DE214783C - - Google Patents

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DE214783C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C41/00Preparation of ethers; Preparation of compounds having groups, groups or groups
    • C07C41/01Preparation of ethers
    • C07C41/09Preparation of ethers by dehydration of compounds containing hydroxy groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

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an
3
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-"Λ» 214783 KLASSE \2q. GRUPPE
Dr. A. GERBER in BONN a. Rh.
Bei der synthetischen Darstellung der Alkyläther von Phenolen oder verwandter hydroxylierter Verbindungen gelangen neben den alten längst bekannten Methoden:
i. Erhitzen von Alkylhalogeniden mit den Alkälisalzen der Phenole in geeigneten Lösungsmitteln, .
2. Erhitzen von alkylschwefelsauren Salzen mit den Alkalisalzen der Phenole in ge-. eigneten Lösungsmitteln,
folgende neuere Verfahren, welche besonders zur Alkylierung von Morphin, d. h. Überführung desselben in Methylmorphin (Codein) und Äthylmorphin dienen zur Verwendung, und zwar:
1. Alkylierung von Morphin mit Hilfe von Diazomethan nach Patent 92789, Kl. 12,
2. Alkylierung von Morphin mit Hilfe von Nitrosomethylurethan nach Patent 95644, Kl. 12,
3. Alkylierung von Morphin mit Hilfe der neutralen Schwefelsäureester nach Patent 102634, Kl. 12,
4. Alkylierung von Morphin mit Hilfe der neutralen Phosphorsäureester nach Patent 107225, Kl. 12,
5. Alkylierung von Morphin mit Hilfe der neutralen Ester der Salpetersäure nach Patent 108075, Kl. 12,
6. Alkylierung von Morphin mit Hilfe von aromatischen Sulfosäureestern nach Patent 131980, Kl. 12 p.
Endlich ist aus der Patentschrift 189843,
Kl. 12 q, ein Darfahren zur Herstllung von Alkyläthern der aromatischen Reihe bekannt, welches darin besteht, daß man auf Körper, welche eine oder mehrere Phenolhydroxylgruppen enthalten, Nitrosomono- oder -dialkylharnstoffe in Gegenwart von Alkali- oder Erdalkalihydroxyden, Ammoniak oder organischen Basen einwirken läßt.
Andere Alkylierungsverfahren, wenigstens solche, die bei einer technischen Würdigung in Betracht kommen, sind nicht bekannt geworden.
Es wurde nun gefunden, daß sich die Alkylierung von Phenolen und anderen im aromatischen Kern hydroxylierten Verbindungen, z. B. von Morphin, vorteilhaft mit Hilfe der neutralen Ester der schwefligen Säure bewirken läßt.
Dieses Ergebnis war keineswegs vorauszusehen, wie sich aus der Betrachtung der Literatur der neutralen schwefligsauren Ester ohne weiteres ergibt.
Die neutralen Ester der schwefligen Säure sind ätherisch - pfeffermünzähnlich riechende Flüssigkeiten, welche bei verhältnismäßig guter Ausbeute entweder durch Einwirkung von Chlorschwefel auf die entsprechenden absoluten Alkohole (s. Annalen der Chemie 110 [1859], S. 219 und 221 ff, nach Carius, Annalen der Chemie 143 [1867], S. 74, nach Warlitz) oder durch Einwirkung der neuerdings technisch leicht zugänglich gewordenen Thionylchlorids auf die entsprechenden absoluten Alkohole dargestellt werden können.
Dimethylsulfat Kp. 121, 50 C, Diäthylsulfit Kp. i6i, 30C.
Über die Einwirkung von Alkalien, d. h. die Verseifung dieser Schwefligsäureester liegen die widersprechendsten Angaben vor. Warlitz
(Annalen der Chemie 143 [1867], 75) behandelt die neutralen Schwefligsäurealkylester mit wässeriger Kalilauge in der Kälte und will dabei neben viel schwefligsaurem Kali geringe Mengen ätherschwefligsaures Kali erhalten haben.
Rosenheim und Liebknecht (Ber. der deutschen ehem. Ges., Jahrg. 31 [1898], S. 406) haben die Verseifungsversuche von Warlitz mit kalter Kalilauge wiederholt und sind zu gänzlich anderen Ergebnissen gelangt. Ihre Untersuchung ergab, daß sich Diäthylsulfit überaus schwer verseifen läßt; nach mehrtägigem Schütteln in der Schüttelmaschine war keinerlei Abnahme des Esters zu bemerken und erst nach sechswöchentlichem Stehen unter Luftabschluß war nennenswerte Verän-. derung eingetreten. Die Aufarbeitung der Versuchsmasse ergab, daß ziemliche Mengen Kaliumsulfit entstanden waren; ferner ließ sich in reichlicher Menge ein schön kristallisierter Körper erhalten, welchen die Autoren durch zahlreiche Reaktionen und Analysenbelege als äthylsulfonsaures Salz identifizieren konnten,
