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Vorrichtung zum Wenden eines Stapels von mit Käseformen bestückten
Wendeblechen Bei der Weichkäserei wird das frische Bruch-Molke-Gemisoh in verhältnismEßig
kleine Formen von z. 3. 9 cm Durchmesser und 6 cm Höbe geschöpft. Der Hauptteil
der Molke läuft, insbesondere bei mechanischen Käseausformanlagen, vor dem EinfUllen
in die Formen ab. Für das Ablaufen der restlichen Molke in den Fonnen werden mehrere
Stunden in Anspruch genommen. Um zu verhindern, daß dadurch Käsestücke mit ungleichmäßigem,
nUmlich von oben nach unten abnehmendem Gehalt an Trockensubstanz gebildet werden
und zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Milchsäuregehaltes in der ganzen Käsemasse,
ist es notwendig, die Käseformen während dieser Nachentmolkung wiederholt zu wenden,
so daß der Molkeaustritt abwechselnd von den beiden Stirnseiten erfolgt. Aus GrUnden
der Platzersparnis ist es gebräuchlich, mehrere solcher Kaseformen gemeinsam auf
einer flüssigkeitsdurchlassigen Unterlage, z. 3. einer Matte oder einer Filterplatte,
die ihrerseits auf einer flUssigkeitsundurchlässigen Abtropfplatte aufgelegt ist,
unterzubringen, und mehrere solcher mit NGaseformen bestückten Bleche Ubereinander
zu stapeln,
sind auch beidseitig verwendbare Abtropfbleche bekannt
(D9GM 7 020 325).
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die so konstruiert sind, daß beim Ubereinanderstapeln derselben die
von den Blechen abtropfende Molke nicht auf die im Stapel darunter befindlichen
gelangt, so daß mit solchen Blechen gebildete Stapel gemeinsam gewendet werden können,
und nicht - Jedes einzelne Blech vom Stapel abgehoben und separat gewendet werden
muß.
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Weiter ist auch eine Vorrichtung zum mechanischen Wenden solcher Stapel
von mit aseforen bestückten Abtropfplatten oder Horden bekannt (DAS 1 955 925).
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Diese Vorrichtung ermöglicht eine erhebliche-Rationalisierung der
Kasefabrikation durch weitgehende Einsparung menschlicher Arbeitskraft. Das Wenden
erfolgt bei diesem bekannten Wenderad quer zur Transpoftrichtung der Stapels d.
h. um eine horizontale Achse, die parallel zur Transportrichtung angeordnet ist.
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An der Einbaustelle der Wendevorrichtung muß das Åbtropfgleis unterbrochen
sein, so daß die Wendevorrichtung nur an einer ganz bestimmten Stelle des Abtropfgleises
angebracht sein kann, was zur Folge hat, daß der Zeitpunkt des Wendens starr fixiert
ist und nicht verschoben werden kann, Um eine gewisse Freiheit in der Wahl des Wendezeitpunktes,
vor allem in Abhängigkeit Jahreszeitlich notwendiger Verschiebungen zu erreichen,
ist es deshalb bei dieser bekannten Vorrichtung notwendig, eine ziemlich große Anzahl
von Wendevorriohtungen einzubauen, von denen immer nur ein verhaltnismaßig kleiner
Teil in Benutzung ist.
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Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung ist der, daß der Abstand
mehrerer paralleler Abtropfbabnen voneinander mindestens so groß sein muß wie der
Durchmesser eines den Stapel umschreibenden Kreises, also deutlich größer als die
Breite des Stapels selbst.
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Eine unerläßliche Voraussetzung fUr den störungsEreien Betrieb der
bekannten Wendevorrichtung ist die, daß der Stapel vor dem Wenden genUgend fest
zusammengedruckt werden muß, um ein Verrutschen oder gar Herausfallen der Formen
aus dem Stapel während des Wendevorganges auszuschließen. DafUr werden pneumatisohe
oder mechanische Spannvorrichtungen verwendet, die den Stapel zusammenpressen, Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von Stapeln von mit Kaseformen
bestückten Abtropfplatten, welche die eben geschilderten Nachteile vermeidet und
darüber hinaus den Vorteil bietet, daß sie eine absolut sicher wirkende selbsttätige
Einhaltung des Einspanndruckes gewähr leistet, und zwar unter deutlicher Einsparung
an Energiekosten und Arbeitsvorgängen gegenüber bekannten Vorrichtungen.
