DE2317435A1 - Verfahren zur stabilisierung von methylenchlorid - Google Patents
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Description
PATENTANWÄLTE
DR. ING. A. VAN DERWEkTH DR. FRANZ LEDERER
München, 2. Febr. 1973
Cas S.72/14-64
Solvay & Cie.
33» Rue du Prince Albert, Brüssel, Belgien
33» Rue du Prince Albert, Brüssel, Belgien
Verfahren zur Stabilisierung von Methylenchlorid
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Methylenchlorid oder von Mischungen, die Methylenchlorid
enthalten. Ferner betrifft die Erfindung nach diesem Verfahren stabilisiertes Methylenchlorid.
i Methylenchlorid wird häufig in Aerosolzusammensetzungen als Lösungsmittel der aktiven Bestandteile'und als Depressor für
das Treibmittel, z. B. Dichlordifluormethan, Butan, Propan, Kohlendioxid, Stickstoff(I)-oxid usw., verwendet. Methylenchlorid
hat jedoch die Neigung, sich in Kontakt mit den metallischen Oberflächen oder unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
oder der Temperatur zu zersetzen. Die hieraus sich ergebende Korrosion der metallischen Oberflächen ist dann besonders
groß, wenn die Aerosolzusammensetzungen außer dem
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Methylenciilorid Wasser und/oder einen Alkohol enthalten. * Diese
Agressivität des Methylenchlorids ist insbesondere ' •gegenüber Metallen sehr merklich, welche häufig bei der
Herstellung von Aerosolbehältern verwendet werden, wie gegenüber Aluminium oder verzinntem Blech. ■
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Abbau von metallischen
Oberilächen durch Halogenmethane oberflächlich zu verhindern, indem kleine Mengen eines organischen Stabilisators zugesetzt
werden. Als solche Stabilisatoren, welche zur Stabilisierung der Halogenmethane vorgeschlagen wurden, können beispielsweise
die Nitroalkane der belgischen Patentschrift 554- 718 genannt
werden. Diese.Verbindungen sind jedoch nicht ausreichend
wirksam, um Methylenchlorid zu stabilisieren, falls dieses im Gemisch, mit Wasser und/oder einem Alkohol verwendet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es,-Methylenchlorid auch in Anwesenheit
von. Wasser und/oder Alkohol zu stabilisieren. ·
Eine solche Stabilisierung ist durch das erfindungsgemäße
Verfahren zur Stabilisierung von Methylenchlorid möglich,
das sich dadurch auszeichnet, daß man dem Methylenchlorid 2-Methylfuran und ein Epoxid oder mehrere Epoxide zusetzt.
Die Gesamtmenge an Stabilisatoren liegt vorzugsweise zwischen
0,05 yiid 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-%
des zu behandelnden Methylenchlorids. Höhere Stabilisatorendosen können zwar auch eingesetzt werden; aus wirtschaftlichen
Gründen sind sie jedoch wenig vorteilhaft« Geringere Dosen können ebenfalls angewandt werden, jedoch sind sie im allgemeinen
weniger wirksam. . ·
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Als Epoxide können "beispielsweise diejenigen verwendet
werden, welche zwei "bis acht Kohlenstoffatome enthalten und die entweder nicht substituiert sind oder durch Halogenatome
oder Hydroxylreste substituiert sind. Besonders sind hier zu
nennen Äthylenoxid, Epoxypropan, die Epoxybutane, Epichlorhydrin, .Isobutylenoxid, Glycidol, Cyclohexenoxid und Styroloxid.
Besonders vorteilhafte Stabilisatorengemische enthalten 2-Methy1furan und Epoxybutan oder Glycidol. .
Vorteilhafterweise werden dem Stabilisatorengemisch gemäß der Erfindung ein oder mehrere Acetylenalkohole zugegeben,
wie beispielsweise Propargylalkohol, 2-Methyl-3-butin-2-ol, 3-Methyl-1-pentin-3-ol, 3-Methyl-1--nonin-3-ol, Butin-1,4-diol,
2,5-Dimethyl-3-hexin-2,5-diol, 2,5-Diphenyl-3-hexin-2,5-diol,
3,6-Dimethyl-4-octin-3,6-diol, 4,7-Dimethyl-5-decin-4-,7~diol
oder 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-r4,7-diol.
