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Explosionsgefährdetes, im wesentlichen einzelliges Gebäude Die Erfindung
bezieht sich auf ein explosionsgefährdetes, im wesentlichen einzelliges Gebäude,
insbesondere eine elektrische Umspann- und Schaltstation, mit einer im oberen Teil
des Gebäudes vorgesehenen Rundumentlüftung, die aus durch Lochbleche abgedeckten
Lüftungskanälen besteht.
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Bei den bekannten Gebäuden dieser Art sind die LUftungskanäle an der
Außenseite des Gebäudes so ausgestaltet, daß sie gegen Eindringen von Regen und
Schnee gesichert sind. Die Umluft kann aus dem Gebäudeinneren nach außen in im wesentlichen
horizontaler,
häufig leicht nach unten geneigter Richtung entströmen.
Entsteht nun im Innern eines derartigen Gebäudes, beispielsweise durch einen elektrischen
Kurzschluß, eine sich explosionsartig ausbreitende Druckwelle, so wird diese Druckwelle
durch die Lüftungskanäle ebenfalls nach außen gegen den Boden geleitet. Dabei besteht
die Gefahr, daß Personen, die sich im Augenblick der Explosion in der Nähe des Gebäudes
aufhalten, zu Schaden kommen können. Dies stellt einen erheblichen Nachteil der
bekannten explosionsgefährdeten Gebäude dar.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein explosionsgefährdetes
Gebäude der eingangs beschriebenen Art zu erstellen, bei dem diese Nachteile vermieden
werden, bei dem also eine den Lüftungskanälen entweichende Druckwelle nicht gegen
den Boden gerichtet ist. Die Konstruktion des Gebäudes soll dabel aber einfach und
billig bleiben. Die Lüftungskanäle sollen eine wirksame Entlüftung gewährleisten
und ihr Wirkungsquerschnitt soll nicht durch zusätzliche Abdeckungen oder dgl. verringert
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das äußere
Endstück der Lüftungskanäle nach oben gerichtet ist.
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Dadurch wird erreicht, daß die bei einer Explosion entstehende Druckwelle
nach oben in die freie Atmosphäre gelenkt wird und nicht parallel zu den Außenwänden
des Gebäudes auf die das Gebäude umgebende Bodenfläche trifft. Der Erfindungsgegenstand
bietet zudem den Vorteil, daß die Abluft strönungstechnisch günstiger als bei den
bekannten Entl-Uftungsanordnungen, bei denen die Lüftungskanäle nach unten weisen,
aus dem Gebäude abfließen kann. Die Erfindung bricht gleichzeitig mit dem Vorurteil,
daß Lüftungskanäle nicht nach oben offen sein dürfen, da sonst Regen und Schnee
in das Gebäude eindringen könnten. Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen
der Erfindung
sind als zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
Mittel angegeben, mit denen das durch die Lüftungskanäle eingedrungene Wasser- aufgefangen
und abgeleitet werden kann.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß zwischen der Oberkante der Gebäudeaußenwände und dem Gebäudedach Lüftungsschlitze
und in dem Gebäudedach nach oben weisende schlitzförmige Durchbrüche vorgesehen
sind, so daß die Lüftungsschlitze und die Durchbrüche gemeinsam die Lüftungskanäle
bilden.
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Bei einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Lüftungskanäle aus zwischen der Oberkante der Gebäude außenwände und dem
Gebäudedach vorgesehenen Lüftungsschlitzen und einem diese Lüftungsschlitze auf
der Gebäudeaußenseite abdeckenden, nach oben offenen Ringkanal gebildet sind.
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Bei allen Ausführungsformen können die Lüftungsschlitze erfindungsgemäß
entweder im oberen Endstück der Gebäude seitenwände oder in dem im Bereich der Auflagefläche
verstärkten Gebäudedach oder teilweise im oberen Endstück der Gebäude außenwände
und teilweise in dem im Bereich.der Auflagefläche verstärkten Gebäudedach vorgesehen
werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung und zweckmäßige Weiterbildungen
werden nachfolgend anhand von sieben in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch den Lüftungskanal mit Teilen
der angrenzenden Dach- und Wandkonstruktion einer erfindungsgemäßen Umspannstation,
bei der der Ringkanal Teil des Daches ist; Fig. 2 einen Querschnitt durch den Lüftungskanal
eines zweiten Ausführungsbeispieles der Erfindung, bei dem der Ringkanal aus einem
Strangpreßprofil geformt ist;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den
Lüftungskanal eines dritten Ausführungsbeispieles der Erfindung, bei dem der Ringkanal
aus einem Betonfertigteil besteht; Fig. 4 einen Querschnitt durch den Lüftungskanal
eines vierten Ausführungsbeispieles der Erfindung, bei dem wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 der Ringkanal ein einstückiges Bauteil mit dem Gebäudedach ist; Fig.
