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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten einer Tür gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Türanlage mit der Haltevorrichtung gemäß dem Anspruch 8 sowie ein Verfahren gemäß dem Anspruch 14.
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Die Gesundheit und/oder Sicherheit der Menschen im öffentlichen sowie in den privaten Einrichtungen hat höchste Priorität. Spezielle Beschilderungen für Notausgänge, wie auch Einbau von Brand- und/oder Rauchschutztüren sind in vielen öffentlichen Einrichtungen vorgeschrieben. Diese sind oftmals mit Vorrichtungen versehen, die diese automatisch zuziehen. Ein Offenhalten und/oder Verkeilen der Tür ist brandschutzrechtlich verboten, da dies bei einem Brand deren Funktion außer Kraft setzen würde.
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Häufig werden Feststellanlangen installiert, die die Schutztüren trotz vorhandenem Zuziehmechanismus offenhalten. Diese sind z.B. mit einer Brandmeldeanlage gekoppelt, die dafür sorgt, dass im Brandfalle die Tür sofort selbsttätig zufällt.
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Aus der Druckschrift
EP 3575531 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, ist eine Vorrichtung bekannt, welche insbesondere zum Sperren der Feststellung eines über eine Feststellvorrichtung feststellbaren Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen ausgebildet ist, wobei die Vorrichtung eine insbesondere elektromotorisch und/oder elektromagnetisch betätigbare, über eine Steuerungseinrichtung ansteuerbare Sperre aufweist. Dabei ist die Steuerungseinrichtung ein- oder mehrfach redundant ausgeführt und die Sperre über eine entsprechende Anzahl von Redundanzzweigen ansteuerbar, wobei die Funktionsfähigkeit der verschiedenen Redundanzzweige über die Steuerungseinrichtung jeweils überwachbar ist. Es wird auch eine Feststellanlage mit einer solchen Sperrvorrichtung offenbart.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine aufwandsarme und kostengünstige Lösung für eine Haltevorrichtung von einer Tür in Bestandsbauten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Türanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben der Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Haltevorrichtung vorgeschlagen, wobei die Haltevorrichtung zum Halten einer Tür in einer Öffnungslage geeignet und/oder ausgebildet ist. Die Tür ist insbesondere in der Öffnungslage, wenn ein Durchgang durch den Türbereich ermöglicht ist. Wenn die Tür in einer Schließlage ist, ist der Durchgang durch den Türbereich mit der Tür versperrt.
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Die Haltevorrichtung weist ein erstes Koppelmodul und ein zweites Koppelmodul auf. Das erste Koppelmodul und das zweite Koppelmodul können miteinander magnetisch gekoppelt werden, wobei in der magnetischen Kopplung die Kopplungspartner magnetisch aneinanderhaften. Wenn das erste Koppelmodul und das zweite Koppelmodul magnetisch entkoppelt sind, ist die magnetische Haftung aufgehoben.
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Das erste Koppelmodul ist als ein Haftelektromagnet ausgebildet. Der Haftelektromagnet weist bevorzugt eine Spule auf, wobei sich in der Spule bei einer Bestromung infolge eines elektrischen Stromes ein magnetisches Feld bildet. Der Haftelektromagnet weist einen Kern auf. Insbesondere ist die Spule um den Kern gewickelt. Der Kern ist ausgebildet, das Magnetfeld zu führen und/oder zu verstärken. Bevorzugt ist der Haftelektromagnet, insbesondere der Kern magnetisierbar. Das erste Koppelmodul weist in der Draufsicht bevorzugt eine rechteckige Form auf. Insbesondere weist das erste Koppelmodul in der Draufsicht eine ovale Form auf.
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Das zweite Koppelmodul ist als ein Haftabschnitt ausgebildet. Das zweite Koppelmodul ist insbesondere durch das erste Koppelmodul anziehbar. Insbesondere ist der Haftabschnitt als eine magnetisierbare Metallplatte, Metallanker und/oder eine Metallscheibe ausgebildet. Die Metallscheibe weist bevorzugt eine ovale Form auf. Optional oder ergänzend weist das zweite Koppelmodul, insbesondere der Haftabschnitt eine rechteckige Form auf.
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Insbesondere ist das eine Koppelmodul als ein Endanschlag für das andere Koppelmodul ausgebildet.
