DE20755C - Chamotteeinsatz für Zimmeröfen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanla?

C. SCHUCHARD in LEMELERVELD (H Chamotteeinsatz für Zimmeröfen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Juli 188a ab.

Die Neuerung besteht im wesentlichen darin, dafs zwischen die Feuerungsstelle und das Rauchabzugsrohr eines Ofens, namentlich eines Säulenofens, ein mit Durchzugskanälen versehener Einsatz, aus Chamotte, Thon oder sonst einer passenden Masse angefertigt, eingeschaltet wird.

Fig. ι der Zeichnung zeigt einen mit einem solchen Einsatz versehenen Ofen im Längsschnitt, Fig. 2 den Einsatz im Querschnitt und Fig. 3 denselben im Längsschnitt.

Der Zweck dieses Einsatzes ist der, die von der Feuerung ausgehende , Wärme in einem möglichst vollkommenen Mafse auszunutzen und hierdurch gleichzeitig eine bedeutende Brennmaterialersparnifs herbeizuführen.

Der Einsatz E ruht auf dem Ansatz a, welcher im Innern des Ofens oberhalb der Thür T, durch welche das Brennmaterial eingeführt wird, sich ringförmig herumzieht. Dieser Ansatz wird aus Winkeleisen hergestellt.

Das geeignete Material zur Anfertigung des Einsatzes ist Chamotte, und wird der Einsatz selbst von den röhrenförmigen Durchzugskanälen r, welche in der Längsrichtung des Ofens laufen, durchbrochen, wie dieses aus der Zeichnung ersichtlich. Die Höhe desselben richtet sich nach der Höhe des Ofens; in der Regel beträgt dieselbe ein Drittel des letzteren.

Ist der Ofen jedoch sehr hoch, so wird auf dem Einsatz noch die scheibenförmige Platte P, Fig. 3, angebracht, welche die aus den Kanälen austretende Wärme zwingt, die Ofenwandungen, welche oberhalb des Einsatzes liegen, zu bestreichen und sich diesen auf diese Weise mitzutheilen.

Auch kann diese Platte dazu dienen,
stark ziehenden Schornsteinen ein zu
Entweichen der. Wärme zu verhindern, und is in diesem Falle deshalb die Anwendung desselben auch bei kleinen Oefen zu empfehlen.

Von dem Einsatz wird die Wärme, welche sich auf der Feuerstelle entwickelt, und welche die Grundfläche und die Wandungen der einzelnen Kanäle r bespült, zum gröfsten Theil aufgenommen und dem zu heizenden Raum erhalten.

An Stelle des Chamotteeinsatzes können auch mehrere gleich lange Gasröhren verwendet werden, welche mit ihren Enden in zwei durchlochte Platten eingeschraubt sind, "und wenn die von den Gasröhren gebildeten Zwischenräume mit Thon ausgefüllt werden. Die den Chamotteeinsatz durchbrechenden Durchzugskanäle werden in diesem Falle von den Gasröhren gebildet, während die beiden Kopfplatten den zwischenliegenden Thon zusammenhalten.

Der Deckel D des Ofens mufs abnehmbar sein, einestheils um den Einsatz in den Ofen einsetzen, anderentheils aber auch, um diesen reinigen zu können.

Die Reinigung selbst geschieht ähnlich wie bei den Lokomotiven mittelst Stahlbürste.

Der Deckel D schliefst nach oben den Ofen luftdicht ab, indem derselbe ähnlich einem Retortendeckel verschraubt ist. Ebenso ist auch das Rauchabzugsrohr G so mit dem Ofen verbunden, dafs die Verbindungsstelle keine Luft durchlassen kann. Die beiden Thüren TT¹ (erstere ist die Heizthür, letztere die Thür für den Aschenfall) sind mit einer der bekannten Regulirvorrichtungen versehen.

Claims (1)

1. Den Boden des Feuertopfes F bildet der Rost R.

   Für diese Construction eignen sich besonders Säulenöfen, und ist hauptsächlich auf diese Bedacht genommen. Doch ist hiermit die Anwendung eines ähnlichen Einschalteinsatzes auch bei Oefen anderer Form und Construction nicht ausgeschlossen, indem man auch bei diesen ein Röhrensystem zwischen Feuerungsstelle und Abzugsrohr legen kann, das im Princip gleich, nur durch die Form von dem beschriebenen sich unterscheidet.

   Patenτ-Anspruch:

   Bei Qefen, welche luftdicht verschliefsbar sind, das Einschalten des aus Chamotte oder sonst einem hierzu geeigneten Material hergestellten, von den Kanälen r durchbrochenen und je nach Umständen mit der Scheibe P versehenen Einsatzes E zwischen Rost R und Abzugsrohr G.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.