 850 eine Absatzhaltevorrichtung für
Sicherheits-Skibindungen bekannt, die beim Einsteigen in die Bindung durch den Skischuhabsatz
in Verriegelungsstellung gebracht wird und die sich dann durch Druck auf einen Auslöser
oder beim Auftreten enger übermäßigen Beanspruchung öffnet. Sie weist ein um eine
hinter dem Absatz liegende Querachse schwenkbares Tragstück mit angeienktem höhenverstellbaren
Sohlenhalter mit Schließpedal auf, das gegen den elastischen zunehmenden Widerstand
eines Federelementes um die Querachse nach oben schwenkbar ist, wobei sich das Federelement
einmal gegen das Tragstück und zum anderen gegen einen Schwenkhebel abstützt, der
ebenfalls um eine hinter dem Absatz liegende Querachse schwenkbar ist und wobei
für den Schwenkhebel eine aus Kipphebeln bestehende Verriegelung$einrichtung vorgesehen
ist, die ihn nach einer bestimmten Tragstück-Aufwärtsbewegung freigibt. Nachteiligerweise
ist dieser Absatzhaltevorrichtung nicht als Fersenhalter für einen Langlaufski geeignet.
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Bekannt ist ferner aus der DE-PS 21 01 931 ein Fersenhalter für Skibindungen,
bestehend aus einer Grundplatte, einem gegenüber der Grundplatteauf und zwar beweglich
angeordneten Ausschalter sowie einer Auslösevorrichtung, welche den Absatzwähler
über eine an der Grundplatte gehaltene vom Absathalter nach hinten weisend angeordnete
Blatt feder gegen die Grundplatte gedrückt hält und den
Absatzhalter
bei Erreichen einer vorbestimmten, den Absatz von der Grundplatte abhebenden Kraft
freigibt.
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Aus der DE-OS 18 11 898 ist bekannt, einen Fersethalter so.auszubilden,
daß die Auslösereder beim Uberführen des Absatzhalters in die Offenstellung hach
Uberwindung einer Totpunktlage den Absatzhalter in die Offenstellung drUckt.
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Schließlich ist gemäß der FR-PS 13 98 862 eine Vorrichtung bekannt,
bei der die Blattfeder stets nur eine Kraft in Richtung zur Grundplatte hin ausübt.
Dabei ist die zwischen dem-Absatzhalter und dem Skischuhabsatz übertragende Kraft
von den Reibungsverhältnissen zwischen Teilen des Fersenhalters abhängig.
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Nachteilig ist bei den bekannten Sicherheitsvorriehtungen die große
Zahl von Einzelteilen, der teilweise aufwendige und komplizierte Auf- und Zusammenbau,
die Störanfälligkeft, z.-B. durch Witterungseinflüße, und die Tatsache, daß diese
Vorrichtungen nur sehr kostenintensiv herstellbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Meidung genannter
Nachteile des Standes der Technik einen einfachen, in der Auslösehärte leicht einstellbaren,
Sicherhefts-Fersenhalter für einen Langlauf ski zu entwickeln, der ohne aktive Betätigung
durch den Skifahrer die freie vertikale Bewegbarkeit des Skischuh-Absatzes beim
Langlauf und eine seitliche Querhalterung beim Abfahrtslauf in der Weise gewährleistet,
daß bei Erreichen einer gefährlichen Querbelastung zur Laufrichtung im Sicherheitsfall
der Absatz freigegeben wird.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Absatzhalter
die Bewegung des Skifahrers ausschließlich seitlich begrenzt, daß zwischen dem Absatzhalter
und der Halteplatte eine Raste vorgesehen
ist und daß der Kraft
schluß der Raste mit der Vorspannung der Feder einstellbar ist. Der Erfindung liegt
die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß es zur Durchführung des Langlaufs mit
einem Sicherheits-Fersenhalter als Teil der Skibindung allein erforderlich ist,
eine seitliche Bewegungsbegrenzung ohne "Verriegelun des Schuhabsatzes mit dem Ski
bereitzustellen und diese seitliche Halterung durch Vorsehen einer Raste zwischen
Absatzhalter und Halteplatte mittels einer in der Auslösehärte einstellbaren Feder
derart auszubilden, daß ein seitliches Verdrehen des Absatzhalters auf der Halteplatte
bei gefährlicher Querbelastung ermöglicht ist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist der Absatzhalter
zur allein seitlichen Begrenzung der Bewegung des Skisehuhs eine dem Absatz entsprechend
ausgebildete, diesen umgreifende V-fbrmige Skischuh-Absatzaufnahme auf. Diese seitlich
umgreirende Fläche der Absatzaufnahme ist vorteilhafterweise senkrecht angeordnet
und erweitert sich darüber nach oben hin konisch.
