DE212664C - - Google Patents

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DE212664C
DE212664C DENDAT212664D DE212664DA DE212664C DE 212664 C DE212664 C DE 212664C DE NDAT212664 D DENDAT212664 D DE NDAT212664D DE 212664D A DE212664D A DE 212664DA DE 212664 C DE212664 C DE 212664C
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04MTELEPHONIC COMMUNICATION
    • H04M5/00Manual exchanges
    • H04M5/04Arrangements for indicating calls or supervising connections for calling or clearing
    • H04M5/06Arrangements for indicating calls or supervising connections for calling or clearing affording automatic call distribution

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Monitoring And Testing Of Exchanges (AREA)

Description

&vnaefiiai ic-r
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 212664 -KLASSE 21 α. GRUPPE
BERTIL BRANDER in HALENSEE β. BERLIN. Schaltsystem für Fernsprechämter.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1908 ab.
Bekanntlich ist das in modernen Fernsprechämtern allgemein verwendete sogenannte Vielfachsystem mit zwei sehr großen Nachteilen verknüpft: einerseits ist die Aufnahmefähigkeit zu einer Anzahl Teilnehmerleitungen begrenzt, welche im Verhältnis zu der immer schneller wachsenden Einwohnerzahl größerer Städte und der allgemeineren Einführung des Fernsprechwesens immer unzulänglicher geworden ist; andererseits sind die voll ausgebauten Vielfachumschalter sehr kostspielig. Es sind aus diesem Grunde verschiedene Systeme vorgeschlagen und versucht, welche keine Vielfachklinken besitzen und in welchen sämtliche Verbindungen über Verbindungsleitungen hergestellt werden, aber kein System dieser Art hat bisher erfolgreich mit dem Vielfachsystem konkurrieren können.
Durch die vorliegende Erfindung ist jedoch ein Schaltsystem für Fernsprechämter geschaffen worden, welches keine Vielfachklinken für die Teilnehmerleitungen besitzt, jedoch dem Vielfachsystem in Leistungsfähigkeit zum mindesten gleich ist, wahrscheinlich sogar dasselbe übertrifft. Dieses System vereinigt Vorteile aus sowohl dem Vielfachsystem als dem Einfachklinkensystem unter Vermeidung der größten Übelstände beider Systeme. In wirtschaftlicher Hinsicht ist das neue System dem Vielfachsystem überlegen, weil es eine gleichmäßige Arbeitsverteilung gestattet und deshalb eine Verminderung der Anzahl Beamten ermöglicht, während die Anschaffungskosten auch bedeutend reduziert werden. Die Aufnahmefähigkeit des gewöhnliehen Vielfachsystems ist bekanntlich etwa 25000 Teiinehmerleitungen, während das vorliegende System gestattet, ein einziges Amt für etwa 300000 Teilnehmer zu bauen.
Das neue System ist dem Vielfachsystem insofern ähnlich, als das Prüfen auf Besetztsein in derselben Weise unter Verwendung einer besonderen Leitung (die sogenannte c-Leitung), welche vielfach geschaltet ist, stattfindet, während die Sprechleitungen an je eine einzige Klinke angeschlossen sind und durch eine neuartige Methode miteinander verbunden werden. Das hauptsächliche Kennzeichen des neuen Systems ist, daß für jede Teilnehmerleitung eine einfache Leitung an eine Anzahl kleine Prüfknöpfe oder Prüfkontakte derart vielfach geschaltet ist, daß jede Beamtin in ihrem Arbeitsbereich Prüfkontakte von sämtlichen Teilnehmerleitungen besitzt, wobei diese Prüfleitungen entweder nur zum Prüfen auf Besetztsein dienen oder auch gleichzeitig als Signal- oder Dienstleitungen benutzt werden, während die Sprechleitungen der Teilnehmer lediglich an Abfrageklinken angeschlossen sind und mittels Verbindungsleitungen miteinander verbunden werden. In seiner einfachsten Form kann das System also derart ausgeführt werden, daß gewöhnliche Zentralumschalter von dem Einzelklinkensystem mit den vielfach geschalteten Prüfkontakten versehen werden, während die Herstel-
lung der Verbindungen in bekannter Weise mittels Verbindungsleitungen stattfindet. Es ist jedoch vorzuziehen, das ,neue System in Verbindung mit einem Verteilersystem auszu1 führen, wobei die Anrufe der Teilnehmer durch besondere Beamtinnen (oder durch selbsttätige Wähler) an freie Beamtinnen an den Verbindungsschränken weitergegeben werden. Auch kann das neue System vorteilhaft in Verbindung mit einem System mit mehreren an verschiedenen Plätzen erscheinenden Anrufen der -Teilnehmer verwendet werden.
