DE130119C - - Google Patents

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DE130119C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C313/00Sulfinic acids; Sulfenic acids; Halides, esters or anhydrides thereof; Amides of sulfinic or sulfenic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfinic or sulfenic groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C313/02Sulfinic acids; Derivatives thereof
    • C07C313/04Sulfinic acids; Esters thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Aromatische Sulfinsäuren werden bekanntlich aus primären aromatischen Aminen in der Weise dargestellt, dafs man die aromatischen Amine in schwefelsaurer Lösung diazotirt und die saure Diazolösung bei Anwesenheit von schwefliger Säure mit Kupferoxydul oder mit Kupferpulver zersetzt.
L. Landsberg war der erste, der Diazobenzolsulfat auf Cuprohydroxyd und schweflige Säure einwirken liefs (Ber. d. D. ehem. Ges. XXIII, 1454); nur hat Landsberg die bei seinen Versuchen entstandene Sulfinsäure dadurch zerstört (oder wenigstens zum gröfsten Theil zerstört), dafs er nach Beendigung der heftigen Gasentwicklung die Flüssigkeit auf ein kleines Volumen concentrirte. Die Sulfinsäuren sind aber sehr zersetzliche Körper und wässerige Lösungen derselben kann man, besonders bei Anwesenheit von Mineralsäuren, nicht ohne Zersetzung eindampfen. Thatsache ist nun, dafs man auch bei der Einwirkung der Diazosalze auf ein erwärmtes Gemisch von Cuprohydroxyd und schwefliger Säure reichlich Sulfinsäure bekommen kann, nur mufs man die gebildete Sulfinsäure in zweckentsprechender Weise isoliren.
Gemäfs den Angaben des Patentes 100702 erhält man mit dem Landsberg'schen Verfahren bessere Ausbeuten an Sulfinsäuren, wenn die Einwirkung der Diazoverbindungen auf Cuprohydroxyd und schweflige . Säure bei niederer Temperatur vorgenommen wird. Man braucht bei diesem Verfahren 2 Mol. Cuprohydroxyd auf ι Mol. Diazoverbindung. Das Cuprohydroxyd kann übrigens laut Patent 95830 durch metallisches Kupfer ersetzt werden.
Es wurde nun ein neues Verfahren für die Darstellung von Sulfinsäuren gefunden, welches es ermöglicht, mit nur wenig Kupfersulfat oder anderen Kupfersalzen Diazosalze in guter Ausbeute in Sulfinsäuren überzuführen.
Versetzt man eine schwefelsaure Diazolösung mit schwefliger Säure und wenig Kupfersulfat, so findet nur wenig oder keine Sulfinsäurebildung statt; setzt man zu einem solchen Gemisch noch Alkohol hinzu, so wird ziemlich viel von der Diazoverbindung in Sulfinsäure übergeführt. Rascher als die schwefelsauren reagiren die salzsauren Diazosalze mit Alkohol, schwefliger ■ Säure und wenig Kupfersulfat, wobei noch mehr Sulfinsäure gebildet wird. ·
Eine noch bessere Ausbeute an Sulfinsäuren erhält man, wenn man die Diazolösungen zunächst mit wenigstens so viel Natriumbisulfit vermischt, dafs sämmtliche freie Mineralsäure und der an der Diazogruppe vorhandene Säurerest in Natriumsulfat bezw. Natriumchlorid und die Diazoverbindung somit in ein schwefligsaures Diazosalz umgewandelt werden können, und dann schweflige Säure, Alkohol und wenig Kupfersulfat hinzusetzt; die Diazoverbindung wird dann fast vollständig in Sulfinsäure übergeführt. ■
Da man, um eine gute Ausbeute an Sulfinsäuren zu erhalten, sowohl den Alkohol als auch das Bisulfit anwenden mufs, so wurde bei den unten angeführten Beispielen, die zur Erläuterung des Verfahrens für die Darstellung
der Sulfinsäuren dienen sollen, zu der mit alkoholischer schwefliger Säure vermischten Diazolösung stets Natriumbisulfit zugesetzt.
Beispiel I.
Darstellung der Benzolsulfinsäure.
9,3 Theile Anilin (es sind stets Gewichtstheile gemeint) werden in 40 Th. 20 procentiger Salzsäure gelöst und mit 7 Th. Natriumnitrit, gelöst in 10 Th. Wasser, bei ο bis 50C. diazotirt. Zu dieser Diazolösung werden unter Umrühren 30 Th. einer 4oprocentigen Natriumbisulfitlösung und 30 Th. einer 3 5 procentigen alkoholischen schwefligen Säure zwischen ο und 50 G. hinzugefügt, dann mit einer concentrirten wässerigen Lösung von 2,5 Th. Kupfervitriol versetzt. Unter weiterem Umrühren läfst man die Temperatur auf 15 bis 200C. steigen. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung wird die Flüssigkeit mit Soda neutralisirt, dann der Alkohol davon abdestillirt und die abgekühlte filtrirte Lösung mit Salzsäure angesäuert; die sich beim Ansäuern der Lösung ausscheidende Sulfinsäure wird abfiltrirt und durch Lösen in Soda und Wiederfällen mit Salzsäure gereinigt.