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Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß die Drehung des Stapels um eine horizontale Achse erfolgt, die nicht
parallel zur Transportrichtung, sondern in rechtem Winkel zu dieser angeordnet ist.
Ein weiteres bevorzugtes Merkmal ist das, daß ein bestimmtes Kraftübertragungssystem
das Gewicht eines eben gewendeten Stapels' als Kraft zur Erzeugung einer konstanten
Vorspannung auf die Spannfedern der Einspannvorrichtung überträgt, bevor diese den
nächsten Stapel vor dem Wenden aufnimmt.
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Weil der Stapel in Transportrichtung, d. h. um eine quer zur Tiansportrichtung
angeordnete horizontale Achse gedreht wird, ist es nicht notwendig, das Abtropfgleis
an der Wendestelle zu unterbrechen, so daß der Ort, an dem die Wendevorrichtung
zum Einsatz kommt, und damit auch die Abtropfzeit bis zum Wenden nach den Erfordernissen
von Jahreszeit, JCasesorte, Oberflächenverhältnissen des Käses usw. innerhalb weiter
Grenzen frei gewählt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß auch eine Erhöhung oder Reduzierung
der Zahl der Wendevorgänge in Abhängigkeit von den Betriebserfordernissen ohne starren
Einbau von Reservewendevorrichtungen, die den größten Teil der Betriebszeit nicht
im Einsatz sind, möglich ist. Insbesondere kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung
auch entlang einer Reine von Stapeln bewegt werden, die auf einem von mehreren parallelen
Abstellgleisen stehen, und nach Durchführung des Wendevorganges zu einem anderen
Gleis verschoben werden.
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Da zum Wenden des Stapels kein zusätzlicher seitlicher Raum erforderlich
ist, können mehrere Abtropfbahnen näher aneinander gerückt werden als bei bekannten
Abtropfbahnen mit quer zur Transportrichtwng drehenden Wendevorrichtungen.
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Die Übertragung eines fest durch die Wahl geeigneter Spannfedern einstellbaren
Teiles des Gewichtes eines eben gewendeten Stapels auf die Einspannvorrichtung,
bevor diese den nSohsten Stapel aufnimmt, stellt sicher, daß der Einspanndruck einerseits
genügt, um den Stapel und die in iIiii enthaltenen Formen während des Wendevorganges
vor unerwUnsohten Verschiebungen zu bewahren, andererseits aber niedrig genug ist,
um eine Beschadigung der Käseformen und Geräte auszuschließen. Dies wird im wesentlichen
dadurch erreicht, daß der Einspanndruck vom Gewicht des in der vorangehenden Arbeitsphase
gewendeten Stapels erzeugt wird, und der Einspanndruck erfindungsgemaß konstant
gehalten wird. Da die Gewichte und Abmessungen aller Stapel selbstverständlich ohnehin
sehr genau gleich groß gehalten werden müssen, ist damit auch eine völlige Konstanz
des Einspanndruckes gewährleistetF Die Erfindung und ihre weiteren Einzelheiten
sind nachstehend anhand der Abbildungen schematisch und beispielsweise näher erläutert
Figur
1 ist ein senkrechter Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung vor dem
Wenden eines Stapels, und Figur 2 ein senkrechter Querschnitt durch die gleiche
Vorrichtung nach dem Wenden.
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Figur 3 ist die Aufsicht auf einen Horizontalschnitt längs der Linie
flI-flI der Figur 1.
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Figur 4 ist ein Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im
rechten Winkel zur Transportrichtung.
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An den vier hydraulischen zylindern 1 ist der höhenverstellbare Tragrahmen
2 befestigt, an dem die Achsen 3 angebracht sind, auf welchen die Tragrollen 4 drehbar
gelagert sind. Auf den Tragrollen 4 liegt das durch Querstreben 5 miteinander verbundene
Scheibenpaar 6 lose auf. An dem Tragrahmen 2 sind vier Laufrollen 4a befestigt,
die ein Verschieben des Rahmens längs der Gleise 9 ermöglichen, Vorzugsweise laufen
die Laufrollen 4a innerhalb des Schienenpaares 9; auch das Scheibenpaar 6 ist zwischen
dem Schienenpaar angeordnet.
