DE2066139B1 - Verfahren zum Überziehen eines Schichtträgers mit einem Polyimidüberzug - Google Patents
Verfahren zum Überziehen eines Schichtträgers mit einem PolyimidüberzugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen eines Schichtträgers mit einem Polyimidüberzug.
Es ist bekannt, aus aromatischen Dianhydriden und aromatischen Diaminen polymere Polyimide herzustellen,
die beim Erhitzen harzartige Stoffe bilden, welche einen filmartigen Isolierlack auf Elektromagnet-Spulendraht
zu bilden vermögen. Für diesen Anwendungszweck sind solche polymeren Stoffe sehr erwünscht, und
sie wurden zu vielen Anwendungen in der Industrie bei der Herstellung von Draht für elektromagnetische
Vorrichtungen herangezogen. Allerdings wurde ihre Anwendung durch die mitzuverwendenden aufwendigen
Lösungsmittel und durch andere verdrießliche Schwierigkeiten gehemmt Beispielsweise müssen Kombinationen
von Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid und Methylendianilin in Gegenwart aufwendiger
Lösungsmittel umgesetzt werden, die wenigstens den einen, vorzugsweise beide Reaktionsteilnehmer sowie
das Reaktionsprodukt lösen können. Typische, für diesen Zweck verwendete Lösungsmittel sind organische
Lösungsmittel, wie Gemische aus Kresol und aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Dimethylsulfoxid
und N-Methylpyrrolidon. Diese organischen Lösungsmittel
sind teuer, potentielle Verunreinigungsmittel für Luft und Wasser und können beim Überziehen nicht
zurückgewonnen werden. Dies trägt erheblich zu dem Aufwand bei, den die Herstellung von Isolierüberzügen
erfordert Außerdem stellen die Lösungsmittel, insbesondere Cresylsäure, sehr unerwünschte Verunreinigungsstoffe
für die Umgebung dar und sind aus diesem weiteren Grunde nicht gut geeignet
Eine weitere Schwierigkeit der Verwendung von aromatischen Dianhydriden und aromatischen Diaminen
zur Herstellung der polymeren Polyamide besteht darin, daß zur Erzielung optimaler Eigenschaften des
Reaktionsproduktes dieses bezüglich der Viskosität und des Molekulargewichts genau eingestellt werden muß,
damit ein gleichmäßiges Produkt hoher Qualität erzielt wird. Bisher waren keine zuverlässigen Regelgrößen
bekannt, mit deren Hilfe eine bevorzugte Viskosität des Überzugsmaterials erzielt werden könnte,'das bei einem
gewünschten Verhältnis von Feststoffen zu Lösungsmitteln stabil ist und ebenfalls ein Molekulargewicht im
bevorzugten Bereich besitzt. Da diese Erwägungen die Technik des Überziehens beherrschen und das Endprodukt
und dessen schließlich erzielbare Funktionseigenschaften bestimmen, ist es von äußerster Wichtigkeit
zuverlässige Regelungsmöglichkeiten für die Viskosität, das Verhältnis Feststoffe zu Lösungsmittel und das
Molekulargewicht des Vorpolymerisats und des polymeren Endprodukts sicherzustellen. Bisher war es nach
dem Stand der Technik nicht möglich, diese Ziele zu erreichen.
