DE2351545C2 - Wärmehärtbare, für Spritzgußverarbeitung geeignete Formmasse - Google Patents
Wärmehärtbare, für Spritzgußverarbeitung geeignete FormmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine wärmehärtbare, für ■ Spritzgußverarbeitung geeignete Formmasse, die Pellets
mit einem Durchmesser von wenigstens 1,6 mm aus . ^Phenol-Aldehydharz und einem Füllstoff sowie ein Me-(tallsalz
einer langkettigen Fettsäure mit 8 bis 20 Kohilenstoffatomen,
insbesondere Zinkstearat, enthält.
Derartige Formmassen sind beispielsweise aus der GB-PS 77 48 05 bekannt. Danach werden verschiedenartige
Zusatzstoffe, die zur Modifizierung des wärmehärtenden Harzes benutzt werden, mit dem Harz gemischt,
und dann wird die Mischung extrudiert und zu il Pellets ausgeformt. Dabei können neben beispielsweise
' 'i Farbstoffen, Pigmenten, Katalysatoren usw. während des Pulverisierungs- und Mischvorganges' dem Harz
auch Formenschmiermittel wie beispielsweise Zinkstea- >
rat zugesetzt werden. In jedem Falle wird eine homoge-. ne Mischung erzeugt und zu Pellets ausgeformt, die
dann die Formmasse bilden.
Derartig hergestellte, aus Pellets bestehende Formmassen lassen sich jedoch häufig noch nicht gleichmäßig
igenug verarbeiten, wobei zuweilen auch die Spritzgußformen nur unvollständig gefüllt werden, und liefern
unter Umständen auch Podukte, deren Dichte über den ausgeformten Gegenstand ungleichmäßig ist.
Aus der US-PS 35 09 247 ist es bekannt, eine Formmasse für die Spritzgußverarbeitung herzustellen, bei
der einem plastischen Material vor dem Extrudieren Zusatzstoffe beigemischt werden, indem das plastische
Material zu Pellets, die eine spezielle geriffelte Oberfläche aufweisen, ausgeformt und ein Härtungsmittel als
Zusatzstoff auf die Fellets aufgestäubt wird und die so bestäubten Pellets in einen Extruder gegeben werden,
wo das aufgestäubte Material mit dem geschmolzenen plastischen Material innig gemischt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine verbesserte wärmehärtbare Formmasse für Spritzguß zu schaffen,
die über lange Zeit gleichmäßig durch die Spritzgußmaschine läuft und außerdem ein Produkt mit gleichmäßiger
Dichte liefert.
Diese Aufgabe wird bei einer Formmasse der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Metallsalz
den Pellets zugemischt ist. Eine derartige Formmasse läßt sich ohne Schv/ierigkeiten über lange Zeit zu
gleichmäßig ausgeformten Teilen verspritzen, die eine
hohe und gleichmäßige Dichte haben.
Jn weiterer Ausgestaltung der Erfindung bildet das Metallsalz auf den Pellets einen Überzug.
Die Menge des MetaiisaUes beträgt vorzugsweise
0,05 bis 2,0 Gew.-°/o, bezogen auf das Gewicht der Pellets.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungsgrad der
Pellets weniger als 23 beträgt.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Falls nichts anderes angegeben, beziehen sich die Prozentsätze und Teile auf das Gewicht.
Ein Phenolformaldehydharz wurde durch Umsetzung von etwa 0,7 Mol Formaldehyd pro Mol Phenol in An-Wesenheit
eines Säurekatalysators, der anschließend neutralisiert wurde, unter Ausbildung eines Novolaks
hergestellt
) Das Novolak wurde zusammen mit etwa 16 Gew.-%
Hexamethylentetramin, bezogen auf das Gewicht des Novolaks, zu einer feinen Teilchengröße gemahlen. Die
Harzmischung wurde dann mit etwa 35 Gew.-°/o Asbestfasern und etwa 15 Gew.-°/o unter Ausbildung einer
50/50-Mischung gemischt. Die Mischung wurde dann in einem Schneckenextruder bei einer Temperatur von etwa
1040C, die ausreichte, um das Harz zu schmelzen,
vermischt. Die geschmolzene Mischung wurde durch die Schnecke transportiert und durch eine Austrittsöffnung
von etwa 3,2 mm Durchmesser extrudiert. Das Extrudat wurde dann zu Pellets von etwa 3,2 mm Länge
zerkleinert. Die Pellets wurden schnell abgekühlt, um eine Vergrößerung des Molekulargewichtes des Harzes
und eine Agglomeration der Pellets zu verhindern. Die Pellets wiesen eine im wesentlichen gleichmäßige Größe
auf.
Die Pellets wurden dann mit 0,1 Gew.-% Zinkstearat, bezogen auf das Gewicht der Pellets, gemischt.
