DE2521580A1 - Verfahren zur herstellung von chlorcyan - Google Patents

Verfahren zur herstellung von chlorcyan

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DE2521580A1
DE2521580A1 DE19752521580 DE2521580A DE2521580A1 DE 2521580 A1 DE2521580 A1 DE 2521580A1 DE 19752521580 DE19752521580 DE 19752521580 DE 2521580 A DE2521580 A DE 2521580A DE 2521580 A1 DE2521580 A1 DE 2521580A1
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cyanogen chloride
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hydrogen cyanide
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/004Halogenides of cyanogen

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan Die vorliegende Erfindung betrifft eine Methode zur Herstellung von Chlorcyan aus Cyanwasserstoff (Blausäure) und Chlor im wässrigen Medium.
  • Die Verlfendung von Blausäure und Chlor ist der am häufigsten beschrittene Weg zur Herstellung von Chlorcyan und verläuft nach Gleichung (1): MCN + C12 C1CN + IIC1 . (1) Die Umsetzung kann in der Gasphase (s. DT-OS 2 154 721), in kondensierter phase (s. US-PS 3 666 427) oder in Plüssigkeiten erfolgen. Als Flüssigkeiten dienen organische Medien (s. DT-OS 1 8o1 311) oder aber Wasser.
  • Bevorzugt wird die Umsetzung in wässrigem Medium durchgeführt, weil sie bei STorinaltemperatur oder nahe Normalternperatur erfolgen kann, und ausserdem die relativ teuren organischen Flüssigkeiten, die sich technisch auch schwieriger handhaben lassen als Wasser, nicht eingesetzt zu werden brauchen.
  • Die Herstellung von Chlorcyan in wässrigem Medium ist -z.B.
  • in der DT-PS 827 358 oder der USA-PS 3 197 273 beschrieben.
  • Im Prinzip wird der Cyanwasserstoff - entweder als Gas, Flüssigkeit, wässrige Lösung oder in situ aus Cyaniden und Säure - in wasser oder verdünnte Salzsäure eingespeist.
  • Danach wird Chlorgas zugeführt. Die Reaktion läuft nach Gleichung 1 ab, und der entstehende Chlorwasserstoff löst sich in dem wässrigen Medium zu Salzsäure.
  • Die Chlorcyanherstellung wird bevorzugt in wässrigem Medium durchgeführt, jedoch unterliegt das entstehende Chlorcyan mit zunehmender Temperatur und /oder zunehmender Stärke der gleichzeitig entstehenden Salzsäure einer Nebenreaktion, nämlich der Abspaltung des Chlors und der Verseifung der Nitrilgruppe, was letzten Endes zur Bildung von Ammoniumchlorid führt: ClCN + 2 H2O C02 + NE4Cl (2) Auch der im Reaktionsmedium enthaltene Cyanwasserstoff wird durch wässrige Salzsäure mit ähnlicher Reaktionsgeschwindigkeit und ähnlicher Abhängigkeit dieser Geschwindigkeit von der Temperatur und der Aktivität der 1trasserstoffionen verseift: IICN + 2 1120 + IICl IICOOII + MI4Cl (3) Beide Reaktionen bedeuten nicht nur eine Schmälerung der Ausbeute, sondern unter bestimmten Bedingungen auch die Gefahr der Bildung von explosivem Clllorstickstoff: NH4Cl + 3 C12 NCl3 + 4 WC1 (los) Daher muss die Entstehung von Ammoniumchlorid möglichst eingeschränlct werden.
  • Zweck der Erfindung ist die Einschränlcung der Hydrolyse durch Verringerung des Reaktionsraumes, also die Verbesserung der Raum-Zeitausbeute an Chlorcyan.
  • Es wurde nun gefunden, dass sich bei der volumkonstanten Chlorcyanreaktion die Raum-Zeit-Ausbeute wesentlich verbessern lässt, wenn bei der im wässrigen Medium ablaufenden Reaktion die Gesamtmenge des Chlors im vorhandenen Reaktionsmedium vollständig in Lösung gebracht wird und zwar durch Anwendung von Druck.
  • Gegenüber den bisher bekannten Herstellungverfahren, die in einer Mischphase, nämlich gasförmig-flüssig arbeiten, und zwar in Gegenwart grosser Wassermengen und mit schlechter Raum-Zeit-Ausbeuteswurde erkannt, dass nur der in Lösung gegangene Anteil des Chlors mit dem Cyanwasserstoff zu Chlorcyan reagiert.