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Die Raste ist vorzugsweise durch eine in Längsrichtung sich erstreckende
mittige Ausnehmung im Absatzhalter und eine damit korrespondierende Erhebung auf
der Halteplatte gebildet und damit einfach und kostengünstig herstellbar. Der Kraftschluß
der so gebildeten Raste ist mit der Vorspannung der Feder einstellbar, wobei zweckmäßigerweise
die Schraubverbindung als Feder-Bolzenverbindung ausgebildet ist, bei der die Federlänge
durch eine Mutter bzw. hutförmige Schraubabdeckung frei von oben verstellbar ist,
so daß eine gute Zugänglichkeit bei der Einstellung der Auslösehärte durch den Skifahrer
in einfacher Weise gewährleistet ist.
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Bei Anwendung einer hutförmigen Schraubabdeckung, die aus Kunststoff
oder Metall bestehen kann, werden auch Witterungseinflüße, die die Funktionsfähigkeit
beeinträchtigen könnten, ausgeschlossen.
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Sowohl Beschädigungen der Vorrichtung wie auch Verletzungen des
Skifahrers
beim Stürzen und auch das Eindringen von Schnee/Schneewasser und damit ein Einrosten
der Schraubverbindung werden verhindert.
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Zur Anpassung an verschiedene Schuhgrößen ist in zweckmäßiger Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, die Schraubverbindung zwischen Halteplatte und Absatzhalter
axial verstellbar, vorzugsweise durch ein mittiges Langloch in der Halteplatte,
auszubilden, wobei die Haltefunktion in Längsrichtung durch eine gezahnte Unterlegscheibe
oder sonstige Verzahnung gegen selbsttätige Verstellung gesichert sein kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
eines Sicherheits-Fersenhalters gemäß der Erfindung schematisch dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen Sicherheits-Fersenhalter im Schnitt, Fig. 2
einen Absatzhalter in Perspektive, Fig. 3 eine Halteplatte in Perspektive, Fig.
4 den Sicherheits-Fersenhalter von oben in Funktionsstellung, Fig. 5 den Sicherheits-Fersenhalter
von oben in Freigabestellung, Fig. 6 eine Langlaufskibindung mit dem Sicherheits-Fersenhalter
der Fig. 1, montiert auf dem Ski in perspektivischer Seitenansicht, in der die Stellung
des Skischuhs die Abfahrtsposition
einnimmt und Fig. 7 die Skibindung
der Fig. 6 in gleicher Ansicht, in der der Skischuh die Laufstellung zur Durchführung
des Skilanglaufs einnimmt.
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Aus Fig. 1 ist eine Halteplatte 2, ein Absatzhalter 3 und eine Schraubverbindung
4, bestehend aus einem Schraubbolzen 4a, einer Druckfeder 4b, einer Mutter 4c1 (normal)
oder Mutter 4c2 (Mutter mit hutförmiger Abdeckung) und ein Sicherungssplint 4d,
ersichtlich, die Halteplatte 2 und Absatzhalter 3 kraftschlüssig verbindet. Der
dargestellte Sicherheits-Fersenhalter 1 weist in der Halteplatte 2 Löcher 5 auS,
durch die der Fersenhalter vermittels Schrauben 6 oder auch Nieten mit einem Skioberteil
7 in bekannter Art befestigbar ist (Fig. 6 und-7).
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Der Absatzhalter 3 ist über die Schraubverbindung Lt derart mit der
Halteplatte 2 verbunden, daß eine seitliche Verdrehung des Absatzhalters ermöglicht
ist. Um zu bewirken, daß die seitliche Beweglichkeit nur bei Erreichung einer zur
Laufrichtung gefährlichen Querbelastung wirksam wird und um die Auslösehärte in
Abhängigkeit von der Größe und dem Gewicht des Skifahrers individuell einstellen
zu können, ist zwischen dem Absatzhalter 3 und der Halteplatte 2 eine Raste vorgesehen
und ist der Krafüschluß der Raste mit der Vorspannung der auf dem Schraubbolzen
4a angeordneten Druckfeder 4b unter Minimierung der Verletzungsgefahr für den Skifahrer
individuell einstellbar. Die Druckfeder 4b ist zum einen in einer Ausnehmung 8 im
Absatzhalter 3 und zum anderen in einer Ausnehmung 9 der Hutmutter 4c2 fixiert.
