DE2243910C3 - Schienenfahrzeug mit um senkrechte Achsen drehbaren Führungsrollen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit um senkrechte Achsen drehbaren Führungsrollen, die auf der Schienenstrecke an Leitschienen anliegen, und mit an dem Schienenfahrzeug angeordneten, um senkrechte Achsen drehbaren Schaltrollen, die das Schienenfahrzeug im Bereich von Schienenabzweigungen an Richtungswahlschienen führen.

Die durch die GB-PS 9 40 782 und die FR-PS 07 338 bekannten Schienenanlagen für derartige Fahrzeuge haben bewegliche Zungenweichen für die Richtungsbestimmung der Schienenfahrzeuge. Bewegliche Zungenweichen eignen sich nur für große Abstände zwischen den Schienenfahrzeugen.

Schienenanlagen für dichte Fahrzeugfolge können keine beweglichen Zungenweichen haben, sondern müssen mit feststehenden Abzweigungen versehen sein, über die die Schienenfahrzeuge mit Führungsrollen an Richtungswahlschienen geführt sind Eine solche Schienenanlage wurde durch die DT-OS 2034 106 bekannt, bei der Richtungswahlschienen im Bereich von Abzweigungen vorhanden sind Die hierfür vorgesehenen Fahrzeuge sind jedoch infolge ihrer verschiebbaren Führungsrollen recht aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere Vorrichtung zum Leiten von Schienenfahrzeugen mit dichter Fahrzeugfolge über Abzweigungen zu schaffen. Diese Aufgabe wird bei einem Schienenfahrzeug der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Schaltrollen am vorderen und hinteren Ende des Schienenfahrzeuges angeordnet, über ein von einer Steuereinrichtung betätigbares Schaltgestänge miteinander verbunden und um senkrechte Achsen schwenkbar sind

Die an den Enden des Schienenfahrzeuges angeordneten Schaltrollen fuhren das Schienenfahrzeug einwandfrei über die Abzweigungen. Die Schaltrollen werden gemeinsam von der Steuereinrichtung über das Schaltgestänge geschwenkt

Die Führungsrollen und Schaltrollen sind an den vier Ecken des Schienenfahrzeuges angeordnet Das Schaltgestänge weist Längs- und Querstangen auf, deren Enden gelenkig mit Enden von Schalthebeln verbunden sind, die auf den Achsweiien der Führungsroiien gelagert sind und an deren anderen Enden die Schaltrollen gelagert sind Als Steuereinrichtung für das Schaltgestänge dient ein an dem Schienenfahrzeug befestigter, auf das Schaltgestänge wirkender Elektro-Linearmotor.

Zum Erhöhen der Sicherheit ist das Schaltgestänge mit einer Zwangs-Endlagenschaitung versehen. Als solche kann eine Feder dienen, deren Festpunkt das Schienenfahrzeug ist und die über ein Gelenk an dem mit Endanschlägen versehenen Schaltgestänge angreift Als Feder wird vorzugsweise eine auf Zug oder Druck beanspruchte Schraubenfeder verwendet, die nach der bekannten Art eines Kippschalters wirkt Bei dieser Schaltung gibt es wegen der Feder keinen Totpunkt so daß das Schaltgestänge und damit die Schaltrollen nach dem Überschreiten der Mittellage auf Grund der Federkraft in die andere Endlage umspringen.

Mehrere Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und erläutert; es zeigt

F i g. 1 eine Schienenanlage mit festen Abzweigungen und einem angedeuteten Schienenfahrzeug in der Draufsicht,

Fig.2 ein Schienenfahrzeug mit Führungsrollen, Schaltrollen und Schaltgestänge in der Draufsicht,

Fig.3 einen Querschnitt durch einen Träger mit Schienen einschließlich Schienenfahrzeugen mit Fun· rungs- und Schaltrollen,

Fig.4 ein anderes Schienenfahrzeug in der Draufsicht,

F i g. 5 einen Querschnitt durch einen anderen Träger init Schienenfahrzeugen,

Fig.6 und 7 feste Abzweigungen mit Rückschaltschienen für Schaltrollen.

