DE2400819A1 - Verfahren zur herstellung fester zubereitungen von schwerloeslichen arzneimittelwirkstoffen in feinster verteilung - Google Patents
Verfahren zur herstellung fester zubereitungen von schwerloeslichen arzneimittelwirkstoffen in feinster verteilungInfo
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Description
_ . /. 509 Leverkusen. Bayerwerk
Si/As
V (Pharma) 8 ü. -^?,, '.Tft
Verfahren zur Herstellung fester Zubereitungen von schwerlöslichen
Arzneimittelwirkstoffen in feinster Verteilung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung fester Zubereitungen von schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffen
in feinster Verteilung.
Bei in Wasser bzw. Magen- und Darmsaft schwer löslichen festen Arzneistoffen ist es meist unumgänglich, diese vor der Einarbeitung
in eine feste Arzneizubereitung in einen möglichst feinen Verteilungsgrad zu überführen, um eine optimale Resorption
zu gewährleisten.
Es ist schon bekannt geworden, daß man dies dadurch erreichen kann, daß man die Arzneimittelwirkstoffe mittels hierfür geeigneter
Mühlen zerkleinert. Je nach Art der Mühle kann ein Peinheitsgrad von 100 /u bis unter 5 iu. erreicht werden. Diese
Methoden haben jedoch nicht allein den Nachteil, daß man einmal über die entsprechenden zum Teil recht kostspieligen
Mahlmöglichkeiten verfügen muß, zum anderen ist eine Mahlung sehr zeitaufwendig und mit nicht unerheblichen Lärm- und
Staubbelästigungen verbunden. Auch ist der erzielte Feinheitsgrad oft nicht ausreichend, um die gewünschte optimale Wirksamkeit
zu erzielen.
Ebenfalls ist bereits bekannt geworden, daß man einen wesentlich besseren Peinheitsgrad erzielen kann, wenn man in Wasser
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bzw. in Magen- und Darmsaft schwer lösliche Arzneimittelwirkstoffe
in einem geeigneten Lösungsmittel löst und den Arzneimittelwirkstoff durch Eintragen, z.B. in Wasser, wieder in
fein verteilter Form ausfällt. Diese Zubereitungen können dann zu Suspensionen weiterverarbeitet werden. Für die Verarbeitung
zu festen Arzneimittelwirkstoffen muß allerdings das Lösungsmittel
durch geeignete Trocknungsmethoden, z.B. Sprühtrocknung,
Walzentrocknung, entfernt werden. Obwohl man durch diese Verfahren zu Arzneimittelwirkstoffen mit sehr feinem Verteilungsgrad
gelangt, sind diese Methoden sehr zeitaufwendig und kostenintensiv.
Es wurde nun gefunden, daß man feste Zubereitungen von schwer löslichen Arzneimittelwirkstoffen dadurch herstellen kann,
daß man die Arzneimittelwirkstoffe in Gegenwart oberflächenaktiven Stoffe in Polyäthylenglykol löst und den Lösungen
soviel feste inerte Trägerstoffe hinzufügt, daß ein trockenes Pulver entsteht. Es war ausgesprochen überraschend, daß man
bei diesem Verfahren Zubereitungen erhält, die beim Eintragen in Wasser den Wirkstoff in feinst verteilter Form und somit
optimaler Bioverfügbarkeit abgeben. Vielmehr war zu erwarten, daß sich der Wirkstoff aus dem Lösungsmittelgemisch auf die
Trägerstoffe in Form gröberer Partikel abscheiden würde und somit auch in gröberer Form abgegeben werden würde. Man kann
also davon ausgehen, daß es sich hier um eine feste Lösung in Pulverform handelt. Dem erfindungsgemäßen Verfahren haften
auch nicht die oben beschriebenen Machteile an, so daß es als äußerst fortschrittlich anzusehen ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können solche Wirkstoffe formuliert werden, die in Wasser bzw. Magen- und Darmsaft
schwer löslich sind. Beispielsweise seien hier genannt Clotrimazol, Mefrusid, Nifedipine, Acetylcarbromal, Sulfathiourea,
Sulfamethoxydiazin, Niclofolan, Metronidazol, SuIfadiazin,
Sulfadimidin, Phenyltoin, Prothionamid, Sulfathiazol,
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Benzthiazid, Nifurtimox, SuIfiam, Niclosamid, 4-(3'-Nitrophenyl)-2,6-dimethyl-1,4-dihydro-pyridin-3,5-dicarbonsäurebis-(2"-propoxyaethyl)-ester,
Methylphenobarbital u.a.
Pur die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet
man Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht zwischen 50 und 25000, denen man oberflächenaktive Stoffe anionischer,
kationischer, nicht-ionogener oder amphoterer Hatür zusetzt.
Als feste inerte Trägerstoffe eignen sich Mono- oder Polysaccharide, hochdisperse Kieselsäuren, Aminosäuren, anorganische
oder organische Alkali- oder Erdalkalisalze, Cellulose oder deren Derivate, Stärke oder deren Derivate oder toxikologisch
unbedenkliche Kunststoffe wie Polyvinylpyrrolidon oder Polyalkohole.
Das Verhältnis Wirkstoff: Polyäthylenglykol kann 1:0,5 bis 1:10, vorzugsweise 1:5» das Verhältnis Wirkstoff: oberflächenaktiver
Substanz 1:0,1 bis 1:10, vorzugsweise 1:0,5 bis 1:1 betragen.
