DE2119351B2 - Verfahren zum Sterilisieren von Geflügel - Google Patents
Verfahren zum Sterilisieren von GeflügelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren von Geflügel, vorzugsweise von gebratenen Hähnchen
in verschlossenen Gefäßen, beispielsweise in Konservendosen aus Blech oder in Topfen, wobei in das
betreffende Gefäß vor dem Verschließen unter Umgebungsdruckbedingungen eine Flüssigkeit in einer
Menge eingefüllt wird, die klein ist im Verhältnis zum Rauminhalt des Gefäßes.
Es ist ein Verfahren dieser Art bekannt (CH-PS 1 83 586), bei dem in geringer Menge in die Konservendose
eingefülltes Wasser als Wärmeübertragungsmedium dient Das Wasser wird während des Sterilisationsvorgangs so weit erhitzt, daß es in die dampfförmige
Phase übergeht und der so erzeugte Wasserdampf überträgt die in ihm gespeicherte Wärme auf das zu
sterilisierende Gut, kondensiert dabei, schlägt sich als Flüssigkeit nieder, sammelt sich und wird erneut
verdampft Zwar wird eine nur relativ geringe Menge Wasser verwendet, die jedoch mehrfach verdampft und
kondensiert wird, wodurch es zu dem den Geschmack und das Aussehen des Sterilisationsgutes beeinträchtigenden
Auslaugen kommt. Da die Abtötung der zum Verderbnis des Sterilisationsgutes führenden Mikroorganismen
bei dem bekannten Verfahren ausschließlich durch die dem Sterilisierungsgut im Wasserdampf
zugeführte Wärme, d. h. auf physikalischem Wege, erfolgt müssen die nach diesem Verfahren zu
behandelnden Dosen vorsorglich relativ lange erhitzt werden, was zeitaufwendig ist und relativ hohe Kosten
für Wärmeenergie verursacht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sterilisationsverfahren anzugeben, welches
bei geringer Erhitzungsdauer eine absolut zuverlässige Sterilisierung auch von geschmacklich empfindlichen
Geflügel, z. B. gebratenen Hähnchen, ermöglicht, wobei Veränderungen des Geschmacks und/oder des
Aussehens gegenüber dem frisch zubereiteten Sterilisationsgut vermieden werden.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst daß als Flüssigkeit Äthylalkohol in Mengen in der Größenordnung von 0,05 bis 5% des
Rauminhalts des Konservierungsgefäßes angesetzt wird.
Die geringe Menge des verwendeten Alkohols verdampft bei der Erhitzung sehr schnell und der
erhitzte dampfförmige Alkohol dringt in das Sterilisationsgut ein. Dabei werden Mikroorganismen nicht nur
durch die im Dampf enthaltene Wärmeenergie, sondern
zusätzlich durch die dem Alkohol innewohnende bakterizide Eigenschaft abgetötet Durch diese kombiniert
physikalische und chemische Wirkung wird eine schnelle und vollständige Sterilisierung in kürzester Zeit
erreicht, wobei sich gezeigt hat daß die geringe Alkoholmenge keine Geschmacksveränderung hervorruft
sondern den Geschmack, das Aussehen und die Konsistenz des so behandelten Geflügels unverändert
ίο läßt So ist beispielsweise ein in der erfindungsgemäßen
Weise sterilisiertes Brathähnchen geschmacklich und äußerlich nicht von einem frisch gebratenem Brathähnchen
zu unterscheiden.
Zwar ist die Verwendung oder Mitverwendung von
Zwar ist die Verwendung oder Mitverwendung von
is Alkohol in stärkeren Konzentrationen als Konservierungsmittel
in älteren Vorveröffentlichungen (US-PS 19 56 770 bzw. 16 79 336) beschrieben, jedoch handelt es
sich hierbei um Verfahren, bei denen das Konservierungsgefäß vor dem Einbringen des Alkohols evakuiert
werden muß, was komplizierte und teuere Geräte für die Evakuierung und das Verschließen des evakuierten
Gefäßes erfordert, welche die Anwendung dieser Verfahren so aufwendig machen, daß sie sich in der
Praxis nicht durchsetzen konnten.