5 einen Querschnitt durch den Lüftungskanal eines fünften Ausführungsbeispieles
der Erfindung, bei dem der Lüftungskanal durch einen Lüftungsschlitz zwischen Gebäude
dach und Gebäudeaußenwand und einem schlitzförmigen Durchbruch im Gebäudedach gebildet
ist; Fig. 6 einen Querschnitt durch denLüftungskanal eines secnsten Ausführungsbeispieles
der Erfindung, das eine Variante der Abbildung gemäß Fig. 5 darstellt und Fig 7
einen Querschnitt durch den Lüftungskanal eines siebten Ausführungsbeispieles der
Erfindung, das dem Beispiel gemäß Fig. 1 ähnelt, bei dem der Lüftungsschlitz jedoch
in dem im Bereich der Auflagefläche verstärkten Gebäudedach liegt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist mit 10 eine Außenwand
einer elektrischen Umspann- wzd Schaltstation und mit 11 dessen Dach bezeichnet,
Zwischen der Oberkante der Wand 10 und dein Dach 11 ist ein Laftungsschlitz 12 vorgesehen.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der Lüftungsschlitz 12 durch in
regelmäßigen Abständen im oberen Endstück der Wände 10 angeordnete Aussparungen
gebildet. Selbstverständlich können auch die zwischen den einzelnen Aussparungen
liegenden Stege an das Dach 11 angeformt sein oder es sind teilweise Aussparungen
in der Wand 10 und Stege im Dach 11 urgesehen.
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An das Dach 11 ist ein L-förmig gestalteter Ringkanal 13 angeformt,
der auf seiner Oberseite Durchbrüche 14 aufweist, die durch ein Lüftungslöcher 15
enthaltendes Lochblech 16 abgedeckt sind. Der untere Schenkel 17 des L-förmigen
Ringkanales 13 greift mit seinem Endstück in einen Absatz 18 in der Wand 10 ein.
Der untere Teil des Ringkanales 13, insbesondere der Schenkel 17, bilde-t zusammen
mit der Wand 10 eine Dachrinne zur Abführung des durch das Lochblech 16 eindringenden
Regenwassers. Die Dachrinne ist an mindestens einer Stelle des Gebäudes mit einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Abflußrinne verbunden. Damit auch bei Stauungen
in der Dachrinne ein Abfluß des Regenwassers gesichert ist, sind in geeigneten Abständen
Uberlauföffnungen 19 in dem Ringkanal 13 vorgesehen.
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Da das Dach 11 über die Wand 10 nach außen vorgezogen ist, ist ein
Eindringen von Regen- oder Spritzwasser durch das Lochblech 11 in den Lüftungsschlitz
12 und damit ion das Innere des Stationsgebäudes nicht zu befürchten. Um aber auch
jede noch so geringe Wahrscheinlichkeit hierfür vollständig auszuschließen, ist
an der Wand 10 und an dem Dach 11 je ein
den Lüftungsschlitz 12
teilweise abdeckender Blechstreifen 20 angebracht. Die im Inneren des Stationsgebäudes
aufsteigende Abluft kann trotzdem in strömungstechnisch günstiger Weise durch den
Lüftungsschlitz 12 und den Innenraum des Ringkanals 13, die zusammen einen Lüftungskanal
bilden, und die Lüftungslöcher 15 im Lochblech 16 nach oben entweichen. Den selben
Weg nimmt eine bei einer Explosion im Inneren des Gebäudes entstehende Druckwelle.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird der Ringkanal aus einem
StrangpreßproSil 21 und dem Lochblech 16 gebildet.
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Das Strangpreßprofil 21 liegt einerseits auf der Oberkante der Außenwand
10 einer Umspannstation auf und andererseits auf in geeigneten Abständen in das
Dach 11 eingelassenen Haltebügeln 22, die gleichzeitig für die Befestigung des Lochbleches
16 dienen. Die Befestigung des Strangpreßprofiles 21 mit der Wand 10 bzw. den Haltebügeln
22 kann durch Oben, Nieten oder Schrauben erfolgen.
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Der untere Teil des Strangpreßprofiles 21 bildet - ähnlich wie der
untere Teil des Ringkanals 13 im ersten Ausführungsbeispiel - eine Dächrinne für
das durch das Lochblech 16 eindringende Regenwasser. Durch in geeigneten Abständen
vorgesehene Abflußlöcher 23 fließt das Regenwasser in eine weitere Rinne 24, die
Bestandteil des Strangpreßprofiles 21 ist, d. h.
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unmittelbar an den Ringkanal angeformt ist. Selbstverständlich kann
auf diese weitere Rinne 24 verzichtet werden, wenn die Abführung des in dem Ringkanal
gesammelten Regenwassers so geregelt ist wie in dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Abluft sowie Druckwelle nehmen auch bei diesem Ausführungsbeispiel
ihren Weg durch den Lüftungsschlitz 12, den durch das Strangpreßprofil 21 gebildeten
Ringkanal und die Lüftungslöcher 15 im Lochblech 16.