Wie aus der F i g. 1 hervorgeht, befinden sich in einer Schienenanlage feste Abzweigungen, über die die mit unterschiedlichen Abständen fahrenden Schienenfahrzeuge je nach der in den einzelnen Schienenfahrzeugen 6 gewählten Richtungen auseinandergeleitet werden. An anderen Stellen entstehen zwangsläufig Zusammen· führungen verschiedener Fahrzeuge. Die Tragschienen

1 enthalten auf der Strecke Leitschienen 3, die im Bereich der Abzweigungen 2 zum Durchlassen der nicht der Führung dienenden Führungsrollen 8 und Schaltrollen 9 unterbrochen sind Im Bereich der Abzweigungen

2 sind zusätzliche Richtungswahlschienen 4 befestigt Vor Abzweigungen 2 in Zusammenführungs-Richtung

sind gemäß Fig.6 und 7 Rückschaltschienen 5 und 5a angeordnet, die die Schaltrollen 9 der Schienenfahrzeuge 6 zum Anliegen an die Richtungswahlschiene 4 zwingen, die im Bereich der Abzweigung 2 an der Außenschiene angeordnet und daher nicht unterbro- S chen ist, wie eine innerhalb der Abzweigung 2 angeordnete Schiene zum Durchlassen der Räder des Schienenfahrzeuges 6 sein müßte.

Aus Fig.2 ist ersichtlich, daß an den vier Ecken des Schienenfahi zeuges 6 Konsolen 6a für Führungsrollen 8 angeordnet sind. Diese sind jeweils über einen mehrarmigen Schalthebel U mit Schaltrollen 9 gelenkig verbunden. An den Enden Hb der achsparallel zu den Führungsrollen 8 gelagerten Schalthebel 11 sind Längs-12a und Querstangen \2b eines Schaltgestänges 12 '5 mittels Bolzen 13 gelagert An der linken Seite des Schienenfahrzeuges 6 ist eine Steuereinrichtung 15 in Form eines Elektro-Linearmotors gelagert, als dessen Sekundärteil die Längsstange 12a dient An der linken Längsstange 12a sind zwei Endanschläge 12c befestigt, von denen jeweils einer an einer Anschlagskonsole 6b des Schienenfahrzeuges 6 anliegt An der Querftange 12b ist ein Schaltröllchen 12c/zum Zusammenwirken mit der Rückschaltschiene 5 bzw. 5a gelagert

An einem Gelenk Ub der Querstange 120 ist eine Feder 14 befestigt, deren Festpunkt 14a am Schienenfahrzeug 6 liegt Zum Umschalten der Schaltrollen 9 aus der in Fig.2 dargestellten Stellung in die andere Endstellung wird der Strom für die Steuereinrichtung 15 eingeschaltet Die Längsstange 12a verschiebt sich darauf in Längsrichtung, und die Feder 14 wird gespannt Nach dem Überschreiten der Mittellage entspannt sie sich wieder, und die Schaltrollen 9 werden über das Schaltgestänge 12 in die andere Richtung geschwenkt

Beim AusfQhrungsbeispiel nach Fig.2 liegen alle Führungsrollen 8 von außen an den Leitschienen 3 und die linken Schaltrollen 9 von außen an den Richtungswahlschienen 4 an. Die Schalrollen 9 werden stets von den Fflhrungsrollen 8 über die auf deren Achswellen 8a, die gleichzeitig als Schaltrollen 10a für das Gestänge 12 dienen, befestigten Riemenscheiben iOb und Treibriemen 1Oe angetrieben, so daß sie sanft mit den Richtungswahlschienen 4 in Berührung kommen.

Ein der F i g. 2 entsprechendes Schienenfahrzeug 6 ist in der Fig.3, oben, im Querschnitt dargestellt Das Schienenfahrzeug 6 läuft mit den Tragrädern 7 auf Schienen 1, die von einem kastenförmigen Träger la getragen werden. Die Führungsrollen 8 liegen an Leitschienen 3 des kastenförmigen Trägers la an. Oben rechts ist eine Schaltrolle 9 gezeichnet, die an einer Richtungswahlschiene 4 entlangläuft. Die Schaltrolle 9 ist an dem Schalthebel 11 gelagert

Das in Fig.3 unten dargestellte Schienenfahrzeug trägt zum Oberfahren von Unterbrechungen der Schienen 1 im Bereich von Abzweigungen 2 zwei nebeneinander angeordnete Tragräder 7, von denen stets eins aull einer Schiene 1 läuft Die Schiene 1 ist gleichzeitig Leitschiene 3.

Beim AusfQhrungsbeispiel nach Fig.4 liegen die Führungsrolle! 8 von innen an den Leitschienen 3 und die linken Sclialtrollen 9 von außen an der Richtungswahlschiene 4 an. Die Drehrichtung der Schaltrollen 9 muß daher entgegen der der Fflhrungsrollen 8 sein. Die Drehrichtung s Umkehr erfolgt durch Kreuzen des Treibriemens 1Oe.

F i g. 5 zeigt in der oberen Hälfte einen Querschnitt durch ein Schienenfahrzeug gemäß Fig.4. Die linke Schaltrolle 9 liegt an der Richtungswahlschiene 4 an, die sich oberhalb der Leitschiene 3 befindet Der Träger la ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt und nimmt das Schienenfahrzeug zum Teil in sich auf.