Die Vorpolymerisate, also das Zwischenprodukt aus den Ausgangsstoffen, wie Pyromellithsäuredianhydrid
(PMDA) und 4,4'-Oxydianilin (ODA) oder 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
(BPDA) und 4,4'-Methylendianilin (MDA), die zur Herstellung von Polyimid-Filmüberzügen dienen, sind nicht sehr lagerfähig
und gegenüber Wasser stark empfindlich. Derartige Stoffe auf Lager zu halten hat überaus schwierige
Probleme aufgeworfen. Bei einer Konzentrationsobergrenze von etwa 17% ist es praktisch unmöglich, das
Vorpolymerisat in Lösung zu halten. Es muß eine sehr strenge Qualitätskontrolle bei den Ausgangsstoffen und
während des Herstellungsverfahrens für das Vorpolymerisat durchgeführt werden. Trotz dieser strengen
Sicherheitsvorkehrungen werden die Stoffe leicht dadurch unbrauchbar, daß sich das Dianhydrid in die
hydratisierte Form umwandelt — die nicht zufriedenstellend polymerisiert Für alle praktischen Anwendungszwecke
wird nach dem Stand der Technik die Konzentration auf etwa 17 Gew.-% der Lösung in
einem aufwendigen Lösungsmittelsystem begrenzt
Es wurde nun gefunden, daß diese Beschränkung aufgehoben werden kann und eine Polyamid-Vorpolymerisatlösung
in bis zu 80%iger Konzentration geschaffen werden kann, ohne daß derartige Lösungen
nicht mehr lagerfähig wären. Bei derartigen Konzentrationen und weil erfindungsgemäß diese stark konzentrierten
Lösungen mit Wasser verdünnbar gemacht
werden können, können Vorpolymerisatlösungen mit brauchbaren Konzentrationen und Viskositäten erzielt
werden, bei denen das Lösungsmittel hauptsächlich Wasser ist und kein organisches Lösungsmittel. Es ist
daher möglich, durch Verminderung der erforderlichen Lösungsmittelmenge und auch durch Vereinfachung der
Schwierigkeiten der Lösungsmittelbeseitigung enorme Einsparungen zu erreichen. Die Konzentrationsobergrenze
von Polyamid-Vorpolymerisation wird durch die Mischvorrichtungen diktiert, aber nicht durch die to
Lagerfähigkeit Die erfindungsgemäß hergestellten Stoffe können sechs Monate lang gelagert werden, ohne
daß sie nachteiligen Änderungen unterliegen.
Einer der Gründe dafür, daß das erfindungsgemäße Verfahren völlig überraschend ist, liegt darin, daß es
bereits erhebliches gut begründetes und von Autoritäten stammendes Material zum Stand der Technik gibt,
das den absoluten Wasserausschluß bei Phthalsäuremonoamid fordert, da die Wirkung von Wasser auf
Verbindungen vom Typ des Phthalsäuremonoamids darin besteht, diese zu einer entsprechenden Aryldicarbonsäure
zu hydrolysieren. Diese Erkenntnis des Standes der Technik wurde durch die Tatsache
bestätigt, daß bei der Herstellung von derartigen Vorpolymerisaten, noch bevor die Polymerisation bis
zum gewünschten Grad fortgeschritten war, der Wasserausschluß absolut wesentlich war, da die
Toleranz des Reaktionssystems gegen Wasser sehr gering war und im Bereich von Teilen je Million Teilen
lag. Es wurde durch den Stand der Technik niemals angeregt, Polyamid-Vorpolymerisate in ein Polyelektrolytmaterial
zu überführen, das mit Wasser verdünnbar und zu einem polymeren Polyimid weiter polymerisierbar
ist, das die gleiche Qualität wie das in bekannter Weise hergestellte Material hat Dadurch, daß das
Polyamid-Vorpolymerisat durch Wasser verdünnbar gemacht wird, ist es möglich, Oberzugsmaterialien mit
einer geringeren Konzentration an organischen Lösungsmitteln zu erhalten und damit erhebliche Einsparungen
zu erzielen, wie dies im folgenden noch näher ausgeführt werden wird. Das Vorpolymerisat ist als
solches gegenüber Wasser nicht weniger empfindlich. Erfindungsgemäß muß es in ein Salz überführt werden,
das auf jeden beliebigen Feststoffgehalt verdünnt werden kann. In der Salzform ist es zum gleichen
Endprodukt polymerisierbar, wie es mit Vorpolymerisaten der Fall ist, die wasserempfindlich sind.
