DE252193C

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Publication number: DE252193C
Application number: DENDAT252193D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ*252Ϊ93 -KLASSE 39 #. GRUPPE

Verfahren zur Herstellung plastischer Massen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1910 ab.

Es wurde gefunden, daß man durch Behandeln von solchen ungesättigten Fettsäuren, welche mehr als eine mehrfache Bindung enthalten, oder von solchen ungesättigten Fettsäuren, welche noch ein Alkoholhydroxyl enthalten, mit Schwefel plastische Massen erhält, welche vor den bereits bekannten und ebenfalls durch Schwefeln erhaltenen Faktis wertvolle Eigenschaften besitzen.

ίο Die neuen Stoffe haben nämlich den Vorzug, mit organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Äther und Kohlenwasserstoffen, weit weniger aufzuquellen wie die analogen, bereits bekannten Produkte. Es dürfte dies dadurch zu erklären sein, daß in dem vorliegenden Präparat neuartig zusammengesetzte Stoffe vorliegen; während nämlich die bekannten Faktis geschwefelte Glycerinester sind, dürften hier innere Ester vorliegen, welche so entstanden sind, daß das Carboxyl sich mit dem Alkoholhydroxyl der gleichen Säure verestert.

Es kann ebenso die Veresterung mit einem

Kohlenstoff der doppelten Bindung stattfinden unter Zuhilfenahme von Schwefel.

Die Herstellung der neuen Produkte wird so ausgeführt, daß man ungesättigte Fettsäuren mit Schwefel oder den bekannten schwefelabspaltenden Mitteln auf höhere Temperatur erhitzt mit oder ohne Zusatz von Kondensationsmitteln. Solche Kondensationsmittel sind Alkali, Säuren, gewisse Salze, z. B. Chlorzink.

Man kann ferner auch in Gegenwart von Lösungsmitteln arbeiten. Im letzteren Falle arbeitet man bei Verwendung von niedrig-

siedenden Verdünnungsmitteln, z. B. von Alkohol oder Schwefelkohlenstoff in geschlossenen Gefäßen.

Beispiel.

300 Gewichtsteile Ricinolsäure werden mit 96 oder weniger Teilen Schwefelblume mehrere Stunden auf 155 bis 160° unter Rühren erhitzt, bis der Schwefel in Lösung übergegangen ist und sich beim Abkühlen Schwefel als solcher nicht wieder abscheidet. Nach einigen Stunden erhält man eine zähe, elastische Masse von dem Geruch des vulkanisierten Kautschuks. Die plastische Masse hat auch sonst kautschukähnliche Eigenschaften, ist schwarzbraun gefärbt und in Wasser sowie den meisten organischen Lösungsmitteln unj löslich. Sie hat den . Vorzug, mit Äther und Kohlenwasserstoffen "nur wenig aufzuquellen.

Diese Eigenschaft ist da von besonderem Werte, wo Prozesse in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln ausgeführt werden in Apparaten, welche ganz oder teilweise aus kautschukartigen Stoffen hergestellt sind oder mit Dichtungen aus diesen Stoffen versehen sind.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung plastischer Massen, darin bestehend, daß man ungesättigte Fettsäuren, welche mehr als eine doppelte Bindung oder alkoholische Hydroxylgruppen enthalten, mit Schwefel oder schwefelabspaltenden Mitteln mit oder ohne Zusatz von Kondensations- oder Lösungsmitteln behandelt.