Das in Fig..5 unten dargestellte Schienenfahrzeug trägt wie dasjenige gemäß Fig.3, unten, zwei nebeneinander angeordnete Tragräder 7. Die Führungsrollen 8 treiben auch hierbei über den Treibriemen 1Oe stets die Schaltrollen 9 an. Auf der Achswelle 8a der Führungsrolle 8 ist ein Zahnrad <Άί gelagert das mit einem auf der Schaltwelle 10a dts Gestänges 12 angeordneten Zahnrad XQg kämmt Das Zahnrad \0g dreht sich entgegen der Drehrichtung der Führungsrolle 8. Die Drehung des Zahnrades \0g wird von einer Riemenscheibe 10c/und einem Treibriemen 1Oe auf eine weitere Riemenscheibe 10t/ übertragen, die auf der Achswelle 9a der Schaltrolle 9 befestigt ist Der die Schaltrolle 9 tragende Schalthebel 12 ist gleichfalls wieder auf der Schaltwelle 10a des Schaltgestänges 12 gelagert

F i g. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einer Abzweigung 2 im größeren Maßstab. Vor Einfahren in eine Abzweigung 2 in Verflechtungsrichtung muß sichergestellt sein, daß die Schaltrollen 9 sich nicht von der letzten Schaltung her noch in der Stellung befinden, die das Einfahren in die Abzweigung 2 verhindert. Deshalb sind in Verflechtungsrichtung vor der Abzweigung 2 Rückschaltschienen 5 bzw. 5a angeordnet Die Schaltrolle 9 des von rechts kommenden, geradeausfahrenden Schienenfahrzeuges ist nach links geschwenkt und würde mit der Abzweigung 2 kollidieren. Das an der Querstange \2b des Schaltgestänges 12 gelagerte Schaltröllchen 12J rollt an der Rückschaltschiene 5 entlang und bringt die rechte Schaltrol'e 9 zum Anliegen an die rechte RJchtungswahlschiene 4 nach rechts. Die linke Schaltrolle 9 wird vor die Führungsrolle 8 geschwenkt und kann keine Störung verursachen. Die linke Rückschaltschiene 5a bewirkt das zwangsweise Schalten der Schaltrolle 9 des von links kommenden Schienenfahrzeuges.

Um Unfälle bei Störungen an der Steuereinrichtung 15 zu verhindern, können auch in Entflechtungsrichtung voi der Abzweigung 2 Rückschaltschienen 5 gemäß F i g. 7 angeordnet sein, die die einwandfreie Schaltung der Schaltrollen 9, je nach Stellung des Scitaltröllchens 12d, nach links oder rechts bewirken.

Hierzu 7 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche;

1. Schienenfahrzeug mit um senkrechte Achsen drehbaren Führungsrollen, die auf der Schienen- S strecke an Leitschienen anliegen, und mit an dem Schienenfahrzeug angeordneten, um senkrechte Achsen drehbaren Schaltrollen, die das Schienenfahrzeug im Bereich von Schienenabzweigungen an Richtungswahlschienen führen, dadurch ge- ίο kennzeichnet, daß die Schaltrollen (9) am vorderen und hinteren Ende des Schienenfahrzeuges (6) angeordnet, über ein von einer Steuereinrichtung (15) betätigbares Schaltgestänge (12) miteinander verbunden und um senkrechte Achsen verschwenkbar sind.

Z Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (8) und Schaltrollen (9) an den vier Ecken des Schienenfahrzeuges (6) angeordnet sind.

3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgestänge (12) Langs- (\2a) und Querstangen (\2b) aufweist, deren Enden gelenkig mit Enden von Schalthebeln (11) verbunden sind, die auf den Achswellen (8a,) der Führungsrollen (8) gelagert sind und an deren anderen Enden die Schaltrollen (9) gelagert sind.

4. Schienenfahrzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuereinrichtung (15) ein an dem Schienenfahrzeug (6) befestigter, auf das Schaltgestänge (12) wirkender L^ktro-Linearmotor dient

5. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgestänge (12) mit einer Zwangs-Endlagenscnaltur % versehen ist

6. Schienenfahrzeug nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwangs-Endlagenschaltung eine Feder (14) dient, deren Festpunkt (Ha) das Schienenfahrzeug (6) ist und die über ein Gelenk (14b) an dem mit Endanschlägen (i2c) versehenen Schaltgestänge (12) angreift

7. Schienenfahrzeug nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Feder (14) eine Schraubenfeder verwendet wird.

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