-
"Verfahren zum Entschalen von Großtafeln und Vorrichtung zur Durchfuhrung
des Verfahrens" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entschalen von Großtafeln
aus Stahlbeton, die paarweise mit ihren einander zugekehrten Innenseiten gegen eine
aus der Schalung entfernbare Schaltafel betoniert werden, wobei wenigstens eine
von zwei in der Schalung verbleibenden Schaltafeln, gegen die die Außenseite einer
Großtafel betoniert wird, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Großtafeln beweglich
ist, um die Großtafeln von den in der Schalung verbleibenden Schaltafeln zu lösen.
-
Solche Großtafeln werden hauptsächlich zur Rationalisierung im Hochbau
eingesetzt0 Die Verwendung von Schaltafeln, zwischen denen die Großtafeln gefertigt
werden, hat den Vorteil, daß die entschalte Großtafel auf beiden Hauptflächen Sichtbeton
erhält, ohne daß ein Abziehen des Betons erforderlich ist.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Herstellung von Großtafeln (vgl.
DT-OS 2 lO&937) besitzen die entfernbaren
Schaltafeln an ihren
unteren Enden beidseits angeordnete Sahalungsböden und sind mit den in der Schalung
verbleibenden Schaltafeln zu einer Batterieschalung zusainmengefaßt. Zum Betonieren
werden die entfernbaren Schaltafeln an Rollen aufgehängt, die auf Schienen eines
über der Batterieschalung angeordneten Trägers verfahrbar sind. An diesem Träger
hängen auch an auf den Schienen verfahrbaren Rollen die in der Schalung verbleibenden
Schaltafeln, deren äußere Schaltafeln mit Hilfe von doppelt wirkenden Hydraulikzylindern
bewegbar sind. Zum Betonieren werden die äußeren Schaltafeln mit Hilfe der Hydraulikzylinder
gegeneinander bewegt, so daß die Ratterieschalung geschlossen wird. Zum Entschalen
werden die äußeren Schaltafeln mit Hilfe der Bydraulikzylinder voneinander entfernt.
Damit auch die übrigen Schaltafeln sich voneinander bzw. von den gegen sie betonierten
Großtafeln trennen, sind die Schaltafeln untereinander mit Kabeln, Ketten-oder Gestängen
verbunden.
-
Durch diese darf aber die Entfernung der Schaltafeln bzw.
-
der Großtafeln nicht behindert werden. Deshalb können die Kabel, Ketten
oder Gestänge nur an den oberen Enden der Schaltafeln oder an den diese tragenden
Rollen angeordnet sein.
-
Aus dieser Anordnung ergeben sich jedoch schwerwiegende Nachteile
während des Entschalens, denn die einzelnen Schaltafeln lösen sich in ungeordneter
Reihenfolge von den gegen sie betonierten Großtafeln, je nachdem, wie stark der
Beton der Großtafeln an den Schaltafeln haftet.
-
Da durch die Kabel, Ketten oder Gestänge letztlich nur die Endstellung
der Schaltafeln nach der vollständigen Entschalung definiert wird, kann es während
des Entschalens
zu stoBartigen Beanspruchungen einzelner oder mehrerer
Schaltafeln kommen, wenn die betreffenden Ketten oder Kabel gespannt werden. Da
die Schaltafeln an Rollen aufgehängt sind, können sie dabei zu Pendelbewegungen
erregt werden und gegen benachbarte Schaltafeln bzw.
-
gegen die Großtafeln stoßen. Das kann zu schweren Schäden an den Großtafeln
führen, weil-diese in der Regel noch nicht voli ausgehärtet sind, sondern erst ihre
sogenannte Entschalungsfestigkeit erreicht haben und deswegen nicht belastbar sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entschalen
von Groß tafeln aus Stahlbeton und eine dafür geeignete Vorrichtung anzugeben, durch
die eine Entschalung in geordn-eter Reihenfolge und ohne Gefahr von Beschädigungen
der Großtafeln möglich ist.
-
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die aus der Schalung
entfernbaren Schaltafeln zunächst mit der in der Schalung beweglichen Schaltafel
verbunden und durch diese zusammen mit den Großtafeln senkrecht zu ihrer Ebene zur
Herstellung eines Abstandes zwischen der in der Schalung verbleibenden anderen Schaltafel
und der dieser zugekehrten Außenseite der ihr zugeordsten Großtafel bewegt wird,
worauf nach Lösen der Verbindung zur HersteShng eines weiteren Abstandes zwischen
der Außenseite der anderen Großtafel und der beweglichen Schaltafel diese in ihre
Entschalungsstellung bewegt wird.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das Entschalen schrittweise
und in geordneter Reihenfolge.
