DE102007052538A1 - Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan, welches insbesondere für den großtechnischen Maßstab geeignet ist. Das Verfahren geht von Natriumcyanid aus, welches in wässriger Lösung mit Chlor zu Chlorcyan umgesetzt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan, welches insbesondere für den großtechnischen Maßstab geeignet ist.
  • Chlorcyan wird in großen Mengen insbesondere zur Herstellung von Cyanurchlorid, aber auch zur Herstellung von einer Vielzahl anderer chemischer Produkte verwendet.
  • Entsprechend dem Stand der Technik werden zur Herstellung von Chlorcyan verschiedene Verfahren angewendet.
  • In der Technik wird Chlorcyan ausgehend von Blausäure und Chlor hergestellt (Ullmann, Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. 8, 1987, S. 197, VCH). Das Chlorcyan wird vorteilhafterweise sofort weiterverarbeitet zum gewünschten Trimerisierungsprodukt.
  • Wegen der Gefährlichkeit des Transports der Blausäure über größere Entfernungen sollten sich die Chlorcyan-Anlagen direkt neben einer Blausäureproduktionsstätte befinden.
  • Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein technisches Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan zu entwickeln, welches die genannten Nachteile entsprechend dem Stand der Technik nicht aufweist, sondern es erlaubt, Chlorcyan aus großtechnisch verfügbaren, preisgünstigen Rohstoffen herzustellen und dabei den hohen Ansprüchen an die Sicherheit und Produktreinheit gerecht wird. Dabei sollte das Verfahren gerade vom ökologischen wie ökonomischen Standpunkt aus betrachtet den Verfahren des Standes der Technik überlegen sein.
  • Diese Aufgabe wurde anspruchsgemäß gelöst.
  • Dadurch, dass man in einem Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan ausgehend von Chlor und Natriumcyanid, Natriumcyanid in wässriger Lösung mit Chlor bei Temperaturen von 20 bis 100°C und einem pH-Wert von 1,0 bis 7,0 umsetzt, gelangt man äußerst überraschend und dafür aber nicht minder vorteilhaft zur Lösung der gestellten Aufgabe.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich gezeigt, dass ein äußerst reines Chlorcyan in fast 100% Ausbeute, bezogen auf NaCN, auch bei Verwendung technischer Rohstoffe erhalten werden kann. Wegen des Natronlaugegehalts (ca. 1,4%) in der technischen wässrigen 30%igen Natriumcyanidlösung lag die Ausbeute, bezogen auf Chlor, nur bei max. 97%, da Chlor mit Natronlauge zu Natriumchlorid, Natriumhypochlorid und Wasser reagiert. Weiterhin war überraschend, dass das Verfahren auch bei erhöhten Temperaturbedingungen ohne nachteilige Auswirkungen auf die Reinheit des Produkts und die Selektivität der Reaktion durchgeführt werden kann. Dem Durchschnittsfachmann ist bekannt, dass unter den beanspruchten Reaktionsbedingungen normalerweise das Ausgangsprodukt Natriumcyanid zu Natriumformiat und Ammoniak und das entstandene Chlorcyan rasch zu Cyanat hydrolysiert. Auch findet man ansonsten unter den beanspruchten Reaktionsbedingungen im Chlorcyan immer unterschiedliche Mengen nicht umgesetztes Chlor als Verunreinigung, was neben Ausbeuteverlusten oft noch eine aufwendige Chlorabtrennung vor den möglichen weiteren Umsetzungen erfordert. Diese Nachteile werden mit dem gegenständlichen technisch einfach ausgestalteten Verfahren sehr vorteilhaft vermieden.
  • Beim Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung wird Natriumcyanid in wässriger Lösung gleichzeitig mit Chlor zur Umsetzung gebracht. Mit der Wahl von Natriumcyanid als Rohstoff wird erreicht, dass bei der Reaktion nur Natriumchlorid als Nebenprodukt anfällt und nicht – wie beim Einsatz von Hydrogencyanid – Salzsäure, die die Hydrolyse von Hydrogencyanid zu Ameisensäure und Ammoniumchlorid, stark beschleunigt. So hydrolysieren bei der großtechnischen Umsetzung von Hydrogencyanid mit Chlor bis zu 10% des eingesetzten Rohstoffs.
