DE1467906A1 - Verfahren zur Herstellung von sich langsam loesenden Tabletten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sich langsam loesenden TablettenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von sich langsam lösenden Tabletten.
Die Erfindung betrifft Arzneiroitteltabletten und insbesondere Tabletten, die durch den Mund eingeführt werden und
die sich dann innerhalb eines länger dauernden gesteuerten Zeitraumes lösen. Diese langsam löslichen Tabletten werden
aus unlöslichen, mit einem Arzneimittel überzogenen Teilchen hergestellt." Die unlöslichen Teilchen bilden ein Netzwerk, in
dem das Medikament oder der therapeutisch wirksame Stoff gleichmassig
verteilt ist. Bai den zur Zeit erhältlichen Präparaten, die sich innerhalb einer "bestimmten Zeit auflösen oder die
innerhalb einer bestimmten Zeit zerfallen oder deren Auflösung
srst nach einer bestimmten Zeit beginnt, ist entweder die therapeutisch
wirksame Substanz mit einem Überzug versehen, so dass sie vor &?r direkten Einwirkung der Nahrungsflüssigkeit ges
ο or" tat i3t, oder das therapeutisch wirksame Material ist in
ex:~er wesserunlöoliohen Matrix eingebettet, wodurch die gleichen
S0S803/1004
Patentanwälte DipL-Iag. Martla Licht DipL-Wirtwfc.-Ing. Axel Hanamann, Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann
8 MONOHBN S, BBHDUNOBR STSASBB M · TUtrfon MUD · Telegramm-AdreM·: Upatli, Mflncbm
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Ή679.06
Ergebnisse erzielt werden. Im ersten Falle sind die die therapeutisch
wirksamen Stoffe oder Arzneimittel schützenden Überzüge dazu bestimmt, dass sie erst nach einer bestimmten Zeitspanne durch die Nahrungsflüssigkeit aufgelöst werden, so dass
dann die Arzneimittel in der Nahrungsflüssigkeit gelöst werden- und dann vom Patienten aufgenommen werden können. Im letzgenannten
Fall ist die Matrix, in der das Arzneimittel eingebettet ist, so bemessen, dass sie unter der Einwirkung der Nahrungsflüssigkeit langsam gelöst, digeriert oder aufgeschlossen wird
und das Arzneimittel sich dann in der Nahrungsflüssigkeit auflösen und vom Patienten aufgenommen werden kann.
Die Überzüge verlieren jedoch ihre.fiKLeichmässigkeit oder
ändern ihre physikalischen Eigenschaften, wenn sie älter werden oder mechanischen Stössen ausgesetzt worden sind. Derartige Änderungen
haben jedoch zur Folge, dass beim Einnehmen der Tablette das Arzneimittel durch die Nahrungsflüssigkeit sofort zersetzt
oder aufgelöst wird oder andererseits durch die Änderung der physikalischen Eigenschaften des Überzuges die Auflösung der
Tablette so verzögert wird, dass das Arzneimittel zu langsam freigesetzt wird und daher nicht in der zur Erzielung einer
wirkungsvollen Therapie erforderlichen Menge zur Verfügung steht. In ähnlicher Weise ändern sich auch die physikalischen Eigenschaften
der Matrixstoffe im Laufe der Zeit, so dass auch bei nach diesem Prinzip aufgebauten Tabletten die Freisetzung der
Arzneimittel nicht genau steuerbar ist.
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Soll weiterhin das Medikament im Magen wirken, dann müssen
die Überzüge aus verschiedenen Stoffen und in verschiedenen Dicken hergestellt werden, damit sie durch die Magenflüssigkeit
zersetzt werden. Falls jedoch das Medikament im Darmsystem wirken soll, sind verschiedene Arten von Schutzüberzügen erforderlich,
damit das Medikament erst in den Därmen freigesetzt wird. Die verschiedenen Überzüge dienen zur Steuerung der Auflösungsgeschwindigkeit in der Nahrungsflüssigkeit, wobei der pH-Wert
von sauer in der Magenflüssigkeit bis zu alkalisch in der Darm- "
flüsigkeit reicht. Je nach dem Absorptionsort werden also die Tablettenüberzüge so gewählt, dass die Behandlung an der gewünschten
Stelle des Nahrungsmittelkanals stattfindet. Soll das Arzneimittel im Magen absorbiert werden, dann werden die äusseren
Überzüge so gewählt, dass sie von der sauren Magenflüssigkeit aufgelöst werden. Soll das Heilmittel in den Dä.rmen freigesetzt
werden, dann wird ein Überzug verwendet, der von der Darmflüssigkeit aufgelöst, jedoch von der Magenflüssigkeit nicht
beeinflusst wird. i
Es hat sich nun herausgestellt, dass wasserlösliche therapeutische
Stoffe in einem Lösungsmittel gelöst werden können, das dann zum Aufbringen eines Überzuges auf wasserunlösliche
Teilchen verwendet wird, die dann zu einer Tablette verpresst werden. Die mit einem Arzneimittelüberzug versehenen unlöslichen
Teilchen werden unter Anwendung von Druck in eine Netz- oder Gitterstruktur übergeführt, in deren Zwischenräume eine ununterbrochene
Zwischenphase aus Arzneimittel vorhanden ist.
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Die Gitterstruktur dieser gepressten Tabletten zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht zerfällt, wenn sie der Nahrungsflüssigkeit ausgesetzt wird, welche das Arzneimittel löst und
freisetzt, wobei jedoch die durch die wasserunlöslichen Teilchen gebildeten Zwischenräume dafür sorgen, dass das Arzneimittel
an der gewünschten Absorptionestelle freigesetzt wird. Es hat sich unerwarteterweise herausgestellt, dass die durch Yerpreeeen
^ der überzogenen Teilchen gebildete Gitterstruktur ihre Form beibehält,
wenn das Arzneimittel langsam aus dem Gitter durch die
Nahrungsflüssigkeit ausgelaugt wird, welche allmählich die ununterbrochene
Arzneimittelzwischenphase herauslest. Die Geschwindigkeit, mit welcher das Arzneimittel freigesetzt oder ausgelaugt
wird, kann auf verschiedene Weise geändert werden. Beispielsweise kann dies durch Änderung der Abmessung und der Form des
Gitters oder durch Änderung des Arzneimittelanteiles im Gitter oder dadurch geschehen, dass im Lösungsmittel eine wasserlösIiehe
oder dispergierbare Substanz zusammen mit dem Heilmittel gelöst
* wird. Falls jedoch die Geschwindigkeit, mit welcher das Heilmittel
freigesetzt wird, im System erhöht werden soll, kann eine wasserunlösliche Substanz dem Lösungsmittel zugesetzt
werden, welche im Gitter der gepressten unlöslichen Teilchen -. dispergiert wird. Für diesen Zweck sind u.a. Methyleellulose,
Äthylzellulose, Hydroxyäthylzellulose, Fettsäuren, Fettallcohol«,
Fettester, Fettöle, Wachs etc. Durch dies· wasserbeständigen
Substanzen wird die Geschwindigkeit verringert, mit welcher die
Nahrungeflüssigkeit in die Gitterstruktur eindringt und die wäaaer-
BAD
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löslichen Heilmittel herauslöst.
