DE2441073A1

DE2441073A1 - Anordnung zum kenntlichmachen von fluchtwegen

Info

Publication number: DE2441073A1
Application number: DE2441073A
Authority: DE
Inventors: Klaus Esser
Original assignee: Klaus Esser KG
Current assignee: Klaus Esser KG
Priority date: 1974-08-27
Filing date: 1974-08-27
Publication date: 1976-03-18
Also published as: DE2441073B2; DE2441073C3

Description

Anordnung zum Kenntlichmachen von Fluchtwegen" Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Kenntlichmachen von Fluchtwegen, insbesondere in Gebäuden.
Die Erfahrung lehrt, daß Angstzustände des Menschen in Fällen vermeintlicher oder tatsächlicher Gefahr das rationale Verhalten ausschalten können; es entsteht dann leicht die sogenannte Panik. Im panischen Schrecken werden aber vorhandene Rettungs- und Rückzugsmöglichkeiten nicht, nicht mehr oder auch nicht deutlich genug wahrgenommen, so daß sich oft durch unbedeutende Anlässe vermeidbare Schäden an Leib und Leben zu Katastrophen ausweiten, die an sich vermeidbar gewesen wären.
Ursache solchen Fehlverhaltens ist meist, daß es an ausreichenden und eindeutigen Orientierungshilfen mangelt oder aberv wenn Orientierungsmöglichkeiten in zu geringer Anzahl vorhanden sind, dann der einzig sichere und vorgegebene Weg zur Flucht aus der Bedrängnis situation nicht eingeschlagen wird, weil die Orientierungshilfen in der allgemeinen Panik übersehen werden. Es ist bereits bekannt, die Notausgänge, z.B. von Kinos und Theatern durch Lichtsignale zu kennzeichnen, die von einem netzunabhängigen Energiespeicher, z.B. von einer Batterie aus betrieben werden0 Eine derartige Anordnung mag vielleicht für kleinere Versammlungsräume noch genügen, in großen Gebäuden mit weitverzweigten Korridoren sind derartige Notausgänge jedoch von den gefährdeten Menschen, die vielleicht schon in Panik sind, nur schwer zu finden, weil die Orientierungshilfe zum Notausgang hin fehlte Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Orientierungsmöglichkeit für Menschen in Notfällen der eingangs genannten Arten aufzuzeigen bzw. eine Anordnung zu schaffen, die es ermöglicht, die Menschen auf vorhandene Fluchtwege hinzuweisen und sie durch diese sicher hindurchzuleiten.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß längs der Fluchtwege richtungsweisende Lichtquellen vorgesehen sind.
Unter Fluchtweg ist hierbei nicht nur die Wegstrecke zu verstehen, die mit dem Notausgang selbst beginnt (z.B. Nottreppe), sondern auch der gesamte Weg vom jeweiligen Aufenthaltsort des betreffenden Menschen, den er sowohl zum Notausgang hin als auch durch diesen zu nehmen hat, bis er in Sicherheit ist.
Durch diese Anordnung von Lichtquellen werden die in Gefahr befindlichen Menschen auf einfache und sichere Weise zum nächsten Notausgang und auch durch diesen geführt und in Sicherheit gebracht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lichtquellen punktartig in Reihen bzw. streifenartig angeordnet sind* Um die Wirksamkeit zu erhöhen, ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, daß die Lichtquellen pfeilförmig hintereinander angeordnet sind.
Nach nah einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung senden die Lichtquellen in zeitlicher Phasenverschiebung Lichtstrahlen aus0 Hierdurch entstehen sogenannte "laufendett Lichtsignale, die dem Fliehenden auf besonders eindrucksvolle Weise den einzuschlagenden Fluchtweg weisen.
Um den optischen Eindruck zu verbessern bzw. beruhigend auf die in Notfällen erregten Menschen einwirken zu können, sieht die Erfindung ferner vor, daß die Lichtquellen nach Farbe und/oder Rhythmus und/oder Intensität abgestufte Lichtstrahlen abgeben. Nach allgemeinen Erfahrungen wird z.B. rot als Gefahr, gelb etwa als Warnung, grün als Freigabe und Hoffnung, weiß als neutral empfunden. Diese Erfahrung macht sich die Erfindung zunutze, in dem beispielsweise der Fluchtweg mit Lichtquellen ähnlicher Farbfolge gekennzeichnet werden kann. Ebenso kann die Intensität des Lichts ähnliche Empfindungen hervorrufen: sehr helles Licht - äußerste Gefahr, helles Licht - Entfernung aus der unmittelbaren Gefahrenzone bis hin zum schwachen Licht, das dann das Fluchtende und somit Sicherheit anzeigt. Schließlich lassen sich die vorerwähnten Effekte durch entsprechende Wahl des Rhythmus noch beeinflussen.
Ferner können gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Oberflächen der Lichtquellen gerippt, genarbt, pyramidenförmig ausgebildet sein, wobei günstige Brechungsindizes gewählt werden können0 Nach einer Ausführungsform der Erfindung bestehen die Licht quellen aus phosphoreszierenden Stoffen bzw. Farben. Diese Ausführung ist besonders einfach und doch sicher.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist der jeweiligen Lichtquelle ein elektrischer Energiespeicher (Batterie usw.) zugeordnet, wodurch sie von der Zufuhr jeglicher Fremdenergie unabhängig ist. Die Steuerung kann hierbei über eine Steuerleitung auch von einer zentralen Stelle aus erfolgen.
Auch ist es möglich, den Stromkreis schluß des Energiespeichers für die Lichtquellen mittels eines Impulses elektromagnetischer Wellen von einem Sender aus erfolgen zu lassen. Bei einer solchen Anordnung können alle Steuerleitungen entfallen.
Zum Wesen vorliegender Erfindung gehört ferner, daß die Lichtquellen bzw. Jede Quelle für sich von einer Warnvorrichtung bzw. von vorhandenen, an sich bekannten Warnsystemen auslösbar sind. Diese Ausführung ermöglicht ein rasches bzw.
frühzeitiges Ansprechen der erfindungsgemäßen Anordnung von Lichtquellen0 Solche Vorrichtungen können sein: Sprinkleranlagen, Wasser-, Gas- und Feuer- bzw. Rauchmelder oder dergl.
Ferner kann es zweckmäßig sein, daß den Lichtquellen oder einem Teil derselben Schallquellen zugeordnet sind und beide Quellen Strahlen bzw. Wellen aussenden. Durch diese Kombination werden zwei Sinnesorgane (Auge und Ohr) angesprochen.
Ferner besteht auch hierbei der Vorteil, daß die Fluchtwege auch dann noch wirksam kenntlich gemacht sind, wenn die Sicht z.B. durch Rauch behindert ist.-Die beiden Quellen brauchen nicht unbedingt gleichzeitig auszulösen. So kann beispielsweise die Schallquelle gegenüber der Lichtquelle verzögert ansprechen oder erst dann, wenn Rauch den Fluchtweg gefährdet.
In der Zeichnung ist eine Anordnung gemäß der Erfindung in mehreren beispielsweise gewählten Ausführungsformen veranschaulicht.
Es zeigen: Fig. 1 die streifenförmige Anordnung von Lichtquellen in einem Korridor, Fig0 2 die Anordnung nach Fig. 1, wobei die Lichtquellen pfeilförmig ausgebildet sind, Fig. 3 eine Weiterbildung der Anordnung nach Fig. 1, mit Eckenvorsprung in einem Korridor, Fig. 4 eine Anordnung von punktförmigen pyramidenförmigen Lichtquellen an einem Kreuzungspünkt mehrerer Korridore Fig. 5 und 6 eine Anordnung von würfel- bzw. quaderförmigen Lichtquellen.
Gemäß den Darstellungen der Fig. 1 bis 4 stellen Korridore den Fluchtweg F dar, die mit Lichtquellen L versehen sind. Die einzelnen Lichtleisten (Lichtquellen) sind nach der Farbe abgestuft. So ist bei den Fig. 1 und 2 der erste Abschnitt dieser Lichtleisten beispielsweise gelb, die weiteren Leistenabschnitte, die zum Fluchtwegende (Korridorende) hin liegen, grün dargestellt. Am Übergang von der gelben zur grünen Zone bildet die gelbe Lichtleiste eine L-förmige Abstufung, die den Fliehenden auf vorhandene Stufen aufmerksam machte Gleiche abgestufte Lichtleisten können auch in Bodennähe angeordnet sein, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel sind die Lichtquellen (Lichtleisten) zusätzlich pfeilförmig ausgebildet. Beim Anwendungsfall der Fig. 3 bildet die eine Wand des Korridors eine "Ecke" d.ho ein Hindernis. Diese ist durch orangefarbige Lichtquellen (Pfeile) gesondert gekennzeichnet.
Fig. 4 zeigt, wie die erfindungsgemäße Anordnung in sogenannten Kreuzungspunkten anwendbar ist. An der Decke ist hier - ähnlich einer Ampel - eine pyramidenförmige Lichtquelle vorgesehen, deren eine Seite, die entgegengesetzt zur Fluchtrichtung, also in Blickrichtung des Fliehenden abstrahlt, in grüner Farbe, die Gegenseite aber in roter Farbe gehalten ist.
Die beiden anderen Gegenseiten sind Jeweils in rote bzw grüne Dreiecke unterteilt, wobei das grüne Dreieck (schraffiert) die Richtung anzeigt, die der Fliehende einschlagen muß. Die Lichtquellen können auch andere geometrische Formen haben, z3. wUrfel- oder quaderförmig ausgebildet sein (Fig. 5 und 6), deren Flächen analog denjenigen der Pyramide gefärbt sein könnten, Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf die dargestellten bzw. beschriebenen Beispiele. Sie ist vielmehr überall dort anwendbar, wo Gefahrensituationen für Leib und Leben auftreten können.