  • Vorzugsweise wird Natriumcyanid in Form einer 10 bis 40%igen, weiter bevorzugt in einer 15 bis 35%igen wässrigen Lösung und insbesondere bevorzugt in der handelsüblichen Konzentration von ca. 30% eingesetzt. Vorzugsweise kann zusätzlich Wasser in die Reaktion gegeben werden. Die Wasserzugabe wird in Abhängigkeit von der Konzentration der Natriumcyanidlösung so eingestellt, dass die Natriumchloridkonzentration im Abwasser zwischen 10 und 20% liegt.
  • Das Chlor kann als Chlorwasser oder gasförmig eingesetzt werden. Vorzugsweise wird Chlor nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als (technisches) Gas einsetzen, was sowohl für die Wirtschaftlichkeit als auch für die Anlagensicherheit von Bedeutung ist. Es kann im Gegensatz zum Einsatz in flüssiger Form die Lagermenge in einer Anlage auch bei einer großtechnischen Produktion äußerst gering gehalten und damit eine Gefährdung von Personal und Umwelt durch die Lagerung des Chlorwasser nahezu ausgeschlossen werden.
  • Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Reaktion hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Mengen der Reaktionsteilnehmer gezielt zu steuern. Es hat sich gezeigt, dass die Reaktion besser verläuft, wenn ein bestimmtes stöchiometrisches Verhältnis der Reaktionspartner während jeder Phase der Dosierung eingehalten wird. Die Dosierung von Natriumcyanid und Chlor wird vorzugsweise durch eine Mengenmessung abhängig von der vorgegebenen Konzentration der Rohstoffe bewerkstelligt. Hierbei wird das Verhältnis der Reaktanden über eine Verhältnisregelung vorzugsweise so eingestellt, dass pro Mol Natriumcyanid 1,00 bis 1,10 Mol, weiter vorzugsweise 1,03 bis 1,06 Mol, jedenfalls ein geringer Überschuss an Chlor eingesetzt werden. Das exakte Verhältnis ist davon abhängig, wie viel Natronlauge, die mit Chlor reagiert, im verwendeten Natriumcyanid enthalten ist und wie viel Chlor im gebildeten Chlorcyan gewünscht wird. Eine exakte und zuverlässige mengengeregelte Dosierung ist in diesem engen Bereich messtechnisch allerdings schwierig.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird daher das Molverhältnis der Reaktanden pH-geregelt eingestellt, so dass in der Reaktionslösung ein pH-Wert von 1,0 bis 7,0, vorzugsweise 2,0 bis 4,0, besonderes bevorzugt um ca. 3 eingehalten wird. Bei diesem pH-Wert reagieren die Reaktionspartner sofort in der gewünschten Weise. Bei zu niedrigem pH-Wert besteht die Gefahr der Stickstofftrichlorid-Bildung und unerwünschter Hydrolyse von Natriumcyanid, bei zu hohen pH-Werten die Gefahr der Cyanid-Polymerisation, die zu einem stark gefärbten Abwasser führt.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Rohstoffe gleichzeitig einem Reaktor mit guter Durchmischung separat zudosiert und das entstandene Natriumchloridwasser kontinuierlich entfernt. Das entstandene Chlorcyan verdampft bei den gewählten Reaktionstemperaturen (>= 20°C) sofort und verlässt den Reaktor gasförmig und kann vorteilhaft über einen Wäscher abgefangen werden. Die entstandene Reaktionslösung kann kontinuierlich abgezogen werden. Z. B. kann Chlorcyan und Chlor aus der abgeführten Reaktionslösung ausgetrieben und zum Reaktor zurückgeführt werden, ehe sie in die Abwasserbehandlung eingeleitet wird.
  • Durch die gleichzeitige Dosierung der Rohstoffe in einen Reaktor (bspw. Verweilzeitreaktor) mit guter Durchmischung sind während des gesamten Reaktionsverlaufs immer die gleichen Konzentrations-, Temperatur- und pH-Bedingungen gegeben. Dies führt zu zwei wichtigen positiven Effekten, nämlich zum einen der Minimierung unerwünschter Nebenprodukte, z. B. Stickstofftrichlorid oder Natriumformiat. Zum zweiten können dadurch die Dimensionen des Reaktors, des Wärmetauschers und anderer Apparate reduziert werden, was zu erheblichen Einsparungen bei Investitionen und Instandhaltung führt. Geeignete Reaktoren sind z. B. Kreislaufreaktoren mit statischen Mischern bzw. Mischdüsen oder Rührreaktoren mit Begasungsrührer.