-
Durch die starre Verbindung zwischen den aus der Schalung entfernbaren
Schaltafeln mit der in der Schalung beweglichen Schaltafel sind freie Bewegungen
sowohl der
entfernbaren als auch der beweglichen Schalttafel nicht
möglich. Die Bewegung der entfernbaren tund der beweglichen Schaltafel sowie der
damit bewegten Großtafeln ist stets kontrolliert. Weil auch stoßartige 3ewegungen
der Schaltafeln und der Großtafeln vermieden werden, kann die Entschalung bereits
frühzeitig beginnen. Auch nach dem Lösen der Verbindung werden die Verhältnisse
eindeutig und kontrollierbar.
-
Vorzugsweise sollte die bewegliche Schaltafel während des Lösens der
Verbindung in einer Ruhestellung gehalten werden, weil dabei die Verbindung entlastet
und leichter gelöst werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung soll nach dem Lösen der
Verbindung zwischen der beweglichen Schaltafel und der entfernbaren Schaltafel diese
mit der anderen in der Schalung verbleibenden Scnaltafel start verbunden werden,
wobei diese Verbindung gelöst wird, nachdem die bewegliche Schaltafel ihre Entschalungsstellung
erreicht hat. Dadurch erreicht man, daß bei sehr starker Haftung zwischen der beweglichen
Schaltafel und der gegen sie betonierten Großtafel die aus der Schalung entfernbare
Schaltafel in einem bestimmten Abstand von der anderen Schalttafel gehalten wird,
was gegebenenfalls das Entfernen der Schaltafel aus der Schalung erleichtert.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen zwischen den Schaltafeln aus lösbaren Xlammern bestehen, die an
den schalhautfreien Seiten der Unterstützungskonstruktionen
der
Schaltafeln angeordnet sind.
-
Während des Entschalens sind diese Seiten der Unterstützungskonstruktionen
in der Regel frei zugänglich, so daß die Klammern manipuliert werden können.
-
Eine einfache Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Klammern schwenkbar an eine der Schaltafeln angeschlossen sind und mit Haken in
zugeordnete Ösen der anderen Schaltafel einfassen. Dabei können die Klammern entweder
an der beweglichen Schaltafel angelenkt sein, während die entfernbare Schaltafel
die zugeordnets Ösen trägt, oder umgekehrt. Wenn die schwaMbaren Klammern an der
entfernbaren Schaltafel angebracht sind, während die in der Schalung verbleibenden
Schaltafeln mit Ösen versehen sind, ergibt sich der Vorteil, daß die entfernbare
Schaltafel durch einfaches Umschwenken der Klammern mit der einen oder anderen in
der Schalung verbleibenden Schaltafel verbunden werden kann.
-
Vorteilhaft ist es, wenn die Klammern mehrere Ifaken besitzen, die
über die Länge der Klammern verteilt angeordnet sind. Dann können nämlich mit der
Vorrichtung auch Großtafeln unterschiedlicher. Dicke hergestellt und entschalt werden,
ohne daß Jeweils die Klammern an den Schaltafeln gegen andere auagewechs 7.t werden
mUssen.
-
Um benachbarte Schaltafeln hinreichend starr miteinander verbinden
zu können, sollten wenigstens zwei Verbindungen auf Jeder von zwei gegenüberliegenden
Seiten der Unterstützungskonstruktionen vorgesehen sein.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigen: Fig. 1 in Stirnansicht
eine Batterieschalung zur lierstellang von Großtafeln aus Stahlbeton, Fig. 2 den
Gegenstand nach Fig. 1 in anderer Funktionsstellung, Pig. 3 eine Seitenansicht des
Gegenstandes nach Fig. 1 im Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 2, Fig. 4 eine
der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit einer Vorrichtung zum Ausheben der fertigen
Großtafeln, Fig. 5 einen Teil des Gegenstandes nach Fig. 4 im Schnitt, Fig. 6 eine
Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 5.
-
Die in der Fig. 1 dargestellte Batterieschalung besitzt einen Grundrahmen
1, der in der Längsmitte bei 2 teilbar ist. In dieser Ebene ist auch der Innenkern
3, der aus zwei in der Sphalung verbleibenden Schaltafeln 4, 5 besteht, teilbar.
