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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenhalter für Sicherheitsskibindungen, wie er im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegeben ist.
Ein Fersenhalter dieser Art ist in der DE-OS 2340419 beschrieben. Die bekannte Ausführung hat den Nachteil, dass für das seitliche und für das vertikale Auslösen ein einziges Rastglied vorgesehen ist, das den unterschiedlich erforderlichen Auslösecharakteristiken nicht hinreichend Rechnung trägt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Nachteil der bekannten Ausführung zu beseitigen und einen Fersenhalter zu schaffen, bei dem die unterschiedlichen Auslösecharakteristiken für das seitliche und für das vertikale Auslösen berücksichtigt werden können, ohne dass jedoch der Bauaufwand wesentlich erhöht wird.
Ausgehend von einem Fersenhalter gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Diese Merkmale machen es möglich, auf einfache Weise eine Anpassung der Rastglieder für das seitliche und für das vertikale Auslösen herbeizuführen, welche Anpassung den gewünschten Auslösecharakteristiken entspricht.
An sich ist der Gedanke, bei einem Fersenhalter das Gehäuse im Lagerbock gegenüber dem um eine parallel zur Skioberseite verlaufende Querachse schwenkbaren Widerlager für die Druckfeder in Richtung der Achse der Druckfeder zu verschieben, wobei zwischen dem Lagerbock und dem Gehäuse eine aus einem in ein Langloch eingreifenden Bolzen bestehenden Führung vorgesehen ist und wobei im Gehäuse eine Federkammer ausgespart ist, bereits bekannt, wie die AT-PS Nr. 369660 zeigt. Allerdings ist bei dieser Ausführungsform der Niederhalter mit dem Gehäuse einstückig ausgebildet.
Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass bei einem sogenannten "Diagonalsturz", bei dem neben einer Kraftkomponente in der vertikalen Skilängsmittelebene auch eine quer zur Skilängsmittelebene gerichtete Komponente auftritt, der Skischuh entweder überhaupt nicht oder nur sehr spät vom Fersenhalter freigegeben wird, was zu Verletzungen des Skifahrers führen kann.
Um eine Verschwenkung der Schwenkhebel erst dann möglich zu machen, wenn die quer zur Skilängsmittelebene gerichtete Komponente der Auslösekraft einen vorgegebenen Winkel mit der Skioberseite einschliesst, sieht die Erfindung weiters vor, dass an der Grundplatte bzw. an der Tourenplatte ein Steuerbock in Gestalt eines Prismas mit Dreiecksquerschnitt angeordnet ist, dessen Oberseite mit zwei den vom Skischuh entfernten Armen der beiden Schwenkhebel zugeordneten Schrägflächen versehen ist.
In diese Richtung zielt auch ein weiteres Erfindungsmerkmal, dass nämlich die unteren Kanten der beiden Schrägflächen des Steuerbockes in der Fahrtstellung des Fersenhalters im Abstand über den zugeordneten Kanten an den Unterseiten der Schwenkhebel angeordnet sind, so dass erst nach einem Anheben des Gehäuses um eine vorgegebene Strecke ein Ausschwenken der beiden Schwenkhebel möglich ist.
Um eine gedrungene Bauweise des Fersenhalters zu ermöglichen, ist weiters erfindungsgemäss der Federteller gegenüber dem Steuerbock entsprechend ausgenommen.
Schliesslich ist ein anderes Erfindungsmerkmal darin gelegen, dass dem Federteller ein Ansatz in der Federkammer zugeordnet ist, der den Verschiebeweg des Federtellers nach unten begrenzt.
Dadurch wird der Schwenkwinkel der beiden Schwenkhebel zur vertikalen Skilängsmittelebene hin begrenzt.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes rein schematisch dargestellt. Fig. l ist ein Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Fersenhalters, Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II in Fig. l in grösserem Massstab und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2.
Auf einem Ski-l-ist eine zum Tourengehen bestimmte Sicherheitsskibindung angeordnet, welche einen nicht dargestellten Vorderbacken und eine mit dem Backen gelenkig verbundene Tourenplatte --2-- aufweist, die in ihrem hinteren Bereich einen Fersenhalter trägt. Der Fersenhalter bzw. die Tourenplatte --2-- ist mittels einer nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung am Ski - fixierbar.
