DE2341062A1 - Neues cyclohexanpentol-derivat und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Neues cyclohexanpentol-derivat und verfahren zu dessen herstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C247/00—Compounds containing azido groups
Description
ΝΑΟΗ(?4ΕΓ<ΕΙΟΗΤ
dr. W.Schalk · dipping.P.Wirth · dipl.-ing.G. Dannenberg
dr-v-schmied-kowarzik · dr. p. weinhold · dr. d. gudci.
6 FRANKFURTAM MAIN
Caif Wd/Khi
LABAZ
Avenue Pierre ler de Serbie 39
75 — Paris 8e — France
Neues Cyclohexanpentol-Berivat und Verfahren zu
dessen .Herstellung
409809/1203
Die vorliegende Erfindung "bezieht sich auf ein neues Cyclohexan·
pentol-Derivat, d.h. auf IL-1-Azido-i-deoxy-myo-inositol der
folgenden Formel:
sowie auf ein Verfahren zur Herstellung dieses Derivates.
Sie betrifft ausserdem ein Verfahren zur Verwendung des neuen Cyfilohexanpentol-Derivates der Formel I als besonders wertvolles
Zwischenprodukt.
Die in der Beschreibung verwendete Uainenklatur wurde den
"I.U.P.A.C. - I. U.B. Tentative Cyclitols nomenclature Rules" in
nEur. J ,Biochemie 5, Seite 1 (1968), entnommen.
Die Cyclohexanpentol-Derivate der Formel I können hergestellt werden, indem man 1L~2,3,4,5-Tetra-0-acetyl-1-azido-1-deoxy-6-0-formyl-myo-inositol
der Formel II:
409809/.Ί 203
_ 3 —
II
OAc
OAc
in der Ac für eine Acetylgruppe steht, in einem wasserfreien Medium,
wie wasserfreiem Methanol, und bei Zimmertemperatur mit
einem Alkalialkoholat ., wie ITatriummethanolat,. behandelt.
Die Ausgangsverbindung der SOrmel II kann durch eine Eeihe "bekannter
Verfahrensstufen hergestellt werden, die mit dem bekannten
1L-3,4:5,o-Di-O-cyclohexyliden-^-O-methyl-i -O-tosyl-chiro-inositol
(siehe Gero et al in "Tetrahedron Letters", Seiten 391-595, 1966) beginnen, das folgender IOrmel entspricht:
III
OTs OCH,
in der Ts für eine Tosylgruppe steht; diese Verbindung wird in
4098G9/12U3
einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Ν,Ν-Oimethylformamid, mit
einen _ ~ Alk.aliazid , wie ITatriumazid, zu dem IL-i-Azido-1-deoxy-2,3:4,
S-di-O-cyclohexyliden-ö-O-methyl-myo-inositol der
Formel IY umgesetzt:
IY
das dann z.B. mit Salzsäure zu dem- 1L-1-Azido~1-deoxy-6-0-methyl-myo-inositol
dery Pormel V hydrolysiert wird:
OCE
Diese Verbindung wird dann in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z.B. Pyridin, mit Essigsäureanhydrid behandelt und liefert
das 1L-2,3,4,5-Tetra-O-acetyl-i-azido-1-deoxy-6-O-methyl-myoinositol
der Pormel VI:
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YI
OAc
in der Ae für eine Acetylgruppe steht; diese Verbindimg wird
mit Chromsäureanhydrid bei Zimmertemperatur und in einem geeigneten Medium, wie z.B. Essigsäure, oxydiert und liefert die
Ausgangsverbindung der Formel II.
Das erfindungsgemäsae Cyclohexanpentol-Derivat ist ein sehr
wertvolles Zwischenprodukt, das z.B. zur Herstellung des entsprechenden Aminocyclitols und seiner Salze verwendet werden
kann. Das aus der Verbindung der Formel I herstellbare Aminocyclitol, nämlich 1D-Myo-inosamin, ist eine bekannte, besonders
brauchbare Verbindung, da seine chemische Struktur den natürli chen Diaminocyclitolen sehr stark gleicht, die Bestandteile der
molekularen Zusammensetzung von Antibiotika der Hybromycin-Reihe
sind.
1D-Myo-inosamin ist jedoch keine sehr stabile Verbindung und
zerfällt sehr rasch. Es lässt sich nur sehr schlecht lagern und muss daher unmittelbar vor der Verwendung hergestellt werden.
1D-l$yo-inosamin geeignet ist,sehr leicht handhabbar, sehr stabil
und kann lange gelagert werden, so dass es den großen Vorteil
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J aufweist, stets zur Verfugung zu stehen und nicht erst jedes Mal hergestellt werden zu müssen, wenn es benötigt wird. Ausser·
dem besitzt die Verbindung der Formel I durch die Anwesenheit der Azidgruppe eine sehr hohe Reaktionsfähigkeit, die die
Durchführung von Reaktionen ermöglicht, die sonst unmöglich oder zumindest schwierig wären.