  • Je nach Anwendungszweck lässt sich im gebildeten gasförmigen Chlorcyan der Chlorgehalt zwischen 0% und 10% beliebig in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur mit dem Flüssigkeitsstand im Reaktor und dem Molverhältnis Natriumcyanid zu Chlor einstellen.
  • Es ist als ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, dass die Reaktion im Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik auch bei erhöhter Temperatur, insbesondere bei 30°C bis 80°C, bevorzugt bei 40°C bis 60°C, durchgeführt werden kann, ohne dass hierbei vermehrt Nebenreaktionen auftreten. Dies hat entscheidende Konsequenzen in ökologischer und verfahrenstechnischer Hinsicht. Die enorme Exothermie der Reaktion kann zum einen zum Erwärmen der kalt zudosierten Reaktionspartner genutzt werden, zum anderen kann die überschüssige Wärme einfach über einen Wärmetauscher mit kalten Wasser abgeführt werden. Bei dem Verfahren entsprechend dem Stand der Technik reicht der Temperaturgradient von Reaktionslösung zu Kühlwasser für eine wirtschaftliche Fahrweise nicht aus, so dass mit elektrischer Kühlenergie, z. B. Kühlsole, gearbeitet werden muss.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, ausgehend von technisch verfügbaren Rohstoffen, Chlorcyan auf sehr umweltschonende Weise in sehr guten Ausbeuten und sehr hohen Reinheiten von bis zu 99% herzustellen, weshalb sich dieses Verfahren besonders gut für den großtechnischen Maßstab eignet. Außerdem lässt sich mit dem gewählten Reaktortyp die Auslastung in einem sehr großen Bereich variieren, was die Flexibilität im großtechnischen Maßstab deutlich erhöht.
  • Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
  • Beschreibung der 1 und des Verfahrensausbaus:
    Der Kreislaufreaktor CR 200 mit Temperatur-, Stand- und pH-Messung, Umwälzpumpe und Wärmetauscher CT 205 wurde kontinuierlich betrieben. Das Dosiersystem bestand aus zwei im Reaktorboden gegenüber liegenden Einleitrohren für gasförmiges Chlor und wässriger Natriumcyanidlösung. Die durchschnittliche Umlaufmenge betrug 32 m3/h. Auf dem Kreislaufreaktor CR 200 befand sich der Wäscher CA 200, auf dem Wasser aufgegeben wurde, um im Reaktor die gewünschte Natriumchlorid-Konzentration einstellen und gleichzeitig eventuell freies Hydrogencyanid aus dem gasförmigen Chlorcyan auswaschen zu können. Mit dem Wärmetauscher CT 205 wurde die gewünschte Reaktionstemperatur eingestellt. Mit dem Wärmetauscher CT 204 wurde das gebildete Chlorcyan auf ca. 30°C abgekühlt, um den Wassergehalt entsprechend dem Partialdruck zu senken. Mit dem Regelventil LIC 1281 wurde der gewünschte Reaktorstand eingestellt und die überschüssige Reaktionslösung (hauptsächlich Natriumchlorid mit wenig gelöstem Chlorcyan und Chlor) kontinuierlich dem Stripper (Vakuumverdampfer) CA 201 zugeführt. Mit dem Wärmetauscher CT 201 wurde die Temperatur am Siedepunkt gehalten und gelöstes Chlorcyan und Chlor über den Wärmetauscher CT 200 zum Kreislaufreaktor CR 200 zurückgeführt. Über einen freien Überlauf wurde die entstandene Natriumchloridlösung einer Abwasserbehandlung zugeführt.