Das erfindungsgemäße Überzugsverfahren ist gemäß einer besonderen Ausführungsform dadurch gekennzeichnet,
daß man zuerst 33%4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
und/oder Pyromellithsäuredianhydrid mit einem Diamin aus der Gruppe 4,4'-Methyldianilin,
m-Phenylendiamin, 4,4'-Oxydianilin oder Naphthylendiamin
in einem organischen Lösungsmittel für wenigstens einen dieser Stoffe zu dem entsprechenden
Polyamid mit freien Carboxylgruppen umsetzt und das erhaltene Produkt durch Zusatz einer Base, die unter
Bildung eines einwertigen Kations dissoziiert in die Polyelektrolytform überführt
Im Gegensatz zu den Erwartungen gelingt es erfindungsgemäß, diese aromatischen Dianhydride und
aromatischen Diamine in organischen Lösungsmitteln bis zum gewünschten Polymerisationsgrad zu polymerisieren
und danach das Vorpolymerisat in einen Polyelektrolyten zu überführen, der mit Wasser
behandelt werden kann, bis das gewünschte Verhältnis Feststoffe zu Lösungsmittel erreicht ist und ein Material
herzustellen, daß zur Herstellung von Hochqualitäts-Drahtlacken geeignet ist obwohl durch die auf dem
Fachgebiet bekannten Autoritäten von der Verwendung von Wasser abgeraten wird. In diesem Zusammenhang
wird besonders auf die Arbeit von Myron Bender »Intramolecular Catalysis of Hydrolytic Reaktions, II.
The Hydrolysis of Phthalamic Add« im Journal of the American Chemical Society, Bd 80, Seiten 5380—5389
(1958) verwiesen, wonach Phthalsäuremonoamid gegen Wasser instabil ist Im Gegensatz hierzu wird die
Säuremonoamidgruppe, die in den erfindungsgemäß hergestellten Vorpolymerisaten vorliegt nicht durch
Wasser abgebaut wie dies zu erwarten gewesen wäre.
Die von Bender beschriebene Hydrolysereaktion von Phthalsäuremonoamid stellt offenbar ein Phänomen
dar, das sich nicht auf freie Carbonsäuregruppierungen überträgt wie sie in den erfindungsgemäß hergestellten
Vorpolymerisaten vorliegen. Diese neuen und Oberraschenden
Ergebnisse, die die Erfindung vom Stand der Technik unterscheiden, widersprechen der bisherigen
Ansicht daß Wasser nicht zu Vorpolymerisaten zugesetzt werden sollte, die durch die Umsetzung dieser
aromatischen Dianhydride mit diesen aromatischen Diaminen hergestellt worden sind, da sich die Einheiten
mit freien Carbonsäuregruppierungen in der Art ändern würden, die sich aus den intramolekularen hydrolytischen
Reaktionen des Phthalsäuremonoamids (Phthalaminsäure) ergibt Wenn die freien Gruppen nicht
polyelektrolytisch gemacht worden sind, ist eine Wasserzugabe nicht möglich, weil sonst ein derartiges
Polymermolekül ausfallen würde.
Je höher der Gehalt der Vorpolymerisatlösungen an Feststoffen ist desto geringer ist deren Gehalt an
organischen Lösungsmitteln. Zum Beispiel liegen bei 17% Feststoffgehalt 83% organisches Lösungsmittel
vor, während bei 75% Feststoffgehalt der Lösungsmittelgehalt 25% beträgt Da eifindungsgemäß ein
Gemisch aus 70% Feststoffen mit 30% organischem Lösungsmittel hergestellt werden kann, wonach eine
Base zur Stabilisierung der Lösung zugesetzt und die Lösung vor dem Überziehen auf einen Feststoffgehalt
von 20% oder weniger mit Wasser verdünnt wird, können erfindungsgemäß erhebliche Einsparungen
erzielt werden. In dem genannten Beispiel wird der Gehalt an organischen Lösungsmitteln im Endprodukt
unter 10% liegen, weshalb nur eine kleine Lösungsmittelmenge verlorengehen wird. Außerdem wird eine
weitere Verdünnung des Polyimjd-Vorpolymerisats mit Wasser, wie dies bei einer Elektroabscheidung erforderlich
ist weiterhin den Prozentsatz an organischen Lösungsmitteln vermindern und die Schwierigkeiten
praktisch beseitigen, die mit dem Verbleib des organischen Lösungsmittels beim Härten zusammenhängen.