Neben den wasserlöslichen oder dispergierbaren Substanzen
und den wasserunlöslichen oder wasserbeständigen Substanzen kann die Medikamentlösung auch noch einen nicht reagierenden
oder neutralen Träger enthalten, der die Dispersion der Arzneimittel über die Oberfläche der wasserunlöslichen und lösungsmittelunlöslichen
Teilchen erleichtert· Diese neutralen Träger sind sehr wasserlösliche und nicht reagierende Stoffe, welche zum
Dispergieren des Heilmittels über die Gitterstruktur dienen und einen ununterbrochen sich durch die Gitterzwischenräume
erstreckendan Film ergeben, insbesondere in den Fällen, wo nur
eine geringe Arzneimittelmenge in den Tabletten verwendet wird.
Das Medikament oder das Heilmittel wird mit irgendeinem oder mehreren dieser Stoffe oder mit Mischungen dieser Stoffe
in die Lösung getan und gleichmässig mit den wasserunlöslichen
Teilchen vermischt. Biese Mischung wird zu Tabletten verpresst, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Arzneimittel in den
Zwischenräumen der Tabletten dispergiert ist. (
Zur Erzielung eines langsam sich lösenden Medikamentes nach der vorliegenden Erfindung ist es daher wesentlich, dass die
Gitterstruktur sowohl in einem sauren als auch in alkalischen Medium wasserunlöslich und darüberhinaus auch noch unlöslich in
dem Lösungsmittel ist, das zur Herstellung der Lösung der Medikamente
und der modifizierenden Bestandteile verwendet wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines über einen längeren Zeitraum
sich lösenden Medikaments zu schaffen. Weiterhin soll ein Ver-
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fahren zur Herstellung einer langsam löslichen Tablette geschaffen
werden, bei dem ein Arzneimittel gleichmassig innerhalb der Zwischenräume eines wasserunlöslichen Materials verteilt
wird. Auch soll ein Verfahren zur Herstellung einer langsam sich lösenden Tablette geschaffen werden, bei welcher eine
wasserlösliche Arznei gleichmässig in der Gitterstruktur eines
wasserunlöslichen Materials dispergiert ist. Darüberhinaus soll ein Verfahren zur Herstellung von langsam löslichen Tabletten
geschaffen werden, bei denen wasserlösliche Medikamente zusammen mit einem oder mehreren modifizierenden Bestandteilen gleichmassig
in der Gitterstruktur eines wasserunlöslichen Materials
dispergiert sind. Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung von tabletten geschaffen werden, bei de£en ein wasserlösliches
Medikament zusammen mit einem oder mehreren modifizierenden Bestandteilen
gleichmässig in der Gitterstruktur eines wasserunlöslichen
Materials verteilt ist, wobei das wasserunlösliche
Material im wesentlichen sowohl in einem basischen als auch in P einem sauren Medium unlöslich ist und vollständig unlöslich in
der Lösung, welche das Medikament und die modifizierenden Bestandteile enthält. Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung eines
Verfahrens zur Herstellung von Tabletten aus wasserunlöslichen Teilchen, die einen gleichmässigen Überzug aus einem Arzneimittel
oder einem Medikament besitzen. Es soll weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von sich innerhalb längerer Zeit lösenden Medikamenten
geschaffen werden, bei dem kleine Teilchen aus wasserunlöslichen
Stoffen verpresst werden, auf denen gleichmässig eine
wirksame Medikamentmenge verteilt ist. Weiterhin soll ein Medi-
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kament geschaffen werden, das aus mit einem Heilmittelüberzug versehenen wasserunlöslichen !Teilchen besteht, die zu einer
Gitterstruktur zusammengepresst sind, die sich nicht auflöst, wenn sie der Nahrungsflüssigkeit ausgesetzt wird. Weiterhin
sollen sieh innerhalb eines längeren Zeitraumes lösende Tabletten aus äner gleichmässigen Mischung von wasserlöslichen Arzneimitteln
und wasserunlöslichen Teilchen geschaffen werden, in denen die | Heilmittel gleichmässig in der Netz- oder Gitterstruktur des
wasserunlöslichen Materials verteilt sind.
Es hat sich herausgestellt, dass man eine steuerbare Freisetzung der Arzneimittel erreichen kann, wenn man (1) von einer
Lösung eines wasserlöslichen Arzneimittels und von einem (2) wasserunlöslichen Material ausgeht, das unlöslich in dem Lösungsmittel
ist, das zur Herstellung der Arzneimittellösung verwendet wird. Insbesondere hat sich unerwarteterweise herausgestellt,
dass eine einzigartig eteuexfcare Freisetzung dessen Arzneimittels
erreicht werden^kann, wenn man mit einem Arzneimittelüberzug
versehene wasserunlösliche Teilchen so zusammenpresst, dass man
eine Fetzwerk- oder Gitterstruktur erhält, in welcher das Arzneimittel
dispergiert ist. Man erhält diese Tabletten dadurch, indem
man die wasserunlöslichen Teilchen gleichmässig mit einer Areneimittellösung überzieht. Die Lösung kann auch noch bestimmte
. andere modifiEierende Bestandteile enthalten, die die Lösungegeechwindigkeit
des Medikamentes im Nahrungsmittelkanal erhöhen oder verringern.
£s hat sich herausgestellt, dass eine Tablette mit gesteuerter Freisetzung des Arzneimittels hergestellt werden kann, in»
dem man eine Lösung des Arzneimittels oder Medikamentes herstellt,
«AAflfl1/1(\fti BAD ORIQtNAL'
• der Teilchen aus wasserunlöslichem Material so lange zugesetzt
werden, bis eine homogene Mischung erzielt wird. Das Lösungsmittel wird dann entfernt, beispielsweise abgedampft, und das
im wesentlichen trockene Gemisch wird unter Anwendung üblicher Drücke zu einer Gitterstruktur verpresst. Der Arzneimittellösung
können, bevor sie mit den wasserunlöslichen und lösungsmittelunlöslichen Teilchen gemischt wird, modifizierend Bestandteile
zugesetzt werden, beispielsweise entweder oberflächenaktive Substanzen allein oder in Verbindung mit neutralen
Trägern, wasserabweisenden Substanzen und mit Substanzen, welche zum Lösl;Lchmachen in der Magen- oder Darmflüssigkeit
dienen. Je nach den gewünschten Eigenschaften können ein oder mehrere modifizierende Substanzen oder Mischungen davon bei
der Herstellung der Tabletten verwendet werden.
Die Tabletten nach der vorliegenden Erfindung enthalten ungefähr 20 - 65 Gewichtsprozent, vorzugsweise 40 - 65 Gewichtsprozent
wasserlösliche Arzneimittel und ungefähr 35-70 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 40 - 50 Gewichtsprozent wasserunlösliche Teilchen. Ungefähr 20 - 65 Gewichtsprozent, vorzugsweise
40 - 65 Gewichtsprozent, der Tablette können aber auch aus Arzneimittel und dem wasserlöslichen neutralen Träger bestehen.
