DE241003C

DE241003C -

Info

Publication number: DE241003C
Application number: DENDAT241003D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

--[M 241003 KLASSE 8 n. GRUPPE

Dr. LUIGl CABERTI in NOVARA, Ital.

Zur Hervorbringung doppelseitiger Effekte auf Geweben ohne Benutzung der sogenannten Duplexmaschine oder des besonderen Bedrückens jeder Gewebeseite wird bekanntlich in der Weise verfahren, daß man das Gewebe vor dem Druck durchfeuchtet, damit die Druckfarben besser in das Gewebe eindringen und es bei der folgend vorgenommenen Aufrauhung vollständig durchdringen. Diese

ίο Durchfeuchtung des Gewebes wird allgemein auf der Druckmaschine selbst mittels einer , Klotzwalze gewirkt, welche vor den eigentlichen Druckwalzen angeordnet ist und das Gewebe gleichmäßig mit einer Lösung von Tragantgummi oder ähnlichen Stoffen imprägniert. Nach der Klotzwalze kommt das Gewebe unter die Einwirkung der Druckwalzen, die je eine besondere Farbe aufdrucken, wodurch das Dessin erzeugt wird. Zum Schluß wird das Gewebe der Einwirkung einer Preßwalze unterworfen, wodurch die einseitig aufgedruckten Farben gezwungen werden, das Gewebe vollständig zu durchdringen, so daß sie auch auf der den Druckwalzen abgewandten Seite des Gewebes in die Erscheinung treten. . .:.·

Die Effekte, die man auf diesem Wege hervorbringt, sind auf beiden Gewebeseiten die gleichen, d. h. beide Gewebeseiten zeigen nach vollendeter Operation, d. h. nach dem Drücken und Aufrauhen, übereinstimmende Färbung. Zweck der vorliegenden. Erfindung ist dagegen, mittels bloß einseitigen Druckes mittels der gewöhnlichen Maschine und. in einer einzigen Operation auf den verschiedenen Gewebe- seiten verschiedene Farbeneffekte hervorzubringen."¹ Zu diesem Zwecke wird die oben erwähnte Klotzwalze statt zur Tränkung desGewebes mit einer farblosen Lösung von Tragantgummi u. dgl. benutzt,farn die ihr dargebotene Gewebeseite gleichmäßig mit einer Farbschicht (Grundfarbe) zu bedecken. Hierzu eignen sich insbesondere gut die Azofarben, welche auf der Faser gebildet werden, indem sie sich im Augenblick des Aufdruckes durch Unlöslich werden fixieren. Auf diese Grundfarbe, welche mittels der ersten Walze, die, abgesehen von dieser Vornahme, auch zum Durchfeuchten des Gewebes dient, aufgetragen wird, drucken htm die übrigen Walzen ihre verschiedenen Farben, die das Dessin hervorbringen; schließlich wird dann das Gewebe der Pressung mittels Preßwalze unterzogen.

Die Wirkung der gekennzeichneten Arbeitsweise besteht darin, daß die Farbe, welche durch die erste Walze aufgedruckt Würde und durch Unlöslichwerden fixiert worden ist (Grundfarbe), entweder gar nicht oder doch nur in geringem Maße von der Aufdruckseite nach der anderen Seite-des . Gewebes durchdringt, während die nachfolgend aufgedruckten Farben das;;, Gewebe |ut durchdringen. Auf der Aufdruckseite bilden sich durch Vermischung der Grundfarbe mit den Druckfarben zusammengesetzte NuanQen (Mischnuancen), während auf der Rückseite nur die Druckfarben in die Erscheinung treten. Die Farbenwirkung kann gegebenenfalls noch mehr oder weniger variiert

werden durch die Art und Weise, auf welche die Rauhung des Gewebes vor oder nach dem ;; Pruck ausgeführt wird.

Claims

. ' Patent-Anspruch:

Verfahren zur beiderseitigen Musterung von Geweben mittels einseitigen Aufdruckes, wobei man das Gewebe zunächst mittels einer Klotzwalze u. dgl. mit Tragantgummilösung tränkt, hierauf mit Musterwalzen bedruckt und hiernach durch Preßwalzen passiert und in üblicher Weise rauht, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung verschiedener Effekte auf den beiden Schauseiten mit der Klotzwalze zugleich ein im Moment des Auftragens sich fixierender Farbstoff als Grundfarbe auf die ihr dargebotene Gewebeseite aufgetragen wird.