DE217730C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVl 217730 -KLASSE 21 α. GRUPPE

in HANNOVER.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Schaltung für mehrere an eine gemeinsame Leitung zu schaltende Fernsprechapparate, welche die gleichzeitige Benutzung der Amtsleitung durch mehr als eine Fernsprechstelle verhindert.

Bei den bisher bekannt gewordenen Schaltungen, welche den gleichen Zwecken dienen, wird beim Einschalten einer einzelnen Sprechstelle die Verriegelung aller übrigen Sprechstellen einmal in der Weise bewirkt, daß gleichzeitig in allen Sprechstellen Relais erregt werden, welche während der Dauer des Gespräches eine Leitungsunterbrechung hervorrufen; die anrufende Sprechstelle hat dabei durch Abnehmen des Hörers oder auf irgendeine andere Weise für sich die Verriegelung unmöglich gemacht. Bei dieser Schaltung war jedoch der Ubelstand, daß für jede Sprechstelle während der ganzen Dauer des Gespräches je ein Relais unter Strom gehalten werden mußte und die für diesen Zweck vorgesehenen Batterien daher verhältnismäßig groß zu wählen waren.

Auch sind Schaltungen bekannt, bei welchen vom Amt aus an die für mehrere Sprechstellen gemeinsam zu benutzenden Leitungen Batteriestrom gelegt ist. Schaltet sich nun irgendeine einzelne Station an die Sprechleitungen, so bewirkt dieselbe selbsttätig das Schließen des Amtsstromes; auf dem Amt erscheint das Anruf signal, und gleichzeitig schaltet ein miterregtes Relais den Batteriestrom von der Amtsleitung ab. Da nun zum Einschalten der einzelnen Stationen an die gemeinschaftliehe Leitung die elektromagnetisch erfolgende Entriegelung der Sprech- und Hörvorrichtungen erforderlich ist, kann sich bei stromloser Sprechleitung keine weitere Sprechstelle mitanschalten; doch ist zur Ermöglichung dieser Schaltungsanordnung eine besondere Schaltung der Anruf organe für Nebenstellenleitungen auf dem Amt erforderlich.

Nach der vorliegenden Schaltung besitzt gleichfalls jede Sprechstelle ein Einschaltrelais, bei dessen Erregung der zugehörige Fernsprechapparat an die gemeinsame Sprechleitung angeschaltet wird, aber das Einschaltrelais sich von der gemeinsamen besonderen Batterieleitung ab- und gleichzeitig mit einem besonderen Gruppenrelais in einen neuen Stromkreis schaltet, wodurch der zur Erregung der übrigen Einschaltrelais erforderliche Strom abgeschaltet wird. Es stehen also gleichzeitig immer nur zwei Relais unter Strom und ist auf dem Amt keine besondere, von der normalen abweichende Schaltung erforderlich, da der zur Erregung der Einschalt- und des Gruppenrelais erforderliche Strom nicht die Amtsleitung durchfließt.

Wie aus der Zeichnung hervorgeht, liegen die Fernsprechapparate I, II, III im Ruhezustande von Tasten T in Verbindung mit zu einem Linienwählernetz o. dgl. führenden, mit Pfeilspitzen bezeichneten Leitungen und werden durch Drücken der Tasten T mit Kontaktfedern ι und 2 von Einschalterelais A₁, R₂, R₃ verbunden. Neben jedem Fernsprech-

apparat befindet sich ein Kontakt K, welcher in mechanischem Zusammenhang mit der Taste T steht. Wird also die Taste T gedrückt, so werden auch die Federn des Kontaktes K geschlossen, und es wird für das betreffende Einschalterelais, beispielsweiseR₂, der Strom einer Batterie B auf folgendem Wege geschlossen: Pluspol der Batterie B, Leitungen 3, 4, Kontakt if, Leitung 5, Relais Ji₂, Kontaktfedern 6, 7, Leitung 8, Kontaktfedern 9,10 und Leitung 11 zum .Minuspol der Batterie. Demzufolge zieht das Relais R₂ seinen Anker an und steuert seinen Kontaktfedersatz um; hierbei wird zunächst über Kontaktfedern 12 und 13 die Amtsleitung a-b mit der Sprechstelle II verbunden, so daß das Gespräch beginnen kann. Andererseits gelangt nunmehr eine Kontaktfeder 14 mit der Kontaktfeder 6 in Berührung, so daß der vorbeschriebene Stromkreis nunmehr von Feder 6 zur Feder 14 über Leitung 15 und ein Gruppenrelais GR zum negativen Pol der Batterie B führt. Das Gruppenrelais GR zieht seinen Anker an, steuert seine Kontakte um, schließt über den Kontakt der Federn 10, 16 den Stromkreis für Sperrsignale Sf (als optisches Zeichen, daß die Amtsleitung a-b besetzt ist) und unterbricht also den Kontakt der Federn 9 und 10, so daß der erstbeschriebene Stromweg zur Erregung eines Einschalterelais R₁, R₃ nicht mehr zustande kommen kann, und daher während der Dauer des Gespräches weder die Sprechstelle I noch III sich an die Amtsleitung a-b schalten kann.

Wird beim Schluß des Gespräches seitens der Stelle II der Kontakt K von Hand oder selbsttätig unterbrochen, so verliert das Re- · lais R₂ seinen Strom, das Gruppenrelais G R wird stromlos, die Kontakte steuern zurück, und der Ruhezustand der Schaltung ist wiederhergestellt. ,

In der Zeichnung ist der Wecker W der Amtsleitung a-b noch mit einem vorgeschalteten Kondensator C versehen, und es läßt sich erkennen, daß beim Umsteuern der Kontakte des Gruppenrelais GR, d.h. beim Beginn des Gespräches, der Kondensator aus der Leitung und dafür eine Drosselspule D zur Unterdrückung des Schlußzeichens auf dem Amt (falls das Amt mit selbsttätigem Schlußzeichen arbeitet) in die Leitung a-b geschaltet wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schaltung für mehrere an eine gemeinsame Leitung zu schaltende Fernsprechapparate, bei welcher für jede Sprechstelle (I, II, III) ein den Fernsprechapparat an die gemeinsame Leitung schaltendes Einschalterelais und für sämtliche Sprechstellen gemeinsam ein das Ansprechen der übrigen Einschalterelais verhinderndes Gruppenrelais vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einschalterelais (z. B. R₂) beim Ansprechen sich von der gemeinsamen Batterieleitung (8) abschaltet und in einen neuen, erst jetzt das Gruppenrelais (G R) enthaltenden Stromkreis einschaltet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.