Auch mit der an sich bekannten Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, z. B. von Früchten durch Einlegen in
Alkohol hoher Konzentration und Menge ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht vergleichbar, weil
hierbei keine Wärme einwirkt und die so behandelten
so Nahrungsmittel einen starken alkoholischen Geschmack annehmen und deshalb auch nur solche
Nahrungsmittel in dieser Weise behandelt werden, bei denen ein solcher Geschmack erwünscht ist Das
Flambieren von Speisen, d.h. das Übergießen mit Alkohol der anschließend angezündet wird, dient
lediglich einer geschmacklichen Abrundung und bewirkt keine Dauerkonservierung, da der Alkohol schnell
verbrennt und nicht in Dampf form in das Flambiergut eindringt
ίο Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
möge in einem praktischen Beispiel veranschaulicht sein. Es sei zu diesem Zweck die Konservierung von
Brathähnchen behandelt, die im Durchschnitt ein Gewicht von 600 g haben mögen und in Konservendosen
von 1 Liter Fassungsvermögen eingefüllt werden. Dann kommt eine Menge von 1 ml Alkohol (96%) pro
Dose in Frage. Nach Einfüllen dieser geringen Menge Alkohol werden die Dosen geschlossen und alsdann in
einem Dampfkochtopf (Autoclav) auf etwa 117° C bei
etwa 0,6 atü erhitzt.
Es hat sich gezeigt, daß ein auf diese Weise sterilisiertes Erzeugnis außen trocken ist, trotzdem aber
saftig und würzig, und daß es einen hervorragenden Geschmack aufweist, der keinen Unterschied gegenüber
demjenigen eines frisch gebratenen Hähnchens erkennen läßt. Auch ein alkoholischer Geschmack war
nicht feststellbar. Auf dem Boden der Dose hatte sich eine homogene Schicht klarer Gelatine angesammelt.
Das Fleisch aber hatte die gleiche Festigkeit und Farbe wie bei einem frisch gebratenen Hähnchen.
Bei der Sterilisierung von Geflügel ist es empfehlenswert, die Brust vollständig aufzuschneiden, so daß de
Dampf die inneren Teile besser erreichen kann. In manchen Fällen mag es angebracht sein, die Alkoholmenge
ein wenig größer zu bemessen, um die Wirkung auf die Mikro-Organismen zu verstärken.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bedeutet jedenfalls eine wesentliche Verbesserung gegenüber
den gebräuchlichen Verfahren, ohne daß kostspielige
Geräte oder Zutaten benötigt werden. Hinzukommt als Vorteil die schon erwähnte wesentliche Verringerung
des Gewichts, die insbesondere für den Transport sehr wichtig ist. Vorteilhaft ist auch, daß beim öffnen der
Gefäße keine Flüssigkeit auslaufen kann bzw. fortgegossen werden muß. Das konservierte Erzeugnis kann
somit unmittelbar verzehrt werden, während es andererseits auch möglich ist, es erneut anzuwärmen.
Das Erzeugnis enthält kein Wasser, im Gegensatz zu tiefgefrorenen Erzeugnissen, so daß ein genau richtiges
Warengewicht zum Verkauf gelangt. Sehr wichtig ist schließlich, daß solche Erzeugnisse auch ohne Fett
zubereitet werden können, und zwar gegebenenfalls auch ohne stärkehaltige Bratensoße als Diätnahrung.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Sterilisieren von Geflügel, vorzugsweise von gebratenen Hähnchen in verschlossenen Gefäßen, beispielsweise in Konservendosen aus Blech oder in Töpfen, wobei in das betreffende Gefäß vor dem Verschließen unter Umgebungsdruckbedingungen eine Flüssigkeit in einer Menge eingefüllt wird, die klein ist im Verhältnis zum Rauminhalt des Gefäßes, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeit Äthylalkohol in Mengen in der Größenordnung von 0,05 bis 5% des Rauminhalts des Konservierungsgefäßes eingesetzt wird.
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