DE226248C

DE226248C -

Info

Publication number: DE226248C
Application number: DENDAT226248D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 226248 —■ KLASSE 28 b. GRUPPE

OTTO KLEIN in PIRMASENS.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1909 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Glänzendmachen von Häuten, Leder oder anderem Arbeitsgut, bei der das Gut zwischen einem oder mehreren Preßkörperpaaren, die aus Walzen oder je einer Walze und einem feststehenden oder federnden Gegendruckwiderlager bestehen, hindurchgeführt wird, wobei eine Walze jeden Paares geheizt und mit einer gerauhten Umfläche versehen sein kann.

ίο Vorrichtungen dieser Art sind zur Erzeugung von Glanz auf Ware, Gewebe und Wäsche bekannt. Bei diesen Vorrichtungen muß das Arbeitsgut, wenn es Hochglanz erhalten soll, mit Appretur oder Stärke getränkt werden, die durch die Reibung der Walze in Verbindung mit der Wärme Glanz erhält und diesen auf das Gewebe überträgt. Durch die Appretur wird aber dem Gewebe zugleich eine beträchtliche Steifheit verliehen. Das Neue der Er-

ao findung besteht darin, daß durch die an sich bekannten Einrichtungen auf Häuten, Fellen und Leder nicht nur Glanz erzeugt, sondern denselben auch zugleich Geschmeidigkeit verliehen wird, ohne daß weitere Hilfsmittel zur Anwendung kommen.

Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 eine Vorrichtung mit mehreren neben- und übereinander angeordneten Walzen a, b, zwischen denen die Häute mittels eines endlosen Bandes hindurchgeführt werden. Die zu verschiedenen Gruppen gehörenden Walzen werden unabhängig voneinander angetrieben, so daß sie mit verschiedenen Umlaufgeschwindigkeiten laufen können. Ferner sind die Führungsrollen für das endlose Band mit einem besonderen Antrieb versehen, so daß die Geschwindigkeit, mit der die Häute unter den Walzen hindurchgezogen werden, unabhängig von der Umlaufgeschwindigkeit der Arbeitswalzen ist. Die Walzen sind in an sich bekannter Weise derart neben- und übereinander gelagert, daß die Haut abwechselnd auf die eine oder andere Seite gebogen wird. Die Walzen α sind heizbar und mit Rippen oder Riffeln versehen. Die Walzen können ganz oder teilweise aus Metall sein, oder es können auf einem Metall-Zylinder Glasmantels tu cke mit Rippen befestigt werden. Die Form der Rippen und deren Anordnung kann beliebig sein, z. B. derart, daß die Rippen auch ein Breitstrecken der Häute bewirken.

Statt die Häute auf einem endlosen Band unter den Walzen durchzuführen, können sie auch zwischen Walzen und fest gelagerten Gegendruckwiderlagern hindurchgeführt werden, wie in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform wird die Haut abwechselnd zwischen Walzen verschiedener Umlaufgeschwindigkeit und feststehenden Mulden hindurchgeführt.

In Fig. 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der Walzen nur in Verbindung mit Mulden, die heizbar sein können, verwendet sind. Die Zahl der Walzen und der Gegendruckwiderlager kann beliebig sein. Für viele Fälle wird eine Walze mit einem gewölbten oder glatten Gegendruckwiderlager ausreichend sein.

In Fig. 5 bis 8 sind Walzenquerschnitte dargestellt, und zwar zeigt Fig. 5 eine Walze, in deren Oberfläche Furchen eingearbeitet sind.

65

Fig. 6 ist eine glatte Walze, die von einem Glaszylinder umgeben ist. Nach Fig.- 7 sind in den Walzenkörpern Reibstücke aus Glas, Achat, Porzellan oder ähnlichem Stoff eingesetzt, während gemäß Fig. 8 Metallstreifen auf einen Hohlzylinder aufgesetzt sind.

Fig. 9 stellt eine Walzenanordnung dar, wobei das Leder senkrecht bearbeitet wird, während es nach Fig. 10 und 11 in wagerechter Richtung hindurchgezogen wird.

In Fig. 12 ist eine Glanzstoßvorrichtung mit schwingender Reibleiste, die über einer feststehenden Platte arbeitet, schematisch zur Darstellung gebracht. Diese Vorrichtung bildet aber keinen Teil der Erfindung.

Statt feststehend gelagerter Unterlagen können auch federnd gelagerte verwendet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Glänzendmachen von Häuten, Fellen und Leder, bei der die Haut zwischen einem oder mehreren Preßkörperpaaren (Walzen, Walze und feststehend gelagertes Gegendruckwiderlager), von denen der eine Preß körper jeden Paares geheizt ist, hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Preßkörper jeden Paares mit Riffeln oder Rippen versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Walzen ausgebildeten Preßkörper mit verschiedener Umlaufgeschwindigkeit angetrieben und derart über- und nebeneinander gelagert sind, daß die Haut abwechselnd auf die eine oder andere Seite gebogen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.