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Verfahren zur Herstellung von Thiophenderivaten Es wurde gefunden,
daß man in einfacher Weise zwei Thienylreste enthaltende tertiäre Aminocarbinole
mit wertvollen pharmakologischen Eigenschaften erhält, wenn man tertiäre Aminopropine
oder -butine mit Di-(a-thienyl)-keton umsetzt und die erhaltenen Produkte gewünschtenfalls
katalytisch an der Dreifachbindung hydriert.
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Die Umsetzung erfolgt nach dem allgemeinen Schema
wobei R Wasserstoff oder Methyl ist und R' und R" gleiche oder verschiedene aliphatische
oder cycloaliphatische Reste bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom Glieder
eines gemeinsamen gesättigten Ringes sind. Geeignete tertiäre Aminopropine bzw.
-butine sind demnach z. B. das 3-Dimethylaminopropin-(i), das 3-Diäthyl- oder das
3-Methyläthylaminopropin-(i), das 3-Pyrrolidino-, das 3-Piperidino- oder das 3-Morpholinopropin-(i)
und die entsprechenden Butine.
Diese Verbindungen kann man nach
den Angaben in den deutschen Patentschriften 724 759 und 73o 85o herstellen.
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Die Umsetzung der tertiären Aminopropine und -butine mit dem Di-(a-thienyl)-keton
wird durch die üblichen Äthinyherungskatalysatoren beschleunigt. Hierzu gehören
z. B. Alkalien, Alkoholate und Amide, organische Basen und Schwermetallacetylide.
Besonders vorteilhaft ist es, die Aminopropine und -butine zunächst in ihre Alkalimetallderivate
umzuwandeln.
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Die auf diese Weise leicht erhältlichen neuen, eine Acetylengruppe
enthaltenden basischen Carbinole lassen sich gewünschtenfalls nach den für Acetylengruppen
üblichen Verfahren teilweise oder vollständig an der Dreifachbindung hydrieren.
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Sowohl die ursprünglichen als auch die hydrierten basischen Carbinole
zeigen als solche oder in Form ihrer wasserlöslichen Salze und ihrer quartären Ammoniumderivate,
z. B. der jodmethylate, starke spasmolytische Wirkung.
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Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel 1 Zu 7o Teilen Natriumpulver in iooo Teilen Tetrahydrofuran
werden 40o Teile 3-Diäthylaminobutin-(i) gegeben. Man erhitzt das Gemisch 2 Stunden
unter RückfluB; dabei bildet sich eine farblose Aufschlämmung der Natriumverbindung
des Aminobutins. Dann gibt man eine Lösung von 4oo Teilen Di-(a-thienyl)-keton in
5oo Teilen Tetrahydrofuran hinzu und erhitzt weitere 2 Stunden unter RückfluB zum
Sieden. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit 8oo Teilen Wasser versetzt,
die organische Schicht abgetrennt und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wird aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 51oTeile 4-Diäthylamino-i, i-di-(a-tlüenyl)-pentin-(2)-ol-(i)
als farblose Kristalle vom F. i05°.
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Das Hydrochlorid schmilzt bei 116 bis 117° (unter Zersetzung), das
jodmethylat bei 141° (unter Zersetzung).
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Beispiel 2 Zu 5o Teilen Natriumpulver in 8oo Teilen Tetrahydrofuran
werden Zoo Teile 3-Pyrrolidinobutin-(i) gegeben. Nach zweistündigem Erwärmen unter
RückfluB wird die entstandene Natriumverbindung mit einer Lösung von 40o Teilen
Di-(a-thienyl)-keton in 5oo Teilen Tetrahydrofuran versetzt, worauf man weitere
2 Stunden zum Sieden erhitzt, dann 5oo Teile Wasser zugibt und wie im Beispiel i
aufarbeitet.
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Man erhält 478 Teile 4-Pyrrolidino-i, i-di-(a-thienyl)-pentin-(2)-ol-(i)
als farblose Kristalle vom F. i44°. Das Hydrochlorid schmilzt bei 143° (unter Zersetzung),
das jodmethylat bei i7o° (unter Zersetzung).