  • Vorzugsweise wird der Druck so hoch gewählt, dass auch das gebildete Chlorcyan in Lösung vorliegt, so dass in homogener, flüssiger Phase gearbeitet wird. Dabei kann im Gesamtsystem oder nur im Reaktor unter Druck gearbeitet werden.
  • Als Drucke werden 1,5 - 16 bar, vorzugsweise 2 - 4 bar, verwandt. Welcher Druck im Einzelfall eingesetzt wird, richtet sich nach dem gewunschten Durchsatz an Chlorcyan bezw. der gewünschten Konzentration an der gleichzeitig entstehenden Salzsäure. Dabei ergibt sich, dass sich mit steigendem Druck mehr Chlor und Cyanwasserstoff p. Volumeneinheit Wasser umsetzen. Mit anderen Worten, es entsteht mehr Chlorcyan und gleichzeitig eine stärker konzentrierte Salzsäure.
  • Die menge an Wasser wird so gewählt, dass sie zum Lösen des Chlors und ggfs. auch des gebildeten Chlorcyans bei der betreffenden Temperatur und dem angewendeten Druck ausreicht.
  • Sie lässt sich durch einen einfachen lIandversuch ermitteln.
  • Anstelle von Wasser kan auch wässrige Salzsäure- wie sie im Kreislauf anfällt - verwendet werden.
  • Man arbeitet also erfindungsgemäss bei hohen Chlor- und auch Ohlorcyankonzentrationen im wässrigen Medium. So kann z.B.
  • mit Chlorcyankonzentrationen von mehr als loo g Chlorcyan p. Liter wässriges Medium gearbeitet werden.
  • Bisher waren im allgemeinen nur etwa 30 g Chlorcyan p. Liter wässriges Medium üblich.
  • Hohe Konzentrationen von Chlorcyan wurden jedoch bisher bewusst vermieden, da die Fachwalt glaubte, dass hierdurch die Hydrolysereaktionen nach Gleichung 2 und 3 gefördert würden.
  • Gegenüber dieser Auffassung zeigte sich aber, dass die Hydrolyse nicht nur nicht gefördert, sondern sogar wesentlich verringert wurde, wen die Reaktion unter den genannten Drucken ablief. Der Grund hierfür liegt in der wesentlich geringeren Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Reaktor, die so verkürzt wurde, dass sogar höhere Temperaturen als bisher angewendet werden konnten.
  • So zeigte sich, dass zwar Temperaturen bis zum Siedepunkt von Wasser möglich sind, vor allem aber sind Temperaturen bis etwa 70 C ohne weiteres anwendbar. Die untere Grenze des Temperaturbereiches liegt bei der Siedetemperatur des Chlorcyans, ein bevorzugtes Temperaturgebiet zwischen 20 und 60°C.
  • Bisher wurde im Reaktionsteil nur bei etwa 30 C gearbeitet, wobei z.B. die Temperatur durch Direkteinspeisung von Wasser niedrig gehalten wurde. Siehe US-PS 3 197 273.
  • Die höheren Temperaturen beim erfindungsgemässen Verfahren führen zum Einsparen von Kühlenergie für die im Kreislauf gefahrene Lösung, da jetzt die Reaktionswärme von einem höheren Temperaturniveau aus abgeführt werden kann. So lässt sich wärmeres Kühlwasser als bisher oder ein Kühler mit kleinerer Kühlfläche einsetzen.
  • Da hierdurch auctdie Temperatur des aus zus chieusenden Teilstroms der Kreislauflösung - bezw. der gesamten Flüssigkeitsmenge bei einfachem Durchlauf - höher ist als bei drucklosen Verfahren, wird zum Auskochen dieses Stroms für die Rückgewinnung von Chlorcyan und Cyanwasserstoff weniger Heizenergie benötigt.
  • Auch die als zweites Endprodukt anfallende Salzsäure kann in konzentrierterer Form gewonnen werden als bisher.
  • Damit ist sie dann für die Weiterverarbeitung geeigneter als die sehr verdünnte Salzsäure. So ist es möglich, nach dem erfindungsgemässen Verfahren, z.B. 25geige Salzsäure, zu erhalten.
  • Günstig ist es, z.B. bei Drucken von 2,5 bar und einer Temperatur von 55°C zu fahren undsdabei eine 15geige Salzsäure zu gewinnen.