Die Menge der Acetylenalkohole liegt im allgemeinen zwischen 0,02 und 5 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 0,05 und 2 Gew.-%
des -zu behandelnden Methylenchlorids. Höhere Dosen an Acetylenalkoholen
können ebenfalls verwendet werden,' sie sind jedoch aus wirtschaftlichen Gründen wenig vorteilhaft.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Stabilisierung von Methylenchlorid
durch das Stabilisatorengemisch kann natürlich zusammen mit der Anwendung von einem oder mehreren anderen, bereits
bekannten Stabilisatoren kombiniert werden.
Ferner kann die Erfindung auch zur Stabilisierung von Gemischen angewandt werden, welche Methylenchlorid enthalten und insbesondere
zur Stabilisierung von Aerosolzusammensetzungen, die Methylenchlorid enthalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand von
Beispielen näher erläutert.
Beispiel Λ '
Um den Einfluß von Methyienchlorid auf die Korrosion von
Aerosolbehältern in Anwesenheit von Wasser zu bestimmen, wurde die Agressivität einer Mischung-aus Treibmittel (Dichlordifluormethan)
+ Lösungsmittel (Äthanol) + Wasser + nicht stabilisiertem Methylenchlorid mit derjenigen desselben
Gemisches ohne Methylenchlorid bestimmt. Anschließend, wurde die stabilisierende Wirkung von Gemischen aus 1,2-Epoxybutan
+ 2-Methylfuran und Glycidol + 2-Methylfuran auf Methylenchlorid in einem solchen Gemisch geprüft.
Der Versuch bestand darin, in Aerosolbehälter aus verzinntem
Blech (Warenbezeichnung Crown Cork) eine Zusammensetzung einzufüllen, welche 40 Gew.-% Dichlordifluormethan, 40 Gew.-%
stabilisiertes bzw. nicht stabilisiertes Methylenchlorid und v
20 Gew.-% technisches, 6 Vol.-% Wasser enthaltendes Äthanol
enthielt. Die Behälter wurden zu 75 °/° ihres Fassungsvermögens
gefüllt. Sie wurden senkrecht aufgestellt und bei 40 C aufbewahrt. Die Korrosion wurde nach zwei Monaten
beobachtet.
Ein Vergleichsversuch wurde mit einer Zusammensetzung durchgeführt, welche lediglich Dichlordifluormethan und 6 Vol.-%
Wasser enthaltendes Äthanol in den gleichen, oben angegebenen Anteilen enthielt.
Der folgenden Tabelle I sind die bei der Verwendung der verschiedenen
Stabxlisatorzusammensetzungen beobachteten Korrosionen aufgeführt. Die Kennziffer 1 bedeutet, daß der Behälter dasselbe
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Aussehen wie der neue Behälter besaß, d. h. kein Angriff erfolgte,
die Kennziffer 2 bedeutet einen schwächen, allgemeinen Angriff, die Kennziffer 3 einen starken allgemeinen Angriff,
die Kennziffer 4- das Auftreten einiger Einfreßspuren und die
Kennziffer 5, daß zahlreiche Einfreßspuren vorhanden waren. Die mit "R" gekennzeichneten Ansätze sind zum Vergleich aufgeführt.
, *
Ansatz Zusammensetzung Stärke des Korrosionsangriffs
Zylin- Naht Ventil der
0 Ansatz ohne 22
1 R nicht stabilisiert 2 + 5 3 + 5
2 E Ansätze + 5 6/11,2-Epoxy- 4 2 + 5
Ansätze butan
3 R mit +5 6/1 2-Methylfuran*3 +5 3+5
4 R CII2C12 + 1 g/l 2-Methylfuran*2 + 4 .3+5
5 +2 g/l 1,2-Epoxy-
butan * 1 4
+ 2 g/l 2-Hethylfuran
6 + 2 g/l Glycidol *
+ 2 g/l 2-Methylfuran 1 4
* mit N-Methylpyrrol stabilisiert
In allen Fällen traten die beobachteten Korrosionen auf dem Metall im Kontakt mit der flüssigen Phase auf. In keinem Falle
wurde eine Korrosion im Bereich der Dampfphase beobachtet.
Aus den Werten der Tabelle I ergibt sich, daß nicht stabilisiertes
Methylenchlorid oder durch Epoxybutan oder 2-Methylfuran
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alleine stabilisertes Methylenchlorid in Anwesenheit von
Wasser eine nicht veraachlässigbare Korrosion der Behälter Hervorruft. Demgegenüber wurde beobachtet, daß bei Verwendung eines Gemisches aus 2-Methylfuran + Epoxybutan oder
Glycidol diese Korrosion als Folge der Anwesenheit von Methylenchlorid unterdrückt wird.