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8o Teile 4-Pyrrolidino-i, i-äi-(a-thienyl)-pentin-(2)-ol-(i) werden
in 3ooo Teilen Methanol unter Zusatz von io Teilen Raney-Nickel in einem Rührautoklav
bei gewöhnlicher Temperatur mit ioo atü Wasserstoff bis zur Sättigung hydriert.
Das Filtrat wird ein-
gedampft, wobei man 71 Teile 4-Pyrrolidino-i, i-dg- |
(a-thienyl)-penten-(2)-ol-(i) als farblose Kristalle vom: |
F. io2° erhält. |
8o Teile 4-Pyrrolidino-i, i-di-(a-thienyl)-pentin-(2)- |
ol-(i) werden in 3ooo Teilen Methanol unter Zusatz |
von io Teilen Raney-Nickel mit Zoo atü Wasserstoff |
bei 6o° hydriert. Dabei erhält man 71 Teile 4-Pyrro- |
lidino-i, i-di-(a-thienyl)-pentanol-(i) als farblose-Kri- |
stalle vom F. 81°. |
Beispiel 3 Zu 5o Teilen Natriumpulver in 8oo Teilen Tetrahydrofuran werden 25oTeile
3-Dimethylaminobutin-(i) gegeben. Man erhitzt 2 Stunden unter RückfluB, fügt zu
der entstandenen Natriumverbindung eine Lösung von 40o Teilen Di-(a thienyl)-keton
in 5oo Teilen Tetrahydrofuran hinzu und erhitzt % Stunde zum Sieden. Nach Zugabe
von 5oo Teilen Wasser wird wie im Beispiel i aufgearbeitet.
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Man erhält 566 Teile 4-Dimethylamino-i, i-di-(a-thienyl)-pentin-(2)-ol-(i)
als farblose Kristalle vom F. i46°.
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Das jodmethylat schmilzt bei igia (unter Zersetzung).
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Beispiel 4 Man setzt wie in den vorhergehenden Beispielen 25 Teile
Natriumpulver in 4oo Teilen Tetrahydrofuran mit ioo Teilen 3-Dimethylaminopropin-(i)
um, fügt Zoo Teile Di-(a-thienyl)-keton in 25o Teilen Tetrahydrofuran hinzu und
erhält 243 Teile 4-Dimethylamino-i, i-di-(a-thienyl)-butin-(2)-ol-(i) als farblose
lange Kristallnadeln vom F. 144°.
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ioo Teile 4-Dimethylamino-i, i-di-(a-thienyl)-butin-(2)-ol (i) werden
in 3ooo Teilen Methanol unter Zusatz von io Teilen Raney-Nickel in einem Rührautoklav
bei 6o° mit Zoo atü Wasserstoff bis zur Sättigung hydriert. Das Filtrat wird eingedampft
und der Rückstand aus Petroläther umkristallisiert. Man erhält 91 Teile 4-Dimethylamino-i,
i-di-(a-thienyl)-butanol-(i) als farblose Kristalle vom F. io7°.
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Das Hydrochlorid dieser Verbindung schmilzt bei 116° (unter Zersetzung).
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Beispiel 5 Man setzt wie in den vorhergehenden. Beispielen 5o Teile
Natriumpulver in 7oo Teilen Tetrahydrofuran mit 25o Teilen 3-Pyrrolidinopropin-(i)
um, fügt 40o Teile Di-(a-thienyl)-keton in 5oo Teilen Tetrahydrofuran hinzu und
erhält 593: Teile 4-Pyrrolidinoi, i-di-(a-thienyl)-butin-(2)-ol-(i) als farblose
Kristalle vom F.146°. Das jodmethylat schmilzt bei 172° (unter Zersetzung), das
neutrale bernsteinsaure Salz bei 146°.
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Aus ioo Teilen 4-Pyrrolidino-i, i-di-(a-thienyl)-butin-(2)-ol-(i)
erhält man bei der wie im Beispiel 4 ausgeführten Hydrierung 93 Teile 4-Pyrrolidinoi,
r-di-(a-thienyl)-butauol-(i) als farblose Kristalle vom F.76°.