DE720110C - Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder leicht dispergierbaren Phosphatid-Praepraten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder leicht dispergierbaren Phosphatid-Praepraten

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DE720110C
DE720110C DED79883D DED0079883D DE720110C DE 720110 C DE720110 C DE 720110C DE D79883 D DED79883 D DE D79883D DE D0079883 D DED0079883 D DE D0079883D DE 720110 C DE720110 C DE 720110C
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DE
Germany
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water
soluble
phosphatides
phosphatide
production
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DED79883D
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English (en)
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Dipl-Ing Wilhelm Rosenthal
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HOUGHTON FABRIK K G DEUTSCHE
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HOUGHTON FABRIK K G DEUTSCHE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J7/00Phosphatide compositions for foodstuffs, e.g. lecithin

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von in Wasser löslichen oder leicht dispergierharen Phosphatid-Präparaten Bekanntlich bilden die Phosphatide in Wasser kolloidale Lösungen, welche gegen Lösungsmittel, wie Äther, Benzin usw, beständig sind. Sehr empfindlich sind sie gegen Elektrolyte. Der geringste Säurezusatz führt zur fast augenblicklichen Ausflockung dieser Lipoide. Auch Salze trennen die Emulsion sehr schnell.. Alkali wirkt sehr rasch chemisch ein, und zwar verseifend. Durch Schwermetallsalze werden die Phosphatide ebenfalls ausgefällt.
  • Echte Verbindungen von Phosphatiden mit anderen Körpern sind: bisher in reinem Zustand kaum dargestellt worden. Die bisher beschriebenen. Verbindungen scheinen lediglich auf Absorptionsvorgängen zu beruhen. Ferner scheiterten: alle Versuche, die Phosphatide durch Sulfonieren wasserlöslich zu machen, an der großen Säure- und AlkaIiempfindlichkeit. Dabei wurden :entweder wasserunlösliche oder doch sehr veränderte und aufgespaltene Produkte ohne Phosphatidcharakter erhalten.
  • Vorgeschlagen wurde ferner bereits, mit Hilfe physikalischer Mittel Phosphatide in wäßrige Lösungen oder Emulsionen überzuführen. 'Zu diesem Zweck finden die verschiedenartigsten Lösungsmittel, teilweise auch in Verbindung mit Emulgatoren, Anwendung, jedoch leiden alle diese Verfahren unter dem Nachteil der hohen Ellektrolytempfindlichkeit der erzielten Dispersionen sowie der mangelnden Beständigkeit gegen die Härtehildner des Wassers. Es zeigen sich infolgedessen bei Herstellung solcher Lösungen oder Emulsionen sehr rasch Ausscheidungen oder Ausfiockungen, welche der weiteren Verwertbarkeit dieser Emulsionen im Wege stehen. Schließlich ist vorgeschlagen worden, die Phosphatide mit anderen organischen Körpern, wie z. B. Alkoholen, Aldehyden und ihren Derivaten, zu kondensieren und sie anschließend einer Sulfonierung zu unterwerfen. Die bei einem solchen Vorgehen in der ersten Reaktionsstufe erhaltenen Kondensationsprodukte stellen aber Stoffe dar, welche praktisch wasserunlöslich sind und erst durch anschließende Sulfonierung in -,vasserl.ösliche od" r wasserdispergierbare Form überführt werden. Nachdem das' Phosphatidmolekiil außerordentlich empfindlich gegen stark reaktionsfähige Stoffe ist, wird erklärlicherweise auch bei einem solchen Vorgehen der Charakter der Phosphatide erheblich geändert, so daß sie viel von ihren ursprünglich wertvollen Eigenschaften verlieren.
  • Im Gegensatz hierzu wurde nun !ein neuer Weg gefunden, Phosphatide unter überwindung der vorstehenden Übelstände in leicht in Wässer lösliche oder leicht dispergierbare Formen zu bringen. Das neue Verfahren besteht darin, daß an die Phosphatide organische Verbindungen, welche an einem Kohlenstoffatom ein doppelt gebundenes Sauerstoffatom und/oder eine Hydroxylgruppe besitzen, unter gleichzeitigem Einleiten von gasförmigem Schwefeldioxyd, vorzugsweise in Abwesenheit von - Wasser, und/oder Erwärmen angelagert werden.
  • Als solche organischen Verbindungen kommen gesättigte und ungesättigte Aldehyde, Ketone, Alkohole und Säuren in Betracht, und zwar aus der aliphatischen, aromatischen oder gemischten Reihe. Als besonders geeignet erweisen sich die niedrigmolekularen, ungesättigten, aliphatischen Aldehyde und Ketflne, wie z. B. Aerolein und Crotonal.dehyd. Als Phosphatide können sämtliche tierischen, pfhnzlichen und synthetischen Produkte verwendet werden, in erster Linie naturgemäß die preiswert und in großen Mengen zur Verfügung stehenden Sojaphosphatide.
  • Durch die Gegenwart von SO2 tritt Selbsterhitzung ein. Mit Rücksicht auf die leichte Zerssetzlichkeit der Phosphatide darf die Temperatur ioo° nicht übersteigen. Die Anlagerung verläuft anscheinend in der Richtung, daß die ungesättigte Gruppe der verwendeten Phosphatide vollkommen abgesättigt wird. Es findet keine Wasserabspaltung statt, welche hemmend auf einen vollständigen Reaktionsablauf einwirken könnte oder auf einen Kondensationsvorgang schließen ließe.