In den beigefügten Zeichnungen zeigen die F i g. 1 bis 4 in Fließdiagrammen die verschiedenen Herstellungsweisen
der Vorpolymerisate und Beschichtungsstoffe gemäß der Erfindung.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, einen Feststoffgehalt des
Vorpolymerisats bis zu etwa 75 Gewichts-% der Lösung zu erzielen, je nach dem verwendeten Mischverfahren
und Zugabeverfahren für das Dianhydrid und das Diamin. Die allgemeine Umsetzung kann wie folgt
ausgedrückt werden:
Bei dem erfindungsgemäßen Überzugsverfahren geht man aus von einem Polyamid mit freien Carbonsäuregruppen
in der in Anspruch 1 genannten O-Stellung. Zur Herstellung dieser Polyamide wird allgemein ein
aromatisches Dianhydrid der allgemeinen Formel
O O
O O
in der R ein vierwertiger Rest ist, der wenigstens einen
benzolartig (aromatisch) ungesättigten Ring mit 6 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei die vier Carbonylgruppen
an verschiedene, benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind, mit einem organischen, z. B.
aromatischen Diamin der allgemeinen Formel
H2N-R'-NH2
in der R' ein zweiwertiger aromatischer Rest ist, zusammengebracht Es wird ein Reaktionsprodukt
erhalten, das ein Polyimid-Vorpolymerisat aus wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel
HO-C
O Μ |
/ | R | \ | O π |
—N |
Il C |
Il C-OH |
H | |||
\ | |||||
/ | |||||
C | C—Ν—R' | ||||
II | Il η | ||||
ο | O | ||||
darstellt, wobei Rund R' die genannte Bedeutung haben
und π eine ganze Zahl mit einem Durchschnittswert von über 10 ist und die Pfeile das Auftreten isomerer
Formen andeuten. Bei einem typischen Polyimid-Vorpolymerisat
enthält eine wiederkehrende Einheit etwa 2 Carboxylgruppen, und das Polymerisat hat ein scheinbares
Molekulargewicht über 15 000, gemäß Viskositätszahlbestimmungen nach an sich bekannten Methoden.
Um Poh/amid-Vorpolymerisate mit der richtigen
Molekulargewichtsverteilung zu erhalten, wird bevorzugt, das aromatische Dianhydrid und das aromatische
Diamin in etwa gleichen molaren Mengen zu verwenden. Wenn einer der Ausgangsstoffe im Überschuß
verwendet werden soll, ist ein Oberschuß des aromatischen
Diamins gegenüber dem aromatischen Dianhydrid während der Bildung des Polymerisats bevorzugt,
um bessere Oberzüge aus dem Polymerisat zu erzielen. Demgemäß ist bei der Herstellung der Polyamid-Vorpolymerisatlösungen
unter Verwendung von wenigstens 1,01 Mol des aromatischen Diamins auf 1,00 Mol des aromatischen Dianhydrids die Endgruppe jeder
Polymerkette eine NHrGruppe, aber keine saure Carboxylgruppe. Beim Vorliegen einer NH2-Gruppe als
Endgruppe besitzt der erhaltene Polyimidfilmüberzug eine gute Haftung an Metall und hervorragende
dielektrische Eigenschaften. Wenn jedoch das Polymerisat an einem Ende oder an beiden Enden der
Polymerkette eine Säuregruppe aufweist, reagiert der Filmüberzug mit dem Metall, das beschichtet ist, und die
elektrischen Isoliereigenschaften des Filmüberzugs sind ziemlich schlecht
Die Temperatur, bei der die Umsetzung des aromatischen Diamins mit dem aromatischen Dianhydrid
erfolgt, liegt vorzugsweise unter etwa 8O0C, um
eine weitgehende Imidisierung der VorpolymerisatkJ-sung
zu vermeiden, wodurch die Lösung weniger leicht anfällig für die löslichmachende Wirkung der zugesetzten
flächigen stickstoffhaltigen Base wird.