Darüberhinaus können die Tabletten eines oder mehrere Modifiziermittel enthalten, so 0 - 65 Gewichtsprozent eines neutralen
wasserlöslichen Trägers, 0-15 Gewichtsprozent einer wasserbeständigen Substanz, 0-10 Gewichtsprozent eines Wasserdispergierungeeittele
oder einer oberflächenaktiven Substanz und 0 - 20 Gewichtsprozent einer die Löslichkeit in der Magen- .,
oder Dancflüssigksit herbeiführenden Substanz. Diese Stoffe können
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der Arzneimittellösung zugesetzt werden.
Bei der Herstellung der Tabletten wird das therapeutisch
wirksame Material entweder allein oder zusammen mit mehreren modifizierenden Substanzen im Lösungsmittel gelöst, das sorgfältig
so ausgewählt wird, dass eine Lösung der Arzneien und der modifizierenden Substanzen entsteht, ohne dass die unlöslichen
Teilchen beeinflusst werden. Die Arzneilösung wird gut mit den in fein verteilter Form vorliegenden unlöslichen Teilchen
vermischt, bis eine im wesentlichen geschmeidige kremartige Masse erhalten wird. Die Masse wird so lange durchgerührt, bis
die unlöslichen Teilchen gleichmässig mit Arzneilösung bedeckt sind, worauf das Lösungsmittel entfernt wird. Normalerweise wird
das Lösungsmittel durch Abdampfen entfernt, was unter fortlaufendem Mischen entweder mit oder ohne Anwendung von Wärme geschehen
kann. Nach Entfernen des Lösungsmittels wird das Teilchengemisch
zu einer Gitterstruktur verpresst, in der eine ununterbrochene Zwischenphaee aus Arznei in den Zwischenräumen vorhanden ist.
Beim -Vorpressen werden wie bei den üblichen Tablettiermaschinen
Drücke bis zu 4-0 kg/cm verwendet.
Zur Erzielung einer gleichmässigen Verteilung der Arznei
innerhalb der Gitterstruktur der unlöslichen Teilchen ist es wichtig, dass das therapeutisch wirksame Material einen hohen
Löslichkeitsgrad im Lösungsmittel hat. Vorzugsweise sollte ein Lösungsmittel verwendet werden, das bei niederen Temperaturen
durch Verdaaipför? entfernt werden kann. Da das Lösungsmittel als
ein Träger wirkt, welcher di;. Arznei über die Oberfläche der
unlöslichen Teilchen verteilt, ist os wesentlich, das3 die unlöslichen
Teilchen überhaupt nicht im Lösungsmittel löslich sind.
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In gleicher Weise ist es wesentlich, dass die durch Verpressen dieser Teilchen gebildete Gitterstruktur möglichst unlöslich in
den im Magen und im Darm anzutreffenden sauren und alkalischen Medien ist. Nach Entfernung des Lösungsmittels und vor dem Verpressen
des Teilchengemisches zu Tabletten wird gewöhnlich dem" trockenen Gemisch ein Schmiermittel zugesetzt, welches die Table ttenhers teilung erleichtert.
Anstatt die Arzneilösung mit den unlöslichen Teilchen zu vermischen, kann auch die Arzneilösung zusammen mit einem oder
mehreren modifizierenden Substanzen auf die wasserunlöslichen Teilchen aufgesprüht werden, die dann in geeigneter Weise bewegt
werden, damit ein gleichmässiger Überzug erzielt wird. Geht man
nach diesem Verfahren vor, dann wird daef Lösungsmittel fortlaufend
duroh Verdampfung entfernt, wenn die Arzneilösung auf die unlöslichen Teilchen aufgesprüht wird. Die besprühten Teilchen
können erforderlichenfalls weiter getrocknet, mit Taük; geschmiert
und in Üblicher Weise zu Tabletten geeigneter Form und Grosse verpresst werden.
Zur Herstellung der Arzneilösungen können verschiedene
Lösungsmittel verwendet werden. Es können sowohl polare als
auch nicht-polare Lösungsmittel und Mischungen von polaren und nicht-polaren Lösungsmitteln verwendet werden. Zu derartigen "
Lösungsmitteln gehören beispielsweise Wasser, niedermolekulare Alkohole wie Methyl-Äthylalkohol, Aceton, Methyl-Äthylketon,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe und andere flüchtige Flüssigkeiten, die ein Lösungsmittel für die Arznei und die modifizierenden
Substanzen, jedoch nicht für die wasserunlöslichen Teilchen sind,
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welche das die Arznei enthaltende Gefüge bilden.
Zu den bei der vorliegenden Erfindung verwendbaren Arzneimitteln oder therapeutischen Stoffen gehören u. a. beispieleweise
Attihistaminica, Sedative wie Phenobarbital, Beruhigungsmittel,
Antibiοtica, Anaigetica einschliesslich Narcotica, Steroide,
Hormone, Vitamine, Anorexica wie Pheniöetrazin, Phendimetrazin
usv,, Antünfektionsmittel wie Sulfonamide, Spasmolytica wie
Atropin, Scopolaminhydrobromid, und Mischungen dieser Arzneimittel, die in Wasser löslich sind«
Pur die im Wasser und im Lösungsmittel unlöslichen Teilchen,
welche die Sitterstruktur bilden, können die wasserunlöslichen
Salze von höheren gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Molekül verwendet werden, Bevorzugt
werden die Alkalyerdmetallsalze dieser Fettsäuren, beispiels-Kalziumstearat.
Neben den Salzen der Fettsäuren können andere wasserunlösliche und gitterbildende Stoffe verwendet werden,
zu denen Tonsubstanzen wie Bentonit, Aluminiumoxyd (Al2O,)
hydratisiertes Aluminiumoxyd, Silicagel, Bariumsulfat oder (
Mischungen dieser Stoffe gehören.
Im gleichen Critter kann mehr als ein therapeutisches Mittel
verwendet und aus den Zwischenräumen innerhalb im wesentlichen der gleichen Zeit freigesetzt werden. Die Therapeutica werden
in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und auf die wasserunlöslichen,
gitterbildenden Stoffe oder Teilchen aufgebracht,
indem die Lösung so lange mit den unlöslichen Teilchen gemischt wird, bis eine kremartige Konsistenz erreicht ist. Zur Erzielung
einer gleichmässigen Verteilung der Arzneimittel und eines ausreichenden wasserlöslichen Filmes in den Zwischenräumen des
Gitters können 0 bis 60 Gewichtsprozent der Tabletten aus einem
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gut wasserlöslichen neutralen Träger bestehen, beispielsweise
aus Harnstoff, Glycin, wasserlöslichem Glykol, Polyvinylpyrolidon,
Polyvinylalkohol und aus Mischungen dieser Stoffe. Diese Träger sind neutral, d.h. sie reagieren nicht mit den Arzneimitteln,
ergeben einen ununterbrochenen Arzneimittelfilm in den Zwischenräumen des Gitters und sind besonders geeignet, wenn das Medikamen'
nur in geringer Dosis verwendet wird.