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Die Haltevorrichtung weist eine Stromversorgung auf. Die Stromversorgung ist vorzugsweise über eine Steuereinrichtung steuerbar und/oder gesteuert. Die Stromversorgung ist ausgebildet, den Haftelektromagneten mit einem elektrischen Strom zu versorgen. Insbesondere ist die Stromversorgung ausgebildet, den Haftelektromagneten mit Strom zu versorgen so, dass dieser ein magnetisches Feld aufbaut und/oder magnetisiert wird, um magnetisch mit dem Haftabschnitt zu koppeln.
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Die Haltevorrichtung weist eine Steuereinrichtung auf, welche insbesondere als eine digitale Datenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, den Haftelektromagneten durch eine Ansteuerung der Stromversorgung anzusteuern. Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, Informationen und/oder Signale zu empfangen und/oder zu senden. Die Steuereinrichtung ist bevorzugt als eine verbindungsprogrammierte Steuereinrichtung ausgebildet. Alternativ oder ergänzend bildet die Steuereinrichtung eine speicherprogrammierbare Steuereinrichtung.
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Die Steuereinrichtung ist unter anderem dazu ausgebildet, für einen Kopplungszustand den Haftelektromagneten über die Stromversorgung in einer ersten Flussrichtung mit einem elektrischen Strom zu bestromen. Bevorzugt ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den Haftelektromagneten über die Stromversorgung mit einer elektrischen Energie zu versorgen. Optional kann der Haftelektromagnet mittels Stroms kontrolliert werden. Dieser Ausgestaltung der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dem Haftelektromagneten eine elektromagnetische Wirkung nur bei Bedarf bereitzustellen, wobei die elektromagnetische Wirkung auch in der Stärke individuell anpassbar ist.
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Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den Haftelektromagneten mit einer elektrischen Energie über die Stromversorgung in den Kopplungszustand zu versetzen, so dass das erste Koppelmodul und das zweite Koppelmodul in dem Kopplungszustand miteinander magnetisch gekoppelt sind.
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Insbesondere wird der Haftelektromagnet mit Strom beaufschlagt, so dass der Kern magnetisiert wird. Der magnetisierte Kern ist in einer Lage, den Haftabschnitt anzuziehen. Somit wird der Haftabschnitt in dem Kopplungszustand zum einen durch das dynamische Magnetfeld, welches durch den Stromfluss erzeugt wird, und zum anderen durch ein statisches Magnetfeld, welches durch den magnetisierten Kern erzeugt wird, angezogen.
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Die Steuereinrichtung ist ebenfalls ausgebildet, für einen Haltezustand die Bestromung des Haftelektromagnets mit dem elektrischen Strom in die erste Flussrichtung anzuhalten und/oder abzuschalten.
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Nachdem der Strom abgeschaltet ist, hält das erste Koppelmodul das zweite Koppelmodul. Insbesondere ist das erste Koppelmodul und das zweite Koppelmodul in dem Haltezustand magnetisch miteinander verbunden und/oder magnetisch gekoppelt.
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Der Haltezustand ist durch eine Remanenz des Kerns erzeugt, welcher in dem Kopplungszustand in den magnetisierten Zustand gebracht wurde. Die Remanenz ist als eine verbleibende Magnetisierung und/oder eine Restmagnetisierung des Kerns ausgebildet. Bevorzugt ist die Remanenz als die Magnetisierung ausgebildet, die der vorher durch ein externes Magnetfeld mit der stromdurchflossenen Spule gesättigt magnetisierter Kern, nach Entfernen des externen Magnetfeldes beibehält.
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Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung ausgebildet, für einen Entkopplungszustand den Haftelektromagneten über die Stromversorgung in einer gegenläufigen Flussrichtung des elektrischen Stroms zu bestromen. Insbesondere ist die gegenläufige Flussrichtung zu der ersten Flussrichtung entgegengesetzt und/oder entgegengerichtet. Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den Haftelektromagneten über die Stromversorgung mit einem invers-gekoppelten Stromstoß zu bestromen. Bevorzugt wird eine Magnetrichtung des Haftelektromagnets, insbesondere des Kerns mit dem invers-gekoppelten Stromstoß umgekehrt.
