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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenhalter für Sicherheitsskibindungen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Fersenhalter ist in der US-PS Nr. 3, 776, 567 beschrieben. Dieser Fersenhalter hat den Nachteil, dass er bei einem sogenannten"Diagonalsturz", bei dem neben einer Kraftkomponente in der vertikalen Skilängsmittelebene auch eine quer zur Skilängsmittelebene gerichtete Komponente auftritt, den Skischuh entweder überhaupt nicht oder nur sehr spät freigibt, was zu Verletzungen des Skifahrers führen kann.
An sich ist der Gedanke, einen Fersenhalter ausser mit der Auslösemöglichkeit bei einem Frontalsturz auch mit einer Auslösemöglichkeit in horizontaler Richtung auszustatten, bereits bekannt (s. DE-OS 1804181). Doch ist dieser Fersenhalter sehr kompliziert aufgebaut und infolge der vielen Einzelteile dem rauhen Betrieb des Skilaufens nicht immer gewachsen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Ausführungen zu beseitigen und einen Fersenhalter zu schaffen, der einfach herzustellen und robust aufgebaut ist.
Ausgehend von einem Fersenhalter gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst. Durch diese Merkmale wird im Falle eines sogenannten "Diagonalstruzes" eine einwandfreie Freigabe des Skischuhs ermöglicht.
Die Massnahme des Anspruches 2 bringt den Vorteil mit sich, dass die Auslösecharakteristik des Niederhalters leicht dem gewünschten Verlauf angepasst werden kann.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes rein schematisch dargestellt. Fig. l ist ein Längsschnitt durch den erfindungsgemässen Fersenhalter, Fig. 2 ein Teilschnitt nach der Linie II-II in Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Fersenhalter und Fig. 4 ein Teilschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2.
Auf einem Ski --1-- ist eine zum Tourengehen bestimmte Sicherheitsskibindung angeordnet, welche einen nicht dargestellten Vorderbacken und eine mit den Backen gelenkig verbundene Tourenplatte --2-- aufweist, die an ihrem hinteren Bereich einen Fersenhalter trägt. Der Fersenhalter bzw. die Tourenplatte --2-- ist mittels einer nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung am Ski-l-fixierbar.
Ein mit der Tourenplatte --2-- integrierter Lagerbock besteht im wesentlichen aus zwei Seitenwänden --5 und 5'--, zwischen denen ein Gehäuse --3-- angeordnet ist. Das Gehäuse --3-- trägt einen Trittsporn --10--. Zwei normal zur Längsachse der Tourenplatte --2-- am Gehäuse angeordnete Steuerbolzen --7-- sind an den Innenseiten der Seitenwände --5, 5'-- entlang je einer eine nierenförmige Aussparung --8-- begrenzenden Steuerkurve geführt.
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rungsschlitzen des Gehäuses --3-- verschiebbar geführt.
Die Hülse --17-- ist mittels zweier diametral gegenüberliegender Zapfen --16a--, welche auf den Ansätzen sitzen, in Bohrungen in den Seitenwänden 5'-schwenkbar gelagert. Das geschlossene Ende der Hülse --17-- wird von einer nur in Fig. 3 dargestellten Stellschraube --13-- durchsetzt, welche ein nicht gezeichnetes Federwiderlager trägt und dazu dient, die Vorspannung der in der Federkammer --9-befindlichen Feder --19-- einzustellen.
Innerhalb der Seitenwände --5, 5'-- ist weiters ein Auslösehebel --4-- mittels einer Achse --6-- schwenkbar gelagert. Der Auslösehebel --4-- weist zwei Hebelarme auf, von denen der die Seitenwände --5, 5'-- des Lagerbockes überragende Hebelarm zum Angriff der Hand des Benutzers dient.