Fig. ι der Zeichnung zeigt die Schaltung eines nach der Erfindung ausgeführten Fernsprechamtes, wobei gleichzeitig das schwedische ' Verteilersystem zur Verwendung kommt.
Es kommen zwei verschiedene Arten von Schaltschränken zur Anwendung: die Verteilerschränke und die Verbindungsschränke. Die Zeichnung zeigt zwei Verteilerplätze A und ζλνεϊ Verbindungsplätze B. An je einen der Verteilerplätze sind zwei Teilnehmerleitungen i, 2 angeschlossen,'und von jedem Verteilerplatz führt eine Verteilerleitung an den Verbindungsschrank. Zwischen den beiden Verbindungsplätzen ist eine Verbindungsleitung gezeigt.
Die rechts gezeichnete Teilnehmerleitung 2 und die damit zu verbindende Verteilerleitung sind identisch mit den links in der Figur dargestellten Leitungen, weshalb nur die einzelnen Teile und Leitungen an der linken Seite in dem folgenden besonders beschrieben sind.
Die Teilnehmerleitung 1 ist an die Wicklungen 33; 35 eines Relais 3 angeschlossen, welche weiter mit den beiden Polen der Ze'ntralbatterie S verbunden sind. Die Anruflampe 7 ist einerseits mit dem Minuspol der Batterie, andererseits über die Klinkenfedern 11, 13 der Abfrageklinke 15 mit dem Arbeitskontakt 9 des Relaisankers 29 verbunden. Dieser Anker 29 ist an den geerdeten Pluspol der Batterie angeschlossen. . Die Prüfleitung 23, welche gleichzeitig als Signal- und Dienstleitung verwendet wird, ist einerseits an die vielfach vorgesehenen Prüfknöpfe oder Prüf kontakte 25, 26 und andererseits an die Klinkenfeder 27 angeschlossen, welche in der Ruhelage gegen die Feder 11 liegt. Bei dem Einführen eines Stöpsels in die Klinke 15 wird die Verbindung der Feder 27 mit der Feder 11 aufgehoben und erstere in Berührung mit einer Feder 31 gebracht, welche über den Ruhekontakt 41 und den Relaisanker 39 mit einer dritten Wicklung 37 des Relais 3 in Verbindung steht. . Das andere Ende dieser Wicklung 37 ist an Erde bzw. an den Pluspol der Batterie 5 gelegt. Die Klinkenfedern 43 für den Sprechstromkreis sind mit je einem Draht der Teilnehmerleitung direkt verbunden.
Für jede Verteilerleitung sind zwei Leitungen 49, 53 für den Sprechstromkreis und zwei Signalleitungen 57, yy vorgesehen.' Die Leitungen 49, 53 sind an Spitze und Ring des dreiteiligen Stöpsels 45 angeschlossen und stehen über die Ruhekontakte des Rufschlüssels. 63 mit entsprechenden Leitungen 51, 55 eines Stöpsels 47 in Verbindung. In die Spitzenleitung 51 ist jedoch ein Kondensator 65 eingeführt. Die dritte Schnurader 59 des Stöpsels 47 steht über den Ruhekontakt 71 eines Relais 67 mit der dritten Schnurader 59 des Stöpsels 47 in Verbindung. Die Signalleitung JJ ist einerseits an den Stöpselsitzumschalter 79, andererseits an den Stöpselsitzumschalter 101 über eine Signallampe 85 und die Federn 89, 91 eines besonderen Schlüssels 87 angeschlossen. Der Umschalter 79 legt die Leitung JJ normal an Erde, in Arbeitslage dagegen an den Minuspol der Batterie 5. In ähnlicher Weise arbeitet der Stöpselsitzumschalter ι ο i, jedoch erfolgt hier die Erdung über ein Besetztsignalrelais 107, dessen Anker 109 in Ruhelage den Stromkreis einer Anzahl an den. verschiedenen Plätzen der Verteilerschränke angebrachten Freimeldungslampen 157 schließt. Für jede Verteilerleitung ist ein Überwachungsrelais 67 vorgesehen, dessen Wicklung einerseits an die Leitung 57 und den Anker 69, andererseits an den Minuspol der Batterie 5 angeschlossen ist. Der Anker 73 dieses Relais ist auch mit dem Minuspol der Batterie verbunden .und schließt in angezogener Lage über den Kontakt 75 den Stromkreis einer einerseits an- diesen Kontakt, andererseits an Erde angeschlossenen Überwachungslampe 125. Diese Lampe ist zweckmäßig mit einer farbigen Blende versehen. Der Schlüssel 87 ist mit einem Festhalteelektromagneten 93 versehen, dessen Anker 95 mit dem Druckknopf des Schlüssels mechanisch gekuppelt ist. Die Wicklung des Elektromagneten 93 ist an die Schlüsselfedern 89, 91 angeschlossen und .durch diese normal kurzgeschlossen. Durch Drücken des Schlüsselknopfes wird der Elektromagnet in den Stromkreis der Signallampe 85 eingeschaltet und gleichzeitig die Wicklung des Überwachungsrelais 67 durch die Fedem 97,99 kurzgeschlossen.
