DE2238851A1 - Verfahren und vorrichtung zur vermeidung von nachreaktionen bei der katalytischen oxydation von propylen und/oder acrolein zu acrolein und/oder acrylsaeure - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur vermeidung von nachreaktionen bei der katalytischen oxydation von propylen und/oder acrolein zu acrolein und/oder acrylsaeureInfo
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Description
KNAPSACK AKTIENGESELLSCHAFT 2 2 3 8 ö 5 I
K 1026
Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung von Nachreaktionen
bei der katalytischen Oxidation von Propylen und/ oder Acrolein zu *crolein und/oder Acrylsäure
Die Herstellung von Acrolein und/oder Acrylsäure durch katalytische
Oxidation von Propylen mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen bei erhöhten Temperaturen und gegebenenfalls
erhöhtem Druck in Gegenwart von Verdünnungsmitteln, wi·'; etwa Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid und insbesondere 'wasserdampf, ist bekannt.
Je nach Beschaffenheit des Katalysators läßt sich die Umsetzung in einem Festbett- oder einem Wirbel- bzw. Fließbett-Reaktor
durchführen. Dazu wird bei einer Arbeitsweise mit einfachem Durchgang ein Gasstrom-aus Propylen und/oder Acrolein,
Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf, bei einer Kreislaufführung
ein Gasgemisch aus Propylen und/oder Acrolein, '.auerstoff,
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Stickstoff und Wasserdampf über die temperaturkontrollierte, katalysatorbeschickte Renktionszone
geleitet. Als Hauptreaktionsprodukte werden Acrolein und/ oder Acrylsäure neben Formaldehyd, Acetaldehyd, Essigsäure,
Maleinsäure, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Polymerisaten des Acroleins und/oder der Acrylsäure erhalten. Dabei ist die Einhaltung
eines bestimmten Rest-Sauerstoffspiegels in den Reaktionsgasen zur Aufrechterhaltung der Katalysatoraktivität unerläßlich,
da im Falle eines Unterschusses an Sauerstoff nichtumgesetztes Propylen den Katalysator reduziert und seine Selektivität
herabsetzt.
Diese Forderung hat jedoch zur Folge, daß in den katalysatorfreien,
noch auf Reaktionstemperatür befindlichen Räumen zwischen
dem Ausgang der Reaktoren und" dem Eingang in die Kondensatoren
unerwünschte Nachreaktinnen von Sauerstoff mit den
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gebildeten Stoffen Acrolein und/oder Acrylsäure ablaufen, die zu einer erheblichen Ausbeuteminderung führen.
Der deutschen Patentschrift 1 242 2Oi>
ist zu entnehmen, daß sich eine Polymerisation des gebildeten Acroleinnin diesen
Räumen verhindern läßt, wenn man die Reaktionsgase nach Austritt aus dem Reaktor durch eine Schicht aus einem festen inerten
Material mit einer Oberfläche von mehr als 31,5 m /m , vor-
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zugsweise mehr als 195 m /m leitet. Wahlweise kann man dort das gasförmige Oxidationsprodukt bis auf etwa 240C über dem Taupunkt abkühlen und den vorgekühlten Produktsirom durch die Schicht aus dem Material mit großer Oberfläche leiten. Zu diesem Zweck wird eine Vorrichtung beschrieben, welche durch eine anschließend an die Reaktionszone angeordnete Schicht aus inerten Feststoffen, einen hinter dieser ochicht angeordneten Wärmeaustauscher und eine weitere, zwischen dem Wärmeaustauscher und dem Kondensator angeordnete Schicht aus inerten Feststoffen gekennzeichnet ist.
zugsweise mehr als 195 m /m leitet. Wahlweise kann man dort das gasförmige Oxidationsprodukt bis auf etwa 240C über dem Taupunkt abkühlen und den vorgekühlten Produktsirom durch die Schicht aus dem Material mit großer Oberfläche leiten. Zu diesem Zweck wird eine Vorrichtung beschrieben, welche durch eine anschließend an die Reaktionszone angeordnete Schicht aus inerten Feststoffen, einen hinter dieser ochicht angeordneten Wärmeaustauscher und eine weitere, zwischen dem Wärmeaustauscher und dem Kondensator angeordnete Schicht aus inerten Feststoffen gekennzeichnet ist.
Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, wie im übrigen auch die deutsche Offenlegungsschrift 1 910 795, Seite 1, letzter Absatz,
zu erkennen gibt, daß sich durch diese Maßnahme die homogene Gasphasenreaktion zwischen Acrolein und Sauerstoff unter
Verbrennung des Acroleins zu Kohlenoxiden ni ht vermeiden läßt (siehe nachfolgendes Vergleichsbeispiel h).
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 910 795 geht hervor,
daß man Nachreaktionen bei der katalytischen Oxidation von Propylen und Acrolein mit Luft bzw. Sauerstoff zu Acrolein bzw.
Acrylsäure durch das Eindüsen einer indifferenten, bei den auftretenden
Temperaturen verdampfenden Flüssigkeit In die aus dem Reaktor austretenden Reaktionsgase verhindern kann. Die Nachteile
dieses Verfahrens sind einmal die Vernichtung des Wärmeinhaltes
der Gase durch Verdampfen der eingedüsten Flüssigkeit, zum anderen, bei Verwendung von Wasser, der Anfall einer verdünnte-
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ren Acrylsäurelösung sowie bei Wahl einer anderen Flüssigkeit
zusätzliche- Trennaufgaben.
Die Erfindung·betrifft nunmehr ein Verfahren zur Vermeidung
von Nachreaktionen bei der in einer Reaktionszone' am Katalysatorfestbett bei 320 bis 45O0C durchgeführten Dampfphasenoxidation
von I'ropylen und/oder Acrolein mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Inertgasen in Gpgenwart von Wasserdanpf
zu Acrolein und/oder Acrylsäure, welches dadurch gekennzeichnet jst.daß maidas heiße Reaktionsgasgemisch am Ausgang
der Reaktionszone direkt in eine unmittelbar anstoßende Wärmeaustauschzone
leitet und dort mit V.'asser, dessen Temperatur mindestens 25°C oberhalb des Taupunktes des Reaktionsgasgemisches
liegt, auf Temperaturen zwischen 200 und 30O0C abkühlt
und in an sich bekannter Weise weiterbehandelt.
Die Wärmeaustauschzone wird bevorzugt mit Wasser von 90 bis
1500C gespeist. Man kann Druckwasser verwenden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens,welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Reaktionszone aus einem Rohrbündel besteht, dessen
einzelne, einen fest angeordneten Katalysator enthaltende, Rohre mit Hilfe zweier Abschlußlochplatten in einem zylindrischen
Gehäuse auf Abstand voneinander gehalten und von einer sie darin umgebenden Salzschmelze auf Reaktionstemperatur geheizt werden;
daß die VTrirmeaustauschzone aus einem identischen Rohrbündel mit einer gleichen Anzahl leerer, wasserumflossener Rohre
besteht; und daß die beiden Rohrbündel mit je einer Abschlußlochplatte stirnseitig so aufeinander geflanscht sind, daß die
Rohre der Reaktionszone direkt in die Rohre der Wärmeaustauschzone übergehen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Umsetzung des Propylens
und/oder Acroleins zu Acrolein und/oder /crylsäure unter
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Verwendung an sich bekannter oxidischer Katalysatoren, z.B. auf der Grundlage von Oxiden des Kaliums, Silbers, Nickels,
Cobalts, Eisens, Wismuts, Phosphors sowie Molybdäns. Dabei läuft die Oxidation von z.B. Propylen vorzugsweise im Molverhältnis
Propylen : Sauerstoff : Wasserdampf von 1 : (1 bis 2,5) : (0,5 bis 5) in an sich bekannter Weise auf Temperaturen
von 320 bis 45O0C in einem mit dem Katalysator beschick-^
ten, senkrecht angeordneten Rohrbündelreaktor ab. Die Rohre