Palis die Geschwindigkeit, mit der die Nahrungsflüssigkeit in die Gitterstruktur eindringt und" die wasserlöslichen Zwischenraumsubstanzen auflöst, wird eine wasserlösliche oberflächenaktiv« Substanz (surfactant) der Arzneimittellösung zugesetzt. Zu diesen Substanzen gehören u.a. beispielsweise die Polysorbate, beispielsweise Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat, Polyoxyäthylensorbitanmonopalmitat, Polyoxyäthylensor.bitanmonooleat, bis-2-Äthylhexylnatriumsulfosuccinat, Natriumlaurylsulfat, Lecithin, fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen wie Äthylenglykol, Di- und Triäthylenglykole und die Polyäthylenglykole, Fettalkohole, wasserlösliche Wachse und Glycerolstearate. Falls jedoch die Geschwindigkeit, mit welcher die Nahrungsflüssigkeiten in das Gitter eindringen und die wasserlöslichen Zwischenraumsubstanzen herauslösen, verringert werden soll, können wasserunlösliche oder wasserbeständige Substanzen zugesetzt werden, beispielsweise Methyl-, Hydroxyäthyl- oder Äthylzellulose, Fettsäuren, Fettalkohole, Fettester, Wachse u.dgl.
Palis die Geschwindigkeit, mit der die Nahrungsflüssigkeit in die Gitterstruktur eindringt und" die wasserlöslichen Zwischenraumsubstanzen auflöst, wird eine wasserlösliche oberflächenaktiv« Substanz (surfactant) der Arzneimittellösung zugesetzt. Zu diesen Substanzen gehören u.a. beispielsweise die Polysorbate, beispielsweise Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat, Polyoxyäthylensorbitanmonopalmitat, Polyoxyäthylensor.bitanmonooleat, bis-2-Äthylhexylnatriumsulfosuccinat, Natriumlaurylsulfat, Lecithin, fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen wie Äthylenglykol, Di- und Triäthylenglykole und die Polyäthylenglykole, Fettalkohole, wasserlösliche Wachse und Glycerolstearate. Falls jedoch die Geschwindigkeit, mit welcher die Nahrungsflüssigkeiten in das Gitter eindringen und die wasserlöslichen Zwischenraumsubstanzen herauslösen, verringert werden soll, können wasserunlösliche oder wasserbeständige Substanzen zugesetzt werden, beispielsweise Methyl-, Hydroxyäthyl- oder Äthylzellulose, Fettsäuren, Fettalkohole, Fettester, Wachse u.dgl.
Da die.Geschwindigkeit, mit welcher das Medikament oder die
Arzneimittel in den Nahrungsflüssigkeiten in Lösung gehen, von
der Basizität oder Acidität dieser Flüssigkeiten abhängt, kann- '
es in manchen Fällen erwünscht sein, dass neben dem Medikament
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und den anderen modifizierenden Substanzen ein Material verwendet wird, welches säurebeständig und alkaliempfindlich ist
und welches die Eindringgeschwindigkeit der Magensäfte in das unlösliche Gitter verringert, jedoch die Eindringgeschwindigkeit
der Darmflüssigkeit erhöht, so dass das Medikament grösstenteils
in den Därmen freigesetzt wird. Zu diesen alkaliempfindlichen
Stoffen gehören beispielsweise Zelluloseacetatphthalat, Stärkeacetatphthalat, Polyvinylacetatphthalat und die PoIyacrylsäurederivate
der Phthalsäure und Mischungen dieser Stoffe.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Tabletten
mit gesteuerter oder länger dauernder Preieetzung der therapeutisch
wirksamen Stoffe wird nun an Hand von Beispielen näher erläutert.
Ungefähr 75 g Phenmetrazinhydroohlorid wurden in 260 ml Methanol aufgelöst. Dieser Lösung wurden unter gleichmässigen
Rühren 70 g Kalziumstearat USP zugesetzt, bis eine glatte homo-
( gene "kremartige Mischung vorlag. Das Methanol wurde aus. der
Mischung unter weiterem Rühren abgedampft, bis die Mischung in einzelne Teile zerfiel. Nachdem im wesentlichen das gesamte
Lösungsmittel entfernt worden war, wurde das gewonnene Produkt durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgeführt.
Der gesiebten Mischung wurden ungefähr 6 gT'alk und
1,5gMagnesiumstearat zugesetzt und die Mischung gut durchgemischt.
Das erhaltene trockene Produkt wurde zu Tabletten verpresst, beispielsweise bei einem Druck von 28 kg/cm , die ungefähr
75 mg Phenmetrazinhydrochlorid enthielten. Wenn diese' Tab-
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letten Nahrungsflüsaigkeiten ausgesetzt wurden, wurde dasPhenmetrazinhydroehlorid
langsam in die extrahierenden Lösungen abgegeben, bis nichts mehr verblieb ausser die Gitterstruktur
aus Kalziumstearat. Die Zwischenräume des verbleibenden unlöslichen
Gitters waren dann mit der extrahierenden Flüssigkeit ausgefüllt.
™ Eine aus zwei Gramm Chlorpheniraminmaleat, zehn Gramm Methapyrilenhydrochlorid
und 37,5 Gramm Phenylproanolamin bestehende Mischung wurde zusammen mit 50 g Harnstoff und 30 g Polyvinylpyrrolidon
in 4-20 ml Methanol gelöst» Dieser Lösung wurden 130 g Kalziumstearat zugesetzt und die Mischung zu einer gleichmäseigen
glatten kremartigen Paste gemischt. Das Lösungsmittel wurde unter fortlaufendem Mischen teilweise durch Verdampfen in einem warmen
Luftstrom entfernt. Das restliche Lösungsmittel wurde durch !Trocknen in einem Ofen bei 45° ausgetrieben. Das resultierende
trockene Produkt wurde durch ein Sieb mit ungefähr acht Maschen pro Zentimeter hindurchgeführt, mit 10 g Silicagel und 2,5 g
Magnesiumstearat gut durchmischt und zu Tabletten verpresst,
die insgesamt 49»5 mg Arzneimittel enthielten. Um die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels zu verringern können
den nach Beispiel II hergestellten Tabletten weiter modifiziert to
ο werden, indem ein Teil d»s Polyvinylpyrrolidone durch Äthyl-,
ο werden, indem ein Teil d»s Polyvinylpyrrolidone durch Äthyl-,
^ Methyl- oder Hydroxyäthylzellulose ersetzt wird. u>
-*· Beispiel III
o Eine ungefähr 4 g Chlorpromazinhydrochlorid, 2 g Zelluloseacetatphthalat
und 2 g Harnstoff enthaltende Methanol-Aceton- "
Lösung wurde gleichmässig auf die Oberfläche von ungefähr 8 g
• - 15 -
fein verteilten Teilchen aus Kalziumoleat aufgesprüht, bis eine homogene kremartige Mischung vorlag. Der Alkohol wurde
durch Verdampfen entfernt und das getrocknete Produkt wurde durch ein Sieh mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgeführt.
