DE452287C - Maschine zum Enthaaren und Recken von Haeuten mit einer gegen ein walzenfoermiges Druckkissen mit elastischer Decke arbeitenden Messerwalze - Google Patents

Description

• Maschine zum Enthaaren und Recken von Häuten mit einer gegen ein walzenförmiges Druckkissen mit elastischer Decke arbeitenden Messerwalze. Es sind Enthaarungsmaschinen für die Gerberei bekannt, bei denen eine mit Messern besetzte Walze gegen ein walzenförmiges Druckkissen arbeitet; zwischen Messerwalze und Druckkissen wird die zu enthaarende, geweichte Haut hindurchgeführt, wobei Kissen und Haut durch die darüber hinstreichenden Messer eine über den Arbeitsbereich hinwandernde und von jedem Messer erneut gebildete Eindrückung erfahren. Bei den bekannten Maschinen dieser Gattung ist aber stets nur ein Messer, und dieses unter Hervorbringung der eben erläuterten Eindrückung wirksam.
• Eine andere Erscheinung und Wirkung tritt auf, wenn erfindungsgemäß das Kissen irn Verhältnis zum Abstand der Messer auf der Walze so groß gemacht und dabei so nahe der Messerwalze angeordnet wird, daß stets mindestens zwei Messer zugleich auf das Kissen drücken. Nun läuft nicht mehr über den wirksamen Teil des Kissens bloß die erwähnte Eindrückung, sondern es bildet sich, mit der Eindrückung über das Kissen laufend und beim Herantreten jedes folgenden Messers immer wieder erneut, in der Lücke zwischen j e zwei Messern eine wülstartige konvexe Wölbung. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch der Narben gegenüber dem Angriff der Messer besser geöffnet wird, so daß sich die Haare wesentlich leichter und besser herauspressen lassen; insbesondere wird, auch ein vollkommenes »Streichen«, d. h. Entfernen des sogenannten Grundhaares erreicht. Über- . dies wird bei gleicher Messerzahl und gleicher Umlaufszahl der Messerwalze die Zahl der Messerangriffe in der Zeiteinheit erhöht und damit auch die Leistung der Menge nach gesteigert.
• Nun gibt es freilich auch eine Enthaarungsmaschine, bei welcher mit dem elastischen Widerlager stets mindestens zwei Messer zusammenwirken. Die bekannte Maschine hat ein zwischen zwei parallelen Kanten elastisch ausgespanntes Gummituch, über welches die von Schwingarmen getragene Messerwalze hinstreicht: Aber abgesehen von diesem Gattungsunterschied kann die besprochene Erscheinung des- - wulstartigen Hineinwölbens des elastischen Widerlagers in die Lücken zwischen den Messern bei der bekannten Maschine deshalb nicht auftreten, weil auf das Widerlagstuch keine Kräfte einwirken, die es in die Messerlücken hineinwölben könnten.
• Das Kissen nach der Erfindung wird zweckmäßig von einem mit Preßluft aufgeblasenen Schlauch gebildet und, in einem trogförmigen Widerlager liegend, gegen die Messerwalze hin in bekannter Weise mit einer am Widerlager befestigten elastischen Schutzdecke bedeckt.
• Eine- Ausführungsform der Erfindung wird zureichend durch. das Schema in Abb. i und den Querschnitt durch Messerwalze und Druckkissen in Abb. 2 veranschaulicht. Das Fell z läuft unter dem durch die Führungs-und Förderwalzen a, b, e ausgeübten Zuge in der Richtung von unten nach oben zwischen -Messerwalze d und Druckkissen e hindurch. Das Druckkissen besteht aus einem in das trogförmige Bett .oder Widerlager f eingelegten mit Preßluft gefüllten Schlauch und ist mit der am Widerlager f befestigten Decke g aus hinreichend weichem und schmiegsamem Leder abgedeckt.
• Aus Abb. 2 geht mit aller Deutlichkeit hervor,.- daß bei dem im Verhältnis zum Messerabstand großen Durchmesser und dem entsprechend .gewählten, d. h. klein genug bemessenen Abstand des Kissens von der Messerwalze in jedem Augenblick mindestens zwei Messer auf das Kissen drücken, und zwar an derselben Stelle der Arbeitsbreite, "d. h. in demselben Vertikalschnitt durch Messerwalze und Druckkissen, wo auch immer dieser Vertikalschnitt liegt. Darin drückt sich der Gegensatz zu der bekannten Anordnung reit walzenförmigem Druckkissen aus, hinsichtlich welcher man wegen des schraubenförmigen Verlaufes der Messer in gewissem Sinne auch davon sprechen könnte, daß stets mindestens zwei Messer zugleich das Widerlager berühren, bei welcher aber - das eine Messer an dieser, ein anderes Messer an jener Stelle der Arbeitsbreite wirkt, also niemals zwei (oder mehr) Messer zugleich an derselben Stelle. Deshalb fehlt auch der älteren Anordnung die Wirkung, daß sich an jeder Stelle der Arbeitsbreite das Widerlager zwischen je zwei Messern in der aus Abb. 2 ersichtlichen Weise auswölbt oder wenigstens die Tendenz zu solcher Auswölbung zeigt, mit der Folge, daß das obere von zwei gleichzeitig wirksamen Messern in der Drehrichtung stets gespannte Haut vor sich hat, während die Haut vor dem Messer ungespannt bleibt, wenn an jeder Stelle der Arbeitsbreite jeweils nur ein Messer wirksam ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Maschine zum Enthaaren und Recken von- Häuten mit einer gegen ein walzenförmiges - Druckkissen mit elastischer Decke arbeitenden Messerwalze, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen (e) mit elastischer- Decke (g) im Verhältnis zum Abstand der einzelnen Messer auf der Messerwalze in seinem Durchmesser so groß bemessen und so nahe der Messerwalze angeordnet ist, daß an derselben Stelle der Arbeitsbreite, d. h. in demselben Vertikalschnitt, stets mindestens zwei Messer zugleich auf das Kissen drücken und letzteres sich beim Arbeiten in die Lücke zwischen je zwei Messern wulstartig hineinwölbt.