Derselbe Versuch, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde
in aus einem Stück aus Aluminium gefertigten Aerosolbehältern
(Warenzeichen Snia Viscosa) durchgeführt.
Alternativ wurden wasserfreies Äthanol und technisches Äthanol
mit 6 Vol.-% Wasser eingesetzt=, .
Me Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle ΙΓ aufgeführte
In diesem Falle zeigten sich - wie in Beispiel 1 - die beobachteten
Korrosionserscheinungen .auf dem Metall in der Zone
des Kontaktes mit der Flüssigkeitsphase. In keinem Falle wurde Korrosion in.der Zone, der Dampfphase beobachtet.
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Ansatz Nr.
Zusammensetzung
wasserfreies Äthanol technisches Äthanol (H2O <
0,5 Vol.-%) . (§ Vol.-% H2O)
Stärke des Korrosionsangriffs
Zusammensetzung ohne CH2Cl2 | nicht stabilisiert | Zylinder | Ventil | Zylinder | Ventil | |
O | + 5 g/l 1,2 Epoxy- butan |
4 . | 1 | 4 | 1 | |
Λ R | Zusammen setzung mit CH2Cl2 |
+ 5 g/l 2-Methyl- furan |
4 | 1 | 5 | 1 |
2 R | + 1 g/l 2-Methyl- furan |
1 | 1 | 5 | 1 | |
3 R | +"2 g/l 1,2-Epoxy- butan + 2 g/l 2-Methyl furan |
* 4 | 1 | 5 | ||
4 R | + 2 g/l Glycidol + 2 g/l 2-Methyl- furan |
♦ 4. | 1 | 5 | 1 | |
5 | 1 | * | 1 | |||
6 | * | 1 | 1 | |||
* mit N-Methy!pyrrol stabilisiert
T1O OJ
Die in der Tabelle II zusammengestellten Versuche zeigen,
daß die Vergleichszusammensetzung bei Abwesenheit von Wasser eine gewisse Agressivität gegenüber Aluminium aufweist.
Diese Agressivität bzw· dieser Angriff wird durch die Zugabe von Hethylenchlorid als solchem oder mittels 2-Methylfuran
stabilisiert nicht vergrößert. Im Gegenteil wird diese Korrosion bei Methylenchlorid, welches mittels Epoxybutan
alleine oder im Gemisch mit 2-Methylfuran. stabilisiert ist, unterdrückt.
In Anwesenheit von Wasser weist die Vergleichszusammensetzung
ebenfalls eine Agressivität gegenüber Aluminium auf. Diese Agressivität bzw. dieser Angriff wird durch die Zugabe von
Methylenchlorid als solchem oder mittels 2-Methylfuran oder Epoxybutan stabilisertem Methylenchlorid erhöht. Die Verwendung
des Gemisches Epoxybutan + 2-Methylfuran ermöglicht es, die Korrosion als Folge der Anwesenheit des Methylenchlorids
zu unterdrücken, während die Verwendung des Gemisches Glycidol +
2-Methylfuran die Unterdrückung jeglicher Korrosion ermöglicht.
Ergänzende Versuche haben gezeigt, daß die Zugabe von Butin-1,4-diol
in einer Menge von 2 g/l Methylenchlorid die Korrosionsfestigkeit noch verbessert und den Endgehalt an Chlorionen
nach einer Lagerung von drei Monaten herabsetzt.
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Claims (9)
- Pat entansprücheJU_ !Verfahren zur Stabilisierung von Methylenchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Methylenchlorid 2-Methylfuran und ein Epoxid oder mehrere Epoxide zusetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennz e lehnet, daß die Gesamtmenge der verwendeten Stabilisatoren zwischen 0,05 und 10 Gew.-% des zu behandelnden Methylenchlorids beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge der verwendeten Stabilisatoren zwischen 0,1 und 5 Gew.-% des zu behandelnden Methylenchlorids beträgt.
- 4· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennz eichnet, daß man als Epoxid Epoxybutan verwendet.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als Epoxid Glycidol verwendet.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich einen Acetylenalkohol hinzugibt.
- 7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acetylenalkohol Butin-1,4-diol hinzusetzt.309841/1170
- 8. Methylenchlorid, stabilisiert nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 7·
- 9. Verwendung des nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 7 stabilisierten Iiethylenchlorids in Aerosolzusammensetzungen.309841/1170
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