werden zur Einstellung einer konstanten Reaktionstemperatur von einer Salzschmelze umspült. Erfindungsgemäß werden die
den Reaktor verlassenden Reaktionsgase ohne Übergang sofort in einen Wärmetauscher geleitet, dessen räumliche Aufteilung
des Rohrbündels identisch der Rohranordnung des Reaktors ist. Durch Beschickung des Wärmetauschers mit z.B. 90 bis 150 C
heißem Druckwasser als Kühlmedium werden die auf Reaktionstemperatur befindlichen Gase indirekt auf 200 bis 30O0C abgekühlt und die spezifische Wärme des Gases in Form von Dampf
gewonnen. Die Temperatur des verwendeten Druckwassers muß mindestens 250C über dem Taupunkt des Reaktionsgemisches liegen,
da andernfalls z.B. bei Einsatz von Wasser mit einer Temperatur von 20 bis 300C als Kühlflüssigkeit schon nach kurzer Zeit
ein erheblicher Polymerisatbelag an den Kühlflächen auftritt (siehe nachfolgendes Vergleichsbeispiel 3). Das auf 200 bis
30O0C abgekühlte Reaktionsgas wird anschließend entweder zur
weiteren Oxidation des Acroleins zu Acrylsäure einem zweiten Reaktor zugeführt oder zur Gewinnung der hauptsächlich aus
Acrolein bestehenden Reaktionsprodukte einer Wasserwäsche unterworfen,
woraufhin die erhaltenen Produkte in an sich bekannter Weise aufgearbeitet werden.
Eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sei nunmehr anhand einer Zeichnung näher erläutert, welche einen Längsschnitt durch einen Reaktor (Abriß) und den unmittelbar daran anschließenden Wärmeaustauscher zeigt· Der zylindrische
Reaktor 1 umfaßtein Rohrbündel, dessen einzelne
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RohiB 2 durch Distanzhalter 3 in gleichem Abstand voneinander
gehalten werden und an ihren unteren offenen Enden an die Innenseite
der Abschlußlochplatte 4 angeschweißt sind. Die lichte Weite (z.B. 25 ram) der Rohre (Außendurchmesser z.B. 33 mm)
entspricht dabei vollkommen dem Durchmesser (z.B. 25 mm) der einzelnen Löcher in der Abschlußlochplatte 4. Die Rohre 1 werden
von außen mit einer Salzschmelze beheizt, welche durch den Stutzen 5 in den zylindrischen Reaktor 1 eintritt. Jedes Rohr
ist mit Katalysator gefüllt, welcher jeweils auf einer Siebplatte 6 aufgeschüttet ist. Der obere, nicht gezeichnete Teil
des Reaktors (Reaktoreingang) ist ähnlich wie der untere, dargestellte
Teil ausgestaltet und weist einen Austrittsstutzen für die Salzschmelze auf.
Die untere Abschlußlochplatte 4 des Reaktors 1 ist auf die obere Abschlußlochplatte 7 des Wärmeaustauschers 8 so aufgeflanscht,
daß die gleichweiten Löcher beider Abschlußlpchplatten 4 und 7 direkt übereinander stehen. Der Wärmeaustauscher 8 enthält eine
gleiche Anzahl gleichweiter Rohre 9, die durch Distanzhalter 10 und 11 im gleichen Abstand voneinander"gehalten werden und an
ihren offenen Enden an die Innenseiten der oberen (7) und unteren (12) Abschlußlochplatten angeschweißt sind. Die Rohre 2 und
9 haben die gleiche lichte Weite und sind über die jeweiligen Löcher der Abschlußlochplatten 4 und 7 geradlinig miteinander
verbunden. Die Rohre 9 werden von außen von erhitztem Wasser umflossen, welches durch den Stutzen 13 in den zylindrischen
Wärmeaustauscher 8 eintritt und ihn als Dampf über den Stutzen 14 wieder verläßt. Die bis auf 200 bis 3000C abgekühlten Reaktionsgase
verlassen die Rohre 9 durch die untere Abschlußlochplatte 12.