Ein Niederhalter --40-- ist einstückig ausgebildet und in Führungen --41--, welche in Skiquerrichtung parallel zur Skioberseite bzw. zur Tourenplatte --2-- verlaufen, an dem Gehäu- se --3-- geführt. Die beiden Seitenwände --5 und 5'-- tragen Achsen --42--, auf denen Rollen --43-- gelagert sind. Diese greifen in Ausnehmungen --44-- ein, welche an der Rückseite des Niederhalters --40-- ausgespart sind. Diese Ausnehmungen --44-- besitzen zwei Bereiche, nämlich einen oberen Bereich, dessen Seitenwände parallel verlaufen, wobei der Abstand der
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Wände dem Durchmesser der Rolle --43-- entspricht, und einen unteren Bereich, dessen Seitenwände nach unten divergieren.
Bei einem unwillkürlichen frontalen Auslösevorgang werden die beiden Steuerbolzen entlang der die nierenförmigen Aussparungen --8-- begrenzenden Steuerkurven geführt. Der Niederhalter --40-- wird hochgeschwenkt und gleichzeitig nach oben geschoben. Da die das Federwiderlager tragende Hülse --17-- an den beiden Seitenwänden 5'--gehalten ist, gleitet das Gehäuse --3-- mittels seiner Führungsschlitze entlang der Ansätze der Hülse --17-- nach oben, und die in der Federkammer --9-- befindliche Feder --19-- wird komprimiert. Gleichzeitig erfolgt eine Schwenkbewegung des Gehäuses --3-- um die die Hülse --17-- an den Seitenwänden --5, 5'-- haltenden Zapfen--16--.
Haben die beiden Steuerbolzen --7-- die Auslösepunkte in den nierenförmigen Aussparungen --8-- überschritten, so schwenkt der Fersenhalter in seine geöffnete Lage, und der in der Bindung befindliche Skischuh wird freigegeben.
Tritt bei einem Sturz neben einer vertikal nach oben gerichteten Komponente auch eine seitliche Komponente der Auslösekraft auf, so wird zunächst der Niederhalter --40-- um eine Strecke angehoben, welche der Länge des oberen Bereiches der Ausnehmungen --44-- entspricht.
Danach kann der Niederhalter --40-- gegen die Kraft der Feder --19-- seitlich verschoben werden und auf diese Weise den Skischuh freigeben. Die Länge des unteren Bereiches der Ausnehmung--44-- ist so bemessen, dass bei einer Auslösung der Auslösepunkt der nierenförmigen Aussparung zuverlässig erreicht wird.
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an das in den Zeichnungen dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sollen verschiedene Änderungen möglich sein ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise sollen auch Ausführungen, bei denen der Niederhalter nach einer Auslösung durch Rückführfedern in seine Mittellage gebracht wird, unter. den Schutz der Erfindung fallen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fersenhalter für Sicherheitsskibindungen, insbesondere für solche zum Tourengehen und für die Abfahrt, der einen relativ zum Ski festlegbaren Lagerbock und ein einen Niederhalter tragendes Gehäuse aufweist, welches gegen die Kraft einer Druckfeder hochschwenkbar ist, die im Gehäuse angeordnet und an einem Ende an einem verstellbaren, am Lagerbock gelagerten Widerlager abgestützt ist, wobei zum unwillkürlichen Auslösen zwei am Gehäuse gehaltene Steuerbolzen entlang von zwei an den beiden Seitenwänden des Lagerbockes angeordneten Steuerkurven führbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenwände (5, 5') des Lagerbockes in dem dem Skischuh zugewendeten Bereich parallel zur Skilängsrichtung verlaufende Achsen (42) tragen, an denen Rollen (43) gelagert sind,
welchen nach unten offene Ausnehmungen (44) an der Rückseite des Niederhalters (40) zugeordnet sind, der in an sich bekannter Weise in zwei Führungen (41) geführt ist, welche am Gehäuse (3) parallel zur Skioberseite angeordnet sind und in Skiquerrichtung verlaufen.