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Die erwähnte Raste ist gebildet durch eine in Längsrichtung sich erstreckende
mittig angeordnete flache Ausnehmung 14 im Absatzhalter
3 (Fig.
2) und eine damit korrespondierende Erhebung 15 auf der Halteplatte 2. Bei entsprechend
eingestellter Vorspannung der Feder-Bolzenverbindung, die frei von oben durchgeführt
werden kann, bewirkt eine übermäßige Querbelastung des in der Skischuhabsatzaufnahme
10 befindlichen Skischuhs ein Ausschwenken des Absatzhalters 3 aus der in Fig. 4
der Zeichnung dargestellten Stellung in die Position der Fig. 5 oder eine entsprechende
linke Position, die nicht dargestellt ist. Der Skischuh ist dann erkennbar im Absatzhalter
3 nicht mehr gehalten und kann seitlich aus der Absatzaufnahme 10 ohne Widerstand
und damit ohne Verletzungsgefahr herausgleiten. Die Sicherheit ist durch die Formgebung
des Fersenhalters gemäß Ausführungsbeispiel erhöht, da der Absatzhalter 3 zur allein
seitlichen Begrenzung der Bewegung des Skischuhs eine dem Absatz entsprechend ausgebildete,
diesen umgreifende V-förmige Absatzaufnahm 10 aufweist. Die seitlich umgreifende
Fläche der Absatzaufnahme 10 ist senkrecht angeordnet und erweitert sich darüber
hinaus konisch, wie am besten Fig. 1 der Zeichnung entnehmbar ist. Dadurch kann
bei der normalen Langlaufbewegung die Ferse des Skischuhs frei in senkrechter Richtung
bewegt werden, ist aber andererseits in der Abfahrtsstellung der Skischuh hinten
im Sicherheits-Fersenhalter seitlich fest umfaßt. Die damit verbundene Fixierung
ist begrenzt auf den zulässigen Querbelastungsbereich und wird darüber hinaus durch
die beschriebene Sicherheitsausschwenkbewegung des Absatzhalters 3 gefahrenfrei.
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Die Fig. 6 und 7 der Zeichnung zeigen eine vollständige Skibindung
auf einem Skioberteil 7 mit eingezeichnetem Skischuh, so daß die Formgebung und
Funktion der Skischuhabsatzaufnahme 10 des Absatzhalters ersichtlich ist. Die vordere
Bindung ist an sich bekannt.
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Um eine Anpassung an die å jeweilige Größe des Skischuhs 12 zu ermögichen>
ist die Halteplatte 2 gemäß Fig. 3 der Zeichnung mit einer Längsöffnung 13 versehen,
in der die Schraubverbindung 4 je
nach Erfordernis in Längsrichtung
A 1 oder A 2 verstellbar ist, wobei die Verstelimöglichkeit in Richtung A 1 durch
die Anschlagfläche F 1 und in Richtung A 2 durch die Anschlagfläche F 2 der öffnung
13 in der Halteplatte 2 begrenzt ist. Die jeweilige Einstellposition ist gesichert
durch eine gezahnte Unterlegscheibe 16, die zwischen dem Kopf des Schraubbolzens
4a und der Bodenfläche der Halteplatte 2 unter Wirkung der Feder 4b eingespannt
ist.
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B e z u g s z e i c h e n 1 i s t e : 1 Sicherheits-Fersenhalter 2
Halteplatte 3 Absatzhalter 4 Schraubverbindung 5 Löcher 6 Schrauben 7 Skioberteil
8 Ausnehmung 9 Ausnehmung 10 Skischuh-Absatzaufnahme 11 Absatz 12 Skischuh 13 Langloch
14 Ausnehmung 15 Erhebung 16 gezahnte Unterlegscheibe 4a Schraubbolzen 4b Druckfeder
4c1 Mutter (normal) 4cn Hutmutter 4d Sicherungssplint A 1 Längsrichtung A 2 Längsrichtung
F 1 Anschlagfläche F 2 Anschlagfläche