Bisher waren Vorpolymerisatlösungen, die aus Pyromellithsäuredianhydrid (PMDA) und 4,4'-Oxydiani-Hn
(ODA) erhalten worden waren und einen Feststoffgehalt von etwa 17% oder in der Nähe davon hatten,
nur einige Stunden unter den normalen und üblichen Lagerbedingungen lagerfähig. Ein Feststoffgehalt von
17% bis 20% bedingt eine erhebliche Menge eines aufwendigen organischen Lösungsmittels (N-Methyl-2-pyrrolidon),
das nicht nur nicht mehr zurückgewonnen werden kann, sondern bei der Entfernung ernste
Beseitigungsschwierigkeiten aufwirft, da es toxisch ist. Dies trifft insbesondere für die Verwendung von
Kresolen als Lösungsmittel zu. Der Verbleib derartiger
Lösungsmittel bietet ebenfalls ernste Schwierigkeiten hinsichtlich der Reinhaltung von Luft und Wasser. Aus
den nachfolgenden Beispielen ergibt sich, daß erfindungsgemäß hohe Feststoffgehalte in der Größenord- M
nung von 80% erzielbar sind, wodurch die Menge an ™
organischem Lösungsmittel vermindert und die Beseitigungsprobleme und die Kosten auf einem Minimum
gehalten werden können, wenn das Material mit Ammoniak oder Ammoniumverbindungen zur Überführung
der Vorpolymerisate in Polyelektrolyten behandelt wird.
Wenn die Vorpolymerisatlösungen mit hohem Feststoffgehalt einmal in die Form eines Polyelektrolyten
überführt sind, können sie sehr viel längere Zeitspannen
ohne Qualitätsverschlechterung gelagert werden. Dies erlaubt dem Verbraucher die Vorratshaltung stabiler
Lösungen von Polyamid-Vorpolymerisaten, die beim Gebrauch mit Wasser verdünnt werden können und
daher viel weniger aufwendig zu gebrauchen sind. Bei gegenwärtig verwendeten Drahtlacken besteht
die Hauptmasse aus organischen Lösungsmitteln, wie Kresol und aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmitteln.
Diese Stoffe sind toxisch, schwer zu handhaben und ergeben große technische Schwierigkeiten, wenn sie bei
der Überführung des Vorpolymerisatmaterials in ein _ polymerisiertes Produkt als Isolierlackbeschichtung auf (M
Spulendraht beseitigt werden müssen. Andere organische Lösungsmittel sind relativ wenig toxisch, aber viel
teurer. Zum Beispiel sind N-Methylpyrrolidon (NMP) und Dimethylsulfoxid (DMSO) zwar weniger toxisch,
aber sehr teuer und wie die vorher genannten Lösungsmittel praktisch nicht in wirtschaftlicher Weise
zurückgewinnbar. Derartige Verluste müssen bei den Herstellungskosten für das Material berücksichtigt
werden und tragen überflüssigerweise zu diesen Kosten bei, ohne daß im Endprodukt ein äquivalenter Wert
auftritt Da Reaktionssysteme, wie Pyromellithsäuredianhydrid und Oxydianilin, eine so geringe Wassertoleranz
haben, erfordern sie eine strenge Kontrolle der Ausgangsstoffe, der Handhabung und der Lagerung,
damit ein Produkt mit der gewünschten Gleichmäßigkeit und Qualität hergestellt werden kann. Ein solches
System hat eine sehr geringe Wassertoleranz und muß in Gegenwart aufwendiger und toxischer organischer
Lösungsmittel hergestellt werden, wobei die Obergrenze des Feststoffgehalts im Lösungsmittel in der
Größenordnung von etwa 17% liegt. Selbst bei diesen höheren Feststoffgehalten (also der Grenze von 17%),
treten schwierige Lagerhaltungsprobleme auf, da Wasser, das nur in der Größenordnung von Teilen je
Million Teile vorliegt, ernsthaft die Poylmerisation und die Lackbildung auf dem Spulendrahtmaterial stören
könnte.