V/erden die auf diese Weise hergestellten Pulver in Wasser oder Magen- oder Darmsaft eingetragen, so verteilt sich der Wirkstoff
augenblicklich in feinst verteilter -Form hierin, wodurch eine optimale Bioverfügbarkeit erreicht wird. So konnte
durch vergleichende Blutspiegeluntersuchung am Hund festgestellt werden, daß der Wirkungseintritt wesentlich schneller
erfolgte als bei einer Arzneizubereitung, die den Wirkstoff lediglich in gemahlener Form enthielt.
Die weitere Verarbeitung zu Granulaten oder Tabletten, die gegebenenfalls noch mit Lack- oder Zuckerschichten versehen
werden können, kann nach bekannten Verfahren erfolgen.
Mischung A: 100,00 g 4-(2t-Nitrophenyl)-2,6-dimethyl-1 ,4-
dihydropyridin-3,5-dicarbonsäure-methylester
= Nifedipine
werden in
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400,00 g Polyäthylenglykol 100,00 g Polyoxyäthylen-40-monostearat
durch Erwärmen gelöst.
In die warme Lösung werden unter Umrühren eingetragen:
900,00 g Cellulosepulver 100,00 g Maisstärke 50,00 g hochdisperse Kieselsäure
Mischung B: 970,00 g Maisstärke 700,00 g Glykokoll 500,00 g Cellulosepulver
werden in einem Planetenmischer mit einem Kleister aus 70,00 g Maisstärke
ca 700,00 g Wasser entmineral.
gut durchgemischt, die Mischung mittels einer Siebmaschine durch ein Sieb mit 3>0 mm LMW gesiebt
und anschließend in einem Wirbelschichttrockenschrank bei 80-900C
getrocknet. Die trockene Mischung wird durch ein Sieb mit 1 ,0 mm LIVIW
gesiebt.
1650,00 g Mischung A 2240,00 g Mischung B
100,00 g Maisstärke 10,00 g Magnesiumstearat
werden in einem Mischgefäß innig gemischt.
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Aus der Mischung werden auf einem Tabletten-fiundläufer Tabletten mit
einem Gewicht von 400,00 mg und einem Durchmesser von 10,3 mm 15 mm Wölbungsgradius
hergestellt. Die Tabletten werden anschließend in einem Dragierkessel nach bekanntem Verfahren
mit einem nicht magensafttresistenten Lack auf Basis Hydroxypropylmethylcellulose
überzogen.
Man erhält Tabletten die in Wasser von 37°C innerhalb weniger
Minuten zerfallen, wobei der Wirkstoff in feinstverteilter Form ausfällt.
Beispiel 2
Mischung A:
Mischung A:
Mischung B:
200,00 g Bis-phenyl-(2-chlor-phenyl)-1-
imidazolyl-methan (=Clortrimazol)
werden in
600,00 g Polyäthylenglykol 200 20,00 g Natriumlaurylsulfat
durch Erwärmen gelöst. In die warme Lösung wird unter Umrühren eingetragen:
250,00 g Gellulosepulver
250,00 g Calciumphosphat sek.
150,00 g hochdisperse Kieselsäure
250,00 g Calciumphosphat sek.
150,00 g hochdisperse Kieselsäure
1500,00 g Milchzucker
500,00 g Maisstärke
500,00 g Maisstärke
werden in einem Planetenmischer mit einer Lösung von
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20,00 g Gelatine
ca 450,00 g Wasser entmineral.
ca 450,00 g Wasser entmineral.
gut durchgemischt, die Mischung mittels einer Siebmaschine durch ein Sieb mit
3,0 mm LJViW gesiebt und anschließend
in einem Wirbelschichttrockenschrank
bei 80 - 90 C getrocknet. Die trockene
Mischung wird durch ein Sieb mit 1,0 mm LMW gesiebt.
3,0 mm LJViW gesiebt und anschließend
in einem Wirbelschichttrockenschrank
bei 80 - 90 C getrocknet. Die trockene
Mischung wird durch ein Sieb mit 1,0 mm LMW gesiebt.
1470,00 g Mischung A
2020,00 g Mischung B
2020,00 g Mischung B
10,00 g Magnesiumstearat
werden in einem Mischgefäß innig gemischt.
Aus der Mischung werden auf einem Tabletten-Rundläufer Tabletten mit einem Gewicht
von 350,00 mg und einem Durchmesser von 9 mm hergestellt.
Man erhält Tabletten, die in Wasser von 37°C innerhalb weniger
Minuten zerfallen, wobei der Wirkstoff in feinstverteil— ter Form ausfällt.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung fester Zubereitungen von schwerlöslichen
Arzneimittelwirkstoffen in feinster Verteilung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Arzneimittelwirkstoffe in
Gegenwart oberflächenaktiven Stoffe in Polyäthylenglykol löst und den Lösungen soviel feste inerte Trägerstoffe hinzufügt,
daß ein trockenes Pulver entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht zwischen 50 und
25000 verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch-gekennzeichnet, daß man,
oberflächenaktive Stoffe anionischer, kationischer, nichtionogener oder amphoterer Natur verwendet.
4." Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
alä feste inerte Trägerstoffe Mono- oder Polysaccharide, hochdisperse Kieselsäuren, Aminosäuren, anorganische oder organische
Alkali- oder Erdalkalisalze, Cellulose oder deren Derivate, Stärke oder deren Derivate oder toxikologisch unbedenkliehe
Kunststoffe wie Polyvinylpyrrolidon oder Polyalkohole verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 Teil Wirkstoff 0,5 bis 10, vorzugsweise 5 Teile
Polyaethylenglykol und 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis^ 1 Teil
oberflächenaktive Substanz verwendet.
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