DE2107356C3 - Thieno [23-e] - [1,4] diazepin-2-one, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Thieno [23-e] - [1,4] diazepin-2-one, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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- Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
Description
R1
■Ν.
■ \N —;
R2
in der R1 eine Methyl- oder Äthylgruppe, R2 ein
Wasserstoffatom oder eine Ci bis C4-Alkylgruppe
und Hai ein F-, Cl- oder Br-Atom bedeuten, und pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze
derselben.
2. 5-o-Chlorphenyl-7-äthyl-1,2-dihydro-3H-thieno[2,3-e]-[l,4]diazepin-3-on.
3. S-o-Chlorphenyl^-äthyl-1 -methyl-1,2-dihydro-3H-thieno
[2,3-e]-[l ,4] diazepin-2-on.
4. 5-o-Chlorphenyl-7-methyl-1,2-dihydro-3H-thieno[2,3-e]-[1,4]diazepin-2-on.
5. S-o-Chlorphenyl-lJ-dimethyl-1,2-dihydro-3H-thieno
[2,3-e]-[1,4] diazepin-2-on.
6. Verfahren zur Herstellung von
Thieno [2,3-e]-[1,4] diazepin-2-onen der allgemeinen Formel
CO
R1 S NUR2
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
H2NCH2COOR3
oder einem Salz derselben, in der RJ eine
niedere Alkylgruppe bedeutet, umsetzt oder
d) eine Verbindung der allgemeinen Formel
d) eine Verbindung der allgemeinen Formel
J\l- N
' S
HuI
=N
S ^N -i
R2
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
R2-X,
R2-X,
in der X ein reaktionsfähiges Atom oder eine reaktionsfähige Gruppierung bedeutet,
umsetzt.
7. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung nach
den Ansprechen 1 bis 5 und üblichen Trägerstoffen.
in der R1 eine Methyl- oder Äthylgruppe, R3 ein
Wasserstoffatom oder eine Ci bis Q-Alkylgruppe
und Hai ein Halogenatom bedeuten und deren pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssaizen,
dadurch gekennzeichnet, daß man a) eine Verbindung der allgemeinen Formel
Die Erfinüung befaßt sich mit neuen und therapeutisch wertvollen Thieno [2,3-e]-[1,4] diazepin-2-onen der
nachstehenden allgemeinen Formel I
Hai
Hai
CO
R1
N(R2ICOCH2NH2
oder ein Salz hiervon kondensiert oder b) eine Verbindung der allgemeinen Formel
Hai
R2
so in der R1 eine Methyl- oder Äthylgruppe, R2 ein
Wasserstoffatom oder eine Ci- bis C-4-Alkylgruppe und
Hai ein F-, Cl- oder Br-Atom bedeuten, und pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze derselben.
Die Verbindungen der Formel I können nach den ss folgenden Verfahren hergestellt werden:
(I) Durch Kondensation einer Verbindung der allgemeinen Formel II
Hai
co - <;/
R' S NI R2 (COCH, N,
mit Hydrazin umsetzt oder
CO
R' S N(R2ICOCH2MH,
oder eines Salzes derselben, beispielsweise dem
oder eines Salzes derselben, beispielsweise dem
Hydrobromid oder Hydrochlorid.
Üblicherweise wird die Umsetzung in einem Lösungsmittel
wie Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid oder Pyridin bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise der Rückflußtemperatur, ausgeführt, wobei das gebildete Wasser bevorzugt
azeoirop kontinuierlich entfernt wird.
(II) Durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel III
Hai
CO
(III)
N(R2JCOCH2N3
NHR2
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel V
H2NCH2COOR-1 (V)
H2NCH2COOR-1 (V)
Die Umsetzung wird üblicherweise in einem Lösungsmittel,
wie Benzol, Toluol, Chloroform, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid oder Pyridin bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise der Rückflußtemperatur, durchgeführt, wobei bevorzugt kontinuierlich das
gebildete Wasser oder Alkanol entfernt werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R2
eine Ci- bis Q-Alkylgruppe darstellt, lassen sich auch
nach folgendem Verfahren herstellen:
(IV) Durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel:
mit Hydrazin.
