DE239043C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVl 239043 KLASSE 59 c. GRUPPE

Druckfaß mit selbsttätig bewegtem Steuerhahn. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1910 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Druckfaß, welches durch Vermittlung des benutzten Druckgases selbsttätig gesteuert wird. . Zu diesem Zweck sind von der Druckluftleitung zwei enge Röhrchen abgezweigt, von denen das eine nahe dem Boden des Druckfasses, das andere jedoch im Deckel endigt; die Röhrchen sind mit den beiden Seiten eines Zylinders verbunden, in dem sich ein durch Druck verschiebbarer Kolben befindet. Durch die Bewegungen . dieses Kolbens wird ein Steuerhahn betätigt, welcher mittels Druckluft dieHauptzu- und -ableitungsventile öffnet oder schließt. Tritt in das Druckfaß Flüssigkeit ein, so entsteht in dem Röhrchen eine Druckdifferenz, welche der jeweiligen Flüssigkeitshöhe entspricht, und diese Drückdifferenz wirkt auf den verschiebbaren Kolben.

Die Drehung des Steuerhahns durch den Kolben kann entweder direkt oder unter Vermittlung des elektrischen Stromes geschehen.

Eine beispielsweise Ausführungsform, bei welcher die Übertragung der Druckdifferenz indirekt mittels des elektrischen Stromes erfolgt, ist in den Zeichnungen dargestellt.

In Fig. ι ist α das Druckgefäß, welchem durch Leitung b und Rückschlagventil r die zu fördernde Flüssigkeit zufließt. Letztere wird, nachdem das Gefäß vollgelaufen ist, durch die Leitung c weiter gefördert mittels Druckluft, die durch die Steuerung dem Druckgefäß im geeigneten Moment zugeführt wird. Diese Steuerung geschieht mittels der Druckluft selbst in folgender Weise:

Durch die Röhrchen d und e, von denen ersteres bis nahezu auf den Boden des Gefäßes, letzteres in den Deckel reicht, strömt dauernd eine kleine, durch Ventile regulierbare Menge Druckluft. Mit diesen beiden Röhrchen sind die beiden Schenkel eines Quecksilberdifferentialmanometers verbunden, in dem das als verschiebbarer Kolben wirkende Quecksilber sich stets dem Flüssigkeitsstand im Druckgefäß entsprechend einstellt, indem die von der Luft im Röhrchen d zu überwindende Flüssigkeitssäule in diesem Röhrchen einen entsprechend erhöhten Druck bedingt. Das Quecksilber ist mit dem einen Pol einer Stromquelle verbunden. In die beiden Schenkel sind luftdicht von oben herab zwei Drähte in der Weise eingelassen, daß sie in beiden Schenkeln bis an die obere Grenzlage des Quecksilberniveaus reichen; sie schließen den elektrischen Strom in dem einen Schenkel in dem Moment, in dem das Druckgefäß gerade voll, im anderen, wenn es gerade leer geworden ist und betätigen mittels des Elektromagneten g bzw. h einen Steuerhahn i derart, daß durch diesen Steuerhahn . mittels Druckluft die Hauptluftventile m und η geöffnet oder geschlossen werden, durch welche die Druckluft aus Leitung 0 durch p in das Druckgefäß oder durch ■p und q aus diesem ins Freie gelangen kann. Hierbei wird verhindert, daß Druckluft in die Flüssigkeitsleitung eintritt. Die Stellung des Steüerhahns bei der Füllung des Druckgefäßes . ist in Fig. 2 dargestellt. Bei den Ventilen,»?. und η der Zeichnung sind die abschließenden Organe beispielsweise elastische Gummiplatten,

von denen jeweils die eine durch den Luftdruck auf einen Ventilsitz aufgedrückt wird; an Stelle der Membranen können auch beliebige andere Ventile, wie z. B. Hähne, Fläch-

5 oder Rundschieber usw. benutzt werden, die durch einen Kolben hin und her bewegt werden.

Die Erfindung ermöglicht ferner in einfacher Weise, zwei (oder mehr) solcher Druckgefäße

ίο zu einem kontinuierlich arbeitenden Pulsometer zu vereinigen, derart, daß die Ventile m und η der beiden Druckgefäße durch einen gemeinsamen Steuerhahn so gesteuert werden, daß das eine Druckgefäß volläuft, während das andere gerade abdrückt und umgekehrt. Hierbei übernimmt entweder ein Druckgefäß die Steuerung des gemeinsamen Steuerorgans oder aber beide Druckgefäße erhalten eine Steuervorrichtung und steuern um in dem Moment, in dem sie leergelaufen sind.

Erstere Anordnung ist in Fig. 3 schematisch dargestellt.

Bei diesem Druckfaß wird die Abluft getrennt von der Flüssigkeit abgelassen, so daß beliebige Flüssigkeiten, auch stark saure sowie Nichtleiter des elektrischen Stromes gefördert werden können.

Claims (1)

1. PateNT-ANSPRUCH:

   Druckfaß mit selbsttätig bewegtem Steuerhahn, dadurch gekennzeichnet, daß die in zwei von der Druckgasleitung abgezweigten Röhrchen, von denen das eine nahe dem Boden, das andere am Deckel des Druckfasses endigt, erzeugte Druckdifferenz einen die Drehung des Steuerhahnes bewirkenden Kolben verschiebt, wodurch die Haupteinlaß- bzw. Austrittsventile des Druckgases geöffnet oder geschlossen werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.