Die gesiebten Teilchen wurden bei Drücken bis zu 35 kg/
cm zu Tabletten verpresst, in denen das Zelluloseacetatphthalat
und das Medikament gleichmässig in der aus unlöslichem Kalziumoleat bestehenden Gitterstruktur verteilt ist. . ä
" Beispiel IV
Eine geringe Dosis von aus 5 g Dexamethazon bestehendem Arzneimittel, 50 g Harnstoff und 45 g Polyvinylpyrrolidon
wurden in 300 ml Methanol gelöst· Der Lösung wurden 100 g Kalziumstearat zugesetzt und die Mischung wurde so lange gemischt
bis eine gleichmässige homogene Krem vorlag. Das Lösungemittel wurde dann durch Verdampfen in einem warmen Luftstrom
entfernt und die letzten Lösungsmittelspuren wurden in einem Ofen bei 450C entfernt. Das resultierende Produkt wurde durch (
ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgeführt, mit 8 g Talk und 2 g Magnesiumstearat geschmiert und zu Tablette
verpresst, die 5 mg Dexamethazon enthielten.
J0 75 g Phendimetrazinhydrochlorid wurden in 150 ml einer aus
& . 80 Teilen Methylenchlorid und 20 Teilen Methanol bestehenden
P Mischung gelöst und der Lösung wurden 150 g getrocknetes aus-
^ gefälltes Aluminiumoxyd zugesetzt. Die Mischung wurde zu eher
z> homogenen kremartigen Masse verrührt und das Lösungsmittel wurde
durch. Verdampfen entfernt. Das resultierende trockene Produkt
wurde zu durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter
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hindurchgehenden Körnern verkleinert, mit Tale· und Magnesiumstearat
versetzt und zu Tabletten verpresst, die 75 mg Phenimetrazinhydrochlorid
enthielten. Wurden diese Tabletten Nahrungssäften ausgesetzt, dann konnte man beobachten, dass die gebildete
Gitterstruktur den Magen- und Darmflüssigkeiten widerstand, das
Phendimetrazin jedoch aus den G-i tt erzwi s chenräumen an die extrahierenden
Lösungen abgegeben wurde.
4-9,5 g Polyvinylpyrrolidon und 0,5 g Cyanocobalamin (kristallines
Vitamin B12) wurden in 200 ml Methanol aufgelöst. Der
Lösung wurden 50 g Kalziumstearat zugesetzt und die Mischung zu einer homogenen Krem verrührt. Das Lösungsmittel wurde durch
Verdampfen in einem warmen Luftstrom entfernt und die letzten Lösungsmitteispuren wurden in einem Ofen bei 450C beseitigt.
Das resultierende trockene Produkt wurde auf eine durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter durchgehende Körnung
verkleinert, mit Talk und Magnesiumstearat geschmiert und zu
Tabletten verpresst. Werden diese Tabletten der Darmflüssigkeit ausgesetzt, dann wird das B*2 langsam aus den rosa gefärbten
.Tabletten 'herausgelaugt und die Oberfläche der Tabletten bekommt
die weisse Farbe des Kalziumstearatgitters. Bricht man in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen diese Tabletten in
zwei Stücke, dann kann man beobachten, dass der vom rot gefärbten Vitamin B12 freie Gitteranteil allmählich grosser wird und der
mittlere Teil der Tablette, in dem in den Zwischenräumen des Gitters immer noch B^2 vorhanden ist, allmählich kleiner und
dünner wird. Dio bei Tabletten identischer Zusammensetzung, .jedoch
verschiedener Dicke gemessenen Werte der Auflösungsgeschwin-
909803/1004 bad o«q.nal ·
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digkeit von B^ zeigen, dass'die Auslauggeschwindigkeit aus
den Gritterzwischenräumen bei allen Tabletten die gleiche ist, wobei "bei den dickeren Tabletten immer noch eine mittlere Zone
mit gefülltem Gitter vorhanden ist, wenn bei den dünneren Tabletten
bereits die aus Medikament und neutralem Träger bestehende Gritterzwischenraumfüllung vollständig entfernt ist. Dies ist
näher aus der folgenden Tabelle I ersichtlich, in der Werte dargestellt sind, die bei Tabletten mit gleichem Durchmesser, jedoch
mit verschiedener Dicke gemessen wurden.
Tabelle I
Milligramm Vitamin B1Q in den Tabletten
Aussetzungszeit durchschnittl. Dicke der Tabletten Nr. I (4- mm) Nr. II (4.8 mm)
Keine Aussetzung (anfängliche
Menge an B^2 in den Tabletten 0.74 0.87
Nach einer Stunde in Magensäften 0.59 0.70
Menge des dabei extrahierten B1 g 0.15 0.17
Nach weiteren 2 Stunden in Darm-
flüssigkeit 0.46 0,54
Menge des dabei extrahierten B^g 0.13 0.16
nach weiteren 2 Stunden in Darmflüssigkeit 0.24 0.31
Menge des dabei extrahierten B^ 0.22 0.23
Innerhalb den experimentellen Fehlergrenzen war die ausgelaugte B-j-p-M&nge innerhalb des gleichen Zeitintervalls bei beiden
Tablettenarten gleich gross. Bei den dünneren Tabletten ist am Anfang ein niedrigerer B^-Gehalt vorhanden, der auch im Laufe
BAD
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der Auslaugung erhalten "bleibt.
10Og Ascorbinsäure wurden in 400 cnr wässrigem Äthanol
aufgelöst, welches 2 g Polyoxyäthylensorbitanmonooleat enthielt.
Der Lösung wurden 80 g Kalziumstearat zugesetzt. Die
Mischung wurde zu einer gleichmässigen homogenen Kremmasse verrührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und die getrocknete
Masse wurde durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgeführt. Die körnige Masse wurde mit Talk und
Magnesiumstearat geschmiert und zu Tabletten verpresst, die 150 mg Ascoriinsäure enthielten.
In den Fällen, wo ein bestimmtes Arzneimittel lösungsmittelempfindlich
ist, wird das Arzneimittel mii' den wasserunlöslichen
Teilchen gemischt, nachdem diese mit einer Lösung von wasserlöslichen neutralen Trägern überzogen worden sind, beispielsweise
einer Alkohollösung von Harnstoff, Polyvinylpyrrolidon oder Glycin, die auch noch andere Modifizierungsmittel enthalten kann. In
diesen Fällen wird das Arzneimittel in Form von fein verteiltem
Pulver mit den trockenen Teilchen aus unlöslichem Material gemischt, die vorher mit einem oder mehreren Modifiziersubstanzen
überzogen worden sind, bis eine gute Durchmischung vorliegt. Die Mischung wird dann zu Tabletten verpresst, wobei eine Gitter- "
struktur aus unlöslichen Teilchen gebildet wird, in deren Zwischenräumen das Arzneimittel und die Modifiziersubstanzen enthalten
sind. Das Aufbringen des Heilmittels oder der Medikamente auf die trockenen überzogenen Teilchen aus unlöslichem Material ist
insbesondere bei der Herstellung von Tabletten anwendbar, welche Enzyme und einige Vitamine enthalten, die sehr empfindlich gegen- '
über Wasser und organischen Lösungsmitteln sind.