Überraschenderweise ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei Verwendung von vorgeheiztem Wasser als Kühlmedium und
indirekter Kühlung der auf Reaktionstemperatur befindlichen Gase eine völligeVermeidung der homogenen Gasphasenreaktion
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von Acrolein und Sauerstoff wie auch der Polymerisation in den Leitungen hinter dem Reaktor, was beim alleinigen Durchleiten
der gasförmigen Reaktionsprodukte durch eine Schicht aus festem inertem Material mit bestimmter Oberfläche gemäß der
deutschen Patentschrift 1 242 205 nicht gewährleistet ist. Wie
schon oben ausgeführt wurde, kann gemäß dieser deutschen Patentschrift
1 242 205 zusätzlich auch ein Wärmeaustauscher zwischen die Schichten aus inertem Material eingeschoben werden,
doch wird der Wärmeaustauscher offenbar mit Kaltwasser gespeist, da die Reaktionsgase nicht nur auf 200 bis 3000C wie gemäß vorliegender
Erfindung, sondern bis auf etwa 240C oberhalb des Taupunktes
heruntergekühlt werden sollen. Die Taupunkte liegen je nach dem Wasserdampfgehalt (5 bis 40 VolumenSO im Reaktionsgasgemisch
im allgemeinen zwischen 35 und 60 C.
Gegenüber der direkten Kühlung der heißen Reaktionsgase durch Eindtisen von Wasser gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
1 910 795 bietet die erfindungsgemäße Arbeitsweise den Vorteil einer "usnutzung der Gaswärme unter Dampfgewinnung sowie die
Herstellung einer konzentrierteren Acrylsäurelösung.
Ein aus einem Rohrbündel von 30 Rohren mit einem Durchmesser von 25 mm je Rohr bestehender Festbettreaktor wird stündlich
mit einem Kreislauf gas der Zusammensetzung 9 Nm Propylen,
■X
TL
Tt
10 Nnr Sauerstoff, 10,5 Nnr Wasserdampf und 40,5 Nur Kohlendioxid
und Kohlenmonoxid beschickt. Der Reaktor ist mit einem an sich bekannten Katalysator auf der Basis der Oxide des Silbers,
Eisens, Wismuts, Phosphors und Molybdäns mit SiÜ2 als
Trägermaterial gefüllt. Die Reaktionszone steht im Wärmeaustausch
mit einer auf 3650C gehaltenen Salzschmelze. Durch die Oxidation des Propylene werden 3,5 Nm /h Acrolein im Reaktionsgemisch
gebildet. Das den Reaktor verlassende Gasgemisch, welches einen Taupunkt von 650C aufweist, wird ohne Übergang uns,,.......,.:
/ ' -7-
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mittelbar in einen Wärmeaustauscher überführt, der ebenfalls
aus einem Rohrbündel von 30 Rohren mit einem Durchmesser von 25 ram je Rohr besteht, wobei die räumliche Aufteilung der Rohre identisch der Rohranordnung des Reaktors ist. Der Wärmeaustauscher
wird mit Druckwasser von 1300C beschickt, welches
durch Kühlung der Reaktionsgase auf 2300C in Wasserdampf von
15 atu Druck umgewandelt wird. Die Reaktionsgace werden anschließend
entweder zur weiteren Oxidation des Acroleins zu Acrylsäure einem zweiten Reaktor zugeführt oder zur Gewinnung
der Reaktionsprodukte in der Absorptionskolonne mit Wasser gewaschen und durch anschließende Destillation gereinigt. Innerhalb
einer 5-monatigen Betriebsperiode wurde weder eine homogene Gasphasenreaktion zwischen Acrolein und Sauerstoff noch
eine Polymerisation im Bereich zwischen dem Ausgang des Reaktors
und dem Eingang des zweiten Reaktors bzw. der Absorptionskolonne beobachtet.
Es werden 45,5 % des im Kreislauf geführten Propylens umgesetzt.
Die Acrolein-Ausbeute beträgt 85,5 %, bezogen auf den Einsatz an stündlich frisch zugeführtem Propylen.