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Durch die Umkehrung der Magnetrichtung des Haftelektromagnets und/oder des Kerns wird die Remanenz des Kerns aufgehoben. Nach Abschalten der Stromversorgung hält der Kern und/oder der Haftelektromagnet den Haftabschnitt nicht mehr. Im Speziellen wird der Haftabschnitt nach Abschalten der Stromversorgung nicht mehr angezogen.
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In dem Entkopplungszustand ist die magnetische Kopplung des ersten und des zweiten Koppelmoduls aufgehoben, so dass die Koppelmodule nicht mehr magnetisch aneinanderhaften.
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Ein Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, dass die Haltevorrichtung wenig und/oder keine Energie verbraucht. Im Speziellen in dem Haltezustand ist die Versorgung der Haltevorrichtung mit der elektrischen Energie abgeschaltet und/oder angehalten. Dies hat zur Folge, dass die Haltevorrichtung energieeffizient ausgebildet ist.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Haftabschnitt aus einem ferromagnetischen Material gebildet ist. Der Haftabschnitt ist bevorzugt als eine Metallplatte ausgebildet, wobei die Metallplatte insbesondere als eine Eisenplatte oder Stahlplatte ausgebildet ist. Alternativ ist der Haftabschnitt als eine Kobalt- und/oder eine Nickelplatte ausgebildet. Optional ist der Haftabschnitt aus einem kohlenstoffreichen Baustahl, beispielsweise DC01 oder S235JR gebildet.
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Vorzugsweise ist der Kern des mindestens einen Haftelektromagnets als Weicheisenkern ausgebildet. Insbesondere ist der Kern des Haftelektromagnetes aus einem weichmagnetischen Werkstoff hergestellt. Der Kern ist insbesondere aus unlegiertem Eisen, bevorzugt von einem hohen Reinheitsgrad gebildet. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde ein verstärktes Magnetfeld und somit eine höhere Remanenz zu erzeugen. Optional wird der Weicheisenkern über Sinterverfahren aus Pulvern und/oder über einen Schmelzvorgang im Vakuum hergestellt. Der Weicheisenkern ermöglicht ein besonders starkes Remanenzverhalten des Kerns.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das erste Koppelmodul mit der Stromversorgung verbunden ist. Bevorzugt ist das erste Koppelmodul über eine Kabelverbindung mit der Stromversorgung verbunden. Alternativ oder ergänzend ist der Haftelektromagnet mit der Stromversorgung über die Steuereinrichtung verbunden, sodass die Stromversorgung und dadurch das erste Koppelmodul über die Steuereinrichtung steuerbar ist.
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Vorzugsweise ist die Stromversorgung als ein Stromspeicher ausgebildet. Der Stromspeicher ist insbesondere ausgebildet Energie zu speichern. Insbesondere ist der Stromspeicher ausgebildet, die gespeicherte Energie zu einem späteren und/oder bestimmbaren Zeitpunkt wieder abzugeben. Der Stromspeicher ist mit der Steuereinrichtung verbunden. Im Speziellen weist der Stromspeicher eine Kabelverbindung mit der Steuereinrichtung auf, wobei der Stromspeicher über die Steuereinrichtung steuerbar ist. Insbesondere ist der Stromspeicher über die Steuereinrichtung gesteuert. Alternativ oder ergänzend ist der Stromspeicher mit der Steuereinrichtung drahtlos verbunden. Durch den Stromspeicher kann die Haltevorrichtung energieautark arbeiten und kann daher besonders einfach bei vorhandenen Türen nachgerüstet werden, da keine Kabel für die Stromversorgung benötigt werden. Zusammen mit dem Vorteil, dass in dem Haltezustand keine elektrische Energie verbraucht wird, kann die Haltevorrichtung mit dem autarken Stromspeicher sehr lange betrieben werden.
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Der Stromspeicher ist insbesondere als eine Batterie und/oder ein Akku ausgebildet. Optional ist der Stromspeicher austauschbar, sodass die Batterie und/oder Akku im Falle eines Ausfalls und/oder Defekts ersetzt und/oder ausgetauscht werden kann. Im Speziellen ist der Stromspeicher aufladbar. Insbesondere kann der Stromspeicher bei einem niedrigen Energiestand aufgeladen werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung ausgebildet ist, einen Energiestand des Stromspeichers zu überwachen. Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, den Energiestand des Stromspeichers in einem regelmäßigen Abstand zu überwachen. Bevorzugt ist der Überwachungsabstand, insbesondere ein Überwachungsvorgang einstellbar und/oder programmierbar. Vorzugsweise überwacht die Steuereinrichtung den Energiestand mindestens einmal pro Stunde. Insbesondere überwacht die Steuereinrichtung den Energiestand mindestens alle zwölf Stunden. Im Speziellen überwacht die Steuereinrichtung den Energiestand mindestens einmal am Tag. Optional weist die Steuereinrichtung eine Überwachungsschaltung auf, wobei die Überwachungsschaltung ausgebildet ist, den Energiestand des Stromspeichers zu überwachen.
