DE137118C - - Google Patents

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das vorliegende Verfahren geht aus von der j p-Chlorsalicylsäure. Diese Säure ist bisher auf mannigfache Weise dargestellt worden. Hübner & Brenken (Berichte 6, 174) haben sie beim Einleiten vor Chlor in eine Schwefelkohlenstofflösung von Salicylsäure erhalten. Hübner & Weifs (Berichte 6, 175) sind zu ihrer Darstellung von der 5-Chlor-2-amidobenzoesäure, Schmitt (Jahresberichte 1864, 385) und Beilstein (Berichte 8, 816) von der 5-Amidosalicylsäure ausgegangen, wobei in diesen beiden Amidosäuren die Amidogruppe durch Hydroxyl bezw. durch Chlor ersetzt wurde. Endlich ist die Cblorsalicylsäiire von Hasse (Berichte 10, 2190) durch Erwärmen von p-Chlorphenol mit Aetzkali, Tetrachlorkohlenstoff und Alkohol auf 1400 und von Varnholt (Journal für prakt. Chemie 36, ig) aus wasserfreiem ρ-Chlorphenolnatrium durch Erhitzen mit Kohlensäure unter Druck erhalten worden.
Keine dieser Methoden eignet sich für die praktische Darstellung der ρ - Chlorsalicylsaure. Die beiden von substituirten Amidobenzoesäuren ausgehenden Darstellungsvorschriften sind wegen der relativ schwierigen Beschaffung bezw. des hohen Preises der Ausgangsmaterialien praktisch werthlos. Der praktischen Ausführung der von ρ-Chlorphenol ausgehenden Arbeitsweisen steht die schwierige Beschaffung reinen p-Chlorphenols hindernd im Wege, und das Chloriren der Salicylsäure in Schwefelkohlenstoff läfst sich technisch wegen der grofsen Flüchtigkeit dieses Lösungsmittels nicht gut. durchführen.
Es wurde nun gefunden, dafs die Ueberführung der Salicylsäure in ihr p-Chlorderivat sich aufserordentlich glatt durchführen läfst, wenn man in einer Lösung von Nitrobenzol arbeitet. Durch Ausschütteln der Nitrobenzollösung mit verdünnter Sodalösung und Fällen der wässerigen Lösung mit Mineralsäuren erhält man p-Chlorsalicylsäure in fast quantitativer Ausbeute und nahezu chemisch reiner Form, während das angewendete Nitrobenzol unverändert zurückgewonnen wird. Die so dargestellte Säure wird nach dem vorliegenden Verfahren der Nitrirung unterworfen.
Mit der Nitrirung der p-Chlorsalicylsäure haben sich bereits E. F. Smith und G. K. Pe ir ce (Berichte 13, 34) und Hasse (Berichte 10, 2190) beschäftigt. Beide haben rauchende Salpetersäure auf Chlorsalicylsaure einwirken lassen und dabei entweder Gemische von Chlordinitrophenolen mit Nitrochlorsalicylsäure oder aber eine Dinitrochlorsalicylsäure erhalten.
Es hat sich nun gezeigt, dafs man eine einheitliche ■ Nitrochlorsalicylsäure von der Formel
OH
I
2 N\/\/C OOH
erhält, wenn man die Nitrirung in concentrirt schwefelsaurer Lösung bei Temperaturen unter o°
mit einem die berechnete Menge Salpetersäure enthaltenden Nitrirgemisch vornimmt.
Die so erhaltene Nitrochlorsalicylsäure läfst sich durch Behandeln mit den üblichen Reductionsmitteln in die bisher nicht dargestellte p-Chlor-o-amidosalicylsäure überführen. Dabei ergiebt sich indessen, dafs die für die Technik in erster Linie in Frage kommende Reductionsmethode mit Eisen in verdünnt essigsaurer oder mineralsaurer Lösung wenig befriedigende Resultate liefert. Es gelingt hierbei nicht oder nur unvollkommen, die Chloramidosalicylsäure eisenfrei zu erhalten, und das Produkt besitzt, auf diese Weise dargestellt, grofse Neigung, durch Oxydation braun bezw. schwarz zu werden.
Es wurde nun gefunden, dafs die Reduction der Nitrochlorsalicylsäure aufserordentlich glatt und einfach erfolgt, wenn man die freie Säure oder zweckmäfsig deren Natronsalz in wässeriger Lösung mit Alkalibisulfiten erwärmt und nach erfolgter Reduction mit Mineralsä'uren zur Vertreibung der überschüssigen schwefligen Säure bezw. Zersetzung der entstandenen leichtlöslichen Sulfaminsäure aufkocht.
Die p-Chlor-o-amidosalicylsäure wird auf diese Weise fast farblos und in vorzüglicher Ausbeute erhalten.