Die Umsetzung wird üblicherweise in einem Lösungsmittel
wie Methanol, Äthanol, Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform, Methylenchlorid, Tetrahydrofuran, Äther
oder Dimethylformamid bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und erhöhter Temperatur, gewünschtenfalls
in Gegenwart eines Metallkatalysators, beispielsweise Palladium, Platin oder Nickel, dispergiert
auf einem Träger, wie Aktivkohle, Diatomeenerde, Silicagel oder Glas, zum Zweck der Beschleunigung der
Umsetzung durchgeführt.
(III) Durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
Hai
(IV)
3°
40
oder einem Salz derselben, wie dem Hydrochlorid, wobei R3 eine niedere Alkylgruppe darstellt.
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VI
R2-X
(Vl)
worin X ein reaktives Atom oder eine reaktive Gruppierung darstellt, beispielsweise ein Halogenatom,
eine Methylsulfonyloxy-p-Tolylsulfonyloxy- oder
Schwefelsäuregruppe.
Üblicherweise wird die Umsetzung in einem Lösungsmittel durchgeführt, wobei zunächst die Verbindung Γ,
in ein Alkalisalz mit einem Metalleinführungsmittel, wie metallischem Alkali (Li, Na oder K) oder einer
Alkaliverbindung (Hydrid, Alkoxid oder Amid eines Alkalimetalles) überführt und dann das Alkalisalz mit
einer Verbindung VI bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und Rückflußtemperatur umgesetzt.
Beispiele für Lösungsmittel sind Methanol, Äthanol, Benzol, Xylol, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid.
Die Ausgangsverbindungen II und III sind neue Verbindungen und können beispielsweise nach folgenden
Verfahren hergestellt werden:
CICOCH2NH — COOCH2
Hal
Hal
R1 S N(R2KOfH2CI
R1 s
NaI
Hal
CO
HBr - CH3(OOH
R1 'S N(R2ICOCH1I
NaN,
Hal
1 CO -<;
S N(R2ICOCH2N.,
(Ill)
(Ill)
Spezifische Beispiele für die Herstellung der Ausgangsverbindungen
II werden nachfolgend gegeben:
(a) Ammoniakgas wurde unter Eiskühlung in eine Lösung von 20 g 2-Jodacetamido-3-o-chlorbenzoyl-5-äthylthiophen
in 50 ml Dichlormethan und 5 ml Methanol eingeleitet. Nachdem das Ammoniakgas 2
Stunden eingeleitet worden war, wurde die Lösung bei Raumtemperatur zur Beendigung der Umsetzung 2
Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit Eiswasser und dann mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt. Die
Kristallisation erfolgte bei Zusatz von Äthanol zu dem Rückstand. Die Kristalle wurden abfiltriert und mit
einer geringen Menge Äthanol gewaschen, wobei 11,7 g
praktisch reines 2-Acetamido-3-o-chlorbenzoyl-5-äthylthiophen mit einem Schmelzpunkt von 146 bis
148° C erhalten wurden.
(b) 2-Azidoacetamido-3-o-chlorbenzoyl-5-äthylthiophen
(5 g) wurde zu 50 ml einer 3O°/oigen Bromwasserstofflösung
in Essigsäure zugesetzt und das erhaltene Gemisch bei Raumtemperatur während einer Stunde
geschüttelt. Nach beendeter Entwicklung von Stickstoffgas wurde Isopropyläther zum Reaktionsgemisch
zugegeben. Die orange gefärbte gelatincartige Substanz, die ausfiel, wurde durch Dekantieren gewonnen,
erneut Isopropyläther zugegeben und das Gemisch gut vermischt. Die Substanz verfestigte sich allmählich. Der
Feststoff wurde abfiltriert, einige Male mit Isopropyläther gewaschen und in 50 ml Chloroform gelöst, wozu
5 g Triäthylamin zugesetzt wurden, worauf die erhaltene Lösung bei Raumtemperatur 2 Stunden stehengelassen
wurde, mit Wasser gewaschen wurde und über Magnesiumsulfat getrocknet wurde, worauf das Chloroform
unter verringertem Druck abdestilliert wurde, wobei weißes kristallines 2^171^0306131^0-3-0-^1101--benzoyl-5-äthylthiophen
mit einem Schmelzpunkt von 146 bis 148°C (aus Äthanol) erhalten wurde.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können in die entsprechenden Säureadditionssalze in üblicher
Weise durch Behandlung mit verschiedenen anorgani-Hal
co -
N(R2ICOCH2NH2
(II)
sehen oder organischen Säuren überführt werden. beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure. p-Toluolsulfonsäure.