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Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einem erkannten niedrigen Energiezustand, insbesondere bei einem Energiezustand unter einem vorgebbaren Grenzwert, des Stromspeichers, die magnetische Kopplung des ersten und des zweiten Koppelmoduls aufzuheben. Insbesondere ist die Steuereinrichtung ausgebildet, bei einem erkannten niedrigen Energiezustand des Stromspeichers, die Haltevorrichtung in den Entkopplungszustand zu versetzten. Beispielsweise wenn eine Batteriespannung und/oder der Energiestand des Stromspeichers unter einen kritischen Wert fällt, wird die Haltevorrichtung in den Entkopplungszustand überführt, wobei ein unerwünschtes und/oder unbeabsichtigtes Offenbleiben z.B. einer Tür im Brandfall verhindert wird.
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Bevorzugt umfasst die Steuereinrichtung eine Brandmeldeschnittstelle. Die Brandmeldeschnittstelle ist zum Empfang und/oder zur Bewertung von Signalen und/oder Alarmmeldungen ausgebildet. Insbesondere ist die Brandmeldeschnittstelle ausgebildet, ein Signal der mindestens einer Signalvorrichtung zu empfangen und an die Steuereinrichtung weiterzuleiten. Bevorzugt ist die Brandmeldeschnittstelle mit mindestens einer Signalvorrichtung verbindbar und/oder verbunden. Insbesondere ist die Brandmeldeschnittstelle mit mindestens 5 Signalvorrichtungen verbunden.
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Vorzugsweise ist die Brandmeldeschnittstelle mit mindestens 100 Signalvorrichtungen, und im Speziellen mit mindestens 150 Signalvorrichtungen verbunden.
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Die Signalvorrichtung ist bevorzugt als ein technisches Gerät und/oder Anlagen zur Alarmierung im Falle, eines Ereignisses ausgebildet. Im Speziellen ist die Signalvorrichtung als ein Rauch- und/oder Brandmelder ausgebildet. Der Rauch- und/oder Brandmelder ist insbesondere zum Auslösen eines Alarms und/oder zum Senden eines Signals im Falle eines Brandes ausgebildet. Bevorzugt ist die Haltevorrichtung durch ein Signal der mindestens einer Signalvorrichtung über die Brandmeldeschnittstelle angesteuert. Die Haltevorrichtung ist durch das Signal der mindestens einer Signalvorrichtung und/oder der Brandmeldeschnittstelle in den Entkopplungszustand überführt, insbesondere aus dem Haltezustand freigegeben.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Brandmeldeschnittstelle drahtlos mit der mindestens einen Signalvorrichtung verbindbar und/oder verbunden ist. Insbesondere ist die Brandmeldeschnittstelle ausgebildet über elektromagnetische Wellen das Signal über einen Kommunikationspfad zu übertragen. Bevorzugt ist die Brandmeldeschnittstelle über eine WLAN-Schnittstelle mit der mindestens einen Signalvorrichtung verbunden. Alternativ oder ergänzend ist die Brandmeldeschnittstelle über Bluetooth und/oder Infrarot mit der Signalvorrichtung verbunden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung als ein Mikrocontroller ausgebildet ist. Insbesondere ist die Steuereinrichtung als ein programmierbares Rechnersystem ausgebildet. Bevorzugt weist die Steuereinrichtung, insbesondere der Mikrocontroller, einen Prozessor, einen Speicher, Zeitgeber und/oder mindestens ein digitales und/oder analoges Ein- und Ausgabegerät auf.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Türanlage mit einer Tür, wobei die Türanlage die Haltevorrichtung aufweist, wie diese zuvor beschreiben wurde. Bevorzugt ist die Tür zum Verschließen einer Öffnung ausgebildet. Die Tür ist insbesondere als ein bewegliches Bauelement ausgebildet. Insbesondere kann die Tür in eine Öffnungslage und/oder eine Schließlage bewegt werden. Optional, kann die Tür aus einer Öffnungslage in eine Schließlage übergehen und umgekehrt. In der Öffnungslage kontaktiert der Haftabschnitt den Haftelektromagneten. Insbesondere ist der Haftabschnitt und der Haftelektromagnet in der Öffnungslage magnetisch miteinander gekoppelt. Insbesondere erlaubt die Tür in der Öffnungslage einen Durchtritt und/oder Durchstieg. In der Schließlage ist die Tür verschlossen, so dass kein Durchtritt möglich ist. Die Tür weist bevorzugt mindestens ein Türblatt auf. Die Tür, insbesondere das Türblatt weist bevorzugt eine Form einer in Scharnieren hängenden, rechteckigen Platte auf. Optional oder ergänzend weist das Türblatt eine oder mehrere Aussparungen auf. Die Aussparungen sind insbesondere fensterartig ausgebildet, wobei die Aussparungen bevorzugt durchsichtig sind. Insbesondere kann man durch die Aussparungen in der Tür hindurchsehen.