  • Bei der Reaktion tritt keine Aufspaltung des Phosphatidmoleküls ein, so daß die hervorragenden Eigenschaften der Phosphatide erhalten bleiben. Die gewonnenen Produkte zeigen alle Reaktionen der Phosphatide und sind dabei leicht in Wasser löslich oder dispergierbar. Die wäßrigen Lösungen bzw. Dispersionen besitzen eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Säuren, Alkalien und Salze. Mischungen aus den Anlagerungsprodukten mit anderen Körpern, wie z. B. Wollfett, Paraffin, Wachsen, Harzen, Mineralölen, Fettsäuren, Harzsäuren und Neutralölen, sulfoniert oder nicht sulfoniert, Lösungsmitteln, insbesondere auch Chlorkohlenwasserstoffen, Proteinen und auch weiteren Mengen Lecithin, sind ebenfalls wasserlöslich bzw. bilden sehr beständige Emulsionen.
  • Die neuen Produkte eignen sich daher vorzüglich als Textilhilfsmittel, z. B. beim Schmälzen, Glätten, Schlichten, Appretieren, zum Avivieren, als Weichmacher, insbesondere für Kunstseide und Zellwolle, zum Knitterfestmachen oder zum Mattieren von Kunstseide in Verbindung mit Pigmenten, wobei sie in substantiver Weise auf die Faser -ziehen.
  • In der Lederindustrie können sie als Ersatz für Eigelb dienen, wobei sie gleichzeitig fettend wirken. Durch geeignete Kombinationsgerbung mit Eisen und Chromsalzen ermöglichen sie ferner die Herstellung lagerbeständiger mineralgegerbter Leder, insl-,esondere von Eisenleder.
  • Ferner ergeben sie für sich allein öder ini Gemisch mit Paraffin; Mineralölen, fetten Ölen usw., in Verbindung mit Mineralsalzen oder durch geeignete Nachbehandlung mit solchen, Imprägnierungsmittel für die Leder-, Textil- und Papierindustrie.
  • In der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie gestatten sie die Ausnutzung der Phosphatide für innerlichen und äußerlichen Gebrauch.
  • Gemische von Anlagerungsprodukten mit zu dispergierenden Stoffen lassen sich auch derart herstellen, daß diese Stoffe den Reaktionskomponenten vor Beginn des Anlagerungsvorganges selbst oder während der Anlagerung zugesetzt werden. Ausführungsbeispiele i. i Mol Eigelbleeithin -wird mit 2 Mol Crotonaldehyd vermischt und unter ständigem Durchleiten von SO2-Gas langsam auf 6o bis 8o° erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird bis zur Beendigung der Umsetzung bei dieser Temperatur gehalten. Nach Neutralisierung mit organischen oder anorganischen Basen ist das Reaktionsprodukt 'klar wasserlöslich geworden und hervorragend beständig gegen fällende Agenzien. In gleicher Weise wie Crotonaldehyd reagieren Aerolein und der zweifach ungesättigte Aldehydcitral.
  • z. i Mol Sojabohnenlecithin wird mit 2 Mol Zimtaldehyd vermischt und unter langsamem Erwärmen auf 6o bis 8o° mit SO2 behandelt. Das Anlagerungsprodukt ist wasserlöslich und von guter Beständigkeit.
  • 3. 1 Mol Phosphatid aus Sojabohnen wird mit 2 Mol Formaldehyd (in Lösung) vermischt und im S 02-Gasstrom langsam auf ioo° erhitzt. Nach der Umsetzung und: Neutralisierung ergeben sich leicht emulgierbare Produkte.
  • Analoge Produkte entstehen bei der Anwendung von Aoetaldehyd, Butyraldehyd und Propionaldehyd.
  • 4. Man vermischt i Mol Phosphatid aus Sojasaat mit 2 Mol Aceton und leitet durch die auf den Siedepunkt des Adetons erhitzte Masse langsam -einen S 02-Strom. Die neutralisierten Produkte sind in Wasser leicht dispergierbar.
  • 5. Man setzt i Mol Phosphatid aus Leinölsaat mit 2 Mol Alphacrotonsäure im SO2-Strom bei einer Temperatur von ioo° um. Nach der Beendigung der Reaktion ,ergeben sich leicht dispergierbare Produkte.
  • Ähnliche Produkte entstehen z.- B. bei der Verwendung von Buttersäure, Milchsäure und Propionsäure.
  • 6. Man setzt zu i Mol Phosphatid aus Sojasaat 2 Mol Allylalkohol und behandelt so lange bei der Siedetemperatur des Alkohols mit SO2, bis das Produkt nach der Neutralisation in Wasser leicht dispergierbar ist.
  • Ebenso verhalten sich Buty1-- und Amylalkohol.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von leicht in Wasser löslichen oder disperglerbaxen Phosphatidpräparaten, dadurch gekennzeichnet, daB an die Phosphatide organische Verbindungen, welche an einem Kohlenstoffatom ein doppelt gebundenes Sauerstoffatom und/oder eine Hydroxylgruppe besitzen, unter gleichzeitigem Einleiten von gasförmigem S 02, vorzugsweise in Abwesenheit von Wasser, und/oder Erwärmen angelagert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von ungesättigten, niedrigmolekularen, aliphatisehen Aldehyden und Ketonen als Reaktionskomponenten.
DED79883D 1937-09-07 1937-09-07 Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder leicht dispergierbaren Phosphatid-Praepraten Expired DE720110C (de)

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