Der Innenkern 3 ist fest mit dem Grundrahmen 1 verbunden. Die Schaltafeln 4, 5 besitzen
im einzelnen nicht dargestellte Heizelemente, die in ihrer Unterstützungskonstruktion
untergebracht sind und die jeweiligen Schalhäute 6, 7 der Schaltafeln 4, 5 beheizen.
-
Die Teilung der Ratterieschalung in der Längsmitte 2 ergibt
zwei
Schalugshälften, deren jeweilige Breite der im Straßenverkehr zulässigen Breite
eines Transportfahrzeuges entspricht. Dadurch kann die Schalung leicht in einer
Feld fabrik eingesetzt werden.
-
Auf dem Grundrahmen 1 sind außerdem Stützgerüste befestigt, von denen
in den Fig. 1 und 2 Stiele 8, 9 und Abstützungen 10, 11 dargestellt sind. An den
Stielen sind mit Hilfe von Doppellenkeranordnungen 12, 13 bewegliche, in der Schalung
verbleibende Schaltafeln 14, 15 gehalten. Die Doppellenkeranordnungen 12, 13 sind
jeweils mit einer Stell stange 16, 17 verbunden, die von auf dem Grundrahmen 1 schwenkbar
gelagerten und doppelseitig betätigbaren Zylindern 18,
betätigt werden.
-
Zwischen den in der Schalung verbleibenden Schaltafeln 4, 5 bzw. 14,
15 befinden sich aus der Schalung entfernbare Schaltafeln 19, 20. Diese Schaltafeln
19, 20 besitzen an ihrem unteren Ende Verbreiterungen 21-24, deren jeweilige Oberseite
den Schalungsboden für eine der zwischen den Schaltafeln zu fertigenden Großtafeln
25-28 bildet und deren Unterseite auf dem Grundrahmen 1 verschieblich ist.
-
Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 erkennbar ist, sind an den schalhautfreien
Schmalseiten der Unterstützungskonstruktion der Schaltafeln 14, 15 schwenkbare Klammern
29 ebracht, die mit ihren Haken X in zugeordnete Ösen an den Schmalseiten der entfernbaren
Schaltafeln 19, 20 eingehängt werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind insgesamt fünf Klammern 29 bzw.
-
Ösen 31 vorgesehen.
-
Wie Fig. 3 erkennen läßt, sind an den Stirnseiten der Schalung Seitenschalungen
32 angebracht, die identisch ausgebildet sind. Zur Betätigung der Seitenschalungen
32 werden entsprechend den ioppellenkeranordnungen 12, 13 zwei miteinander verbundene
Lenker 33, 34 verwendet, die Jeweils an der Seitenschalung 32 und an Traversen 35,
36, 37 außerhalb der Schalung angelenkt sind. Die Betätigung der Lenker 33, 54,
von denen im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils drei übereinander angeordnet
stnd, erfolgt mit Hilfe einer Stell stange 38 und eines doppelt wirkenden Zylinders
n in einer Weise, die der Betätigung der Schaltafeln 14, 15 entspricht.
-
Auf der linken Seite der Fig. 1 ist die eingeschalte Batterieschalung
dargestellt. Nach dem Betonieren der Großtafeln 25-28 werden die Klammern 29 mit
ihren Haken 30 in die Ösen 31 der entfernbaren Schaltafeln 19, 20 eingehängt. Damit
sind die beweglichen Schaltafeln 14, 15 mit den entfernbaren Schaltafeln 19, 20
Sest verbunden.
-
Nunmehr werden die Zylinder 18 betätigt, so daß die Stellstangen 16,
17 von den in den Zylindern 18 befindlichen Kolben angehoben -werden. Durch Verstellung
der Doppellenkeranordnungen 12, 13 werden die Schaltafeln 14, 15 mit den entfernbaren
Schaltafeln 19, 20 sowie den darauf befindlichen Großtafeln 25-28 in Richtung auf
die Stiele 8,9 bewegt und zwar so weit, bis zwischen den Großtafeln 26, 27 und den
zugeordneten Schalhäuten 6, 7 der Schaltafeln 4, 5 ein Abstand entsteht, der den
Anschluß eines später noch zu beschreibenden Hebezeuges zuläßt. Dieser Zustand ist
auf der rechten Seite der Fig. 1 dargestellt.
-
Dann werden die Klammern 29 zurückgeschwenkt, womit die Verbindung
zwischen den beweglichen Schaltafeln 14, 15 und den entfernbaren Schaltafeln 19,
20 gelöst wird.