Durch die Erfindung hat sich die Sachlage völlig verändert, weil nunmehr das Reaktonssystem PMDA-ODA,
wenn das Vorpolymerisat einmal hergestellt und bis zum gewünschten Molekulargewicht polymerisiert
worden ist, durch Überführung in die Form eines Polyelektrolyten durch Zusatz von Ammoniak, Ammoniumhydroxid
oder einer anderen zur Überführung des Polyamid-Vorpolymerisats in die wasserlösliche PoIyelektroiytform
geeigneten Base stabilisiert werden kann, so daß im Ergebnis die Schwierigkeiten beim
Lagern, bei der Herstellung, bei der Lösungsmittelbeseitigung, bei der Reinhaltung von Luft und Wasser im
Zusammenhang mit der Lösungsmittelbeseitigung und der der Viskositätseinstellung gut beherrschbar geworden
sind, was eine unmittelbare Folge der Erfindung ist. Da das Vorpolymerisat durch Zugabe von Ammoniak
oder Ammoniumverbindungen in eine wasserlösliche Form überführbar ist, wird dessen Stabilität stark erhöht
und damit eine viel größere Flexibilität in Produktionsprogrammen und bei der Lagerhaltung erreicht. Da das
Polyamid-Vorpolymerisat, wenn es einmal durch die Zugabe der Ammoniakbase stabilisiert worden ist, sehr
stabil und relativ unempfindlich gegenüber Verunreinigungen durchWasser und andere gewöhnlich in der
Atmosphäre vorkommenden Stoffe ist, ist das Lagern technisch viel einfacher und preiswerter als dies mit den
bisherigen Anforderungen für das Lagern der Fall war. Ein interessanter und sehr brauchbarer Aspekt der
Erfindung besteht darin, daß wenn das Beschichtungsmaterial einmal hergestellt ist, dessen Viskosität,
Feststoffgehalt und Polymerisationsgrad jeweils innerhalb solcher Grenzen einstellbar sind, das es durch jedes
der verschiedenen gewünschten Auftragverfahren für elektrisch leitende Drähte, zum Beispiel durch Elektroabscheidung,
anwendbar gemacht werden kann.
Wenn eine bestimmte Viskosität und ein bestimmtes Molekulargewicht als optimal befunden worden sind,
kann der Benutzer durch die erfindungsgemäße Lehre leicht ein Beschichtungsmaterial erneut erzeugen und
stabilisieren, das die Anforderungen bei den gewünschten Arbeitbsbedingungen erfüllt. Die wäßrige Lösung
des polymeren Polyelektrolyten wird durch Erhitzen auf die im folgenden angegebenen Arbeitstemperaturen in
eine harzartige Oberflächenschicht auf dem Schichtträger überführt. Im allgemeinen wird die flüchtige Base,
wenn diese Ammoniumhydroxid ist, nach der Einleitung der Polymerisation der Reaktionsteilnehmer zugefügt.