Ein mit der Tourenplatte --2-- integrierter Lagerbock besteht im wesentlichen aus zwei Sei- tenwänden --5 und 5'--, zwischen denen ein Gehäuse --3-- angeordnet ist. Das Gehäuse--3-- trägt einen Trittsporn --10--. Zwei normal zur Längsachse der Tourenplatte --2-- am Gehäuse
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angeordnete Steuerbolzen --7-- sind an den Innenseiten der Seitenwände --5, 5'-- entlang je einer eine nierenförmige Aussparung --8-- begrenzende Steuerkurve geführt.
Das Gehäuse --3--, welches vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, weist eine in der Fahrtstellung des Fersenhalters annähernd lotrecht stehende Federkammer --9-- auf, die als nach oben offener Hohlraum des Gehäuses ausgebildet ist. Eine einseitig offene Hülse --17-- greift von oben in die Federkammer --9-- ein und ist mittels zweier seitlicher Ansätze in Führungsschlitzen des Gehäuses --3-- verschiebbar geführt. Die Hülse --17-- ist mittels zweier diametral gegenüberliegender Zapfen --16a--, welche auf den Ansätzen sitzen, in Bohrungen in den Seitenwänden --5, 5'-schwenkbar gelagert.
Das geschlossene Ende der Hülse --17-- wird von einer nicht dargestellten Stellschraube durchsetzt, welche ein nicht gezeichnetes Federwiderlager trägt und dazu dient, die Vorspannung der in der Federkammer-9-- befindlichen Feder-19-- einzustellen.
Innerhalb der Seitenwände --5, 5'-- ist weiters ein Auslösehebel --4-- mittels einer Achse - schwenkbar gelagert. Der Auslösehebel --4-- weist zwei Hebelarme auf, von denen der die Seitenwände --5, 5'-- des Lagerbockes überragende Hebelarm zum Angriff der Hand des Benutzers dient.
Auf der dem Skischuh zugewendeten Seite des Gehäuses --3-- sind zwei Schwenkhebel --12, 12'-- um in der Fahrtstellung lotrechte Achsen --16, 16'-- verschwenkbar. Die Schwenkhebel --12,
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sind--15-- in Berührung stehen. Selbstverständlich ist der kleinste bei jeder Wendelfläche --14 bzw.
14'-- vorhandene Winkel grösser als der Reibungswinkel zwischen den Schwenkhebeln --12, 12'-- und dem Federteller --15--. Der Federteller --15-- ist in der Federkammer --9-- in deren Längsrichtung geführt und liegt in der Ruhestellung auf einem Ansatz --9a-- auf. Da die Federkammer - einen von einem Kreis abweichenden Querschnitt aufweist, ist der Federteller --15-- von selbst gegen Verdrehen gesichert.
Zwischen den beiden Schwenkhebeln-12, 12'-befindet sich an der Tourenplatte --2-ein Steuerbock --18--, dessen Seitenflächen den beiden Schwenkhebeln während der Fahrt zur Anlage dienen. An diesen Anlagebereich schliessen sich schräg nach oben zusammenlaufende Flächen an. Diese sorgen dafür, dass auch bei einer teilweisen seitlichen Auslösung des Fersenhalters der Auslösepunkt jeder der beiden die nierenförmigen Aussparungen --8-- begrenzenden Steuerkurven von den Steuerbolzen --7-- erreicht wird.
Bei einem unwillkürlichen frontalen Auslösevorgang werden die Steuerbolzen --7-- entlang der die nierenförmigen Aussparungen --8-- begrenzenden Steuerkurven geführt. Die beiden Schwenk- hebel-12, 12'-mitsamt dem Gehäuse --3-- werden gleichzeitig hochgeschwenkt und nach oben geschoben. Da die das Federwiderlager tragende Hülse --17-- an den beiden Seitenwänden --5, 5'-gehalten ist, gleitet das Gehäuse --3-- mittels seiner Führungsschlitze entlang der Ansätze der Hülse --17-- nach oben, und die in der Federkammer --9-- befindliche Feder --19-- wird komprimiert. Gleichzeitig erfolgt eine Schwenkbewegung des Gehäuses --3-- um die die Hülse --17- an den Seitenwänden --5, 5'-- haltenden Zapfen --16--.