  • Beispiele
  • Beispiel 1
  • Zum Start wurden der Reaktor CR 200 (Stand 2,40 m) und der Stripper CA 201 über den Wäscher CA 200 mit Wasser bis zum Überlaufen gefüllt. Dann wurde der Wärmetauscher CT 201 mit Dampf und die übrigen Wärmetauscher mit Kühlwasser beaufschlagt. Nach Einsetzen des Rückflusses am CT 200 wurde die Wasserzugabe auf 800 kg/h eingestellt und mit der Dosierung des Chlors (350 kg/h) begonnen. Nach Erreichen eines pH-Wertes von 1,0 bis 2,0 wurde 30%ige Natriumcyanidlösung mit einem Natronlaugegehalt von 1,4% (ca. 800 kg/h) zugegeben und der pH-Wert beobachtet. Das Verhältnis Chlor/Natriumcyanid wurde so lange geändert, bis der pH-Wert zwischen 2,0 und 4,0 lag. Durch die stattfindende exotherme Reaktion stieg die Temperatur an. Der Wärmetauscher CT 205 wurde mit Kühlwasser so beaufschlagt, dass eine Reaktionstemperatur von 45°C bis 50°C gehalten werden konnte.
    Rohstoff Menge Verhältnis Füllhöhe Chlorcyan Ausbeute Cl2 im ClCN
    (kg/h) NaCN/Cl2 (m) (kg/h) (%) (%)
    Chlor 350 94,4
    2,17 2,40 286 3,4
    Natriumcyanid 760 > 99,9
  • Beispiel 2
  • Zum Start wurden der Reaktor CR 200 (Stand 3,20 m) und der Stripper CA 201 über den Wäscher CA 200 mit Wasser bis zum Überlaufen gefüllt. Dann wurde der Wärmetauscher CT 201 mit Dampf und die übrigen Wärmetauscher mit Kühlwasser beaufschlagt. Nach Einsetzen des Rückflusses am CT 200 wurde die Wasserzugabe auf 800 kg/h eingestellt und mit der Dosierung des Chlors (350 kg/h) begonnen. Nach Erreichen eines pH-Wertes von 1,0 bis 2,0 wurde 30%ige Natriumcyanidlösung mit einem Natronlaugegehalt von 1,4% (ca. 800 kg/h) zugegeben und der pH-Wert beobachtet. Das Verhältnis Chlor/Natriumcyanid wurde so lange geändert, bis der pH-Wert zwischen 2,0 und 4,0 lag. Durch die stattfindende exotherme Reaktion stieg die Temperatur an. Der Wärmetauscher CT 205 wurde mit Kühlwasser so beaufschlagt, dass eine Reaktionstemperatur von 45°C bis 50°C gehalten werden konnte.
    Rohstoff Menge Verhältnis Füllhöhe Chlorcyan Ausbeute Cl2 im ClCN
    (kg/h) NaCN/Cl2 (m) (kg/h) (%) (%)
    Chlor 350 97,1
    2,23 3,20 294 0,2
    Natriumcyanid 782 > 99,9
  • Beispiel 3
  • Zum Start wurden der Reaktor CR 200 (Stand 1,60 m) und der Stripper CA 201 über den Wäscher CA 200 mit Wasser bis zum Überlaufen gefüllt. Dann wurde der Wärmetauscher CT 201 mit Dampf und die übrigen Wärmetauscher mit Kühlwasser beaufschlagt. Nach Einsetzen des Rückflusses am CT 200 wurde die Wasserzugabe auf 800 kg/h eingestellt und mit der Dosierung des Chlors (350 kg/h) begonnen. Nach Erreichen eines pH-Wertes von 1,0 bis 2,0 wurde 30%ige Natriumcyanidlösung mit einem Natronlaugegehalt von 1,4% (ca. 800 kg/h) zugegeben und der pH-Wert beobachtet. Das Verhältnis Chlor/Natriumcyanid wurde so lange geändert, bis der pH-Wert zwischen 2,0 und 4,0 lag. Durch die stattfindende exotherme Reaktion stieg die Temperatur an. Der Wärmetauscher CT 205 wurde mit Kühlwasser so beaufschlagt, dass eine Reaktionstemperatur von 45°C bis 50°C gehalten werden konnte.