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Der in den Abbildungen nur ganz schematisch dargestellte Stapel 7,
bestehend aus Wendeblechen, Filterpiatten und Käseformen und Je einem Wagen 19 als
oberen und unteren Abschluß, wird über die. Rollen 8 auf den Schienen 9 in die in
der Abbildung 1 dargestellte Ausgangsstellung der Wendevorrichtung eingeschoben.
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Durch Betätigung der hYdraulischen Zylinder wird die Wendevorrichtung
soweit angehoben, daß-der Stapel 7 durch die Platte 18 von den Schienen 9 abgehoben
wird
(in der Zeichnung nicht dargestellt). Nun wird das erfindungsgemäße Kraftübertragungssystem
für die Einspannung des Stapels in Betrieb gesetzt. Nach Öffnen des Ventils 10 ziehen
die gespannten Zugfedern 11 den im Zylinder 12 laufenden Kolben 13 nach oben und
drücken dabei über die hydraulische Leitung 14 den im Zylinder 15 beweglichen Kolben
16, an dem die Einspersnplatte 17 befestigt ist, in die gestrichelt dargestellte
Position 161 bzw. 17'. Dadurch wird der Stapel 7 eingespannt und so für den Wendevorgang
vorbereitet. Das Ventil 10 wird geschlossen. Hierauf wird in beliebiger Weise, z.
B. mechanisch oder von Hand, die Wendevorrichtung in die in Figur 2 dargestellte
Position gebracht. Dadurch sitzt der Stapel 7 mit seinem vollen Gewicht auf der
Platte 17 auf. Durch erneutes öffnen des Ventils 10 drückt das Gewicht des Stapels
7 die Platte 17 und damit den Kolben 16 aus der Position 17' bzw. 16' in die Ausgangspositionen
17 bzw. 16 zurück, wodurch über die hydraulische leitung 14 auch der Kolben 13 aus
der Stellung 13' in die Ausgangsposition zurückgedrückt wird, womit auch das Joch
20 aus der Position 20t in die Position 20 gedrückt wird. Durch diese Bewegung des
Joches werden die Zugfedern 11 wieder gespannt. Das Gewicht des Stapels spannt Jeweils
die Zugfedern 11 voll. Durch Schließen des Ventils 10 werden die Zugfedern in gespanntem
Zustand bis zum nächsten Einspannvorgang gehalten. Damit ist gewährleistet, daß
auch beim nächsten Wenden die Spannkraft, welche den Stapel zusammenhält, eine durch
Federkonstante und Federweg festgelegte Größe weder Uber- noch unterschreftet.
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Dadurch ist dafür gesorgt daß diese Spannung zwar ausreichend ist,
um ein Verschieben oder Verrutschen zu verhindern, aber nicht so stark, daß eine
Deformierung der Formen und Abtropfplatten zu befürchten wäre.
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Das Kraftübertragungssystem für die Einspannung des Stapels 7 ist
in sich geschlossen und befindet sich nur an dem Scheibenpaar 6. Es besteht im wesen
lichen aus der Platte 17, den Hydraulikzylindern 12 und 15 und den Zugfeicrn 11.
Da die Federn 11 beim Absetzen des gewendeten Stapels durch diesen gespannt
werden,
sind Energiezuleitungen von außen zu diesem System. nicht not-.
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wendig. Durch Auswahl geeigneter Federn läßt sich ein bei allen Stapeln
gleicher Einspanndruck erreichen. Das Ventil 10 kann von Hand oder automatisch Je
nach der Stellung des Stapels gesteuert werden.
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Vorzugsweise wird der Stapel sowohl beim Ein- und Ausfahren in die
bzw. aus der Vorrichtung wie auch während seines Aufenthaltes in dieser leicht geneigt
gehalten, zweckmäßig um etwa 1 bis 20 gegen die Horizontale, was z. B. durch eine
leichte Anhebung der Schiene 9a gegenüber der Schiene 9b und durch eine leichte
Schrägstellung der Achsen 3, auf denen das Scheibenpaar 6 laufs, erreioht werden
kann. Dadurch ist gewährleistet, daß die aus dem Stapel austretende Molke verlustlos
und sauber auch während des Wendevorganges einseitig in die Molkenauffangrinne 21
abfließt.