Beispiel II.
o-To Iu ο Is ulfin säure.
Die aus 10,7Th1 ortho-Toluidin und 40 Th. 20 procentiger Salzsäure mit einer Lösung von 7 Th. Natriumnitrit in 10 Th. Wasser unter Eiskühlung dargestellte Diazolösung wird in ein Gemisch, bestehend aus 30 Th. 35 procentiger alkoholischer schwefliger Säure, 35 Th. einer 40 procentigen Natriumbisulfitlösung und einer concentrirten wässerigen Lösung von 2,5 Th. Kupfervitriol unter gutem Umrühren bei circa 15 bis 200 C. einlaufen gelassen. Nach Beendigung der Reaction wird die Lösung mit Soda neutralisirt, der Alkohol verdampft und die Toluolsulfinsäure mit Salzsäure abgeschieden.
Beispiel III.
Sulfinbenzoesäuremethylester.
ι 5 Th. Anthranilsäuremethylester werden mit 22 Th. 36,5 procentiger Salzsäure und 40 Th. Alkohol gelöst und mit 7 Th. Natriumnitrit, gelöst in 20 Th. Wasser, bei ο bis 50 C. diazotirt. Die Diazolösung wird mit 35 Th. einer 40 procentigen Natriumbisulfitlösung unter Abkühlung vermischt und das Ganze in eine Mischung von 40 Th. 30procentiger alkoholischer schwefliger Säure und einer concentrirten wässerigen Lösung von 2,5 Th. Kupfervitriol unter Umrühren bei circa io° C. eingetragen. ,Aus dem Reactionsproduct wird nach dem Neutralismen mit Soda der Alkohol abdestillirt und der Sülfinbenzoesäureester mit Salzsäure gefällt. Nach dem Umkrystallisiren aus Alkohol schmilzt der Sulfinbenzoesäuremethylester bei 98 bis 990 C.
Während man die Sulfinsäurebildung bei obigen Beispielen am zweckmäfsigsten zwischen ο und 20° C. vor sich gehen läfst, mul's man die Darstellung von Sulfinsäuren aus beständigeren Diazoverbindungen bei höherer Temperatur vornehmen.
So kann z. B. die Anisolsulfinsäure wie folgt erhalten werden:
12 Th. o-Anisidin werden in 20 Th. Alkohol und 27 Th. 30 procentiger Salzsäure gelöst und mit einer concentrirten wässerigen Lösung von 7 Th. Natriumnitrit zwischen ο und 100C. diazotirt. Die Diazolösung wird mit 50 Th. 25procentiger alkoholischer schwefliger Säure vermischt und dazu eine concentrirte wässerige Lösung von 2,5 Th. Kupfervitriol hinzugefügt. Diese Mischung wärmt man auf 300 C. und trägt dann langsam eine Natriumbisulfitlösung, enthaltend 14 Th. Bisulfit, unter Umrühren ein, die Temperatur läfst man während der Reaction nicht unter 300 C. fallen. Die Anisolsulfinsäure wird dann wie die Sulfinsäuren in obigen Beispielen isolirt.
Statt Kupfervitriol kann man in obigen Beispielen auch die äquivalenten Mengen Kupferchlorid, Kupferoxydul, Kupferoxydulsalze oder Kupferpulver nehmen.
So kann man in dem in Beispiel I für die Darstellung der Benzolsulfinsäure angegebenen Verfahren die 2,5 Th. Kupfervitriol durch aus 2,5 Th. Kupfervitriol gefälltes Cuprohydroxyd ersetzen. Ebenso kann man aus 2,5 Th. Kupfervitriol zunächst mit Natronlauge und Traubenzucker Kupferoxydul darstellen und das von den Mutterlaugen abgesaugte und ausgewaschene Product anstatt des Kupfervitriols verwenden.
Man kann aber auch das aus 2,5 Th. Kupfervitriol erhaltene Kupferoxydul in wässeriger schwefliger Säure und Kochsalzlösung lösen und die in Beispiel I angegebene Kupfersulfatlösung durch diese Lösung substituiren. Endlich kann man aus den 2,5 Th. Kupfervitriol das Kupfer mit der nöthigen Menge Zink als Kupferpulver fällen und die mit alkoholischer schwefliger Säure und Natriumbisulfit vermischte Diazolösung damit behandeln.
Man kann aber bei obigen Beispielen auch noch kleinere Quantitäten Kupfersalze anwenden, z. B. nur 1 Th. Kupfervitriol statt 2,5 Th.; nur geht die Zersetzung der Diazoverbindung dann langsamer vor sich. Ebenso kann die Menge· Alkohol verringert und mehr Wasser genommen werden.
Was die Ausführung des Verfahrens anbelangt, so kann man auch diese in mannigfacher Weise abändern.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren der Ueberführung aromatischer Diazoverbindungen in Sulfinsäuren durch schweflige Säure und Kupfer, Kupferoxyd oder Kupfersalz, dadurch gekennzeichnet, dafs die Umsetzung bei Gegenwart von Alkohol, Natriumbisulfit und einer nur geringen Menge von Kupfer, Kupferoxyd oder Kupfersalz ausgeführt wird.
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