Die Pellets hatten einen Verdichtungsgrad von 2,12, der nach dem ASTM-Verfahren D1895, Verfahren B,
dadurch bestimmt wurde, daß die Preßdichte des gepreßten Gegenstandes durch die scheinbare Dichte der
Pellets dividiert wurde.
so Beispiel I wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß kein Zinkstearat verwendet wurde.
Beispiel ί wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 0,1 Gew.-% Zinkstearat mit dem Harz und den Füllstoffen
gemischt wurde, bevor das Vermischen in einem Schneckenextruder und das Pelletisieren stattfanden.
Die ausgeformten Pellets wurden nicht wie in Beispiel I mit Zinkstearat gemischt.
Die Materialien der Beispiele I bis III wurden unter Verwendung einer Schneckenspritzgußmaschine bei einer
Temperatur von etwa 99° C mit einer Spritzformtemperatur
von 1710C verpreßt. Jedes in den Beispielen
I bis iV hergestellten Materialien wurde dem Einfüll-
trichter der Schneckenspritzgußapparatur separat zugeführt.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Probe
Ergebnisse
Beispiel I Die Apparatur preßte 30 Minuten lang
reibungslos und mit gleichmäßigem
Gewicht der gepreßten Teile.
reibungslos und mit gleichmäßigem
Gewicht der gepreßten Teile.
Beispiel Il Innerhalb von 5 Minuten wurde die
PreßgeEchwindigkeit ungleichmäßig, die Teile wiesen ein Untergewicht auf und
waren unvollständig gefüllt, die
Gewchwindigkeit der
Schneckenbewegung sank ab, und etwa 10 Minuten nach Beginn des
Spritzpressens stoppte schließlich die
Schneckenbewegung vollständig.
waren unvollständig gefüllt, die
Gewchwindigkeit der
Schneckenbewegung sank ab, und etwa 10 Minuten nach Beginn des
Spritzpressens stoppte schließlich die
Schneckenbewegung vollständig.
Beispiel IU Es wurden die gleichen Ergebnisse
erzielt wie mit dem Material nach
: Beispiel IL
erzielt wie mit dem Material nach
: Beispiel IL
Beispiel III wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß .' darin 2,0 Gew.-°/o Zinkstearat anstelle von 0,1 Gew.-%
verwendet wurden. Wenn dieses Material im Spritzgußverfahren unter Verwendung der gleichen Schneckenspritzgußmaschine
wie in Beispiel IV und unter den gleichen Bedingungen verarbeitet wurde, dann waren die
■Ergebnisse genau die gleichen wie sie mit dem Material 'iiach Beispiel II erhalten wurden; es wurde nämlich eine
sehr schlechte Spritzgußverarbeitung erzielt.
Wie in den vorstehenden Beispielen gezeigt, werden die Spritzgußeigenschaften der Pellets durch Zusammenmischen
des Zinkstearats mit den Ausgangsstoffen in dem Schneckenextruder unter Bildung einer gleichmäßigen
Mischung des Zinkstearats in den Pellets nicht verbessert Das Zinkstearat muß äußerlich mit den Pellets
gemischt werden, um eine gute hitzehärtende, im Spritzgußverfahren verarbeitbare Phenol-Aldehyd-Zusammensetzung
zu ergeben. Ein niedriger Verdichtungsgrad der Pellets führt dabei zu einer besseren Zuführung
der Pellets in die Spritzgußmaschine und bei der Verpackung zu einem besseren Packfaktor. Der
Verdichtungsgrad ergibt sich als Verhältnis zwischen der Dichte des gepreßten Teiles und der scheinbaren
Dichte der Zusammensetzung vor dem Pressen. Je höher die scheinbare Dichte der Preßzusammensetzung
ist, um so niedriger ist der Verdichtungsgrad.
Das zur Herstellung der Formmasse verwendete Phenol-AIdehyd-Harz
kann ein beliebiges Phenol-Aldehyd-Harz sein, welches durch Reaktion von weniger als 1
Mol bis mehr als 1 Mol Aldehyd pro Mol Phenol unter bestimmten Bedingungen zur Erzeugung des Harzes
hergestellt wird. Wenn weniger als 1 Mol eines Aldehyds verwendet wird, so wird das so erzeugte Harz allgemein
als »Novolak« bezeichnet.
Obgleich ein beliebiges Aldehyd verwendet werden kann, wie beispielsweise Formaldehyd, para-Formal-.
dehyd, Acetaldehyd, Butyraldehyd, Furfuraldehyd usw., so ist doch der bevorzugte Aldehyd Formaldehyd.
Wenn mehr als 1 Mol Aldehyd pro Mol Phenol verwendet wird, so wird ein Einstufenharz erzeugt, das
durch bloße Einwirkung von erhöhten Temperaturen in einen unschmelzbaren Zustand überführt wird. Bei dem
in der Erfindung verwendbaren Einstufenharz handelt es sich um ein solches, das durch Reaktion von mehr als
1 Mol eines Aldehyds pro Mol Phenol und vorzugsweise 1,1 bis 3,0 MoI Aldehyd pro MoI Phenol hergestellt wird.
Auch in diesem Falle ist der bevorzugte Aldehyd Formaldehyd.