909803/10EU
Bei einem typischen Verfahren zur Herstellung von empfindliche Stoffe, beispielsweise Enzyme, enthaltenden Tabletten
wird eine Lösung hergestellt, die bezogen auf das Tablettengewicht ungefähr O bis 60 # eines wasserlöslichen neutralen
Trägers enthält, beispielsweise eine in einem Lösungsmittel, beispielsweise einem niedermolekularen Alkohol, gelöste Mischung
von Harnstoff und Polyvinylpyrrolidon» Diese Lösung kann auch 0 bis 15 Gewichtsprozent einer wasserbeständigen Substanz, 0 bis ^
10 i» einer wasserdispergierenden Substanz oder einer oberflächenaktiven
Substanz, und 0 bis 20 Gewichtsprozent einer die Auflösung in der Darmflüssigkeit ermöglichenden Substanz (Solubilizer) enthalten,
.Die Lösung wird mit ungefähr 4-0 bis 60 Gewichtsprozent
eines weder in Wasser noch im Lösungsmittel löslichen: gitterbildenden
Substanz gemischt, beispielsweise mit Kalziumstearat,
bis eine homogene kremartige Mischung vorliegt. Das^Lösungsmittel
wird entfernt und das trockene Gemisch durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zenitmeter hindurchgeführt. Dem gesiebten
Produkt werden ungefähr 10 bis 45 Gewichtsprozent Enzym und t eine geringe Schmiermittelmenge zugesetzt, die aus einem Gemisch
von Talk oder Kieselsäure und Magnesiumstearat besteht.
Das Gemisch wird so lange durchgerührt, bis ein einheitliches Produkt vorliegt. Das tackene Produkt wird dann zu Tabletten
verpresst, die eine wirkungsvolle Enzymmenge enthalten,
Eine aus ungefähr 32 g Harnstoff und 16g Polyvinylpyrrolidon
bestehende Mischung wurde in 300 ml Methanol gelöst. Die Lösung
909803/10(K
wurde mit ungefähr 96 g Kalziumstearat so lange gemischt, bis
eine homogene kremartige Mischung vorlag. Das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfen entfernt und das getrocknete Produkt wurde durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter
hindurchgeführt· Dem gesiebten Produkt wurden 48 g Bromelin, 8 g Talk und 2,5 g Magnesiumstearat zugesetzt. Dieses Gemisch
wurde gut durchgemischt, bis eine homogene Masse vorlag, die , zu Tabletten verpresst wurde, welche 120 mg Bromelin enthielten.
Unter Rühren wurden 6 600 g Phendimetrazinbitartrat zu
23 1 Methanol zugesetzt, welches 1 146 g Kalziumchloriddihydrat enthielt. Nachdem sich das therapeutische Material aufgelöst
hatte, wurden 5 850 g Kalziumstearat zugemiseht. Es wurde weiter
umgerührt, bis eine gleichmässige homogene Mischung vorlag. Der grössere Teil' des Methanols wurde unter weiterem Umrühren in
einem Luftstrom entfernt. Das verbleibende Lösungsmittel wurde . durch Trocknen bei 380C entfernt.
Das trockene Produkt wurde zu einem körnigen Pulver vermählen,
mit Talk und Magnesiumstearat geschmiert und zu Tabletten verpresst, die 110 mg Phendimetrazinbetartrat enthielten. Der
eine Teil der TRbletten hatte einen Durchmesser von 8,7 mm
und der andere Teil einen Durchmesser von 7,9 mm.
Die Tabletten wurden bei 370C künstlichen Magen- und DarmflüssigleLten*ausgesetzt,
wobei die in der folgenden Tabelle angegebenen Phendimetrazinmengen· freigesetzt wurden.
SAD
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H67906
.tabelle II
Freisetzung von Phendimetrazinbitartrat
Freisetzung von Phendimetrazinbitartrat
Auaaetzungszeit bei 370C Dicke der Tabletten
Nr. I Nr. II 8,7 mm 7,9 mm freigesetzte Gesamtmenge in
47.7 | 43. | 5 |
73.0 | 69. | 0 |
86.2 | 80. | 5 |
90.5 | 85. | 0 |
Am Ende den
Ersten Stunde in Magenflüssigkeiten dritten Stunde in Darmflüssigkeiten
fünften Stunde in Darmflüsaigkeiten siebten Stunde in Darmflüssigkeiten
Die in Tabelle II angegebenen Werte erläutern den Einfluss der Grosse und Form der Tabletten auf die Freisetzung des Arzneimittels
aus dem Gittersystem nach einer sieben Stunden dauernden
Aussetzung. Ändert man das im obigen Beispiel vorliegende Verhältnis zwischen Phendimetrazinbitartrat und Kalziumstearat von 1,25/1
auf 1,0/1 ab, dann fällt die freigesetzte Phendimetrazinmenge
von 90,5 # auf 75,5 # ab. Bei Tabletten mit einer solchen Zusammensetzung,
die 110 mg Phendimetrazinbitartrat enthielten und auf
einen Durchmesser von 8,7 mm verpresst wurden, wurden die folgenden Werte gemessen:
Freigesetzte Phendimetrazinbitartratmenge
freigesetzte Ges£ bei 8,7 mm-Tabletten
Aussetivangszeit bei 370C freigesetzte Gesamtmenge in
Am Ende der·.
Ersten Stunde in Magenflüssigkeiten' 40,6
Dritten Stunde in Darmflüssigkeit er>. 60.2
Fünften Stunde in Darmflüssigkaiten 67.0
Siebten Stunde in Darmflüssigkeiten 75.7 BAD
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Wie aus den Tabellen II und III ersichtlich ist, kann die
Freisetzungsgeschwindigkeit des Arzneimittels durch Verringerung des Verhältnisses von Arzneimittel zu Kalziumstearat verkleinert
werden. Bei Verringerung des Verhältnisses von 1,25/1 auf 1,0/1 wurde die in der gleichen Zeiteinheit freigesetzte Menge von
90,5 auf 75,7 fi verringert.
8 g Pentapiperidmethylsulfat wurden in einer Mischung aus 40 ml Methanol und 15 ml Methylenchlorid aufgelöst. Der Lösung
wurden 14 g Kalziumstearat zugesetztund das Gemisch wurde zu einer gleüimässigen homogenen kremartigen Masse gerührt. Die
Lösungsmittel wurden durch Verdampfen in einem Warmluftstrom entfernt. Die getrocknete Masse wurde auf eine durch ein Sieb
mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgehende Körnung verkleinert und mit 4 $>
Silicagel und 1 fi Magnesiumstearat geschmiert. Die gekörnte Masse wurde zu Tabletten verpresst, die
ein Gewicht von 234 mg hatten und 80 mg Pentapiperinmethylsulfat
enthielten.
6 g Pentapiperinmethylsulfat und 8 g Polyvinylpyrrolidon wurden in einer aus 40 ml Methanol und 15 ml Methyl en ell or id
bestehenden Mischung gelöst. Dieser Lösung wurden 14 g Ealziumstearat
zugesetzt und die Mischung wurde zu einer gleichmäseigen
homogenen Kremmasse verrührt. Nach dem Trocknen wurde die Mischung auf eine durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter
hindurchgehende Körnung verkleinert, mit 4 i· Silicagel und 1 #
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H67906
1 - 23 -
Magnesiumstearat geschmiert und zu Tabletten verpresst, welche
ein Gewicht von 234 mg besassen und 60 mg Pentapiperidmethylsulfat enthielten.
