DE721002C - Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder dispergierbaren Phosphatidderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder dispergierbaren Phosphatidderivaten

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DE721002C
DE721002C DED81366D DED0081366D DE721002C DE 721002 C DE721002 C DE 721002C DE D81366 D DED81366 D DE D81366D DE D0081366 D DED0081366 D DE D0081366D DE 721002 C DE721002 C DE 721002C
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water
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phosphatides
preparation
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DED81366D
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Dr Phil Kurt Dziengel
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HOUGHTON FABRIK K G DEUTSCHE
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HOUGHTON FABRIK K G DEUTSCHE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J7/00Phosphatide compositions for foodstuffs, e.g. lecithin

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von in Wasser löslichen oder dispergierbaren Phosphatidderivaten Seit Jahren wird . versucht, Phosphatide pflanzlicher oder tierischer Herkunft mit den verschiedensten Mitteln in wasserlösliche oder wasserdispergierbare Form überzuführen. Insbesondere hat man versucht, Phosphatide mit Hilfe von Lösungsmitteln; welche wassermischbar sind, in Wasser zu emulgieren: Alle diese physikalischen Gemische leiden, wie zu erwarten, an hoher Elektrolytempfindlichkeit. Sie sind ferner infolge der Verwendung der Lösungsmittel kostspielig, nur beschränkt benutzbar und in ihrer Einwirkung auf das Textilgut unbefriedigend.
  • Schließlich wurde auch vorgeschlagen, die unveränderten. Phosphatide zu neutralen oder alkalischen Farbflotten zuzusetzen sowie Druckpasten als Verdickungsmittel Phosphatide beizumischen. Die Phosphatide enthalten in ihrer technischen Beschaffenheit 3ö bis 4o% freies fettes Q7., das u. U. zur Flecken-Bildung Anlaß gibt. Außerdem werden die Stoffe durch die Verwendung unveränderter Phosphatide schmierig im Griff.
  • Ferner ist versdhiedentlich versucht worden, aus Phosphatiden entweder durch direkte Sulfonierung oder aber durch Sulfonierung nach -vorangegangener bzw. mit gleichzeitiger Kondensation mit anderen organischen Körpern brauchbare hydrophile Erzeugnisse zu erzielen: Die Sulfonierung hat aber `den Nachteil, daß wesentliche Eigenschaften der Phosphatide zum größten Teil verlorengehen. Es werden damit zwar gut netzende Körper erzielt, deren sonstige Eigenschaften erinnern aber wenig oder gar nicht an die Ausgangsprodukte. Besonders fehlt ihnen in hohem Maße die typische weichmachende Wirkung der Phosphatide. Diese Veränderung im Wesen der Ausgangsstoffe ist ohne weiteres verständlich, da ja die Phosphatide kompliziert zusammengesetzte und empfindliche Körper sind, welche durch eine Behandlung mit so stark wirkenden Reagenzien, wie sie die Sulfonierungsmittel darstellen, weitgehend beeinflußt werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß pflanzliche .und tierische Phosphatide, z. B. Leinölsamenlecithin, Sojabohnenlecithin oder Eigelblecithin, sich zu wasserlöslichen bzw. in Wasser, dispergierbaren Verbindungen umsetzen lassen, wenn sie in organischen Lösungsmitteln gelöst oder in ungelöster Form, mit neutralen oder sauren Sulfiten in saurem oder alkalischem Medium, allein oder in Gegenwart von Alkoholen und/oder Anhydriden mehrwertiger organischer Säuren oder Säureamiden, erhitzt werden. Die dabei erzielten Produkte behalten infolge der außerordentlich schonenden Behandlung ihren Phosphatidcharakter nahezu. vollkommen bei. Überdies sind die so erhaltenen Produkte gut alkali- und härtebeständig und eignen sich zur Verwendung als Textilhilfsmittel in allen Phasen der Faserveredlung, sei es beim Spulen von Naturseide, Kunstseide und Zellwolle, als Weichüaacher im Färbebad, als Zusatz zu Appreturen und Schlichtemitteln, als Zusatz zu Kunstharzappreturen jeder Art und zu Imprägnierungsmitteln.