Ein aus einem Rohrbündel von 30 Rohren mit einem Durchmesser von 25 mm je Rohr bestehender Festbettreaktor wird stündlich
mit einem Kreislaufgas der Zusammensetzung 9 Um Propylen,
3 3 3. '
2 Nm Acrolein, 10 Nm Sauerstoff, 10,5 Nnr Wasserdampf und
38,5 Nm Kohlendioxid/Kohlenmonoxid beschickt, Der Reaktor ist mit einem an sich bekannten Katalysator auf der Basis der
Oxide des Silbers, Eisens, Wismuts, Phosphors und Molybdäns mit SiO2 als Trägermaterial gefüllt. Die Reaktionszone steht
im V.ärraeaustausch mit einer auf 3700C gehaltenen Salzschmelze.
Durch die Oxidation des Propylens werden 3,0 Nm /h Acrolein im
Reaktionsgemisch gebildet, so daß insgesamt 5 Nm /h Acrolein "im Reaktionsprodukt des 1. Reaktors enthalten sind. Das den '.
·-'■■■■ ■ ~8-
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Reaktor verlassende Gasgemisch, welches einen Taupunkt von 720C aufweist, wird ohne übergang unmittelbar in einen Wärmeaustauscher
überführt, der ebenfalls aus einem Rohrbündel von 30 Rohren mit einem Durchmesser von 25 mm je Rohr besteht, wobei
die räumliche Aufteilung der Rohre identisch der Rohranordnung des Reaktors ist. Der Wärmeaustauscher wird mit Druckwasser
von 130 C beschickt, welches durch Kühlung der Reaktionsgase auf 2300C in Wasserdampf von 15 atü Druck umgewandelt wird.
Die Reaktiorisgase werden anschließend zur weiteren Oxidation"des
Acroleins zu Acrylsäure einem 2. Reaktor zugeführt, der die gleiche Dimension wie der 1. Reaktor besitzt. Die Oxidation
des Acroleins erfolgt an einem an sich bekannten Katalysator auf der Basis der Oxide des Cobalts und Molybdäns. Die Reaktionszone
steht im Wärmeaustausch mit einer auf 385 C gehaltenen Salzschmelze. Durch die Oxidation des Acroleins entstehen
stündlich 2,5 Nm Acrylsäure. Das den 2. Reaktor verlassende Gasgemisch, welches einen Taupunkt von 640C aufweist,
wird ebenfalls ohne übergang unmittelbar in einen Wärmeaustauscher
mit einer dem Reaktor entsprechenden Rohraufteilung überführt. Der Wärmeaustauscher wird mit Druckwasser von 1300C
beschickt, welches durch Kühlung der Reaktionsgase auf 1500C
in Wasserdampf von 6 atü Druck umgewandelt wird. Die Gase werden anschließend in einer Absorptionskolonne mit Wasser gewaschen,
wodurch man eine 40 gewichts%ige Acrylsäure gewinnt. Nach Ausschleusung einer dem Verbrennungsanteil entsprechenden
Menge Kohlendioxid und Kohlenmonoxid als Abgas werden nicht-umgesetztes Propylen, Sauerstoff und Acrolein gemeinsam
mit Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Wasserdampf nach Zusatz von frischem Propylen und Sauerstoff dem 1. Reaktor wieder
zugeführt.
Bei jedem Durchgang werden von dem im Kreislauf geführten Propylen
41 % und von Acrolein 60 % umgesetzt. Die Acroleinausbeute
beträgt 81,3 %t bezogen auf den stündlichen Einsatz an Frischpropylen,
die Acrylsäureausbeute 83,3 %, bezogen auf umgesetztes
_9_ . ■
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!Acrolein, so daß sich eine Acrylsäureausbeute von 67,7 %,
bezogen auf den stündlichen Einsatz an Frischpropylen ergibt.
