DE38213C

DE38213C -

Info

Publication number: DE38213C
Application number: DENDAT38213D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE §8: Pressen,

EMIL BOEHME in BRESLAU. Hydraulischer Differential-Accumulator.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. December 1885 ab.

Die dargestellte Vorrichtung dient zum Vervielfältigen eines vorhandenen Flüssigkeitsdruckes und besteht aus dem grofsen, auf einer Unterlage mittelst des Fufses u senkrecht befestigten Tauchkolben a, welcher in seiner Längsrichtung eine cylindrische Ausbohrung b besitzt, die ihrerseits als Cylinder für den zweiten kleinen Tauchkolben c dient. Dieser letztere ist an dem Boden des grofsen" Cylinders d conaxial befestigt. .Der Cylinder d ist unten mit einem Rande e versehen, auf welchem die Belastungsringe/ ruhen, deren Gewicht so bemessen ist, dafs der zur Verfügung stehende Flüssigkeitsdruck gerade noch im Stande ist, den Cylinder d zu heben. Zur Erzielung einer sicheren geradlinigen Bewegung ist der Cylinder d durch" die Gleitschienen h h geführt, welche an den Säulen i i befestigt sind.

Durch den feststehenden Kolben α geht in der Längsrichtung ein Kanal k, welcher mit dem Rohr / verbunden ist. Am Boden von a befindet sich ein Saugventil jw, an welches sich das Rohr 0 anschliefst, und ein Druckventil κ, welches nach dem Rohr ρ führt. Das Rohr I steht durch das Knierohr q in Verbindung mit dem Steuerventil r und wird durch dieses abwechselnd mit einem der beiden Ausgänge s und t verbunden:

Beim Auf- und Abgehen des Cylinders d wird das Ventil r hin- und herbewegt, und zwar mittelst der mit zwei verstellbaren Anschlägen versehenen Stange y, des Doppelhebels w, des Verbindungsgliedes x, des Hebels y und des Verbindungsstückes \. Auf dem Hebel y befindet sich das Gewicht g, durch welches ein sicherer und dichter Abschlufs des Ventils nach beiden Seiten erzielt werden soll.

Das Druckwasser tritt durch das Rohr s, das Ventil r, das Knierohr q, das Rohr / und den Kanal k in den Cylinder d und hebt diesen, während gleichzeitig der Kolben b durch das Ventil m und das Rohr ο aus einem beliebig aufgestellten Gefäfs Wasser ansaugt. Ist der Cylinder d in seiner höchsten Stellung angekommen, so wird das Ventil r nach links bewegt (Stellung in der Zeichnung), der Zulauf s geschlossen und der Ablauf t geöffnet. Das in dem Cylinder d befindliche Wasser fliefst nun ungehindert ins Freie, und der Cylinder d wirkt mit seiner eigenen und der Last/ auf den Kolben c und hierdurch auf die in dem Cylinder b eingeschlossene Flüssigkeit, das Saugventil m schliefst sich, während das Druckventil η sich öffnet, wenn dem Wasser hier ein Ausgang gestattet wird. Dies geschieht, um das jetzt unter sehr starkem Druck stehende Wasser irgend welche Arbeit verrichten zu lassen. Die Gröfse dieses Druckes verhält sich zu dem ursprünglich vorhandenen Druck wie der Querschnitt des Kolbens α zu demjenigen des Kolbens c.

Ist der Cylinder unten angekommen, so wird das Ventil r nach der entgegengesetzten Seite bewegt, der Ausflufs t und das Druckventil η schliefsen sich, während die Einströmung s geöffnet wird und das Spiel von neuem beginnt.

Soll der vervielfältigte Flüssigkeitsdruck stetig wirken, so sind mindestens zwei Differential-Accumulatoren aufzustellen und so mit ein-

ander in Verbindung zu bringen, dafs sie abwechselnd wirken.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein hydraulischer Differential-Accumulator, gekennzeichnet durch den auf der Grundplatte befestigten Kolben α mit dem Kanal k, der Ausbohrung b und den Ventilen m und «, über welchen sich der Cylinder d in den Führungen h h mit dem Kolben c und der Belastung f bewegt und hierbei mittelst der Stange ν durch das Gestänge ψ xy \ und das Gewicht g das Umsteuerventil r abwechselnd öffnet und schliefst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.