Zitronensäure, Maleinsäure, ("umarsäure. Bernsteinsäure, Ameisensäure, Essigsäure und Weinsäure.
Pharmakologische und toxikologische Versuche
Antikonvulsative Wirkung
Antikonvulsative Wirkung
150 mg/kg Pentylentetrazol wurden subkutan an Gruppen aus jeweils 6 Mäusen 15 Minuten nach der
intraperitonealen Verabreichung der Versuchsverbindung verabreicht. Die Anzahl der toten Mäuse wurde
innerhalb 3 Stunden nach der Verabreichung von Pentylentetrazol gezählt, und dann wurde die ED50. d. h.
die zur Unterdrückung des letalen Wertes auf 50% erforderliche Dosierung, graphisch bestimmt.
Akute Toxizi tat
Die akute Toxizität (LD50) wurde nach dem Litchfield-Wilcoxon-Verfahren (The Journal of Pharmacology
and Experimental Therapeutics, 3and 9, Seite 99 [1949] unter Anwendung von Mäusen vom dd-Stamm
jeweils mit einem Gewicht von 20 bis 25 g bestimmt.
55 Ergebnisse
(>0
Verbindung | Antikonvulsative | LD5O | 'mg/kg) |
Wirkung | |||
ED50 (mg/kg) | i.p. | p.o. | |
A | 1.9 | 410 | 670 |
B | 0,2 | 440 | 957 |
C | 0,9 | >500 | >10O0 |
D | 0.9 | >500 | > ICXKJ |
Chlordiazo- | 4.6 | 380 | 950 |
epoxid |
Es wurden die nachfolgenden Verbindungen A bis D eingesetzt:
3H-thieno[2,3-e]-[l,4Tdiazepin-2:on
B: S-o-Chlorphenyl-Z-äthyl-l -methyl- 1,2-dihydro-
3H-thieno[2,3-e]-[l,4]diazepin-2-on
C: S-o-Chlorphenyl^-methyl-1,2-dihydro-
3H-thieno[2,3-e]-{l,4]diazepin-2-on
D: 5-o-Chlorphenyl-1,7-dimethyl-1,2-dihydro-
3H-thieno[2,3-e]-[l,4]diazepin-2-on
In Hinblick auf verschiedene Versuche einschließlich den vorstehend aufgeführten können die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechend der allgemeinen
Formel I und die pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalze derselben sicher als Beruhigungsmittel zur Behandlung von Neurose, Angst, Spannung
und depressiven Zuständen in Form von pharmazeutischen Präparaten mit geeigneten und üblichen Trägern
oder Hilfsmitteln verwendet werden, die oral ohne Gefahr für die Patienten verabreichbar sind.
Die pharmazeutischen Präparate können jede übliche Form, wie Tabletten, Kapseln oder Pulver besitzen.
Tabletten von 5 mg und 10 mg wurden aus den folgenden Massen hergestellt:
5-mg-Tablette | lO^mg-Tablette | |
Verbindung I | 5,0 mg | 10,0 mg |
Laktose | 62,3 mg | 57,3 mg |
Maisstärke | 25,0 mg | 25,0 mg |
Mikrokristalline | 6,0 mg | 6,0 mg |
Cellulose | ||
Methylcellulose | 1,0 mg | 1,0 mg |
Magnesiumstearat | 0.7 mg | 0,7 mg |
100,0 mg 100,0 mg
]%ige und 10%ige Pulver wurden aus den folgenden Massen hergestellt:
l%iges Pulver | 10%iges Pulver | |
Verbindung I | 1,0% | 10,0% |
Laktose | 88,0% | 79,0% |
Mikrokristalline | 10,0% | 10,0% |
Cellulose | ||
Methylcellulose | 1,0% | 1,0% |
100,0%
100,0%
Die tägliche orale Dosis der Verbindungen I oder deren Salze für erwachsene Menschen liegen üblicherweise zwischen etwa 10 bis 60 mg in Einzeldosierung
oder mehrfacher Dosierung.
