DE2109084B2 - Verfahren zur Herstellung von Würzmitteln, deren Geschmack dem von gebratenem Rindfleisch ähnlich ist - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Würzmitteln, deren Geschmack dem von gebratenem Rindfleisch ähnlich istInfo
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Description
Es sind zahlreiche synthetische Würzmittel be kannt, die an den Geschmack von gekochtem odei
gebratenem Fleisch herankommen sollen. Im allgemeinen kommen diese Produkte aber nur annähernc
an den natürlichen Geschmack und das Aroma vor gekochtem oder gebratenem Fleisch heran und ent
wickeln bei der Lagerung häufig einen Fremdge schmack.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Ver fahrens zur Herstellung von Würzmitteln aus leich
zugänglichen natürlichen Ausgangsstoffen, wobei die erhaltenen Würzmittel in der Lage sind, einer großer
Anzahl von Lebensmitteln den natürlichen Ge schmack von Rindfleisch zu verleihen.
Gegenstand der Erfindung ist somit das in den vor stehenden Patentansprüchen aufgezeigte Verfahret
zur Herstellung von Würzmitteln.
Das Hefeautolysat enthält vorzugsweise 1 bi: 2,5 Gew.-% reduzierende Substanzen. Unter dei
»reduzierenden Substanzen« im Sinne der vorliegen den Beschreibung versteht man Substanzen, die Feh
lingsche Lösung leicht reduzieren, wie Ribose ode Glucose. Es können alle handelsüblichen Hefeautoly
sate verwendet werden, die den vorstehend angegebe nen Bedingungen genügen; die Hefeautolysate wer
den zweckmäßig in Form einer Paste, die etw; 80 Gew.-% Trockensubstanz enthält, verwendet.
Dashydrolysierte Pflanzenprotein kann durch übli
ehe Säurehydrolyse beliebiger Pflanzenproteine er halten werden. Das durch die Hydrolyse erhalten!
wäßrige Produkt wird vorzugsweise nach dem Filtrie ren durch Behandlung mit Aktivkohle entfärbt um
kann zu einer Paste mit einem Feststoffgehalt voi etwa 80% eingedampft werden.
Es wurde festgestellt, daß handelsübliche Rind fleisch- und Walfleischextrakte, die durch Extraktioi
hergestellt wurden, besonders befriedigende unc leicht zugängliche Extraktquellen sind. Die Extrakt«
können durch Behandlung mit protcolytischen Enzy men, ζ. B. mit Papain, hydrolysiert werden. Die Hy
drolyse wird vorzugsweise unter den für das verwen tk'te Enzym optimalen Temperaturen und pH-Wertei
durchgeführt. So kann z. B. bei Verwendung von Pa pain der bis auf einen Feststoffgehalt von etw;
15 Gew.-% verdünnte Extrakt mit Papain in eine Menge von 5%, bezogen auf das Gewicht des Ami
nostickstoffs im Extrakt, etwa 1 Stunde bei etwa 65° C und anschließend 5 bis 10 Minuten bei 100° C
erhitzt werden, um die Enzyme zu desaktivieren, worauf der Extrakt bis auf einen Trockensubstanzgehalt
von etwa 80 Gew.-% eingedampft wird.
Die Milchsäure enthält vorzugsweise mindestens 72 Gew.-% freie Milchsäure.
Vorzugsweise werden nach dem Einstellen des pH-Wertes auf 6,5 bis 7v0 ein oder zwei Gewichtsteile
eines 5'-Nucleotids zugesetzt, während die Temperatur im Bereich von 60 bis 90° C gehalten wird. Das
ausgewählte Nucleotid soll mindestens etwa 50 Gew.-% Inosinsäure oder Inosinat enthalten; es kann
zweckmäßig als Gemisch von etwa gleichen Mengen an Natriuminosinat und Natriumguanylat zugesetzt
werden. Die Einstellungen des pH-Wertes während der Reaktion können durch Zusatz von Alkali, wie
Natriumhydroxyd, durchgeführt werden.
Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Reaktionsgemisch liegt in Form einer Paste
vor, die etwa 30 b's 40 Gew.-% Wasser enthält. Es
kann weiter bis aui einen Feuchtigkeitsgehalt von 12
bis 20 Gew.-% konzentriert werden, z. B. durch Eindampfen, falls gewünscht, unter vermindertem Druck.
Die bei der Konzentration entwickelten Dämpfe können kondensiert und, zweckmäßig nach der Fraktionierung,
zu der konzentrierten Paste zurückgeleitet werden.
Die konzentrierte Paste kann getrocknet werden, beispielsweise bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von
2 bis 6 Gew.-%. Man zieht die Vakuumtrocknung, vorzugsweise bei 50 Ws 80° C, vor, doch können auch
andere Verfahren, z. B. die Bandtrocknung, Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung, angewendet werden.
Das getrocknete Material kann b's auf jede gewünschte
Teilchengröße gemahlen werden.
Das Würzmittel gemäß der Erfindung kann entweder in trockener Fo>rm oder als Paste für eine große
Anzahl von Lebensmitteln wie Suppen, Saucen, Würzen oder Bouillons verwendet werden.
Aus den vorstehend gemachten Ausführungen ergibt sich, daß das Würzmittel gemäß der Erfindung
aus leicht zugänglichen Ausgangsstoffen nach einem Verfahren hergestellt werden kann, bei dem keine
speziellen Geräte oder Verfahrensbedingungen erforderlich sind.
In den nachstehenden Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht.
55 Teile Hefeautolysat (etwa 80% Trockensubstanz, 1,8% reduzierende Substanzen, 7,2% Gesamtstickstoff,
3,5% Aminostickstoff) werden mit 45 Teilen hydrolysiertem Erdnußprotein, das etwa 80%
Trockensubstanz (mit 2 Teilen Aktivkohle entfärbt) enthält, sowie mit 20 Teilen enzymatisch hydrolysierteni
Rindfleischextrakt, der etwa 80% Trockensubstanz enthält, und 2 Teilen Milchsäure (enthaltend
1H) % freie Milchsäure) vermischt. Das Gemisch wird
4 Stunden auf 90° C erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt und 10 Tage bei Raumtemperatur gelagert
Dann werden der Wassergehalt auf 30% und der pH-Wert auf 6,3 (durch Zusatz von Natriumhydroxyd)
eingestellt und das Gemisch wird auf 90° L erhitzt und 3 Stunden auf diesem Wert gehalten. Dann
wird der pH-Wert mit Hilfe von NaOH auf 6,8 eingestellt und das Gemisch wird nochmals 3 Stunden bei
90° C gehalten, worauf es zu einer Paste mit einem
'"· Feuchtigkeitsgehalt von etwa 16 bis 17% eingedampft
wird. Die Paste wird schließlich in einem Vakuumofen bei 80° C bis auf einen Endfeuchtigkeitsgehalt von
etwa 3% getrocknet. Das endgültige Gemisch kann aber auch bis auf einen Feststoffgehalt von j0%
-'" verdünnt und der Sprühtrocknung unterzogen werden.
Das getrocknete Produkt hat eine braune Farbe und
kann zu einem Pulver mit beliebiger Teilchengröße gemahlen werden.
-' Es ist löslich in heißem oder kaltem Wasser, wobei eine Lösung erhalten wird, deren Geschmack ähnlich
der von Fleischbrühe aus gebratenem Rindfleisch ist. Das Produkt verbessert vveiterhin den Geschmack von
zahlreichen anderen Lebensmitteln, wie Gemüse und Pilzen.
Das trockene Produkt kann mindestens 1'/, Jahre
bei 20° C gelagert werden, ohne daß nennenswerte Geschmacksänderungen eintreten.