    Rohstoff Menge Verhältnis Füllhöhe Chlorcyan Ausbeute Cl2 im ClCN
    (kg/h) NaCN/Cl2 (m) (kg/h) (%) (%)
    Chlor 350 91,1
    2,09 1,60 276 7,4
    Natriumcyanid 732 > 99,9
  • Beispiel 4
  • Zum Start wurden der Reaktor CR 200 (Stand 3,20 m) und der Stripper CA 201 über den Wäscher CA 200 mit Wasser bis zum Überlaufen gefüllt. Dann wurde der Wärmetauscher CT 201 mit Dampf und die übrigen Wärmetauscher mit Kühlwasser beaufschlagt. Nach Einsetzen des Rückflusses am CT 200 wurde die Wasserzugabe auf 800 kg/h eingestellt und mit der Dosierung des Chlors (350 kg/h) begonnen. Nach Erreichen eines pH-Wertes von 1,0 bis 2,0 wurde 30%ige Natriumcyanidlösung mit einem Natronlaugegehalt von 1,4% (ca. 800 kg/h) zugegeben und der pH-Wert beobachtet. Das Verhältnis Chlor/Natriumcyanid wurde so lange geändert, bis der pH-Wert zwischen 2,0 und 4,0 lag. Durch die stattfindende exotherme Reaktion stieg die Temperatur an. Der Wärmetauscher CT 205 wurde mit Kühlwasser so beaufschlagt, dass eine Reaktionstemperatur von 65°C bis 70°C gehalten werden konnte.
    Rohstoff Menge Verhältnis Füllhöhe Chlorcyan Ausbeute Cl2 im ClCN
    (kg/h) NaCN/Cl2 (m) (kg/h) (%) (%)
    Chlor 350 96,0
    2,21 3,20 291 1,4
    Natriumcyanid 772 > 99,9
  • Beispiel 5
  • Zum Start wurden der Reaktor CR 200 (Stand 2,40 m) und der Stripper CA 201 über den Wäscher CA 200 mit Wasser bis zum Überlaufen gefüllt. Dann wurde der Wärmetauscher CT 201 mit Dampf und die übrigen Wärmetauscher mit Kühlwasser beaufschlagt. Nach Einsetzen des Rückflusses am CT 200 wurde die Wasserzugabe auf 800 kg/h eingestellt und mit der Dosierung des Chlors (350 kg/h) begonnen. Nach Erreichen eines pH-Wertes von 1,0 bis 2,0 wurde 30%ige Natriumcyanidlösung mit einem Natronlaugegehalt von 1,4% (ca. 800 kg/h) zugegeben und der pH-Wert beobachtet. Das Verhältnis Chlor/Natriumcyanid wurde so lange geändert, bis der pH-Wert zwischen 2,0 und 4,0 lag. Durch die stattfindende exotherme Reaktion stieg die Temperatur an. Der Wärmetauscher CT 205 wurde mit Kühlwasser so beaufschlagt, dass eine Reaktionstemperatur von 30°C bis 35°C gehalten werden konnte.
    Rohstoff Menge Verhältnis Füllhöhe Chlorcyan Ausbeute Cl2 im ClCN
    (kg/h) NaCN/Cl2 (m) (kg/h) (%) (%)
    Chlor 350 96,7
    2,22 2,40 293 0,6
    Natriumcyanid 778 > 99,9
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Ullmann, Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. 8, 1987, S. 197, VCH [0004]

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan ausgehend von Chlor und Natriumcyanid, dadurch gekennzeichnet, dass man Natriumcyanid in wässriger Lösung mit Chlor bei Temperaturen von 20 bis 100°C und einem pH-Wert von 1,0 bis 7,0 umsetzt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Natriumcyanid in Form einer 10 bis 40%igen wässrigen Lösung verwendet.
  3. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass pro Mol Natriumcyanid 1,0 bis 1,1 Mol Chlor eingesetzt werden.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Zudosierung der Rohstoffe über das Molverhältnis in der Weise erfolgt, dass ein definierter pH-Bereich eingehalten wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man den pH-Wert auf 2,0 bis 4,0 einstellt
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rohstoffe gleichzeitig einem Reaktor separat zudosiert und das entstandene Natriumchloridabwasser kontinuierlich entfernt.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man das entstandene Chlorcyan gasförmig über einen Wäscher abzieht.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man das im Natriumchloridabwasser gelöste Chlorcyan und Chlor entfernt und in den Reaktor zurückführt.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Chlorkonzentration im Chlorcyanreaktionsgas zwischen 0 und 10% einstellt.
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