Das am besten für die Herstellung der Preßmassen geeignete Einstufenharz liegt in Pulverform vor.
Das Verfahren zur Herstellung der Pellets umfaßt das Extrudieren der Harzzusammensetzung durch die Austrittsöffnung
eines Schneckenextruders, um dann durch
ίο Zerkleinerung des Extruders die Pellets zu bilden. Das
Verfahren erfordert die Zuführung ausreichender Hitze in den Extruder, um das Harz zu schmelzen, wobei jedoch
nicht so viel Wärme zugeführt werden darf, daß ein Härten des Harzes eintritt. Es wurde festgestellt, daß
dann, wenn die Harzzusammensetzungen einer Temperatur von weniger als 143°C ausgesetzt v/erden, dies
ausreicht, um ein Härten des Harzes in dem Extruder zu verhindern. Im allgemeinen liegt die optimale Temperatur
zwischen etwa 93 und 1150C. Es können jedoch auch
niedrigere Temperaturen verwendet werden in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Preßmasse und
" "dem verwendeten Novoiak.
Es ist zweckmäßig, die Pellets in dem Maße, wie sie hergstellt werden, schnell abzukühlen, um ein Fort-"schreiten
der Härtung des Harzes und eine Agglomeration der Pellets zu verhindern. Wenn jedoch in dem
Schneckenextruder niedrigere Temperaturen verwendet werden, reicht es aus, zum Kühlen die Pellets lediglich
der Raumtemperatur auszusetzen.
Das dem Schneckenextruder zügefuhrte Material
kann entweder vorgemischt sein, oder aber die einzelnen Ausgangsstoffe können direkt in den Einfülltrichter
des Schneckenextruders gegeben werden. Die Materialien
können dabei dem Schneckenextruder entweder bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen zugeführt
werden. Falls sie bei erhöhten Temperaturen zugeführt werden, haben sich Temperaturen im Bereich
von 65 bis 12O0C als besonders geeignet erwiesen.
Die verwendeten Füllstoffe sind allgemein üblich für Phenolpreßmassen. Sie umfassen solche Füllstoffe, wie Asbestfasern, Holzmehl, Baumwollflocken, Zelluloseflocken, Wollflocken, Aluminiumsilikat, Calciurncarbonat, Talke, Glasfasern usw. sowie beliebige Kombinationen dieser oder anderer bekannter Füllstoffe, die für Phenolpreßmassen verwendbar sind. Darüber hinaus werden weiterhin Zusätze, wie Kalk, Stearinsäure usw. verwendet.
Die verwendeten Füllstoffe sind allgemein üblich für Phenolpreßmassen. Sie umfassen solche Füllstoffe, wie Asbestfasern, Holzmehl, Baumwollflocken, Zelluloseflocken, Wollflocken, Aluminiumsilikat, Calciurncarbonat, Talke, Glasfasern usw. sowie beliebige Kombinationen dieser oder anderer bekannter Füllstoffe, die für Phenolpreßmassen verwendbar sind. Darüber hinaus werden weiterhin Zusätze, wie Kalk, Stearinsäure usw. verwendet.
Die anstelle des in den Beispielen benut7;ten Zinkstearats
mit gieichern Ergebnis verwendbaren Metallsalze langkettiger Fettsäuren sind Lithium-, Natrium-, Magnesium-,
Calcium-, Barium-, Zink-, Cadmium- und Aluminiumsalze von gesättigten oder ungesättigten, verzweigten
oder geradkettigen, einbasischen oder zweibasischen Fettsäuren mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, die
solche Säuren, v/ie Palmitinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure,
Ölsäure, Pipelinsäure, Sebazinsäure, Adipinsäure, Recinolsäure und Palmitoleinsäure umfassen. Die verwendete
Menge beläuft sich auf 0,05 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der verwendeten Pellets.
Claims (4)
1. Wärmehärtbare, für Spritzgußverarbeitung geeignete Formmasse, die Pellets mit einem Durchmesser
von wenigstens 1,6 mm aus Phenol-Aldehydharz und einem Füllstoff enthält sowie ein Metallsalz
einer langkettigen Fettsäure mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere Zinkstearat, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallsalz den Pellets zugemischt ist.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz auf den Pellets einen
Überzug bildet.
3. Formmasse nach Anspruch ί oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Metallsalzes
0,05 bis 2,0 Gew.-°/o, bezogen auf das Gewicht der Pellets, ausmacht.
4. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungsgrad
der Pellets weniger als 2,3 beträgt.
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OD | Request for examination | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PLASTICS ENGINEERING CO., SHEBOYGAN, WIS., US |
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D2 | Grant after examination | ||
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8331 | Complete revocation |