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Bevorzugt weist die Türanlage eine Handauslöseeinrichtung auf. Die Handauslöseeinrichtung ist insbesondere als ein Türschließschalter und/oder ein Türschließknopf ausgebildet. Die Handauslöseeinrichtung ist insbesondere ausgebildet, die Tür durch eine manuelle, insbesondere händische Betätigung der Handauslöseeinrichtung zu schließen. Im Speziellen ist die Handauslöseeinrichtung ausgebildet die Haltevorrichtung aus dem Haltezustand freizugeben und/oder den Entkopplungszustand anzusteuern.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Haltevorrichtung manuell aus dem Haltezustand in den Entkopplungszustand überführbar ist. Insbesondere kann die Tür durch einen kurzen Ruck manuell geschlossen werden. Durch den kurzen Ruck an der Tür ist eine Restmagnetisierung, insbesondere die Remanenz zwischen dem Haftelektromagneten und dem Haftabschnitt überwindet und/oder aufgehoben.
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Bevorzugt ist die Tür als eine Brand- und/oder Rauchschutztür ausgebildet. Die Brand- und/oder Rauchschutztür ist insbesondere ausgebildet, Öffnungen in feuerhemmenden, feuerbeständigen und/oder rauchhemmenden Wänden gegen den Durchtritt von Feuer und/oder Rauch zu sichern. Bevorzugt ist die Brand- und/oder Rauchschutztür aus Stahl, Aluminium und/oder Holz hergestellt. Optional ist die Brand- und/oder Rauchschutztür als eine Mischkonstruktion der zuvor genannten Materialien ausgebildet. Alternativ sind Brandschutzelemente der Brand- und/oder Rauchschutztür aus Glas hergestellt.
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Vorzugsweise ist eines der Koppelmodule in einem Türblatt der Tür angeordnet. Insbesondre ist das erste und/oder das zweite Koppelmodul an und/oder in einem Türblatt der Tür angeordnet. Insbesondere ist das erste und/oder das zweite Koppelmodul an dem Türblatt der Brand- und/oder Rauchschutztür angeordnet. Bevorzugt ist eines der Koppelmodule an dem Türblatt angeordnet so, dass das erste und/oder das zweite Koppelmodul in der Öffnungslage der Tür, einen Kontakt aufweisen und/oder miteinander magnetisch gekoppelt sind. Alternativ oder ergänzend ist das erste und/oder das zweite Koppelmodul an dem Türblatt sichtbar montiert und/oder befestigt. Bevorzugt ist eines der Koppelmodule in einem oberen Abschnitt der Tür angeordnet.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das andere Koppelmodul an einer Wand fixiert und/oder in einer Wand eingelassen ist. Bevorzugt ist das erste und/oder das zweite Koppelmodul in einer Höhe an der Wand fixiert und/oder in der Wand eingelassen, so dass die beiden Koppelmodule in der Öffnungslage der Tür, einen Kontakt aufweisen und/oder miteinander magnetisch gekoppelt sind.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Betreiben der Haltevorrichtung und/oder der Türanlage. Für einen Kopplungszustand von dem ersten Koppelmodul und dem zweiten Koppelmodul wird der Haftelektromagnet des ersten Koppelmoduls mit elektrischem Strom in der ersten Flussrichtung bestromt. Das Bestromen erzeugt ein Magnetfeld in dem ersten Koppelmodul, wobei für den Haltezustand die Tür, basierend auf der Remanenz, gehalten wird ohne das erste Koppelmodul zu bestromen. Für den Entkopplungszustand wird der Haftelektromagnet mit elektrischem Strom in der gegenläufigen Flussrichtung bestromt. Die Remanenz wird dadurch aufgehoben.