Im folgenden werden erläuternde Beispiele für die Herstellung von bevorzugten Verbindungen gemäß der
Erfindung gegeben.
Zu einer Lösung von 10 g 2-Aminoacetamido-3-ochlorbenzoyl-5-äthylthiophen in 50 ml Pyridin wurden
20 ml Benzol und 1,9 g Essigsäure zugesetzt und das erhaltene Gemisch unter Rühren während 10 Stunden in
einem mit Wasserentfernungseinrichtung versehenen Kolben unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde eingeengt und der Rückstand mit Chloroform
ίο extrahiert. Die Chloroformschicht wurde mit Wasser
und dann mit Natriumhydrogencarbonatlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet, das Chloroform unter verringertem Druck abdestilliert und Toluol
zu dem Rückstand zugesetzt. Dabei fiel das farblose
kristalline S-o-Chlorphenyl-Z-äthyl-l^-dihydro-SH-thieno[2,3-e]-[l,4]diazepin-2-on mit einem Schmelzpunkt von 204 bis 2060C (aus einem Gemisch aus Toluol
und Äthanol) aus.
Zu einer Lösung von 8,3 g 2-Amino-3-o-chlorbenzoyl-5-äthylthiophen in 40 ml Pyridin wurden 13 g Äthylglycinathydrochlorid zugesetzt und das erhaltene Gemisch
unter Rühren 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das
Pyridin wurde dann unter verringertem Druck abdestilliert und der Rückstand mit Chloroform extrahiert. Die
Chloroformschicht wurde gut mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet und dann das
Chloroform unter verringertem Druck abdestillierL Der
rotbraune ölartige Rückstand wurde durch Chromatographie auf Silicagel unter Verwendung von Chloroform als Entwicklungsmittel gereinigt Nach der
Entfernung der ersten Fraktion, die nicht umgesetztes Ausgangsmaterial enthielt, wurde das Chloroformeluat,
das die gewünschte Verbindung enthielt, unter verringertem Druck eingeengt und der Rückstand mit Toluol
behandelt, wobei farbloses kristallines 5-o-Chlorphenyl-7-äthyl-1,2-dihydro-3H-thieno[2,3-e}{M]diazepin-2-on
mit einem Schmelzpunkt von 204 bis 206° C (aus einem
153 g S-o-Chlorphenyl^-äthyl-U-dihydro-SH-thieno-
[23-e}{l,4]-diazepin-2-on in 100 ml Dimethylformamid
zugesetzt Nach Rühren während 15 Minuten bei 5O0C
wurden 8,5 g Methyliodid tropfenweise zu dem Gemisch
unter Kühlung zugesetzt und das erhaltene Gemisch
so weitere 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt Eine
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und dann
unter verringertem Druck eingeengt Der Rückstand
wurde aus Hexan umkristallisiert und ergab 8,8 g
eno[23-e]-[l,4]diazepin-2-on mit einem Schmelzpunkt
von 105 bis 1060C
Entsprechend den Verfahren der vorstehenden Beispiele, jedoch unter Anwendung äquivalenter Mengen der entsprechenden Ausgangsmaterialien, wurde
die folgende Verbindung hergestellt:
5-o-ChloΓpheny1-7-methyl-1,2-dihydro-3H-thienop3-e]-[l ,4]diazepin-2-on
mit einem Schmelzpunkt von 212 bis 213° C
Claims (1)
1. Thieno[2,3-e]-[l,4] diazepin-2-one der allgemeinen Formel:
Hai
Hai
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