ι ι B e i s ρ i e 1 2
Die Arbeitsweise nach Beispiel 1 wird mit der Abweichung wiederholt, daß nach dem Einstellen des
pH-Wertes auf 6,8 zwei Teile eines Gemisches (50' 50) aus Natriuminosinat und Natriumguanylat zuge-
"' setzt werden, während das Gemisch ai C 80° C gehalten
wird.
Das Endprodukt wird als Paste mit Einern Feuchtigkeitsgehalt
von 15% gewonnen. Es kann mindestens 1 Jahr ohne Geschmacksveränderung bei Raumtem-
·"' peratur gelagert werden.
Man arbeitet im wesentlichen wie nach Beispiel 1, führt jedoch die letzte Eindampfung unter Vakuum
"' bei 40° C durch, wobei die Dämpfe fraktioniert und kondensiert werden. Ein Teil der kondensierten
Dämpfe wird dem eingedampften Produkt zugesetzt, das als Paste mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 15%
gewonnen wird.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Würzmitteln, deren Geschmack dem von gebratenem Rindfleisch
ähnlich ist, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) ein Gemisch aus
a) 40 bis 50 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) Hefeautolysat, das 1
bis 6 Gewichtsprozent reduzierende Stoffe (nämlich solche, die Fehlingsche Lösung leicht reduzieren), mindestens
3 Gewichtsprozent Aminostickstoff und mindestens 7 Gewichtsprozent Gesamtstickstoff
enthält,
b) 30 bis 40 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) pflanzlichem Proteinhydrolysat,
c) 3 bis 6 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) enzymatisch hydroiysiertem
Fleischextrakt,
d) 0,9 bis 2,7 Gewichtsteilen Milchsäure und
e) etwa 10 bis etwa 30 Gewichtsteilen Wasser
3 bis 5 Stunden auf 60 bis 90° C erhitzt.
(2) das Gemisch aus (1) 8 bis 12 Tage bei Raumtemperatur
hält,
(3) den pH-Wert des Gemischs aus (2) auf 6,0
bis 6,5 und den Wassergehalt desselben auf
25 bis 35 Gewichtsprozent einstellt,
(4) das Gemisch aus (3) auf 60 bis 90° C erhitzt und 1 bis 3 Stunden innerhalb dieses Bereichs
hält,
(5) den pH-Wert des Gemischs aus (4) auf 6,5 bis 7,0 einstellt und
(6) dasGemischaus(5) 1 bis 3 Stunden auf einer
Temperatur von 60 bis 90° C hält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (1) als hydrolysiertes
pflanzliches Protein hydrolysiertes Erdnußprotein verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (1) als hydrolysieren
Fleischextrakt hydrolysierten Rindfleischextrakt oder Walfleischextrakt verwendet.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe (I) als hydrolysierten Fleischextrakt einen solchen verwendet, der durch Erhitzen einer
wäßrigen Lösung von Fleischextrakt mit einem Gesamtfeststoffgehalt von etwa 15Gew.-% mit
Papain, dessen Menge etwa 5 Gew.-% des im Extrakt vorhandenen Aminostickstoffs entspricht,
bei einer Temperatur von etwa 65° C über einen Zeitraum von etwa 1 Stunde erhalten worden
ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man dem Gemisch in Stufe (5) nach dem Einstellen des pH-Wertes auf etwa 6,5 bis 7,0 1-2 Gewichtsteile
eines 5'-Nucleotids, das mindestens etwa 50 Gew.-% Inosinsäure oder eines Inosinats
enthält, zusetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Stufe (1) ein Hefeautolysat verwendet, das 1,0 bis 2,5 Gew.-% reduzierende Substanzen enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren dei Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man nach Stufe (6) das Würzmittel zu einer Paste mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 2C
Gew.-% konzentriert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Würzmittel durch Eindampfen unter Vakuum konzentriert und die beim
Eindampfen entfernten Dämpfe fraktioniert unc kondensiert und einen Teil des Kondensats den:
Mittel wieder zusetzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren dei Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, da£
man das Würzmittel nach Stufe (6) bis auf einer Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 6 Gew.-% trocknet
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