Innerhalb einer 4-monatigen Betriebsperiode wurden weder eine
homogene Gasphasenreaktion zwischen Acrolein und Sauerstoff noch eine Polymerisation im Bereich zwischen dem Ausgang des
1. Reaktors und dem Eingang des 2. Reaktors bzw. dem Ausgang des 2. Reaktors und der Absorptionskolonne beobachtet.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren. Lediglich der Wärmeaustauscher wird mit'Wasser von 200C als Kühlmedium betrieben,,
das dabei durch Kühlung der Reaktionsgase auf wiederum 2300C in Wasserdampf von 15 atü Druck umgewandelt wird. Im
,Gegensatz zum Beispiel der Erfindung wird bereits nach einer Woche Betriebszeit ein erheblicher Polymerisatbelag auf den
Kühlflächen des Wärmeaustauschers festgestellt.
Mit einem Propylen-umsatz von 43 % und einer Acroleinausbeute
von 84 %, bezogen auf eingesetztes Propylen, liegen diese Werte
in der Größenordnung des Beispiels 1, jedoch ist eine technisch einwandfreie Durchführung des Verfahrens infolge der Polymerisatbildung
bei Aufgabe von Wasser zum Wärmeaustauscher mit Temperaturen unterhalb des Taupunktes des Reaktionsgemisches
nicht gewährleistet.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren. Der Wärmeaustauscher
ist jedoch entfernt und der Raum zwischen dem Ausgang des Reaktors und dem Eingang in den zweiten Reaktor bzw. in die
Absorptionskolonne mit einem festen inerten Material (Kerami-
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mische Sättel) mit einer BET-Oberflache von 4i>0 m2/m5 gefüllt
worden. Trotz dieser Füllung laufen beim Hindurchleiten der Reaktionsgase durch diese Schicht an verschiedenen Stellen unerwünschte
Nachreaktionen unkontrollierbar ab, insbesondere
eine homogene üasphasenreaktion zwischen Acrolein und Sauerstoff unter Verbrennung des Acroleins zu Kohlenoxiden. Uo j;ehen
in diesem Bereich von den im Reaktor produzierten 3,y flm^/h
Acrolein nahezu 80 % durch unkatälytische Verbrennung verloren, so daß Acrolein lediglich noch in einer Ausbeute von 17 '/>, bezogen
auf das eingesetzte Propylen, erhalten wird.
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Claims (4)
- Patentansprüche:Verfahren zur Vermeidung von NacLresktionen bei der in einer Reaktionszone am Katalysatorfestbett bei· 320 bis 4i^0oC durchgeführten Dampfphäsenoxid.-itio'n von Propylen und/oder Acrolein mit Sauerstoff oder Sauerntoff enthaltenden lnertf/isen in Gegenwart von 'wasserdampf zu Acrolein und/oder Acrylsäure, dadurch gekennzeichnet, dai3 man das heiße Reaktionsgasgeminch am Ausgang der Reaktionszone direkt in eine unmittelbar anstoßende WSrmeaustauschzone leitet und dort mit '..'asser, dessen Temperatur mindestens 2^°C oberhalb des Taupunktes des Reaktionsgasgemisches liegt, auf Temperaturen zwischen 200 und 3000C abkühlt und in an sich bekannter V/eise weite behandelt.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
speist.man die '..ärmeaustauschzone mit Wasser von 90 bis 1500C - 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die V/ürmeaustauschzone mit Druckwasser speist.
- 4) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionszone aus einem Rohrbündel besteht, dessen einzelne, einen fest angeordneten Katalysator enthaltende, Rohre mit Hilfe zweier Abschlußlochplatten in einem zylindrischen Gehäuse auf Abstand voneinander gehaJten und von-einer sie darin umgebenden Salzschmelze r.uf Reaktionstemperatur geheizt werden; daß die V/ärmeaustauschzone aus einem identischen Rohrbündel mit einer, gleichen Anzahl leerer, wasserumflossener Rohre besteht; und daß die beiden Rohrbündel mit je einer Abschlußlochplatte stirnseitig-12-409807/110V ■ BAD ORIGINAL,so aufeinander geflanscht sind, daß die Rohre der Reaktionszone direkt in die Rohre der Wärmeaustauschzone übergehen.409807/110 1
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