DE244835C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'- M 244835 -■ KLASSE 8 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. September 1910 ab.

Den Gegenstand der Erfindung' bildet eine Maschine zur Erzeugung von Naßpreßfinish. Mit dem Ausdruck Naßpreßfinish wird ein eigenartiger Effekt (Glanz) bei der Ausrüstung von Geweben aller Art bezeichnet, welcher durch die Behandlung der Gewebe im feuchten. Zustand unter hohem Druck und bei gleichzeitiger Einwirkung von Hitze erreicht wird. Der Glanz des Naßpreßfinish liegt nicht,

ίο wie dies bei anderen Finisharten der Fall ist, nur auf der Gewebeoberfläche, sondern ist auch in das Innere der Gewebe bzw. der einzelnen Fäden eingedrungen, wodurch die Erreichung dieses Finish eine ganz besondere Ausrüstungsmethode darstellt.

Zur Erzeugung des Naßpreßfinish soll die in nachstehendem beschriebene Maschine, welche in der Zeichnung in schematischer Form dargestellt ist, dienen. Sie besteht aus einem Naßkalander mit beliebiger Walzenanzahl, bei dem entweder elastische Stoffwalzen a, c, e, g übereinander oder solche in abwechselnder Reihenfolge mit den festen Metallwalzen b, d, f lagern, welche nach Bedarf mittels Dampf geheizt werden können. Außerdem sind eine größere Anzahl Trockentrommeln h und Leitwalzen i angebracht. Der Druck für die Walzen erfolgt in bekannter Weise durch Hebel oder hydraulische Pressen k, die im unteren Teil des Gestelles angebracht sind. Von der Abwickelvorrichtung I- aus wird die Ware in die Maschine geleitet. In einem Wassertrog m wird das Gewebe über zwei Haspelwalzen η durch Wasser geführt und dadurch angefeuchtet; 0 ist eine Ablegevorrichtung.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Die auf Holzhülsen gewickelten Gewebe werden, wie auf der Zeichnung durch strichpunktierte Linien angegeben ist, von der Abrollvorrichtung / über eine, Leitwalze i in den Wassertrog m und durch die Haspel walzen η unter Wasser geführt, um in bekannter Weise stark genetzt zu werden. In diesem Zustand gelangt das Gewebe zwischen die Kalanderwalzen α, b,c',d usw., um hier unter Druck mit je nach Bedarf geheizten oder ungeheizten Walzen behandelt zu werden. Nach jedem Durchgang zwischen einer oder mehreren Kalanderwalzen wird das Gewebe von diesen Walzen abgeleitet und über einen geheizten Trockenzylinder h geführt und dabei aufgedämpft. Von hier gelangt das Gewebe wieder zwischen Kalanderwalzen und über eine weitere Trockentrommel h. Je nach Bedarf wiederholt sich die Warenführung in gleicher Weise entsprechend der Walzenzahl des zur Verwendung gelangenden Kalanders.

Die Führung der Gewebe zwischen den Kalanderwalzen und über die Trockenzylinder muß sich ganz nach der Qualität und Be- 6u schaffenheit derselben richten. Die Geschwindigkeit, mit welcher diese über die Trockenzylinder geführt werden, ist so zu wählen, daß der größte Teil der aufgenommenen Feuchtigkeit in derselben verbleibt und die Trockenzylinder nur zum Aufdämpfen und Heben des Haarflores dienen, so daß hierbei die Trockenzylinder nicht als solche, sondern nur als Auf dämpf organe Verwendung finden. ■

(2. Auflage, ausgegeben am 8. Mai ig

Der Naßpreßfinish, welcher durch die Behandlung der Gewebe auf dieser Maschine erzielt wird, ist ganz besonders gegen äußere Witterungseinflüsse von Bestand, was bei den gebräuchlichen Finisharten nicht der Fall ist. Das Gewebe erhält einen mehr seidenartigen Charakter im Gegensatz zu dem sogenannten Speckglänzfinish. Der Grund für die Beständigkeit dieses Näßpreßfinish wird darin zu

ίο suchen sein, daß seine Erzeugung unter hohem Druck bei Vorhandensein von hoher Feuchtigkeit und Wärme erfolgt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Maschine zur Erzeugung von Naßpreßfinish für Gewebe aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß an einem aus festen oder elastischen Walzen in beliebiger Reihenfolge und Anzahl bestehenden Kalander vor oder hinter oder auch beiderseitig von der Kalanderwalzenreihe eine Anzahl Trockenzylinder so angeordnet sind, daß die stark angefeuchteten Gewebe abwechselnd zwischen Kalanderwalzen und über Trockenzylinder geführt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.