Der Abfrageschlüssel 61 hat in üblicher Weise die äußeren Federn über einen Kondensator 117 und die Sekundärwicklung 129 der Induktionsspule mit dem Beamtenfernhörer 113 \Terbunden, während die inneren Federn direkt an die Sprechadern 49, 53 der Verteilerleitung angeschlossen sind. Ein hochohmiger Widerstand oder eine Drosselspule 127 ist in Brücke zu dem Fernhörer und der Sekundär-
wicklung der Induktionsspule gelegt. Das Mikrophon 115 des Beamten ist in der bei Zentralbatteriesystem üblichen Weise geschaltet. Die Induktionsspule ist mit einer dritten, niederohmigen Wicklung 119 versehen, welche einerseits an Erde, andererseits mittels einer besonderen Leitungsschnur 121 an einen mit Stahlspitze versehenen Fingerhut 123 angeschlossen ist. Dieser Fingerhut wird zum Prüfen der Leitungen auf Besetztsein benutzt, wie in der folgenden Erläuterung der Schaltvorgänge näher beschrieben wird.
Zwischen den verschiedenen Verbindungsplätzen sind Verbindungsleitungen 150 ange-
J5 ordnet, welche an dem einen Ende an eine Verbindungsklinke angeschlossen sind und an dem anderen Ende entweder in derselben Weise mit nur einer Klinke verbunden oder an mehreren Klinken an verschiedenen Plätzen vielfach geschaltet sind. Die einzelnen Drähte der Sprechleitung 150 sind an dem einen Ende gewechselt, so daß die kurze Feder 133 einer Verbindungsklinke 131 stets mit der langen
■ Feder 136 einer am anderen Ende befindlichen Verbindungsklinke 132 und umgekehrt die lange Feder 135 der ersteren mit der kurzen Feder 134 der letzteren Klinke verbunden ist. Der Zweck dieser Kreuzung der Drähte ist, daß die Kondensatoren 65, 66 bei Herstellung einer Verbindung in je einen Zweig der Leitung eingeführt werden sollen. Die Körper der Verbindungsleitungsklinken 131, 132 sind sämtlich an.den Minuspol der Batterie 5 ange-■ schlossen.
Für die Teilnehmefstationen kann eine beliebige Zentralbatterieschaltung verwendet werden.