-
Durch weiteres Betätigen der Zylinder 18 und damit der Doppellenkerangdnungen
12, 13 werden die beweglichen Schaltafeln 14,von den Großtafeln 25 bzw. 28 entfernt
und gleichzeitig angehoben, weil die die Stiele 8, 9 mit den Stellstangen 16, 17
verbindenden Lenker 40 eine größere Länge besitzen als die die.Stellstangen 16,
17 mit den beweglichen Schaltafeln 14, 15 verbindenden Lenker 41.
-
Die beweglichen Schaltafeln 14, 15 werden mit Hilfe der Zylinder 18
so weit bewegt, bis sie ihre Entschalungsstellung erreicht haben. Diese ist in der
Fig. 3 dargestellt.
-
Selbstverständlich werden vor der Betätigung der Zylinder 18 und der
Bewegung der Schaltafeln 14, 15 die Seitenschalungen 32 durch Betätigen der zugeordneten
Zylinder 39 von den Schmalseiten der Großtafeln 25-28 abgehoben, wie das auf der
linkenSeite der Fig. 3 dargestellt ist.
-
Die Großtafeln 25-28 werden nunmehr zusammen mit den. entfernbaren
Schaltafeln 19, 20, auf deren untere Verbreiterungen 21-24 sie ruhen, aus der Schalung
entnommen.
-
Dazu dient ein Hebegeschirr, das in der Fig. 4 wie der gegeben ist.
-
Das Geschirr hat eine obere Traverse 42, die an ihren beiden Enden
Knotenbleche 43 für die Befestigung Jeweils eines Tragrohres 44 aufweist. Die Tragrohre
44 sind identisch ausgebildet, so daß nur eines beschrieben zu
werden
braucht0 Jedes Tragrohr, das senkrecht zur Ebene der Traverse 42 nach unten verläuft,
nimmt einen drehbaren Zuganker auf, der an seinem oberen, an der Traverse 42 austretenden
Ende 45 mit einer Drehvorrichtung versehen ist. Dabei kann es sich um eine Handhabe,
aber auch um ein mit Schlüsselflächen versehenes Ende des Zugankers handel.
-
Das untere Ende 46 ist aus dem betreffenden Tragrohr 44 herausgeführt
und trägt einen Querriegel 47. Wie in den Big. 3 und 4 wiedergegeben, besitzen die
entfernbaren Schaltafeln 19, 20 an den Stirnflächen ihrer Verbreiterungen 21-24
Konsolen 48, die zur Anbringung der Querriegel 47 dienen und die daher ebenfalls
identisch ausgebildet sind.
-
Jede Konsole 48 hat ein Gehäuse 49 mit Längswänden 50 und Querwänden
51. Zwei schräg nach innen geneigte Bleche 52; 53 bilden einen sich nach unten verschmälernden
Schlitz 54. Die Unterkanten der Bleche 52, 53 bilden ein Gegenlager, dem sich der
betreffende Querriegel 47 von unten anlegt. Dazu ist es erforderlich, daß der Zuganker
mit Hilfe der am oberen Ende 45 angebrachten Betätigungsvorrichtung /die eine seiner
beiden Stellungen verdreht wird.
-
Der Querriegel 47 weist die Form eines Hammerkopfes auf und besitzt
Schrägflächen 55, 56, die der ebenen Stützfläche 57 gegenüberliegen, mit der sich
der Querriegel 47 dem Gegenlager aus den beiden Blechen 52, 53 anlegt.
-
Da der Schlitz 54 sich schräg in Richtung auf die Einführungsöffnung
erweitert} erleichtern die Schrägflächen 55, 56 das Einführen des Hammerkopfes des
Querriegels 47.
-
Am oberen Ende der Tragrohre 44 befinden sich außerdem zwei starre
Seitenbleche 58 , die die Großtafeln 25, 26 bzw. 27, 28 umfassen, sobald das Geschirr
angebracht ist.
-
Das geschieht, sobald die beiden Tragrohre 44 zusammen mit der Traverse
42 abgesenkt werden. Dabei sind die Querriegel 47 so orientiert, daß sie sich in
die Schlitze 54 der Konsolen 48 einführen lassen. Dann werden die Zugstangen um
9q0 verdreht und versperren die Querriegel 47 in den Konsolen 48.
-
Nunmehr kann das Geschirr mit der daran befestigten einfahrbaren Schaltafel
19 bzw. 20 sowie den darauf ruhenden Großtafeln 25, 26 bzw. 27, 28 angehoben und
aus der Schalung heraustransportiert werden.
-
Patentansprüche