  • Die mit diesen Produkten behandelten Fasern erhalten eine ausgezeichnete Weichheit und gute Glätte. Ferner eignen sich die Produkte zur Verwendung in Fettlickern.
  • In welcher Weise die Komponenten zur Reaktion gebracht werden, ist unerheblich. Man kann beispielsweise die Phosphatide in Dioxan, Petroläther, Chlorkohlenwasserstoffen lösen und mit pulverförmigem Bisulfit anteigen oder aber auch das ungelöste Phosphatid mit neutralem Natriumsulfit in Pulverform vermischen und dann das Gemisch langsam auf über =ioo°, vorzugsweise jedoch nicht über etwa 14.0° erwärmen, wobei im Laufe der Reaktion, das vorhandene Wasser sowie gegebenenfalls auch das Lösungsmittel entweicht, Letzteres kann durch geeignete Kondensationsvorrichtung zurückgewonnen werden.
  • Als besonders vorteilhaft erweist es sich, Alkohole, wie Methanol, Methylcyclohexanol, Diäthylenglykol, Glycerin oder Benzylalkohol,. der reagierenden Masse, die in ständiger Bewegung gehalten wird, zuzusetzen und unter Umständen während der Reaktion Säureanhydride, wie Bernsteinsäureanhydrid oder Maleinsäureanhydrid, öder auch ein Säureamid, wie Harnstoff, hinzuzufügen. Die beschriebenen Zusätze können in allen Stufen; d. h. sowohl zu Beginn als auch während des Ablaufs der Reaktion erfolgen. Jeder dieser Zusätze bewirkt die Entwicklung besonders wertvoller Eigenschaften, beispielsweise hinsichtlich Löslichkeit des Endproduktes oder seines egalisierenden Effektes auf Indanthrenfärbungen oder seines Dispergierungsvermögens für die wasserunlöslichen Farbstoffe wie aromatische Phenol- und Aminoderivate der Antrachinonreihe, wie sie unter den Handelsbezeichnungen »Celliton«-, »Cellitecht«-, »Cellitonecht«-, »Cellitazol«-Farbstoffe bekannt - sind (U 11 m a n n , Enzyklopädie der technischen Chemie, 193o, Bd. V,.- S. 62). Aber auch ohne diese Zusätze ergeben sich Eigenschaften, die für die Avivage von Cellulosefasern, wie Baumwolle, Viscoseseide, Kupferseide, Acetatseide, ferner für Naturseide, Ramie usw. besonders wertvoll sind.
  • Bei Verwendung der neutralen Sulfate lassen sich besondere Effekte erzielen durch geringe Zusätze von alkalisch wirkenden Substanzen, wie Triäthanolamin, Natriumbicarbonat oder Natronlauge, oder sauren Körpern, wie Propionsäure, die dem Reaktionsgemisch einen bestimmten pH-Wert verleihen. Diese Produkte sind besonders wertvoll beim Arbeiten in neutralen oder alkalischen Farb- und Avivagefiotten. Sie lassen sich auch gemeinsam mit anderen Hilfsstoffen zur Textilveredelung, wie Fettalkoholsulfonaten, Türkischrotöl und Kondensationsprodukten von Eiwe#ßabbauprodukten mit Fettsäurechloriden u. dgl., Fettsäuren, Neutralölen, Lösungsmitteln,- Kohlenwasserstoffen oder sonstigen dispergierend oder weichmachend wirkenden Körpern zur Behandlung von Faserstoffen, insbesondere solchen aus Cellulose, verwenden.