  • Die Rohstoffe Cyanwasserstoff und Chlor können sowohl in gasförmiger wie flüssiger Form eingesetzt werden, vorzugsweise in flüssiger Form.
  • Es ist auch möglich, Cyanwasserstoff als 20geige wässrige Lösung, oder aus Cyaniden entbunden, zu verwenden.
  • Das Verfahren wird mit stöchiometrischen Mengen der Reaktionsteilnehmer durchgeführt, nur beim Anfahren wird ein geringer Überschuss an Cyanwasserstoff vorgelegt, vorzugsweise o,1 -etwa o,5G$, bezogen auf das wässrige Medium, oder auch höher, s. DT-PS 827 358 bezw. US-PS 2 672 398.
  • Die während des Prozesses zugeführten stöchiometrischen Mengen Chlor und Blausäure reagieren in Lösung praktisch quantitativ.
  • Es ist also weder eine hohe Cyanwasserstoffkonzentration in der wässrigen Lösung notwendig, um das gewonnene Chlorcyangas frei von Ohlorüberschuss, noch die Anwendung überwstöchiometrischer Ohlormengen notwendig, um das produzierte Chlorcyangas praktisch frei von Cyanwasserstoff zu halten. Dieses gilt auch, wenn - wie oben erwähnt - ein bekannter geringer Cyanwasserstoffspiegel im wässrigen Medium aufrechterhalten werden soll.
  • Wird nun bei entspr. hohem Druck die Reaktion nach Gleichung 1 vollständig auf die rechte Seite verschoben, so entsteht ein Chlorcyan, das völlig frei von Chlorgas ist, wie es z.B. für die Lagerfähigkeit von Chlorcyan in Stahlflaschen notwendig ist.
  • Es ist auch möglich, den Druck im Reaktionsraum etwas niedriger als eben beschrieben einzustellen, Bei diesem niedrigeren Druck wird die Reaktion nicht bis zum 1oo<Oigem Umsatz durchgeführt.
  • Bei Einsatz von verflüssigtem Chlor ist es zweckmässig, in der Chlorierungsstrecke mindestens einen Druck aufrechtzuerhalten, der dem Dampfdruck des Chlors an der Eintrittsstelle des Chlors in die Chlorierungsstrecke entspricht, beispielsweise 9 bar.
  • Dadurch werden Drucksprünge mit dem bekannten unangenehmen Folgeerscheinungen von Ausgasungen vermieden. Die direkte Verwendung von flüssigem Chlor im Chlorcyanprozess ist durch die Druckehlorierung ohne technische Schwierigkeiten realisierbar geworden und daher Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
  • Bei der technischen Durchführung der Chlorcyanherstellung kann das wässrige Reaktionsmedium einmalig durch die Apparatur oder mehrmals im Kreis geführt werden, wie es auch bei den früher angewandten Verfahren üblich war. Die Reaktion wird in üblichen gekühlten oder nichtgekühlten Reaktionsrohren durchgeführt.
  • Der Druck auf die Apparatur zur Erzeugung von Chlorcyan kann teilweise ausgenutzt werden, um angeschlossene Folgerealctionen, die unter Volumenverminderung laufen, zu erleichtern, z.B.
  • die Trimerisation des Chlorcyans über Aktivkohle zu Cyanurchlorid nach 3 ClCN (C1CN) 3 (5).
  • Eine andere erfindungsgemässe Ausführungsform ist das Entspannen über geeignete Drosselorgane innerhalb der Chlorcyangewinnungsapp aratur.
  • Die Erfindung wird anhand der Abb. 1 und 2 und der Beispiele näher erläutert: In einem Kühler a - s. Abb. 1 - wird durch eine Pumpe b über Leitung 1 Wasser bezw. wässrige Salzsäure zusammen mit Blausäure gefördert, wobei durch das Regelventil c ein vorgegebener Druck eingehalten wird.
  • Chlor tritt über Leitung 2 ein.
  • Im Kühler vollzieht sich Qie Reaktion nach Gleichung 1. Der Druck im Kühler kann so eingestellt werden, dass das eingespeiste Chlor oder auch das entstehende Chlorcyan in der Salzsäure löslich sind.