Claims

Patentansprüche:

S Anordnung zum Kenntlichmachen von Fluchtwegen oder dergl., insbesondere in Gebäuden, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Fluchtwege (F) richtungsweisende Lichtquellen (L) vorgesehen sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen punktartig in Reihen bzw. streifenartig angeordnet sind0
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Lichtquellen (L) pfeilförmig in Reihe hintereinander angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen (L) in zeitlicher Phasenverschiebung Lichtstrahlen aussenden.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen nach Farbe und/oder Rhythmus und/oder Intensität abgestufte Lichtstrahlen abgeben.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Lichtquellen (L) gerippt, genarbt, pyramidenförmig, würfel- oder quaderförmig ausgebildet sind (Fig. 4 bis 6).
70 Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen aus phosphoreszierenden Stoffen bzw. Farben bestehen.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche a bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß der jeweiligen Lichtquelle (L) ein elektrischer Energiespeicher zugeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreisschluß des Stromspeichers für die Lichtquellen mittels eines Impulses elektromagnetischer Wellen von einem Sender aus erfolgt.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen bzw. jede Quelle für sich von einer Warnvorrichtung bzw. von vorhandenen, an sich bekannten Warnsystemen auslösbar sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß den Lichtquellen oder einem Teil derselben Schallquellen zugeordnet sind und beie Quellen Strahlen bzw. Wellen aussenden, Leerseite