  • Die Reaktionsdauer schwankt zwischen 4 bis 15 Stunden, wobei auch kürzere bzw. längere Reaktionszeiten entsprechend den angewendeten Temperaturen möglich sind. Beispiel i ioog Sojabohnenlecithin werden mit Zog Natriumsulfit auf i2o bis- 1q.0° unter Rühren 2 Stunden lang erhitzt. Nach Ablauf i Stunde setzt man während des Rührens iog gepulverten Harnstoff zu. Erweist sich eine dann entnommene Probe als gut wasserlöslich, so ist die Reaktion beendet; anderenfalls müß die Behandlung fortgesetzt werden,-wobei aber in längstens q. Stunden die Reaktion vollkommen abgeschlossen ist. Eine Verkürzung der Reaktionszeiten ist möglich, wenn das Phö'sphatid in Dioxan dispergiert wird. Das in einer Ausbeute von i 18 g erhaltene, vom Lösungsmittel befreite Produkt ergibt eine gelbliche Dispersion, die hervorragend geeignet ist für die Avivage von Kupferkunstseide.
  • Beispiel 2 i oo g Eigelblecithin werden mit 4o g Natriumbisulfit zusammengerührt und auf ioo° erwärmt. Nach 2stündigem Erhitzen setzt man 15 bis 2o g Diäthylenglykol zu und rührt so lange weiter, bis eine Probe nach ;Neutralisation in Wasser dispergierbar wird. Die Ausbeute an neutralisiertem Produkt beträgt etwa 200g. Das erhaltene Produkt ist gut alkalibeständig und eignet sich besonders zum Dispergieren von Indanthrenfarbstoffen, vor allen Dingen, wenn die .Flotten lange benutzt werden und die Küpe allmählich anfängt auszufallen. Die Färbungen bleiben bei Verwendung des nach vorstehender Vorschrift erhaltenen Produktes klar und fallen vollkommen gleich aus.
  • Beispiel 3 137 g Söjabohnenleci.thin werden mit -27,5 g Natriumsul:fit vermischt und durch Solozusatz auf pH = q eingestellt. Die Masse wird unter Erwärmen auf iio° etwa io Stunden gerührt; nach 3 Stunden setzt man 27,49 Maleinsäureanhydrid zu und rührt bei der genannten Temperatur weiter, bis das Produkt löslich ist. Nach Neutralisation erhält man 21 o g .eines pastenförmigen Materials, das vor dem Gebrauch noch verdünnt werden kann und sich hervorragend als dispergierender Zusatz zu Farbflotten, welche Schwefelfarben enthalten, eignet.
  • Beispiel 4 220g Eigelblecithin werden mit 88g kristallisiertem Natriumbisulfit- und --o g Citronensäure oder ähnlichen schwachen Säuren zusammengerührt.. Dem so hergestellten Gemisch fügt man. 349 Butylpolyglykol zu und rührt unter langsamem Erwärmen bis auf 95' so lange, bis sich das Produkt als in Wasser dispergierbar erweist. Die Reaktion ist im allgemeinen nach 15 Stunden beendet. Das mit etwa 345g Ausbeute erhaltene pastenartige Endprodukt läßt sich im Gemisch mit Kohlenwasserstoffen und Türkischrotöl.= oder ähnlichen Stoffen als ausgezeichneter Fettlicker für Leder aller Art verwenden. Beispiel s ioo Teile pflanzliches Lecithin werden je nach seiner Konzentration mit io.-bis 3oTeilen Natriumsulfit unter Rühren auf 115 bis -i3o° erhitzt. Im Verlauf von i bis 4 Stunden .erweist sich das Produkt als wasserlöslich -(Ausbeute i 2o. Gewichtsteile) und wird für den Verbrauch mit Wasser zu geeigneter Konzentration verdünnt. Bei Verwendung sehr fester Lecithine empfiehlt sich der Zusatz eines geeigneten Lösungsmittels, beispielsweise eines Chlorkohlenwasserstoffs, welches nachher im Vakuum abdestilliert werden kann.

Claims (2)

  1. PATENTANSPTZÜCHE i. Verfahren zur Herstellung von in Wasser löslichen oder dispergierbaren Phosphatidderivaten,dadurch gekennzeichnet, daß Phosphatide mit neutralen oder sauren Sulfiten in saurem oder alkalischem Medium gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln erhitzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung in Gegenwart von Alkoholen und/oder Anhydriden mehrwertiger organischer Säuren oder Säureamiden durchgeführt wird..
DED81366D 1939-10-12 1939-10-12 Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen oder dispergierbaren Phosphatidderivaten Expired DE721002C (de)

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