Wie bereits ausgeführt, ist ID-Myo-inosamin eine bekannte Verbindung, die von G.G. Post ( "Ph. D. Thesis", University of
Wisconsin, 1959), beschrieben wurde. Gemäss dem dort beschriebenen Herstellungsverfahren wird ID-Myo-inosamin durch katalytische Reduktion des Phenylhydrazons von 1D-Myo-inosos erhalten,
welches seinerseits durch katalytisch^ Oxydation von Ii-Inositol
gewonnen wurde. Die Ausbeute an ID-Myo-inosamin ist bei diesem
Verfahren jedoch sehr gering und beträgt etwa 9 $>
bis 10 ^. Ausserdem enthält das so hergestellte ID-Myo-inosamin Verunreinigungen, die zum grössten Teil aus 2L-Inosamin bestehen und
durch Ohromatographie entfernt werden müssen.
Das genannte Verfahren Eur Herstellung von ID-Myo-inosamin besitzt also erhebliche Nachteile im Hinblick auf seine Durchführbarkeit in technischem Maßstabe, da geringe Ausbeuten und
chromatographische Abtrennungsverfahren für die Industrie nicht annehmbar sind. Es fand daher in der Praxis nur geringes Interesse.
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Das Verfahren zur Herstellung von 1D-Myo-inosamin durch katalytische
Reduktion des Azids der Formel I ist dagegeben "besonders geeignet für die Durchführung in technischem Maßstab, da die
Ausbeute an 1D-Hyo-inosamin bei diesem Verfahren praktisch quantitativ
ist. Ausserdem enthält das so hergestellte 1D-Myo~inosamin
keine Verunreinigungen, so dass keine . Trennverfahren erforderlich sind, die ira technischen Maßstabe kostspielig
sind.
Da das erf indungsgemäss e Azid der Formel I ohne Schwierigkeiten und in praktisch quantitativen Ausbeuten in das entsprechende
Aminocyclitol oder seine Salze umgewandelt werden kann, kann das Aminocyclitol bei Bedarf jederzeit aus dem Azid der Formel
I hergestellt werden.
Durch die einfache und rasche Umwandlung des neuen Cyclohexanpentols
der Formel I in ID-Myo-inosamin, ist das 1D-Myo-Inosamin
praktisch genau so leicht verfügbar, als ob es lange vor Vecwendan g
hergestellt und gelagert werden könnte.
Dies ist ein Vorteil, den das obengenannte Verfahren von G.G. Post nicht bringt.
Das nachstehende. Beispiel erläutert die Herstellung der erfindungsgemässen
Verbindung.
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( a) Her s t ellung_yon_25r:liAzido-2-deox2222,3 »,^i^-di-O-c
Zu einer Lösung von 33 g 1L-3,4:5,6-Di-0-cyclohexyliden-2-0-methyl-1-O-tosyl-chiro-inositol
in 220 ecm U,HT-Dimethylformamid
wurden 15 g Matriumazid gegeben. Die Reaktionsmischung wurde unter Rühren etwa 12 Stunden auf 140° erhitzt und dann in Biswasser
gegossen. Die Mischung wurde mit Chloroform extrahiert, worauf ansehliessend das Lösungsmittel unter einem hohen Vakuum
abgedampft wurde. Auf diese Weise wurden 15 g eines klebrigen braunen Produktes erhalten, die in einer 10i90-Mischung aus
Äthylacetat und Petroläther gelöst wurden. Die so erhaltene Lösung wurde durch Chromatographie in einer Silicagel-Kolonne
(Davison 100/200) gereinigt, und das Lösungsmittel wurde abgedampft.
Es wurden 10 g 1IJ-1-Azido-1-deoxy-2,3i4»5-di-0-cyclohexyliden-6-0-methyl-myo-inositol
erhalten, dessen Schmelzpunkt nach Umkristallisation aus Äthylacetat/Petroläther 99-101° betrug; dies
entsprach einer Ausbeute von 46 "ß>
reinem Produkt. 25 = +40° (c = 1,0} Chloroform)
9-809/12.03
(b) Herst ellun
In 90 ecm Methanol, das 7 ecm konzentrierte Salzsäure entkielt,
miraen 11 g 1Ir-1-Azido-1-deoxy-2,3 ί 4, S-di-O-cyclohexyliden-o-O-methyl-myo-inositol,
das auf die oben beschriebene Weise hergestellt worden war, gelöst. Die Reaktionsmischung wurde 3 Stunden
unter Rückfluss auf 70° erhitzt, und dann wurde das Lösungsmittel unter einem Vakuum abgedampft. Der Rückstand wurde mehrmals
in Äthanol und Benzol aufgenommen und erneut eingedampft, um die 'lösungsmittel und die Salzsäure zu entfernen. Auf diese Weise
wurden 5,3 g weisse Kristalle von IL-i-Azido-i-deoxy-6-O-methylmyo-inositol
erhalten, ^.ie nach der Umkristallisation aus Benzol/
Äthanol einen Schmelzpunkt von 177-179° besassen; die Ausbeute betrug 81 $>
reines Produkt.