Das Gelingen dieser Reaction war nicht vorauszusehen. Nach den Angaben des britischen Patentes 2468/99 bezw. des französischen Patentes 293923 vom 31. Oktober 1899 entstehen beim Behandeln der beiden isomeren Nitrosalicylsäuren nicht die entsprechenden Amidosalicylsäuren, sondern Sulfoderivate derselben. Es wäre daher auch hier, eventuell ■unter Eliminirung. des Chloratoms, ein ähnlicher Reactionsverlauf zu erwarten gewesen.
Wir erblicken den Werth unserer Erfindung nur in der Vereinigung der drei Theile, dem Chloriren, Nitriren und Reduciren behufs zielbewufster rationeller Darstellung der p-Chloro-amidosalicylsäure aus der Salicylsäure, wobei die einzelnen Verfahren, sofern man den von uns erreichten Effekt thatsächlich erzielen will, sich . gegenseitig zur nothwendigen Voraussetzung haben.
Beispiele: Beispiel I.
Darstellung der p-Chlorsalicylsäure.
138 Th. Salicylsäure werden in 700 Th. Nitrobenzol suspendirt und bei 50 bis 6o° unter häufigem Umschütteln 71 Th. Chlor eingeleitet. Die gebildete Chlorsalicylsäure wird durch mehrmaliges Ausschütteln mit verdünnter Sodalösung vom Nitrobenzol getrennt und aus den alkalischen Lösungen durch Versetzen mit Mineralsäuren in Form eines farblosen, krystallinischen Pulvers abgeschieden. Der Schmelzpunkt des rohen Produktes liegt bei 160 bis 1650; es besteht zu.ca. 95 pCt. aus reiner p-Chlorsalicylsäure.
Beispiel II.
Darstellung der Nitrochlorsalicylsäure.
344 Th. p-Chlorsalicylsäure werden in 1600 Th. Schwefelsäure von 66° B. bei 30 bis 400 gelöst und in die auf — 5 bis o° abgekühlte Lösung eine Mischung von 218 Th. Salpetersäure von 400 B. und 218 Th. Monohydrat unter Rühren einlaufen gelassen, so dafs die Temperatur von o° nicht überschritten wird. Nach drei- bis vierstündigem Rühren ist die angewendete Salpetersäure verschwunden; man giefst alsdann auf ca. 2000 Th. Eis, saugt ab und prefst.
Zweckmäfsig wird zur Verarbeitung auf Amidosäure der erhaltene Prefskuchen feucht weiter verarbeitet.
Beispiel III.
Darstellung der Chloramidosalicylsäure.
375 Th. Chlornitrosalicylsäure bezw. eine entsprechende Menge feuchten Prefskuchens werden mit etwas Wasser und so viel Sodalösung aufgeschlemmt, bis auf weiteren Zusatz von Sodalösung keine Kohlensäureentwicklung mehr eintritt. Man versetzt das orangefarbene Gemisch alsdann mit 2700 Th. Bisulfitlösung von 400 B. und erwärmt 1 1J2 bis 3 Stunden am Rückflufskühler. Die entstandene fast farblose Lösung wird mit ca. 1200 Th. Salzsäure von 2i° B. versetzt und so lange im Kochen erhalten, bis keine schweflige Säure mehr vorhanden ist. Die Chloramidosalicylsäure ist theilweise als salzsaures Salz in Lösung und wird durch vorsichtigen Alkalizusatz gefällt, theilweise hat sie sich in Form von freier Säure in glänzenden, fast farblosen Kryställchen schon während des Kochens mit Salzsäure abgeschieden.
Die freie Säure, aus der Lösung des Natronsalzes bei genauem Neutralisiren in breiten Nädelchen abgeschieden, ist sehr schwer löslich in Wasser, schwer löslich in Alkohol und schmilzt unter Zersetzung bei 236°. Das Natronsalz — kleine lanzettförmige Nadeln — ist löslich in Wasser und scheidet sich auf Zusatz von Kochsalzlösung zur concentrirten wässerigen Lösung leicht wieder ab.
Das salzsaure Salz ist bei Gegenwatt überschüssiger Salzsäure ziemlich leicht löslich.

Claims (1)

  1. Patent-An SPRU ch:
    Verfahren zur Darstellung von p-Chlor-oamidosalicylsäure, darin bestehend, dafs man auf Salicylsäure, gelöst in Nitrobenzol, die.be-
    rechnete Menge Chlor einwirken läfst, die entstandene Chlorsalicylsäure in concentrirt schwefelsaurer Lösung bei Temperaturen unter o° mit einem die berechnete Menge Salpetersäure enthaltenden Nitrirgemisch behandelt, die Nitrochlorsalicylsäure bezw. deren Salze durch Erwärmen mit Alkalibisulfiten in wässeriger Lösung reducirt und das Reductionsprodukt durch darauffolgendes ■ Kochen mit überschüssigen Mineralsäuren isolirt.
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