Die Stromläufe und Schaltvorgänge sind folgende:
Angenommen; daß zwei Teilnehmerstationen für Zentralbatteriesystem an die Leitungen 1,2 angeschlossen sind und daß der Teilnehmer der Leitung 1. durch Aushängen seines Fernhörers das Amt. anruft, so fließt ein Strom von dem geerdeten Pluspol der Batterie 5 über die Wicklung 35 des Teilnehrnerrelais 3, die Teilnehmerstatiön und über die Wicklung 33 zurück zum Minuspol der Batterie. Das Relais 3 zieht seine Anker an und bringt die Anruflampe zum Aufleuchten. Stromweg für die Anruflampe: Erde, Anker 29, Kontakt 9, Klinkenfedern 13, 11, Anruflampe 7, Minuspol der Batterie 5. Der Beamte am Verteilerplatz A nimmt jetzt einen Stöpsel 45, welcher an einen zur Zeit freien Verbindungsbeamten . führt, was durch das Aufleuchten der entsprechenden Freimeldungslampe 157 angezeigt wird, und führt denselben in die Klinke 15 des anrufenden Teilnehmers ein. Dabei wird der Kontakt zwischen den Klinkenfederh 11 Und 13 aufgehoben und somit der Stromkreis der Anruflampe 7 unterbrochen. Durch den Stöpselsitzumschalter 79 wird gleichzeitig ein Strom geschlossen durch die Signallampe 85, welche aufleuchtet. Stromweg: Erde, Wicklung des Relais 107, Stöpselsitzumschalter 101, Kontaktfedern 91,89, Signallampe 85, Leitung TJ, Stöpselsitzumschalter 79, Kontakt 83, ■ Minuspol der Batterie 5. Durch das Aufleuchten der Lampe 85 wird also der Anruf des Teilnehmers an einen freien B-Beamten, dessen Platz in der Zeichnung beispielsweise mit »Pos. 28« bezeichnet ist, weitergegeben. Gleichzeitig zieht das Relais 107 seinen Anker an, wodurch der Stromkreis derFreimeldungslampen 157 unterbrochen und der betreffende Verbindungsbeamte in den Verteilerschränken »beschäftigt« angezeigt wird. Der B-Beamte drückt nun die Taste 61, wodurch er seinen Sprechapparat an die über die Klinkenfedern 43 mit der Teilnehmerleitung 1 verbundenen Leitungen 49,53 anschließt, und antwortet dem Teilnehmer, indem er den. Namen des Amtes und die Nummer seines Platzes ausruft, z. B. »Amt 28«. Nachdem der Teilnehmer die Nummer der gewünschten Leitung angegeben hat, sucht der Beamte den zu dieser Leitung gehörigen Prüf kontakt auf und bringt die Spitze Seines auf einem Finger der rechten Hand getragenen Fingerhutes 123 damit in Berührung. Angenommen, daß die Leitung 2 die gewünschte ist, so berührt der Fingerhut 123. den Prüfkontakt 27. Ist die Leitung 2 nicht besetzt, so sind die Federn der Klinke 16 in ihren Ruhelagen, und es fließt ein Strom .von dem geerdeten Pluspol der Batterie 5 über die Wicklung 119 der Induktionsspule, die Leitung 121, den Fingerhut 1.23, den Prüfkontakt 27, die Leitung 24, die Klinkenfedern 28, 12 und über die Anruflampe 8 der gewünschten Teilnehmerleitung zurück an den Minuspol der Batterie. Dieser Strom induziert in der Sekundärwicklung 129 der Induktionsspule einen Stromstoß, welcher über den Widerstand 127 und den Fernhörer 113 kreist und in dem letzteren ein Knacken verursacht. Das Knacken in dem Fernhörer ist für den Beamten ein Zeichen, daß die geprüfte Leitung frei ist, und er drückt nun die Spitze des Fingerhutes dauernd gegen den Prüfkontakt 27. Der Strom fließt dann ununterbrochen durch die Anruflampe 8, und da der Widerstand der Wicklung 119 nur ganz-klein ist, leuchtet dieselbe auf. Der an dem betreffenden Platz der Verteilerschränke bedienende -Beamte weiß selbstverständlich nicht, ob der Teilnehmer der Leitung 2 oder ein Verbindungsbeamter anruft, führt aber in beiden Fällen seine Arbeit in derselben Weise aus, indem er durch Einführen eines an einen freien Verbindungs-120
beamten führenden Stöpsels, ζ. B. φ, das Anrufsignal an diesen Beamten weitergibt. Diese Weitergabe des Anrufsignals erfolgt mittels der Anruflampe 86 in genau derselben Weise, wie soeben bei der Weitergabe des Teilnehmeranrufes mittels der Lampe 85 beschrieben wurde. Der Beamte an der betreffenden Position der B-Schränke, welche in der Zeichnung beispielsweise mit »Pos. 55« bezeichnet ist, drückt nun die Taste 62 und setzt sich dadurch in Sprechverbindung, mit dem anrufenden B-Beamten am Platz 28. Diese Sprechverbindung entsteht in der Weise, daß die in der Sekundärwicklung 130 erzeugten Sprechströme über die Verteilerleitung 50, 54, die Klinkenfedern 44, die Relaiswicklungen 34, 36 und die Batterie 5 fließen und dabei in der dritten Relaiswicklung 38 ähnliche Ströme induzieren, welche über den Relaisanker 40, den Kontakt 42, die Klinkenfedern 32,28, die Prüfleitung 24, den Prüfkontakt 27, den Fingerhut 123 und die Leitungsschnur 121 an die Wicklung 119 der Induktionsspule des anrufenden B-Beamten gelangen und weiter über Erde an die andere Seite der Relaiswicklung 38 fließen. Durch 34,36 fließt dabei kein Gleichstrom, die Anker 30, 40 bleiben also losgelassen. Diese Ströme erzeugen ihrerseits ähnliche Ströme in der Sekundärwicklung 129, welche über die Wicklung des Fernhörers 113 und den Widerstand 127 kreisen. Der Beamte am Platz 55 nennt die Nummer seines Platzes, und sobald der Beamte am Platz 28 diese Nummer hört, wiederholt er seine Nummer.