25 « -29° (c = 1,04! Methanol)
.In 50 com JEyridin wurden 5,3 g-des-oben beschriebenen 1If-1-Azido-1-deoxy-6-0-me±hyl-myo-inositols
gelöst. Mit Hilfe eines Tropftrichters wurde in diese Lösung eine Mischung aus 21 ecm Essigsäureanhydrid
und 0,6 ecm konzentrierter Salzsäure getropft. Die Reaktion wurde 12 Stunden durchgeführt, und dann wurde die Reaktionsmischung
unter magnestischem Rühren in eine eiskalte wässrige
Lösung von Natriumbioarbonat gegossen. Die so erhaltene
Ausfällung wurde mit einem Büchner- T richter ab filtriert und
bis zur Neutralität mit Yfasser gewaschen.
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Auf diese Weise wurden 8,5 g 111-2,3,4,5-Tetra-O-acetyl-i-azido-1-deoxy-6-0-methyl-myo-inositol
erhalten, das nach der Uinkristallisation
einen Schmelzpunkt von 170-173° besass; die Ausbeute betrug 91 $ reines Produkt.
26 = -39° (c - 1,62; Chloroform)
In eine lösung von 19 g Chromsäureanhydrid in 400 ecm Eisessig
wurden 8,5 g des oben beschriebenen 1L-2,3,4»5-ü}etra-0-aeetyl-1-azido-1-deoxy-6-0-methyl-myo-inositols
gegeben. Die Eeaktion wurde 5 bis 6 Stunden bei Zimmertemperatur durchgeführt. Dann
-wurde Chloroform in das Keaktionsmedium gegeben, worauf die
Mischung unter magnetischem Rühren langsam in eine eiskalte lösung von liatriumbicarbonat gegossen wurde. Die Chloroformschicht
wurde abdekantiert und die wässrige Phase zweimal mit
"Chloroform extrahiert. Die gesammelten Chloroform-Phasen wurden mit Wasser bis zur Neutralität gewaschen und dann durch Eindampfen
unter reduziertem Druck von dem Lösungsmittel befreit.
Es wurden 7 g 11-2,3,4,S-Tetra-O-acetyl-i-azido-i-deoxy-o-O-formyl-myo-inositol
erhalten, das nach der UmkriBtallisation aus Methanol einen Schmelzpunkt von 187-190° besass; die Ausbeute
betrug 79 i° reines Produkt.
g25 = -13,5° (c = 0,82; Chloroform)
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Zu einer lösung von 10 ecm wasserfreiem Methanol und 0,2 ecm
einer normalen lösung von Natriummethanolat wurden 3 g 11-2,3,
Tetra-O-aeetyl-1-azido-1-deoxy-6-O-formyl-myo-inositol gegeben,
das auf die oben "beschriebene Weise hergestellt worden war. Die !Reaktion dauerte 5 Stunden bei Zimmertemperatur; anschliessend
wurde das lösungsmittel unter reduziertem Druck abgedampft und der Büekstand in absolutem Äthanol aufgenommen. Die so erhaltene
Ausfällung wurde mit einem Büchner- !rieht er ab filtriert,
mit einer kleinen Menge absolutem Äthanol gewaschen und dann in einer Trocknungsvorrichtung getrocknet.
Es wurden 1,2 g 11-1 -Azido-1 -deoxy-myo-inositol mit einem
Schmelzpunkt von 170-172° erhalten, was einer Ausbeute von 76 io entsprach.
27 = -6° (c = 1,28; Methanol)
- Patentansprüche -
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Claims (1)
- Patentansprüche ιlL-.I-Azido-l~deox5r-myo-inositol der Formal:2* Verfahren ^ur Herstellimg von li-ider Pcrr-iel:K ho A30 \ . ;/ OH2341082IIAcOOAoin der Ac für eine Acetylgruppe steht, in einem wasserfreien Medium bei Zimmertemperatur mit einem .-Alkalialkoholat behandelt..3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Alkalialkoholat Natriummethanolat verwendet wird.4· Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass als wasserfreies Medium wasserfreies Methanol verwendet wird.ORIGINAL INSPECTED 409809/1203
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