  • Nach dem Druckhalteventil c entspannt sich die Lösung über Leitung 3 in einen kleinen Abscheider d, wobei unter weiterer Abkühlung Phasentrennung eintritt. Die flüssige Phase läuft über Leitung 4a und 4b zurück zur Pumpe b oder über Leitung 5 direkt zur Kolonne f.
  • Das freigewordene Gas tritt über Leitung 6 in eine Waschkolonne e ein, in der es in bekannter Weise mit Wasser über Leitung 7a gewaschen wird. Die Waschkolonne ist so dimensioniert, dass das Waschwasser mengenmässig dem Anteil entspricht, der zur Aufrechterhaltung der gewünschten Salzsäurekonzentration im Kreislauf a, c, d, b bezw. im Durchlauf a, c, d, f nötig ist.
  • Diesem Strom von Verdünnungswasser, der - wie gesagt - in Leitung 7a eintritt und über Leitung 7b die Kolonne e verlässt, wird die für die Chlorcyanbildung nach Gleichung 1 nötige Blausäuremenge über Leitung 8 zugefügt.
  • Eine der Verdünnungswassermenge entsprechende Menge von Salzsäure wird dem Strom a, c, d bezw. a, c, d, b, a entnommen und über Leitung 5 in der Kolonne f mit Erhitzer g in bekannter Weise von gelösten Gasen befreit. Diese Gase werden über Leitung 9 in den Prozess zurückgeführt. 11 und 12 bedeuten Kühlmitteleinlauf und -austritt.
  • Diese sogenannte "innengekühlte Chlorierung" kann unter Verwendung eines gefluteten Kühlers - 5. Abb. 1 - gefahren werden oder aber in einem Dünnfilmkühler ablaufen.
  • Der Vorteil dieser Arbeitsweise ist der, dass die Reaktionswärme am Ort ihrer Entstehung und vom höchstmöglichen Temperaturniveau abgeführt werden kann. Man wird sie vorzugsweise dort amfenden, wo relativ warmes Kühlwasser verwendet werden muss. Nach der Entspannung der ablaufenden Lösung tritt nochmals eine Temperaturerniedrigung ein.
  • Eine zweite Möglichkeit zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zeigt Abb. 2. In ein Druckrohr a1 wird über Leitung 1 durch eine Pumpe b Wasser bezw. wässrige Salzsäure zusammen mit Blausäure über Leitung 8 gefördert, wobei durch das Regelventil c ein vorgegebener Druck eingehalten wird.
  • -Im Druckrohr a1 vollzieht sich die Reaktion nach Gleichung 1.
  • Der Druck kann so eingestellt werden, dass das eingespeiste Chlor und /oder auch das entstehende Chlorcyan in der Salzsäure löslich sind.
  • Nach dem Druckhalteventil c entspannt sich die Lösung über Leitung 3 - ggfs. über einen zwis-chengeschalteten Abscheider -in einen Kühler a2> wobei Phasentrennung eintritt. Die flüssige Phase wird gekühlt und läuft über Leitung 4 zurück zur Pumpe b oder ungekühlt zur Entgeistungskolonne (nicht gezeigt).über Leitung 5. Die Entgeistungskolonne entspricht Kolonne f in Abb. 1.
  • Das freigewordene Gas nimmt den gleichen Weg über Leitung lo wie in Abb. Z;.Auch der Wasserhaushalt ist derselbe wie in Abb. 1.
  • Der Vorteil dieser Arbeitsweise ist der, dass die Aufenthaltsdauer des gelösten Chlorcyans bei erhöhter Temperatur noch kürzer ist. Ausserdem muss der Kühler nicht druckfest ausgelegt werden, wodurch eine grössere Auswahl an Werkstoffen möglich ist.
  • Die Erfindung wird anhand folgender Beispiele erläutert: Beispiel 1 (drucklos): Blausäure und Chlor wurden zusammen mit wässriger Salzsäure im Gleichstrom durch ein gekühltes Rohrbündel geleitet.
  • Bei einem Durchsatz von o,45 kg/h lICN und 1,2 kg/h Chlor mit 60 l/h 1oGiger wässriger Salzsäure wurde bei 20 C die Blausäure quantitativ umgesetzt. Die Konzentration an Hydrolyseprodukten in der Salzsäure in Form von NlI4Cl betrug o,o9G$.
  • Pro Stunde entstehen also o,o5 kg Ammoniumchlorid, das sind ca.
  • 11 kg Ammoniumchlorid p. loo kg Cyanwasserstoff.