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Es ist vorgesehen, dass für den Entkopplungszustand die Tür manuell geruckt wird, wobei eine Restanziehungskraft zwischen dem ersten Koppelmodul und dem zweiten Koppelmodul überwindet wird so, dass die Tür in einer Schließlage überführt wird.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung von einer Türanlage mit einer Haltevorrichtung und mit einer Tür;
- 2 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zum Betreiben der Haltevorrichtung und/oder der Türanlage.
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Die 1 zeigt eine Haltevorrichtung 1 zum Halten einer Tür 2. Die Haltevorrichtung 1 weist ein erstes Koppelmodul 3 und ein zweites Koppelmodul 4 auf.
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Das erste Koppelmodul 3 ist vorliegend an einer Wand 5 befestigt. Insbesondere ist das erste Koppelmodul 3 oben an der Wand 5, in einer quasi senkrechten Lage zu der Tür 2 befestigt und/oder montiert. Das erste Koppelmodul 3 ist als ein Haftelektromagnet ausgebildet. Der Haftelektromagnet ist bevorzugt als Magnettürstopper ausgebildet. Insbesondere ist das erste Koppelmodul 3, insbesondere der Haftelektromagnet als ein Endanschlag der Haltevorrichtung 1 ausgebildet. Bevorzugt weist das erste Koppelmodul 3 eine Form eines aus der Wand 5 herausragenden Knopfes und/oder eines Bolzens auf. Insbesondere ist das erste Koppelmodul 3 magnetisierbar so, dass das erste Koppelmodul 3 einen magnetisierten Zustand aufweist. Insbesondere wiest das erste Koppelmodul 3 in dem magnetisierten Zustand eine Anziehungskraft auf.
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Das zweite Koppelmodul 4 ist an einem oberen Abschnitt der Tür 2 befestigt und/oder montiert. Insbesondere ist das zweite Koppelmodul 4 als ein Haftabschnitt ausgebildet. Bevorzugt ist der Haftabschnitt als eine Metallplatte ausgebildet. Insbesondere ist das zweite Koppelmodul 4 als eine Ankerplatte ausgebildet. Die Ankerplatte ist bevorzugt aus einem ferromagnetischen Werkstoff hergestellt. Bevorzugt ist das zweite Koppelmodul 4 aus Eisen, Kobalt und/oder Nickel hergestellt. Das zweite Koppelmodul 4, insbesondere die Ankerplatte weist vorliegend eine rechteckige Form auf. Optional, weist das zweite Koppelmodul 4 eine ovale Form, insbesondere eine Form einer ovalen Scheibe auf. Das zweite Kopplungsmodul 4 wird insbesondere durch die Anziehungskraft des ersten Koppelmoduls angezogen und/oder gehalten. Insbesondere wirkt auf das zweite Kopplungsmodul 4 die Anziehungskraft des Magnetfeldes, des ersten Koppelmoduls 3. Das Magnetfeld ist insbesondere durch eine bewegte elektrische Ladung erzeugt.
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Das Magnetfeld ist insbesondere mit Hilfe der Steuereinrichtung 6 über eine Stromversorgung 7 erzeugt. Die Steuereinrichtung 6 ist vorliegend über eine Kabelverbindung 8 mit dem erstem Koppelmodul 3 und mit der Stromversorgung 7 verbunden. Die Steuereinrichtung 6 ist zur Ansteuerung des ersten Koppelmoduls 3 ausgebildet. Insbesondere ist die Steuereinrichtung 6 zur Ansteuerung der Stromversorgung 7 ausgebildet, wobei dadurch das erste Koppelmodul 3 mit elektrischem Strom bestromt wird. Die Steuereinrichtung 6 ist bevorzugt als eine Schaltung und/oder ein Mikrocontroller ausgebildet.