Beide Beamten stecken jetzt die Stöpsel 47, 48 der betreffenden Verteilerleitungen 49, 53, 51,. 55 und 50, 54, 52, 56 in die beiden Klinken 131, 132 der ersten freien Verbindungsleitung 150 zwischen den beiden in Frage kommenden Plätzen ein, und die Verbindung zwischen den Teilnehmerleitungen 1,2 ist hergestellt. Der Beamte am Platz 55 drückt dann die Ruftaste 64, wodurch Rufstrom von der Wechselstrommaschine 160 über die Verteilerleitung 50, 54 in die Teilnehmerleitung 2 entsandt wird.
Die Überwachung des gerufenen Teilnehmers 2 erfolgt mittels der Lampe 126, welche vorzugsweise mit roter Blende versehen ist. Diese Lampe leuchtet gleichzeitig mit der Lampe 86 bei dem Einführen des Stöpsels 46 auf. Es fließt nämlich ein Strom von dem geerdeten Pluspol der Batterie 5 über den Anker 30 des Relais 4, den Kontakt 22, die Schlußlampe 18, den Klinkenkörper 20, die Leitung 58 und über die Wicklung des Relais 68 zum Minuspol der Batterie. Diese Relaiswicklung . hat einen genügend hohen Widerstand, um das Aufleuchten der Schlußlampe 18 zu verhindern. Das Relais 68 zieht aber seine Anker 70
<jo und 74 an, von denen der erstere die Verbindung der Schnurader 60 mit der Leitung 58 unterbricht, während der letztere den Stromkreis der Überwachungslampe 126 .schließt. Die Lampe 86 wird durch den Strom -|- 5, Erde, 108, 106, 102, 92, 90, 86, 78, 80, 84, — 5 zum Aufleuchten gebracht. (Bei der Weiterg'abe eines Teilnehmeranrufes an einen B-Beamten kommt das Überwachungsrelais 67, 68 selbstverständlich nicht zum Ansprechen, weil der Anker 29 bzw.. 30 des Teilnehmerrelais 3 bzw. 4 in diesem Falle angezogen ist und den Stromkreis an seinem Ruhekontakt 21 bzw. 22 unterbricht.) Sobald der gerufene Teilnehmer seinen Fernhörer aushängt, zieht das Relais 4 seine Anker 30, 40 an. Der Anker 30 öffnet dabei den Stromkreis des Relais 68, welches seinerseits die Überwachungslampe 126 ausschaltet, während der Anker 40 den Stromkreis der bei dem Einführen des Stöpsels 46 in die Klinke χ6 mittels der Klinkenfedern 28 und 32 an die Prüfleitung 24 angeschlossene Relaiswicklung 38 öffnet, damit die Selbstinduktion des Relais 4 während des Gespräches nicht durch die Wicklung 38 beeinträchtigt werden soll, sowie daß ein durch die Prüfleitung etwa verursachtes Mitsprechen ausgeschlossen wird. Wenn die Teilnehmer nach Gesprächsbeendigung ihre Fernhörer anhängen, so lassen die Relais 3 Und 4 ihre Anker los. Die Überwachungsrelais 67, 68 sind dabei durch ihre Anker 69, 70, die Schnuradern 59, 60 und die Körper 137, 138 der Verbindungsleitungsklinken 131, 132 kurzgeschlossen, so daß die Schlußlampen 17, 18 aus Batterie 5 <■ über 30, 22, 18, 20, 46, 58, 70, 72, 60, 138 einerseits und 29, 21, 17, 19, 45, 57, 69, 71, 59, .137 andererseits genügend Strom zum Aufleuchten bekommen. Die Verteilerbeamten ziehen jetzt die Stöpsel 45, 46 aus den Klinken heraus. Durch das Zurückkehren der Stöpsel in ihre Ruhelagen werden die Stöpselsitzumschalter 79, 80 geerdet, und diese schließen nun den Strom + 5, Erde, 81, 79, TJ, 85, 89, 91, ιοί, 103, ■— 5 bzw. + 5, Erde, 82, 80, 78, 86, 90, 92, 102, 104, — 5 zu den Signallamepn 85, 86, welche den B - Beamten das Schlußzeichen geben, worauf diese die Stöpsel 47, 48 aus den Verbindungsklinken 131, 132 herausziehen. Die unter dem Einfluß dieser Stöpsel stehenden Umschalter 101, 102 schalten dann die Lampen 85 Und 86 wieder aus..