4 g Pentapiperidmethylsulfat und 4 g Polyvinylpyrrolidon wurden in einer Mischung aus 40 ml Methanol und 1 5 ml Methylenchlorid
gelöst. Der Lösung wurden 14 g Kalziumstearat zugesetzt und das Gemisch wurde zu einer gleichmässigen homogenen kremartigen
Masse verrührt. Die Lösungsmittel wurden durch Verdampfen entfernt und die getrocknete Masse wurde auf eine durch ein Sieb
mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgehende Körnung verkleinert. Nach Schmieren mit 4 $>
Silicagel und 1 # Magnesiumstearat
wurde die körnige Masse zu Tabletten verpresst, die ein Gewicht von 234 mg besassen und 40 mg Pentapiperidmethylsulfat
enthielten. '
Die Tabletten wurden künstlichen Magen- und Darmsäften ausgesetzt,
wobei die folgenden Ergebnisse erzielt wurden:
Freigesetzte | Gesamtmenge in # | BAD | Beisp. 12 | |
Beisp. 10 | Beisp. 11 | 21 | ||
nach einer halben Stunde im Magensaft |
16 | 22 | 28 | |
nach einer weiteren Stunde im Darmsaft |
27 | 31 | 53 | |
nach zwei weiteren Stunden im Darmsaft |
51 | 60 | 77 | |
nach vier weiteren Stunden im Darmsaft |
76 | 70 | 97 | |
nach acht weiteren Stunden im Darmsaft |
100 | 94 | OFHQiNAL | |
909803/ | 1004 |
H67906
In einer Mischung von 400 ml Methylenchlorid und 100 ml
Methanol wurden 54 g Polyvinylpyrrolidon gelöst. Der Lösung wurden 26 g einer 1:9- Verdünnung von Nitroglycerin in Lactose
zugesetzt. Diesem Gemisch wurden.140 g Kalziumstearat zugegeben
und die gesamte Masse wurde zu einer gleichmässigen homogenen kremartigen Masse verrührt. Die Lösungsmittel wurden in einem
Warmluftstrom abgedampft und die getrocknete Maese wurde verkleinert
und durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgeschickt. Nachdem als Schmiermittel 4 i» Silicagel
und 1 i» Magnesiumstearat zugesetzt worden waren, wurden Tabletten
hergestellt, die ein Gewicht von 231 mg besassen und 2,6 mg Nitroglycerin enthielten.
Die Tabletten wurden künstlichen Magen- und Darmflüssigkeiten ausgesetzt, wobei die folgenden Ergebnisse erzielt wurden:
freigesetzte Gesamtmenge in
j»
nach einer Stunde in der 32
Magenflüssigkeit
nach zwei weiteren Stunden
in der Darmflüssigkeit 55
nach vier weiteren Stunden
in der Darmflüssigkeit 73
nach acht weiteren Stunden
in der Darmflüeaigkeit 88
Bei der vorliegenden Erfindung können Medikamente oder Arzneimittel mit in einem weiten Bereioh liegenden Luallohkeiteeigenschaften verwendet werden, wobei die weniger löallohen Medikamente
mit sehr gut löelichen neutralen Trägern kombiniert werden. S·*»'1
•4'' O Π O O Λ O / * r\ λ /
U67906
wasserlöslichen Träger begünstigen die Löslichkeit des Medikamentes
und ermöglichen ein allmählich tieferes Eindringen der Nahrungsflüssigkeiten in die Tablette, und wirken sich daher
auf die Geschwindigkeit, mit welcher das Medikament freigesetzt wird, aus· Die Geschwindigkeit, mit welcher das Medikament
freigesetzt wird, hängt auch von anderen Paktoren ab, beispielsweise von der Grosse der Tablette, von der Dicke,
vom Verhältnis des unlöslichen Gitteranteils zur Dosis des Arzneimittels und weiterhin auch noch von der Verwendung von
Löslichkeitsmitteln, beispielsweise von oberflächenaktiven Substanzen.
Bei der Herstellung der Tabletten nach der vorliegenden Erfindung ist es wesentlich, dass das Medikament und die gegebenenfalls
verwendeten Modifiziersubstanzen in dem ausgewählten Lösungsmittel sehr gut löslich sind, dami-t dieses zum Überziehen
der Oberfläche der kleinen Teilchen aus unlöslichem Material verwendet werden kann. Die Lösung wird so lange den unlöslichen
Teilchen zugesetzt, bis eine kremartige Konsistenz vorliegt, so dass nach Entfernung des Lösungsmittels sich die verbleibenden
Teilchen zusammenballen. Diese zusammengeballten Teilchen werden erforderlichenfalls gekörnt und zur Erzielung gleichmässiger
Teilchengrössen durch ein Sieb hindurchgeführt, beispielsweise durch ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter.
Die Siebgrösse der Teilchen hängt zum Teil von der Grosse der herzustellenden Tabletten ab. So können grossere Tabletten
aus Teilchen mit grosseren Abmessungen hergestellt werden. Beispielsweise
wird eine Tablette mit einem Durchmesser von 7,9 mm aus Teilchen gepresst, die duroh ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen
'909803/1004-
pro Zentimeter hindurchgeführt worden sind, das eine Maschenweite
von 0,865 mm und eine Drahtstärke von 0,405 mm besitzt. Vorzugsweise sollten ungefähr 80 i* der gesiebten Teilchen durch
ein Sieb mit ungefähr 8 Maschen pro Zentimeter hindurchgehen, bevor sie in einer üblichen Tablettiermaschine verpresst werden.
Agglomerate aus fein verteilten überzogenen Teilchen werden zu Tabletten mit einem Durchmesser von 7,9 mm verpresst, die eine
fe Gitterstruktur besitzen, in denen das Medikament gleichmässig verteilt ist und aus welcher das Medikament leicht freigegeben
wird, wenn die Tablette mit Magen- oder Darmflüssigkeit in Berührung
kommt. Die Härte und die Grosse der Gitterstruktur oder der Zwischenräume zwischen den Teilchen aus unlöslichem Material
hängt von der Grosse der Teilchen und v*ön dem beim Verpressen
zu Tabletten verwendeten Druck ab. Die Tabletten haben eine Härte, die in Kilogramm ausgedrückt werden kann. Normalerweise haben
die Tabletten eine Härte von ungefähr 10 bis 12 kg, was bedeutet, dass sie solche Drücke aushalten können, bevor sie zu Bruch gehen.
Um ein Haften der Teilchen an der Pressmatrize zu verhindern, verwendet man gewöhnlich Schmierzusätze, beispielsweise Talk,
Stearinsäure, Magnesiumstearat oder dergleichen, die keinen oder
nur einen geringen Einfluss auf die Eigenschaften der Tabletten haben.
Die vorliegende Erfindung wurde an Hand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. Die Ausführungsbeispiele können im Rahmen der Erfindung in vielerlei Hinsicht abgeändert werden.
