DE219757C - - Google Patents

Info

Publication number
DE219757C
DE219757C DENDAT219757D DE219757DA DE219757C DE 219757 C DE219757 C DE 219757C DE NDAT219757 D DENDAT219757 D DE NDAT219757D DE 219757D A DE219757D A DE 219757DA DE 219757 C DE219757 C DE 219757C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alizarin
solution
alkali
sodium
salts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT219757D
Other languages
English (en)
Publication of DE219757C publication Critical patent/DE219757C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/36General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using mordant dyes ; using metallisable dyes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 219757 KLASSE 8 m. GRUPPE
in GRÜNAU B.BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. März 1907 ab.
Bei Versuchen, Alizarinnatrium durch Kohlenoxyd in Alizarin und ameisensaures Natrium überzuführen, wurde die Beobachtung gemacht, daß diese Reaktion praktisch nicht zu Ende zu führen ist. Man erhält zum Schluß eine sehr schwach alkalisch reagierende, Kohlenoxyd äußerst langsam absorbierende Flüssigkeit, welche neben ameisensaurem Natrium Alizarinnatrium und Alizarin in Lösung enthält. Diese Lösung kann man zur Trockne verdampfen, ohne daß sich freies Alizarin abscheidet. Durch Zufügen von Wasser ist die Trockensubstanz wieder in Lösung zu bringen. Die Alkalinität der Lösung ist sehr gering; Versuche zeigten, daß sich gebeizte Baumwolle mit der Lösung färben läßt. Damit war ein neues, in Wasser lösliches, Baumwolle in gleicher Weise wie das pastenförmige Alizarin des Handels färbendes hochprozentiges Alizarinpräparat gefunden.
Weitere Versuche ergaben nun, daß man Alizarin auch durch die dem Mononatriumsalze entsprechende Menge Natronlauge in Lösung bringen und mit dieser Lösung gleich wie mit dem pastenförmigen Alizarin gebeizte Baumwolle färben kann. Diese Färbungen gaben eine blaustichigere Nuance als die bei Verwendung der gleichen Alizarinmarke ohne Zusatz von Natronlauge zu erzielende. Dagegen erhält man, wie weitere Versuche zeigten, durch Zusatz der der Natronlauge äquivalenten Menge Natriumformiat sattere Färbungen. Das Natriumformiat kann man auch durch Natriumacetat oder die Natriumsalze der Weinsäure, Milchsäure usw., ebenso aber auch durch die Natriumsalze schwacher anorganischer Säuren, wie Borsäure, ersetzen.
Ein in Wasser lösliches Mononatriumsalz des Alizarins ist demnach durch Zufügen der diesem Salz des Alizarins entsprechenden Menge Natron- oder Kalilauge zu erhalten und durch Eindampfen zur Trockne in oder ohne Gegenwart von Alkalisalzen organischer Säuren oder schwacher anorganischer Säuren in ein hochprozentiges, trocknes Alizarinpräparat überzuführen. Hierbei sind die mit Natrium- bzw. Kaliumsalzen versetzten Alizarinpräparate den reinen Mononatrium- bzw. Monokaliumalizarinen in Löslichkeit und Färbevermögen überlegen.
Man kann zunächst auch das Dinatriumsalz des Alizarins herstellen und durch Säure wieder bis zum Mononatriumsalz bzw. z. B. mit Ameisensäure noch etwas über das Mononatriumsalz hinaus abstumpfen. Derart hergestellte Präparate lösen sich besonders leicht.
Wie mit dem Alizarin kann auch mit dem Purpurin und Isopurpurin verfahren werden.
Der technische Fortschritt, welchen diese Präparate gegenüber den handelsüblichen trockenen Präparaten zeigen, beruht neben anderm auch auf der hohen Alizarinkonzentration (über 70 Prozent Alizarin), welche bedeutende Transportvorteile mit sich bringt.
Weitere wesentliche Vorteile werden bei der Verwendung dieser Präparate in der Druckerei
erzielt durch besseres Durchdrucken und dadurch bedingte Erzielung echterer Drucke und durch Vermeidung des lästigen Verschmierens der Druckwalzen.-
An Orten, an denen die mit dem pastenförmigen Alizarin verbundenen hohen Transportkosten gegenüber den Herstellungskosten des trockenen Alizarins nicht ins Gewicht fallen, wird man voraussichtlich mit einer auf
ίο die oben beschriebene Weise hergestellten Alizarinlösung billiger und bezüglich des Färbeeffektes ebenso vorteilhaft wie mit dem trockenen Alizarinpräparat arbeiten. Gegenüber dem pastenförmigen Alizarin aber hat der Färber den großen technischen Vorteil, mit der Alizarinlösung im Apparat färben zu können.
Nach Meyer - J acobsen (Lehrbuch der organischen Chemie 2, 2, 1903, S. 555) entstehen saure Alizarinsalze
C14 HR O2 · (O H) ■ (O Me)
durch Kochen der alkoholischen Lösungen des Alizarins mit Alkaliacetaten und Umsetzung der erhaltenen primären Alkalisalze mit Metallsalzen. Diese Alizarinsalze sind (Beil- ■ stein, Organ. Chemie, 3. Auflage, Ergänzungsband III, S. 302) in Wasser erst bei Siedetemperatur löslich, während die nach vorliegendem Verfahren hergestellten primären Alizarinsalze sich bereits in kaltem Wasser lösen und auch beim Erkalten ihrer unter Erhitzen hergestellten Lösung kein Salz ausscheiden. In der Patentschrift 86142 wird ein Färbeverfahren beschrieben, nach welchem gebeizte Fasern in Lösung des Alizarins in A kalien u. dgl. angefärbt werden; dieses Verfahren arbeitet entweder mit überschüssigem· Alizarin, das später entfernt werden muß, oder aber mit überschüssigem Alkali, das durch Neutralisieren zu beseitigen ist. Das freie Alkali wirkt auf die Beize zerstörend ein, wodurch die gleichmäßige Bildung eines guten Farblackes verhindert wird. Auch die im Verfahren der Patentschrift 54057 benutzten Lösungen enthalten zu viel freies Alkali, um ein Beizen der Ware vor dem Färben in üblicher Weise zu gestatten. Die Patentschrift 3628g betrifft das Trocknen einer Alizarinpaste, wobei die dem Alizarin anhaftende Säure durch Ätznatron weggenommen und letzteres sodann durch Essigsäure neutralisiert wird. Die Bildung des primären Alizarinnatriums findet hierbei nicht statt, auch ist das getrocknete Präparat nicht in Wasser löslich. In der britischen Patentschrift 20010/1891 wird ein Alizarinborat beschrieben, zu dessen Herstellung ein großer Überschuß an alkalischem Borax verwendet wird; dies hat den gleichen Übelstand, wie ihn ein Überschuß an Alkalien stets zeitigt. Auch ist dieses Alizarinborat rotbraun und löst sich mit brauner und orangener Farbe, während das nach vorliegendem Verfahren erhaltene primäre Alizarinnatrium blauviolett ist und sich mit dunkelblau rotstichiger Farbe löst. Bei Benutzung des bekannten Alizarinborats wird ungeheizte Baumwolle mit dem Farbstoff behandelt, worauf man die Beize folgen läßt, während die neuen Präparate gebeizte Baumwolle direkt färben.

