DE214826C

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Info

Publication number: DE214826C
Application number: DENDAT214826D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE AQa. GRUPPE

Firma L. SCHULER in GÖPPINGEN.

Ausrückbarer Mitnehmer an Drehbänken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. August 1908 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein ausrückbarer Mitnehmer an Drehbankspindelstöcken. Derselbe hat den Zweck, das zwischen den Spitzen eingespannte Werkstück, auf welchem das Drehherz befestigt ist, mitzunehmen oder freizugeben, so daß das Arbeitsstück ausgewechselt werden kann, ohne das Deckenvorgelege auszurücken. Der ausrückbare Mitnehmer, zeichnet sich dadurch aus,

ίο daß auf der Drehbankspindel eine Scheibe befestigt ist, auf deren Nabe eine zweite Scheibe mittels eines Gabelhebels verschiebbar ist. Die zweite Scheibe besitzt einen oder mehrere Zapfen, welche in entsprechenden Ausnehmungen der ersten Scheibe verschoben werden können, so daß sie in vorgeschobener Stellung das Drehherz fassen. Ein von dem .Gabelhebel aus beeinflußter Winkelhebel wirkt gleichzeitig auf eine mit der zum Transport des Supportes dienenden Welle kuppelbare verschiebbare Schaftwelle der Drehbank derart, daß die Schaftwelle mit dem Ein- bzw. Ausrücken des Mitnehmers ebenfalls ein- bzw. ausgerückt wird, so daß auch das Werkzeug stillsteht, wenn die Mitnehmerscheibe ausgerückt ist.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Vorrichtung durch die Fig. 1 bis 4 dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt,
- Fig. 3 eine Seitenansicht des Mitnehmers in ausgerückter Stellung, .

Fig. 4 eine Seitenansicht des Mitnehmers in eingerückter Stellung.

Auf der Nabe α der auf der Drehspindel r befestigten Scheibe c ist die Mitnehmerscheibe d achsial verschiebbar mittels des an dem Spindelstock b gelagerten Gabelhebels e. Die Scheibe d ist mit einem oder mehreren Zapfen/ ausgerüstet, . welche in entsprechenden Ausnehmungen g der Scheibe c geführt sind und in vorgeschobener' Stellung dem auf dem Werkstück h befestigten Drehherz *' als Anschläge dienen, so daß das zwischen den Spitzen der Drehbank gelagerte Werkstück bei der Umdrehung der Drehbankspindel mitgenommen wird. Gleichzeitig wird aber auch beim Einrücken des Mitnehmers d eine Schaftwelle k eingerückt, d. h. die am Ende der unter der Einwirkung einer Spiralfeder I stehenden Schaftwelle k sitzenden Kupplungshälfte m kommt _;mit der mit der ständig umlaufenden, zum Drehen der Schaftwelle k dienenden Antriebswelle η fest verbundenen Kupplungshälfte 0 in Eingriff, indem der seitlich an dem. Gabelhebel e sitzende Zapfen p den am Spindelstock b drehbar gelagerten Winkelhebel q freigibt, dessen einer Arm von der Schaftwelle k aus beeinflußt wird. Soll die Mitnehmerscheibe d' das Drehherz i freigeben, so wird der Gabelhebel e nach rückwärts umgelegt, wodurch die Scheibe d zurückgeschoben wird. Gleichzeitig gleitet der seitlich an dem Gabelhebel e sitzende Zapfen p an der schrägen Fläche des oberen Armes des Winkelhebels q nach oben und drückt denselben nieder, so daß der untere Arm des Winkelhebels nach hinten geht und dabei die Schaftwelle k entgegen der Wirkung der Schraubenfeder I zu-

rückschiebt, wobei die beiden Kupplungshälften m und ο außer Eingriff kommen, die Schaftwelle somit außer Verbindung mit der Antriebswelle η kommt, so daß der Support bei ausgerückter Mitnehmerscheibe stillsteht. Die Bewegung des Supports wird hierbei von der Welle k aus bewirkt, und zwar z. B. dadurch, daß eine auf der Schaftwelle k längsverschiebbare Schnecke in ein am Support

ίο gelagertes Schneckenrad eingreift, auf dessen Welle ein Stirnrad befestigt ist, das mit der an dem Drehbankbett vorgesehenen Zahnstange kämmt.

In eingerücktem Zustand wird sowohl die Schaftwelle k mit der Antriebswelle η als auch die Mitnehmerscheibe d mit dem Drehherz i durch die Einwirkung der Spiralfeder Z in Eingriffstellung gehalten. · ■

Durch das in die Nabe der Scheibe c eingeschnittene Innengewinde wird es möglich, die Mitnehmervorrichtung bei denjenigen Drehbänken zu verwenden, deren Spindel an ihrem freien Ende mit Schraubengewinde zum Befestigen von Aufspannvorrichtungen u. dgl. versehen ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ausrückbarer Mitnehmer an Drehbänken, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Anschlagzapfen (f) versehene Mitnehmerscheibe (d) mit Hilfe eines Gabelhebels (e) achsial verschoben werden kann, durch dessen Bewegung gleichzeitig mittels eines Winkelhebels (q) eine den Transport des Supports bewirkende verschiebbare Schaftwelle (k) mit ihrer Antriebswelle (n) gekuppelt oder von dieser entkuppelt wird.
2. Ausrückbarer Mitnehmer an. Drehbänken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerscheibe (d) auf der Nabe (a) einer auf die Drehbankspindel (r) aufgeschraubten Scheibe (c) achsial verschiebbar ist, die mit Ausnehmungen (g) versehen ist, in welchen die an der Mitnehmerscheibe (d) vorgesehenen Anschlagzapfen (f) geführt sind.
3. Ausrückbarer Mitnehmer an Drehbänken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an dem Gabelhebel (e) ein Zapfen (p) sitzt, der bei der Bewegung des Gabelhebels (e) auf den oberen Arm des am Spindelstock (b) gelagerten Winkelhebels . (q) einwirkt, dessen unterer Arm gegen den Bund der an dem einen Ende durch Feder (I) abgestützten Schaftwelle (k) sich legt, die am anderen. Ende durch eine Kupplung mit ihrer ständig umlaufenden Antriebswelle (n) verbunden werden kann, so daß beim Einrücken der Mitnehmerscheibe (d) der Winkelhebel (q) freigegeben wird und dadurch infolge des Druckes der Feder (I) die an der Schaftwelle (k) sitzende Kupplungshälfte (m) mit der an der Antriebswelle (n) sitzenden Kupplungshälfte (0) in Eingriff kommt, während beim Ausrücken der Mitnehmerscheibe (d) der von dem Gabelhebel (e) zurückbewegte Winkelhebel (q) die Schaftwelle (k) entgegen dem Druck der Feder (I) außer Eingriff mit der Welle (n) bringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der reichsdruCkerei.