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Die Stromversorgung 7 ist als ein Stromspeicher 9 ausgebildet. Insbesondere ist der Stromspeicher 9 als eine Batterie und/oder ein Akku ausgebildet. Die Stromversorgung 7, insbesondere der Stromspeicher 9 ist an der Wand 5 montiert. Optional ist der Stromspeicher 9 in die Wand 5 eingelassen. Die Stromversorgung 7 ist insbesondere ausgebildet das erste Koppelmodul 3 mit Strom zu versorgen. Im Speziellen ist die Stromversorgung 7 ausgebildet das erste Koppelmodul 3 mit einem elektrischen Strom in einer ersten Flussrichtung und/oder in einer gegenläufigen Flussrichtung zu bestromen. Die gegenläufige Flussrichtung ist insbesondere in einer entgegengesetzten Flussrichtung zu der ersten Flussrichtung gerichtet.
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Eine Handauslöseeinrichtung 10 ist an der Wand 5 in einer unmittelbaren Nähe der Tür 2 angebracht und/oder montiert. Die Handauslöseeinrichtung 10 ist insbesondere als ein Schalter und/oder ein Taster ausgebildet. Die Handauslöseeinrichtung 10 ist insbesondere zu einer manuellen Schließung der Tür 2 ausgebildet. Die Handauslöseeinrichtung 10 ist vorliegend über eine Kabelverbindung 8 mit der Steuereinrichtung 6 verbunden. Insbesondere bei einer manuellen Betätigung der Handauslöseeinrichtung 10 wird ein Signal an die Steuereinrichtung 6 gesendet. Durch das Signal wird über die Stromversorgung 7 ein elektrischer Strom in die gegenläufige Flussrichtung an das erste Koppelmodul 3 geleitet, so dass die Tür 2 in den Entkopplungszustand überführt wird.
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1 zeigt eine Türanlage 21. Die Türanlage 21 umfasst die Haltevorrichtung 1 und die Tür 2. Die Tür 2 der Türanlage 21 ist als eine Brand- und/oder Rauchschutztür ausgebildet. Insbesondere ist die Tür 2 als eine Schwenktür ausgebildet. Die Tür 2 ist ausgebildet Brandabschnitte in einem Gebäude zu sichern so, dass ein Ausbreiten eines Feuers und/oder Rauches verhindert ist. Die Tür 2 weist vorliegend ein Türblatt 11 auf. Die Tür 2, insbesondere das Türblatt 11 ist als bewegliches Teil der Tür 2 ausgebildet. Die Tür 2, im Speziellen das Türblatt 11 kann sich zwischen einer Öffnungslage und einer Schließlage bewegen. In der Öffnungslage weist das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 eine magnetische Kopplung und/oder Verbindung auf. Insbesondere berührt sich das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 in der Öffnungslage. In der Schließlage ist die Tür 2 geschlossen so, dass kein Durchgang möglich ist.
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Die Tür 2 weist eine Türzarge 12 auf. Die Türzarge 12 ist insbesondere als ein Türrahmen ausgebildet, wobei die Tür 2 mit der Türzarge 12 beweglich durch die Türbänder 13 verbunden ist. Vorliegend weist die Tür 2 zwei Türbänder 13 auf.
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Die Tür 2 weist vorliegend ein Einsteckschloss 14 auf. Das Einsteckschloss 14 ist insbesondere als ein Türschloss mit einer Falle ausgebildet. Das Einsteckschloss 14 ist mit einer Drückergarnitur 15 verbunden. Die Drückergarnitur 15 ist insbesondere als eine Türklinke ausgebildet. Vorliegend ist die Drückergarnitur 15 als ein abgewinkelter Hebel gebildet. Eine Betätigung, insbesondere ein Herunterdrücken der Drückergarnitur 15 ermöglicht es, die Tür 2 in die Öffnungslage zu versetzen. Insbesondere ist die Drückergarnitur 15 zum manuellen Öffnen und/oder Schließen der Tür 2 ausgebildet.
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Die Tür 2 weist eine Türaussparung 16 auf. Die Türaussparung 16 ist insbesondere als ein Sichtfenster ausgebildet. Die Türaussparung 16 ist vorliegend mittig an der Tür 2 angeordnet so, dass eine ungehinderte Sicht von innen nach außen und umgekehrt ermöglicht ist. Die Türaussparung 16 ist verglast. Insbesondere umfasst die Türaussparung 16 ein Panzerglas.