Claims (1)

  1. 70 Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Färbebädern bzw. trockener, in Wasser löslicher hochprozentiger Alizarinpräparate für Färbereizwecke, dadurch gekennzeichnet, daß · Alizarin, Purpurin oder Isopurpurin durch eine höchstens dem Monoalkalisalz dieser. Verbindungen entsprechende Menge Alkalilauge in Lösung, gebracht und der Lösung gegebenenfalls Alkalisalze organischer oder anorganischer schwacher Säuren in einer dem Alkali ungefähr äquivalenten Menge zugesetzt werden, wonach bei der Herstellung trockener Präparate zur Trockne eingedampft wird.
DENDAT219757D Active DE219757C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE219757C true DE219757C (de)

Family

ID=480867

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT219757D Active DE219757C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE219757C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2919880A1 (fr) * 2007-08-09 2009-02-13 Accord Majeur Soc Par Actions Procede de teinture a l'aide d'un colorant naturel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2919880A1 (fr) * 2007-08-09 2009-02-13 Accord Majeur Soc Par Actions Procede de teinture a l'aide d'un colorant naturel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE620462C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Triarylmethanreihe
DE219757C (de)
DE566102C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE677662C (de) Verfahren zur Herstellung von o-Oxyazofarbstoffen
DE402643C (de) Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen
DE535249C (de) Verfahren zur Herstellung von echten Faerbungen und Drucken mit Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen auf Baumwolle
DE294447C (de)
DE848794C (de) Verfahren zum AEtzen von kupferhaltigen Faerbungen von direktziehenden Azofarbstoffen
DE15915C (de) Darstellung blauer und violetter Farbstoffe
DE209850C (de)
DE103575C (de)
DE594721C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten der Anthrachinonreihe
DE897992C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Leukoverbindungen von Kuepenfarbstoffen
DE525302C (de) Verfahren zur Erzeugung von echten Faerbungen und Drucken mit Estersalzen von Kuepenfarbstoffen
DE949942C (de) Verfahren zur Herstellung eines fein vertrilten Kuepenfarbstoffes
DE200682C (de)
DE181987C (de)
DE616388C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
AT45194B (de) Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, für Färbereizwecke geeigneter Alizarinpräparate, sowie von wässerigen Lösungen derselben.
DE173332C (de)
DE300094C (de)
DE114265C (de)
DE633522C (de) Verfahren zur Darstellung von indigoiden Kuepenfarbstoffen
DE654516C (de) Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Triarylmethanfarbstoffe
DE79680C (de)