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Claims (1)
- PATENTANWÄLTE Dipl.-Ing. M A RTIN LI C H T8 MÜNCHEN 2 · BENDLINGER BTRABBB 55 Dipl.-WirtSCh.-Ing. AXEL HANSMANNDipL-Phye. SEBASTIAN HE RJl MANNΉ 6 7 9 0 6 München« den 1 2. Juni 1963Ihr Zeichen , UnMr ZeichenHe/MaWilliam E. GauntPatentanmeldung* Verfahren zur Herstellung von sich langsamlösenden TablettenPATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Herstellung von Tabletten, "bei denen der Wirkstoff innerhalb einer längeren Zeitdauer freigesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einen*Lösung ein wasserlösliches Medikament in einem Lösungsmittel aufgelöst wird, die Lösung mit einem wasserunlöslichen gitterbildenden Material gemischt wird, das in dem Lösungsmittel unlöslich ist, zur Herstellung einer im wesentlichen trockenen Mischung das Lösungsmittel entfernt wird und die Mischung zu Tabletten verpresst wird, in welcher das Medikament gleichmässig in der durch das wasserunlösliche Material gebildeten Gitterstruktur verteilt ist.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daae als wasserunlösliches gitterbildendes Material Aluminiumoxid verwendet wird·909803/1004FataataawMlta DipL-Ing. Martin Licht, DlpL-Wlrtaoh.-Ing. Axel Hanamann, EMpl.-Phya. Bebaatian Herrmann8 MONOHEN 2, BENDUNOEi. ITHAIBB H · Telefon 241395 · Tetoframia-Adn»··: Up·«, Müntfaen BankrerbüxtaDc: DeuteAe Bank AG., Filiale Manchen · Dep.-Kwee VlktuaUennurkt, Konto-Nr. Fie*26 · PoeteeheA-Ionto Müucnen Nr.Oppenauer Büro: PATENTANWALT OR. BBINHO'.n mm»'«*U67906 It. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel Wasser, niedermolekulare Alkohole, und Mischungen von Wasser und niedermolekularen Alkoholen verwendet wird,4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als gitter "bildendes Material·ein Metallsalz einer Fettsäure verwendet wird.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bis zu 60 Gewichtsprozent der Tabletten aus dem Medikament bestehen.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabletten ein organisches Material enthalten, welches die Eindringgeschwindigkeit der Magenflüssigkeiten in die Gitterstruktur der Tabletten verringert und die Eindringgeschwindigkeit der Darmflüssigkeiten erhöht und welches aus Zelluloaeaceta*- phthalat,-Stärkeacetatphthalat, Polyvinylacetatphthalat und Mischungen dieser Stoffe besteht.7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Anorexica ist.8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Medikamentlösung mit dem wasserunlöslichen gitterbildenden Material vermischt wird, indem die Lösung zur Erzielung ein·· gleichmässigen Überzuges auf das gitterbildende Material gesprüht wird.9. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, bei denen das Medikament innerhalb eines längeren Zeitraumes freigesetzt wird, daduroh gekennzeichnet, dass wasserlösliche Medikamente Bit eirr oberflächenaktiven Agens zur Bildung einer. Lösung in einem Lö«1 ^a mittel gelöst, die Lösung mit einem wasserunlöslichen glttedenden Material vermischt, das unlöslich inr Lösungsmittel ist,' · rs Λ * Λ Λ Λ ' 4 Λ Λ ,das Lösungsmittel zur Erzielung eines im wesentlichen trockenen Gemisches entfernt, und das Gemisch zu Tabletten verpresst wird, in denen die Medikamente gleichmässig in der Gitterstruktur des wasserunlöslichen Materials verteilt sind·10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das oberflächenaktive Agens bis-2-Athylhexylnatriumsulfosuccinat ist.11. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, bei denen das Medikament innerhalb einer längeren Zeit freigesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer lösung wasserlösliche Medikamente, ein neutraler wasserlöslicher Träger und ein oberflächenaktives Agens in einera Lösungsmittel gelöst, die Lösung iüit einem wasserunlöslichen gitterbildenden Material vermischt, Ia3 unlöslich im Lösungsmittel ist, zur Herstellung eines im wesentlichen trockenen Gemisches das Lösungsmittel entfernt und das Gemisch zu Tabletten verpresst wird, in denen die Medikamente gleichmäeaig in der Gitterstruktur des wasserunlöslichen Materials verteilt sind«12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der neutrale Träger Polyvinylpyrrolidon ist.13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das oberflächenaktive Agens Natriumlaurylaulfat ist.14* Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der neutrale Träger ein Gemisch von Harnstoff und Polyvinylpyrrolidon ist.15· Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabletten ein wasserbeständiges organisches Material enthalten, welch.ee <lie Löeungsgeschwindigkeit der Medikamente in fM"rVtrriI?eWt· »09803/1004U6790616. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Löslichkeit der Medikamente in Wasser durch Zusatz einer wirksamen Menge einer Zelluloseverbindung zu den Tabletten verringert wird.17. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, bei denen die Medikamente innerhalb längerer Zeit freigesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer lösung ein wasserlösliches Medikament in einem niedermolekularen Alkohol gelöst, die Lösung mit Teilchen aus einem wasserunlöslichen Erdalkalimetallsalz einer höheren !Fettsäure gemischt, zur Herstellung einer trockenen Mischung das Lösungsmittel durch Verdampfen entfernt und die Mischung zu Tabletten verpresst wird, in denen das Medikament in der durch die Fettsäuresalze gebildeten Gitterstruktur gleichmassig verteilt ist.18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ungefähr 20 bis 60 Gewichtsprozent einer Tablette ausmacht.19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Medikament ein Vitamin ist.20. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, bei denen daa Medikament innerhalb längerer Zeit freigesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer Lösung ein wasserlösliches Medikament in einem Gemisch aus Wasser und Methanol gelöst, die Lösung mit Teilchen aus Kalziumstearat vermischt, das Wasser und der Alkohol zur Herstellung eines im wesentlichen trockenen Gemisches verdampft und das Gemisch zu Tabletten verpresst wird, in denen das Medikament gleiohmässig in der aus909803/1004-J -$1Kalziumstearat"bestehenden Gitterstruktur verteilt ist.21. Verfahren zur Herstellung von Tabletten, bei denen das Medikament innerhalb längerer Zeit freigesetzt-wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer Lösung ein neutraler wasserlöslicher Träger in einem Lösungsmittel gelöst, die Lösung mit einem wasserunlöslichen 'gitterbildenden Material vermischt wird, das im Lösungsmittel nicht löslich ist, zur Herstellung eines im wesentlichen trockenen Gemisches das Lösungsmittel entfernt, zum trockenen Gemisch ein Enzym zugesetzt und dass das Enzym enthaltende Gemisch zu Tabletten verpresst wird, in denen das Enzym gleichmässig in der Gitterstruktur aus wasserunlöslichem Material verteilt ist.22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der neutrale wasserlösliche Träger ein Gemisch aus Harnstoff und Polyvinylpyrrolidon ist.23· Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Enzym Bromelin ist.909803/10(U
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