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Die Steuereinrichtung 6 weist vorliegend eine Brandmeldeschnittstelle 20 auf. Die Brandmeldeschnittstelle 20 ist drahtlos mit mindestens einer Signalvorrichtung 17 verbunden. Die Brandmeldeschnittstelle 20 ist ausgebildet ein Signal der mindestens einer Signalvorrichtung 17 zu empfangen, wobei das Signal an die Steuereinrichtung 6 weitergeleitet ist.
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Die Signalvorrichtung 17 ist an einer Decke 18 montiert. Vorliegend ist die Signalvorrichtung 17 als ein Brandmelder 19 ausgebildet. Der Brandmelder 19 ist drahtlos mit der Steuereinrichtung 6 verbunden und/oder gekoppelt. Insbesondere sendet die Signalvorrichtung 17 In Falle eines Brandes ein Signal an die Steuereinrichtung 6, wobei dadurch die Haltevorrichtung 1 in den Entkopplungszustand überführt wird.
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2 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm zum Betreiben der Haltevorrichtung 1 und/oder der Türanlage 21 mittels des Verfahrens.
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In einem ersten Verfahrensschritt 100 wird bei einer Betätigung der Tür 2 das erste Koppelmodul 3 mit elektrischem Strom in der ersten Flussrichtung bestromt. Insbesondere bei einer manuellen Überführung der Tür 2 in die Öffnungslage, sendet die Steuereinrichtung 6 ein Signal an die Stromversorgung 7, so dass das erste Koppelmodul 3 mit elektrischem Strom bestromt wird. Sobald die Tür 2 die Öffnungslage aufweist, insbesondere sobald sich das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 berühren, sind die beiden Koppelmodule 3,4 in einen Kopplungszustand überführt. Insbesondere in dem Kopplungszustand wird der Haftelektromagnet bestromt, wobei ein Magnetfeld in dem Haftelektromagnet erzeugt wird. In dem Kopplungszustand sind das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 miteinander magnetisch gekoppelt.
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Das Verfahren sieht einen zweiten Verfahrensschritt 200 vor. Bei dem zweiten Verfahrensschritt 200 weist die Tür 2 die Öffnungslage. Insbesondere in dem zweiten Verfahrensschritt 200 wird die Bestromung des ersten Koppelmoduls 3 angehalten und/oder abgebrochen. Die Steuereinrichtung 6 sendet ein Signal an die Stromversorgung 7, so dass die die Stromversorgung 7 die Bestromung des ersten Koppelmoduls 3 mit dem elektrischen Strom in die erste Flussrichtung abbricht. Insbesondere weist das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 dabei einen Haltezustand auf. In dem Haltezustand ist das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 miteinander magnetisch gekoppelt, wobei der Haltezustand durch eine Remanenz des Kerns des Haftelektromagneten erzeugt ist.
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Ferner ist ein Verfahrensschritt 300 vorgesehen, bei dem der Haftelektromagnet über die Stromversorgung 7 mit dem elektrischen Strom in einer gegenläufigen Flussrichtung bestromt wird. Die Haltevorrichtung 1 und/oder die Türanordnung 21 wird dadurch in den Entkopplungszustand überführt. In dem Entkopplungszustand ist die Remanenz des Kerns, des ersten Koppelmoduls 3 aufgehoben, wobei das erste Koppelmodul 3 und das zweite Koppelmodul 4 magnetisch entkoppelt sind. In dem Entkopplungszustand wird die Tür 2 in eine Schließlage überführt, wobei ein Durchgang mit der Tür 2 versperrt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Tür
- 3
- erstes Koppelmodul
- 4
- Zweites Koppelmodul
- 5
- Wand
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Stromversorgung
- 8
- Kabelverbindung
- 9
- Stromspeicher
- 10
- Handauslöseeinrichtung
- 11
- Türblatt
- 12
- Türzarge
- 13
- Türbänder
- 14
- Einsteckschloss
- 15
- Drückergarnitur
- 16
- Aussparung
- 17
- Signalvorrichtung
- 18
- Decke
- 19
- Brandmelder
- 20
- Brandmeldeschnittstelle
- 21
- Türanlage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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