Bei dem Rufen des Teilnehmers mittels der Ruftaste 64 fließt ein Teil des Rufstromes über. die Wicklungen 34, 36 des Relais 4 und erregt dieses. Um zu verhindern, daß dadurch das Überwachungsrelais 68 ausgeschaltet wird, ist an der Ruftaste 64 eine Kontaktfeder 144 angebracht, welche beim Drücken der Taste die Leitung 58 direkt an Erde legt und dadurch ein Überbrücken des Kontaktes 22 verursacht,
der sonst die Ausschaltung des Relais 68 bewirken würde. Diese Kontaktfeder legt sich dabei etwas eher gegen den Kontakt 142, als die Kontakte der Rufstromquelle geschlossen werden.
Sollte die von dem Teilnehmer verlangte Leitung besetzt sein, so sind die Vorgänge folgende :
Es \vird angenommen, daß der Teilnehmer der Leitung 1 anruft und nach Weitergabe seines Anrufes nach der Position 28 der Verbindungsschränke und dort erfolgtem Abfragen die in diesem Falle besetzte Leitung 2 verlangt. Es muß dann ein Stöpsel in der Klinke 16 stecken, und infolgedessen ist die Prüflei-. tung 24 von der Anruflampe 8 abgetrennt und über die Federn 28, 32, den Relaiskontakt 42 und den Anker 40 an die andererseits geerdete Wicklung 38 des Teilnehmerrelais 4 angeschlossen. Wenn der Beamte am Platz 28 nun mittels des Fingerhutes 123 den Prüfkontäkt 27 berührt, fließt selbstverständlich kein Strom über die Wicklung 119 der Induktionsspule, und er erhält kein Knacken in dem Fernhörer, welches ein Zeichen ist, daß die geprüfte Leitung besetzt ist. Es ist dabei belanglos, ob ein Gespräch über die Leitung 2 schon zustande gekommen ist, d. h. ob der Relaisanker 4.0 sich in der angezogenen oder losgelassenen Lage befindet, weil in beiden Fällen kein Knacken entstehen kann. Sollte der Teilnehmer der Leitung 2 soeben angerufen, aber noch keine Antwort bekommen haben, so steckt kein Stöpsel in der Klinke 16, es ist aber dann die Leitung 24 über die Klinkenfedern 28, 12, 14, den Relaiskontakt 10 und den Anker 30 an Erde gelegt, und es kann also auch in diesem Falle kein Strom über die Leitung 24 fließen. In diesen sämtlichen Fällen erweist sich also die Leitung 2 als besetzt. Der Verbindungsbeamte drückt nun wieder die Sprechtaste 61 und benachrichtigt den Teilnehmer. Dieser hängt dann seinen Fernhörer wieder an, und das Relais 3 läßt seine Anker los. Dadurch wird aber die Schlußlampe 17 nicht zum Leuchten gebracht, weil der Stöpsel 47 nicht in einer Verbindungsklinke steckt, und infolgedessen der hochohmige Widerstand des Relais 67 mit der Lampe 17 hintereinandergeschaltet '■ ist in den Stromkreis + 5, Erde, 29, 21, 17, 19, 57, 67, — 5.. Der B-Beamte drückt deshalb die Taste 87, wodurch einerseits die Leitung 57 über die Federn 97, 99 direkt an den Minuspol der Batterie 5 gelegt, andererseits die Wicklung des Festhaltemagneten 93 durch Öffnen des Kontaktes zwischen den Federn 89, 91 in den Stromkreis der Lampe 85 eingeführt wird, und infolgedessen erlischt diese Lampe, während die Schlußlampe 17 aufleuchtet. Der Elektromagnet hält die Taste 87 in der Arbeitslage fest, bis der Α-Beamte den Stöpsel 45 aus der Klinke 15 herausgezogen und dadurch den Stromkreis des Elektromagneten 93 unterbrochen hat. Die Taste 87 springt dann selbsttätig in ihre Ruhelage zurück. Durch die Einführung der Elektromagnetwicklung 93 in den Stromkreis der Lampe 85 wird die Stromstärke so weit herabgesetzt, daß das Besetztmeldungsrelais 107 seinen Anker losläßt und den betreffenden B-Beamten wieder »frei« anzeigt.
