DE22293C - Mefsapparat für Flüssigkeiten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

ALEXANDER TAVAN in NIMES. MePsapparat für Flüssigkeiten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. April 188a ab.

Die beiliegenden Zeichnungen stellen Mefsapparate zu verschiedenen Anwendungen dar, und veranschaulicht Fig. 1 die Ausstattung eines Schenktisches mit diesem Apparat für verschiedene Getränke, als da sind: Wein, Liqueur u. s. w., und zwar sind A die Gefäfse für die oben genannten Getränke. Die Gefäfse sind mit dem weiter unten näher beschriebenen Mechanismus versehen und können aus Glas oder Metall hergestellt sein. Die ersteren sind selbst graduirt, während letztere mit einer graduirten Glasröhre versehen sind, die die Bruchtheile des Mefsbehälters angiebt. Der Apparat, wie er für Ausschanktische benutzt wird, ist in Fig. 2 und 3 im Aufrifs und Grundrifs dargestellt. A ist die Einlafsöffnung, die zum Nachfüllen des oberen Behälters B dient. Dieser ist von dem unteren Mefsbehälter C durch eine horizontale Scheidewand getrennt; jedoch stehen beide durch die Oeffnung / mit einander in Verbindung.

E ist ein von Hand beweglicher Hebel, welcher mit einem Ende in ein gezahntes Zifferblatt F greift, welches durch die Sperrklinke G nach jeder Bewegung fixirt wird.

H sind zwei kleine Hebel, welche auf dem Flantsch der Röhre α des Ventils J aufruhen und ihren Drehpunkt in b haben. Die Ansatzstücke H¹ des Hebels E drücken beim Niederdrücken des letzteren, der anfänglich seinen Drehpunkt in c hat, den Hebel H, also auch das Ventil J nieder, so dafs letzteres abschliefst und die Communication zwischen dem Behälter B und dem Mefsbehälter C aufhebt. Drückt man noch weiter auf den Hebel E, der nun seinen . Unterstützungs- und Drehpunkt in den Enden !«der,Ansatzstücke H¹ hat, sp hebt sich der linke

Theil des Hebels E und mit ihm vermittelst der Stange K das Ventil L. Das Ventil L kann jedoch nicht eher geöffnet werden, bis dafs das Ventil J geschlossen ist, und kann so keine weitere Flüssigkeit in den Mefsraum eintreten. Der Riegel d, der bei erhobener Stellung des linken Theiles des Hebels E sich unter diesen vorschiebt, verhindert den Hebel E am Zurückbewegen. Um die frühere Lage des Hebels und also auch den früheren Stand des Mechanismus wieder herzustellen, wie er auf beiliegender Zeichnung dargestellt ist, mufs man den Riegel d zurückziehen, und wird nun der Hebel E durch die Feder N herabgezogen. Hierbei öffnet sich das Ventil/nicht eher, als bis das Ventil L geschlossen ist und sich der Mefsraum C von neuem füllt. Bei jedesmaligem Niederdrücken des Hebels E rückt das Zählrad F um eine Zahl vor.

Um das Ausfliefsen der Flüssigkeit aus dem Behälter C zu ermöglichen, ist aufsen an demselben eine Standröhre angebracht, in welcher ein Schwimmer U mit konischem Kopf auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmt. Dieser Schwimmer U wird beim Gefülltsein des Mefsbehälters C an einen Kautschukring e dicht angedrückt, verhindert so das Austreten der Flüssigkeit und vermittelt zu gleicher Zeit die Einwirkung des atmosphärischen Druckes auf die Flüssigkeit des Mefsbehälters C.

Fig. 4 und 5 stellen einen gröfseren Mefsapparat dar, wie er hauptsächlich für Brennereien zu verwerthen ist. Anstatt der Einlafsöffnung führt zu demselben eine Rohrleitung von dem Kessel, die an der Ausmündung mit einem Hahn versehen ist. '

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Der Mefsbehalter C ist hier durch eine verticale Wand in zwei gleiche Theile getheilt, von denen jeder mit dem oben beschriebenen Mechanismus versehen . ist.

Das Ventil JR, das sich zu gleicher Zeit öffnet und schliefst wie das Ventil Z, was durch die Stange Q und den Hebel E bewerkstelligt wird, läfst immer einen gewissen Theil des Behälters C in den Behälter O fliefsen, so dafs man am Abend in dem Behälter O eine proportion eile Mischung von allen durch den Apparat geflossenen Flüssigkeiten hat und man nur diese Mischung mit dem Alkoholometer zu messen braucht, um zu wissen, welchen mittleren Grad die durchgeflossenen Flüssigkeiten haben.

Der Abflufs aus dem Behälter O geschieht durch die Hähne S, während der Hauptabflufs durch den Hahn M stattfindet.

Um den Stand der Flüssigkeit in den Räumen C zu erkennen, sind aufsen an denselben graduirte Glasröhren angebracht, welche ganze Liter, '/₂ Liter und ^!/₄ Liter anzeigen. In diesen Glasröhren liegen Schwimmer U, welche sich, wenn der Apparat gefüllt ist, gegen den. Kautschukring e anpressen und zugleich den atmosphärischen Druck vermitteln, wie oben bereits beschrieben ist.

Die Stangen V, die an ihren Enden mit Gewinden und Muttern versehen sind, dienen zur Horizontalstellung des Apparates.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mefsapparat, bestehend aus dem Behälter B, dem Mefsbehälter C, dem grofsen Hebel E in Verbindung mit dem gezahnten Zifferblatt F mit Sperrklinke G, dem kleinen Hebel H, der Stange K, den Federn N und den Ventilen J und L, wobei keines von beiden geöffnet werden kann, bevor das andere geschlossen ist.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.