d. h. die Verseifung der neutralen Ester der schwefligen Säure mit wässeriger Kalilauge in der Kälte ist eine überaus langsame; sie ist ferner nicht nur unvollkommen, sondern es findet gleichzeitig noch Umlagerung in alkylsulfonsaures Salz statt, und es gelingt nach obigen Autoren daher nicht, Diäthylsulfit leicht und glatt selbst bei Siedehitze und in Gegenwart von Alkali zu verseifen. Es schienen daher die neutralen Ester der schwefligen Säure zur Alkylierung nicht geeignet.
Ganz anders dagegen, und zwar schnell und glatt, erfolgt die Verseifung, wenn sie in absolut alkoholischer Lösung oder Suspension unter Zusatz der theoretisch nötigen Menge Alkali oder eines geringen Alkaliüberschusses in der Wärme bewirkt wird, und zwar läßt sich die Verseifungsmöglichkeit an der Hand der Alkylierungsfähigkeit von Phenolen ermitteln Es zeigte sich, daß sich die neu-· tralen Schwefligsäureester, wie Dimethylsulfat, Diäthylsulfit, unter den angegebenen Bedingungen, durchaus vorteilhaft zur Alkylierung von Phenolen verwenden lassen.
Die Ausführung des Verfahrens ist folgende:
Molekulare Mengen der neutralen Schwefligsäureester werden in absolut alkoholischer Lösung mit molekularen Mengen der Alkali- oder Erdalkalisalze von Phenolen oder verwandten Verbindungen, wie z. B. Morphin, erwärmt; die nach einigem Erwärmen eintretende Alkylierung ist nach wenigen Stunden beendet; sie geht auch bei Morphin ohne Dunkelfärbung vor sich. In der Reaktionsmasse scheidet sich schon nach kurzem Erwärmen ein weißer schleimiger Niederschlag ab, der mit den alkylschwefligsauren Salzen von Rosenheim und Liebknecht (Ber. 31 [1898], S.408) identisch sein dürfte.
Beispiel I.
10,8 g reines o-Kresol (1 Mol.) werden mit 50 g absolutem Methylalkohol versetzt und in der Mischung 2,5 g Natrium (etwa ι Mol.) aufgelöst; nun werden 11 g Dimethylsulfit (1 Mol.) zugegeben und einige Stunden auf dem Wasserbade gelinde erwärmt. Bei üblicher Aufarbeitung der Reaktionsmasse wird der o-Kresolmethyläther (vergl. Ann. 243 [i888], S. 37, Amer. Chem. Journal 19 [1897], S. 567) in nahezu theoretischer Ausbeute erhalten.
Beispiel II.
ι Mol. 14,25 g Morphin werden in 50 g Methylalkohol unter Zusatz von 1,5 Mol. 1,7 g Natrium aufgelöst und versetzt mit ι Mol. 5,5 g Dimethylsulfit.
Man erwärmt einige Stunden gelinde auf dem WTasserbade und arbeitet in bekannter Weise das gebildete Codein auf. Das nicht alkylierte Morphin wird in tadelloser Beschaffenheit wieder zurückgewonnen.
An Stelle von Phenol, o-Kresol, Morphin lassen sich andere Phenole oder phenolhydroxylhaltige aromatische Verbindungen verwenden. Ebenso läßt sich der Schwefligsäuredimethylester durch seine Homologen wie den Schwefligsäurediäthylester ersetzen, wobei die Reaktion analog verläuft.
Als Lösungsmittel können alle organischen Verbindungen angewendet werden, welche Erdalkalien bzw. Alkalien zu lösen vermögen. An Stelle des Methylalkohols kann man z. B. Äthylalkohol oder ein anderes Lösungsmittel benützen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Alkyläthern der aromatischen Reihe, darin bestehend, daß man auf die Alkali- oder Erdalkalisalze von Phenolhydroxylgruppen enthaltenden Körpern neutrale Alkylester der schwefligen Säure in Gegenwart organischer Lösungsmittel, zweckmäßig aliphatischer Alkohole, einwirken läßt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2490842A (en) * 1947-01-27 1949-12-13 Du Pont Anisole manufacture
DE1285155B (de) * 1964-09-19 1968-12-12 Vaillant Joh Kg Heizeinrichtung fuer einen gasbeheizten Durchlauferhitzer

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US2490842A (en) * 1947-01-27 1949-12-13 Du Pont Anisole manufacture
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