Falls die Vermeidung des Fingerhutes 123 zur Prüfung erwünscht sein sollte, kann selbstverständlich der Verbindungsstöpsel in der üblichen Weise für diesen Zweck benutzt werden, wenn die Spitzenleitung in geeigneter Weise umgeschaltet wird.
Fig. 2 zeigt die Klinke 15 (Fig. 1), mit welcher die Bezeichnungen der Federn übereinstimmen. Jedoch ist die Feder 27 nicht beweglich, wie in der Fig. 1 dargestellt ist, sondern stark und unbeweglich, während die Federn 11, 13 und 31 beweglich angeordnet sind. Bei der Einführung eines Stöpsels in die Klinke werden die Federn 11 und 13 voneinander und von der Feder 27 getrennt, während die Feder 31 gegen die Feder 27 gepreßt wird. Der aus Isoliermaterial bestehende Stift 301 hat zwei Ansätze und paßt leicht in Löcher der Federn 31 und 11. Durch diese Anordnung der Federn werden sie ständig in Spannung gehalten, was bekanntlich bei Klinkenkonstruktionen stets wünschenswert ist.
Die in dem vorliegenden System zur Verwendung kommenden Prüf kontakte 25, 26, 27, 28 (Fig. 1) werden zweckmäßig in Blocks von je 1000 Stück angeordnet. Die in dieser Weise entstellenden Kontaktfelder können zwecks Erleichterung des Aufsuchens der Prüfkontakte verschiedenartig gefärbt oder mit farbigen Bezeichnungsstreifen versehen sein.
Die Vorteile des neuen Systems sind: Billige Anlagekosten,' bisher unerreichte Kapazität, durchweg einheitliche Bedienungsweise bei gleichmäßiger Arbeitsverteilung und dadurch erreichte schnelle Bedienung der Teilnehmer.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    I. Schaltsystem für Fernsprechämter, dadurch gekennzeichnet, daß, unter Weglassung besonderer Verbindungs- oder Vielfachklinken für die Teilnehmerleitungen, für jede Teilnehmerleitung (1,2) nur eine Anzahl an eine besondere Prüfleitung (23, 24) vielfach geschaltete Prüfkontakte (25, 26, 27, 28) vorgesehen ist, mittels welcher der abfragende Beamte (B) sofort eine gewünschte Leitung (z. B. 2,24) auf Be-
    setztsein prüfen kann, während zur Herstellung der Verbindungen zwischen den Teilnehmerleitungen Verbindungsleitungen (150) verwendet werden.
  2. 2. Schaltsystem für Fernsprechämter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfleitung (23,24) gleichzeitig zur Beeinflussung des zu der geprüften Leitung (24) gehörigen Anrufsignals (8) und gegebenenfalls auch als Dienstleitung zum Verkehr mit dem diesen Anruf beantwortenden Beamten verwendet wird.
  3. 3. Schaltsystem für Fernsprechämter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, ■ daß sowohl die Anrufe der Teilnehmer als die von den abfragenden Beamten (B) über die Prüfleitungen (23, 24) gegebenen Anrufsignale (7, 8) mittels eines geeigneten Verteilersystems an unbeschäftigte Beamten-verteilt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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