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Der Lüftungskanal im Ausführungsbeipiel gemäß Fig. 3 wird durch eine
auf die Oberkante der Außenwand 10 einer Umspannstation aufgesetzte Betonrinne 25
gebildet, die oben offen ist, dort durch das Lochblech 16 abgedeckt ist, und deren
auf der Wand 10 aufsitzender Innenschenkel 28 in regelmäßigen Abständen schlitzförm'ge
Aussparungen aufweist, die die Lüftungsschlitze 12 bilden. Auch hier können - wie
das bereits beim ersten Ausführungsbeispiel geschildert worden ist -die Aussparungen
auch dadurch gebildet werden, daß in regelmäßigen Abständen Stege an das Dach 11
angeformt sind, die dann auf der Oberkante des verkürzten Innenschenkels 28 der
Betonrinne 25 aufsitzen.
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In dem Ausführungsbeispiel ist die Betonrinne 25 ein gesondertes Bauteil.
Es kann durchaus zweckmäßig sein, die Betonrinne 25 entweder mit dem Dach 11 oder
der Wand 10 als einstückiges Bauteil auszuführen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist der Ringkanal 26 -wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel - direkt an das Dach 11 einer Umspannstation
mgeformt. Er wird oben durch das Lochblech 16 und unten durch eine Kunststoffwanne
27 abgedeckt.
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Die Kunststoffwanne 27 kann in einfacher Weise in Ausnehmungen
in
der Wand 10 und in dem Ringkanal 26 eingeschoben werden.
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Sie bildet - ähnlich wie bei den anderen Ausführungsbeispielen - die
Dachrinne für das durch das Lochblech 16 eindringende Regenwasser. Auch bei diesem
Beispiel setzt sich der Lüftungskanal für Abluft bzw. Druckwelle aus dem Lüftungsschlitz
12 und dem Innenraum des Ringkanals 26 zusammen.
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Der Lüftungskanal im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 weist ebenfalls
einen büftungsschlitz 12 auf, der durch eine Aussparung im oberen Endstück der Außenwand
10 einer Umspannstation gebildet ist. Dieser Lüftungsschlitz 12 wird jedoch nicht
- wie in den vorausgegangenen Ausführungsbeispielen -an seiner Außenseite durch
einen Ringkanal abgedeckt, sondern er setzt sich in einem mit ihm korrespondierenden
Durchbruch 30 in dem Dach 11 fort. Dieser Durchbruch 30 erstreckt sich im wesentlichen
senkrecht und weist einen sich nach oben erweiternden Querschnitt auf. An seinem
oberen Endstück, also im Bereich des größten Querschnittes, ist er durch das Lochblech
16 abgedeckt. Der freie Querschnitt des Durchbruches 30 liegt über der Querschnittsfläche
der Gebäudeaußenwand 10, so daß das durch den Lüftungskanal eindringende Regenwasser
auf db Oberkante der Wand 10 auftrifft. Dort ist eine Rinne 31 eingelassen, die
das Regenwasser sammelt und über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Abflußrohr
nach außen ableitet.
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Das auf die übrige Oberfläche des Daches 11 auftreffende Regenwasser
wird durch eine Regenrinne 32 direkt nach außen abgeleitet.
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Die Lüftungsschlitze 12 und die mit ihnen korrespondierenden
Durchbrüche
30 sind entlang des gesamten Umfanges des Stationsgebäudes in regelmäßigen Abständen
angeordnet, so daß das Innere des Gebäudes gleichmäßig be- und entlüftet werden
kann, wie das von einer Rundumentlüftung verlangt wird.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, durch massierte Anordnung von
Lüftungskanälen an bestimmten Stellen des Gebäudes eine verstärkte Umluftzirkulation
dort zu erzielen, wo im Stationsgebäude die meiste Wärme abgeführt werden muß.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 entspricht im wesentlichen demjenigen
nach Fig. 5. Der Durchbruch 30 im Dach 11 ist so stark gegen die Vertikale geneigt,
daß die senkrechte Projektion des oberen Querschnittes keine gemeinsame Fläche mit
dem unteren Querschnitt des Durchbruches 30 hat. Die Oberkante der Gebäudeaußenwände
10 fällt nach außen leicht ab und geht in eine einerseits an der Wand 10 und andererseits
an dem Dach 11 befestigte Regenrinne 73 über. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel
sind im Bereich des Lüftungsschlitzes 12 sowohl am Dach 11 als auch an der Wand
12 Blech- bzw. Kunststoffstreifen 20 angebracht, die das Eindringen von Spritzwasser
in das Gebäudeinnere verhindern sollen.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist der Lüftungsschlitz 12 nicht
in das obere Endstück der Außenwand 10 der Umspannstation, sondern in das im Bereich
der Auflagefläche verstärkte Gebäudedach 11 gelegt. Ansonsten ähnelt dieses Ausführungsbeispiel
stark dem ersten, so daß hier - wie auch bei allen übrigen Ausführungsbeispielen
- gleiche oder gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in den Ausführungsbeispielen
dargestellten konkreten Ausführungsformen beschränkt. Durch Kombination der einzelnen
Ausführungsbei spiele kann man eine Vielzahl von zweckmäßigen Ausführungsvarianten
erhalten, die alle von dem allgemeinen Raumformgedanken, für den Schutz beansprucht
wird, Gebrauch machen, daß das äußere Endstück der Lüftungskanäle nach oben gerichtet
ist.