  • Beispiel 2: 2 Durch ein Rohr von So mm NW wurde ein Kreisstrom von 9,5 m blausäurehaltiger, 15Giger Salzsäure geleitet und im Gleichstrom Chlor zudosiert. Die stöchiometrischen Chlor- und Blausäuremengen wurden langsam im gleichen Verhältnis erhöht und die Mischung über dem Reaktionsrohr in Gas und Flüssigkeit getrennt. Es konnten 39 kg/h, 80 kg/h und 112 kg/h Blausäure umgesetzt werden, wenn Überdrücke von o,3 bar; 1,5 bar und 2,o bar am Ende der Reaktionsstrecke durch ein Drosselorgan gehalten wurden. Der Übergang vom blossen Staudruck der nachfolgenden Apparatur (o,3 bar) auf 2 bar Überdruck erlaubte also einen dreifach höheren Durchsatz. Massgebend war dabei, dass das so erzeugte C1CN-Gas einen Gehalt von weniger als 0,ldo freies Chlor hatte. Der Umsatz an Chlor war damit praktisch loo, die Blausäure wurde quantitativ umgesetzt.
  • Die Temperatur betrug 4500. An IIydrolyseprodukten aus dem Chlorcyan war in der ablaufenden Salzsäure o,o29t MI4Cl zu finden.
  • Pro Stunde entstehen also 1,9 kg NII4Cl, das sind ca, 5 kg; 2,5 kg; 2 kg MI4Cl p. loo kg Cyanwasserstoff.
  • Beispiel 3: Durch ein Rohr von 80 mm NW wurde blausäurehaltige Salzsäure - wie in Beispiel 2 beschrieben - mit Chlor umgesetzt. Der Druck über dem Reaktionsrohr wurde auf 2 bar gehalten. Es konnten 103 kg/h; 112 kg/h; 144 kg/h Blausäure umgesetzt werden, wenn 7,5; 9,5; 11,3 m²/h verdünnte 20G%ige Salzsäure durchgesetzt wurden.
  • Das Chlorcyan war frei von Chlor, der Umsatz praktisch quantitativ.
  • Beispiel 4: Ein Grossversuch mit einem Durchsatz von 580 kg/h Blausäure wurdp unter Druck (2,4 bar) und Kühlung gefahren. Die Temperatur der Salzsäure betrug dabei 32°C und konnte durch Entspannung um weitere 6,50C gesenkt werden. Die Säure enthielt o,o16d0 MI4Cl; das Chlorcyan enthielt kein freies Chlor. Die Salzsäurekonzentration betrug 13G.
  • Beispiel 5: Bei einem Versuch analog Beispiel 4 wurde mit einer Salzsäurekonzentration von 15G% und einer Temperatur von So 0 gearbeitet, wobei die Salzsäure im Kreis gefahren und nur lo des Durchsatzes kontinuierlich gegen Frischwasser ausgetauscht wurde.
  • Die N1140l-Konzeritrationen blieben bei o,o1 - o,o3%.
  • Beispiel 6: Zur Erzeugung von 1 kg/h Chlorcyangas wurden bei 2,5 bar Chlor und Blausäure in stöchiometrischem Verhältnis zu 9 Liter /h Wasser von 200C dosiert. Die Temperatur im Druckrohr stieg auf 100°C. Das C1CN entwich nach der Entspannung auf Normaldruck, während die resultierende knapp 7%ige Salzsäure einer Entgiftung zugeführt wurde.
  • Das einzuspeisende Wasser wurde verwendet, um das erzeugte wasserdampfhaltige ClCN zu waschen und zugleich zu kühlen.

Claims (9)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor in wässrigem Medium, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge des Chlors in vorhandenem Reaktionsmedium vollständig in Lösung gebracht wird und zwar durch Anwendung von Druck.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Drucke von 1,5 - 16 bar angewandt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass Drucke von 2 - 4 bar verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 -. 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckreaktion innerhalb eines Wärmeaustauschers durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Temperaturen zwischen 12 und 100 C gearbeitet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnte, dass bei Temperaturen von 20 - 600C gearbeitet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Chlor in flüssiger Form eingespeist wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckreaktion in einem ungekühiten Rohr durchgeführt wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion durch Variierung des Druckes nicht bis zu 1ooigem Umsatz durchgeführt wird.
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DE102007052538A1 (de) * 2007-11-01 2009-05-07 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan

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