DE118354C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVIl 18354 KLASSE 28 δ.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Oktober 1899 ab.

In der Lederbranche wurden bisher zur Herstellung der verschiedenartigsten Narbungen, Chagrinirungen, Krokodil- und Eidechsenimitationen, sowie sonstiger Muster Pressen benutzt, die mit Platten oder Walzen versehen sind, in welche die Muster eingravirt sind. Mittels dieser Walzen oder Platten werden die Muster in die Häute eingeprefst. Da es jedoch praktisch schwierig und zu theuer ist, Platten bezw. Walzen herzustellen, welche über die ganze Fläche bezw. Breite der Haut reichen, so werden dieselben nur in einer, im Verhältnifs zur ganzen Fläche klein zu nennenden Gröfse hergestellt. Um mit solchen Walzen bezw. Platten die ganze Haut zu pressen, ist es erforderlich, dafs man zwecks schneller und sicherer Zuführung der Haut, namentlich aber zum Schutz der Prefswalze, die Walzen schnell von einander trennen kann.

Gegenstand, vorliegender Erfindung ist nun eine Maschine, bei welcher die bereits früher verwendete, vorteilhafte Aufhängung der Prefswalze in Pendeln eine Verbesserung erfahren hat.

Die beiliegenden Zeichnungen stellen die neue Maschine dar, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht;

Fig. 3 und 4 zeigen schematisch die Walzen in verschiedenen Stellungen.

In einem auf den Traversen α des Gestells b angebrachten Lager c einerseits und in dem rechten Seitenständer des Gestells b andererseits ist. die Transportwalze d gelagert. Diese Walze wird durch von einer Riemscheibe angetriebene Zahnräder e und f in Umdrehung versetzt.

Die mit dem aufzupressenden Muster versehene, event, auswechselbare Walze h ist an den Kniehebeln i freihängend gelagert. Letztere können durch die Handschrauben k beliebig eingestellt werden. An den Kniehebeln i greifen in der Mitte wiederum Kniehebel / an, welche auf der Welle η sitzen. Aufserdem gehen von der Welle η Streben ν nach der Welle der Musterwalze h, mithin auch nach dem unteren Ende der Kniehebel i. Durch diese Einrichtung ist die Musterwalze derart gehalten, dafs sie beim Beugen der Kniehebel i sich in einer schwachen Kreisbewegung um die Welle η von der Prefswalze d abhebt. Die Bewegung der Welle η geschieht durch Trethebel q und Zugstange 0, welche an dem Hebel ρ angreifen. Letzterer ist zu einem Gewichtshebel r verlängert. Durch Treten auf den Hebel q werden sämmtliche Kniehebel gestreckt und damit die Druckstellung hergestellt, während beim Freigeben des Trethebels die Kniehebel i durch Wirkung des Gewichts gebeugt werden und infolge dessen ein Anheben der Walze h stattfindet.

Durch die Druckschrauben 5 kann die Walze h für jede Lederstärke eingestellt werden. Da aber das Leder in sich in der Stärke verhältnifsmäfsig bedeutende Unterschiede aufweist, so ist zum Zweck der Erzielung einer gleichmäfsig guten Pressung noch eine an sich be-

kannte Einrichtung angeordnet; dieselbe besteht darin, dafs die Druckschrauben 5 mit dem Handrad k bezw. den ihre gleichmäfsige Bewegung bewirkenden Rädern t nicht fest verbunden sind, sondern mittels einer Hülse w eine geringe verticale Bewegung ausführen können. Aufserdem sind sie von den in den Lagern u gelagerten Druckhebeln m belastet. Per durch letztere ausgeübte Druck kann durch Verschiebung der Gewichte den verschiedenen Ledersorten entsprechend geändert werden.

Claims (1)

1. Patent-AnSpruch:

   Lederpresse zum Aufpressen von Mustern auf Leder, die mit in Pendeln hängender Prefswalze versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dafs diese Pendel als Kniehebel (i) ausgebildet sind und dafs die gleichzeitig durch Streben (v) gehaltene Prefswalze (h) durch an den Gelenken der Kniehebel (i) und an den Streben (v) angreifende Kniehebel (I) eingestellt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.