Haben die beiden Steuerbolzen - die Auslösepunkte in den nierenförmigen Aussparungen --8-- überschritten, so schwenkt der Fersenhalter in seine geöffnete Lage, und der in der Bindung befindliche Skischuh wird freigegeben.
Tritt bei einem Sturz neben einer vertikal nach oben gerichteten Komponente auch eine seitliche Komponente der Auslösekraft auf, so wird einer der beiden Schwenkhebel-12, 12'-nach aussen verschwenkt. Dadurch wird aber der Federteller-15-- über die Wendelfläche --14-- ange- hoben, und die in der Federkammer --9-- befindliche Feder --19-- wird komprimiert. Dies ist jedoch erst dann möglich, wenn das Gehäuse --3-- sich um eine vorgegebene Strecke von der Tourenplatte --2-- abgehoben bzw. sich gegenüber dieser um einen gewissen Winkel verschwenkt hat.
Bis dahin sind die beiden Schwenkhebel --12, 12'-- durch den Steuerbock --18--, an dessen Seitenflächen sie anliegen, blockiert. Damit soll verhindert werden, dass der Fersenhalter durch ein reines Drehmoment auslöst (für diesen Zweck dient der Vorderbacken der Skibindung). Bei einer seitlichen Auslösung gleitet einer der beiden Schwenkhebel-12, 12'-mit seiner inneren Unterkante entlang der zugehörigen Schrägfläche des Steuerbockes --18--, bis von den beiden Steuer-
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bolzen --7-- der Auslösepunkt in den nierenförmigen Aussparungen --8-- erreicht ist.
Selbstverständlich verbleibt der Auslösehebel --4-- während eines unwillkürlichen Auslösevorganges in seiner Ruhelage. Beim Einsteigen drückt der Skischuh den Trittsporn --10--, der hier wegen des Steuerbockes --18-- etwa hufeisenförmig ausgebildet ist, gegen die Tourenplatte-2--, und das Gehäuse --3-- wird unter Überwindung der Einstiegskraft in die Fahrtstellung gebracht.
Das willkürliche Öffnen des Fersenhalters erfolgt durch Verschwenken des Auslösehebels --4-- im Uhrzeigersinn, wobei die in der Federkammer --9-- befindliche Feder --19-- komprimiert wird.
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an die in den Zeichnungen dargestellten und im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sollen verschiedene Änderungen möglich sein, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise sollen auch Ausführungen, bei denen die Schwenkhebel ineinandergreifende Zahnsegmente tragen, welche ein symmetrisches Öffnen beider Schwenkhebel ermöglichen, unter den Schutz der Erfindung fallen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fersenhalter für Skisicherheitsbindungen, insbesondere für solche zum Tourengehen und für die Abfahrt, der einen relativ zum Ski festlegbaren Lagerbock und ein Gehäuse aufweist, welches gegen die Kraft einer Druckfeder hochschwenkbar ist, die an einem Ende an einem verstellbaren, am Lagerbock gelagerten Widerlager abgestützt ist, wobei zum unwillkürlichen seitlichen Auslösen an der dem Skischuh benachbarten Seite des Gehäuses zwei den Absatz des Skischuhs haltende Schwenkhebel angelenkt und gegen die Kraft der Druckfeder nach aussen verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3), in an sich bekannter Weise, im Lagerbock (5) gegenüber dem um eine parallel zur Skioberseite verlaufende Querachse schwenkbaren Widerlager (17) für die Druckfeder (19) in Richtung der Achse der Druckfeder verschiebbar ist,
wobei zwischen Lagerbock (5) und Gehäuse (3) eine aus einem in ein Langloch (8) eingreifenden Bolzen (7) bestehende Führung vorgesehen ist, und dass im Gehäuse (3) eine Federkammer (9) ausgespart ist, in welcher ein gegenüber dem Gehäuse gegen Verdrehen gesicherter Federteller (15) in Richtung der Achse der Druckfeder (19) verschiebbar ist, der an seiner Unterseite mit zwei Schrägflächen versehen ist, an denen nach Wendelflächen verlaufende Schrägflächen (14, 14') der Oberseiten der vom Skischuh entfernten Arme der als zweiarmige Hebel ausgebildeten Schwenkhebel (12, 12') anliegen.