Das erhaltene Polyamid-Vorpolymerisat besteht aus dem Ammoniumsalz des Polyorthocarbonsäureamids
und besitzt eine wiederkehrende Einheit der allgemeinen Formel
NH? 9O-C C-O9 NHf
C C-NH-R'-NH-
60
65 Etwa 70 bis 100% der Carboxylgruppen liegen in der Form eines Ammoniumsalzes gemäß der Gleichung
-COOH + NH3
-COO9NH4 5
Während es gemäß dem Stand der Technik, z. B. den US-Patentschriften 31 79 614 und 31 79 634, der Praxis
entsprach, Wasser von der Einwirkung auf das Polyamid-Vorpolymerisat auszuschließen, bedarf es
erfindungsgemäß bei der Überführung des Polyamids in die Form des Polyelektrolyten nicht des Wasserausschlusses,
da das Reaktionsprodukt mit Wasser verdünnbar ist und nicht gegen normale atmosphärische
Einflüsse stabilisiert werden muß. Das stabilisierte Material ist als Drahtlack verwendbar.
Die durch Wasser verdünnte Beschichtungslösung kann auf einem Schichtträger, wie elektrisch leitenden
Draht, aufgebracht und auf dem Schichtträger in einen harzartigen Oberflächenüberzug durch Erhitzen auf
eine Temperatur von 1OO bis 500° C überführt werden.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß im Gegensatz zur Lehre des Standes der Technik, wonach
ausdrücklich ein unbedingter Wasserausschluß aus der Polyamidsäure oder einer Polyamid-Vorpolymerisatlösung
gefordert wird, der erfindungsgemäße Zusatz einer flüchtigen stickstoffhaltigen Base dazu führt, daß
Wasser ohne nachteilige Wirkungen zugesetzt werden kann. Tatsächlich ist Wasser zur Verminderung des
Feststoffgehalts der hergestellten Lösungen auf den für die Beschichtungen gewünschten Gehalt sowie zur
Verminderung des Prozentsatzes an organischem Lösungsmittel der Lösung äußerst brauchbar.
Die Einführung von Wasser in das Polyamid-Vorpolymerisat wird durch die Verwendung einer flüchtigen
stickstoffhaltigen Base ermöglicht, die das Polyamid-Vorpolymerisat wasserlöslich macht. Es wurde gefunden,
daß der Zusatz der stickstoffhaltigen Base die folgenden zusätzlichen Wirkungen auf die Polyamid-Vorpolymerisatlösung
hat:
(1) er unterbricht die Polymerisation der Polymerketten, die in der Lösung gebildet werden, durch die
Überführung der endständigen Anhydridgruppen in den Polymerketten in die entsprechenden
Carbonsäuresalze,
(2) er verhindert eine innermolekulare Imidisierung des Polymerisats durch die Bildung eines Ionenpaares
an den Carbonsäureresten und
(3) er verhütet ein Gelieren des Polymerisats oder eine
Wasserstoffbrückenbindung zwischen benachbarten Molekülketten.
Die Lösung ist daher äußerst stabil und besitzt eine
lange Gebrauchsdauer, selbst wenn sie hohe Feststoffgehalte besitzt. Überdies sind die Polyimidfilmüberzüge,
die aus den wäßrigen Lösungen gebildet werden, biegsam, zäh und genau so gut wie solche, die gemäß
den genannten Verfahren des Standes der Technik hergestellt worden sind.
Es wurde gefunden, daß die Zugabereihenfolge der Ausgangsstoffe bei der Herstellung der mit Wasser
verdünnbaren Polyamid-Vorpolymerisate von Wichtigkeit ist, wenn befriedigende Drahtlacke gebildet werden
sollen. Diesbezüglich ist die vorzeitige Zugabe von Wasser oder von der Base zur Lösung, bevor das
Polymerisat gebildet ist, nachteilig. Wenn beispielsweise Wasser zugesetzt wird, bevor das Polymerisat vollständig
in der Lösung gebildet worden ist, überführt das
030 140/32
Wasser das Anhydrid in die freie Säure, wodurch die Kettenbildung unterbrochen wird. Außerdem wird
hierdurch das Molekulargewicht des Vorpolymerisats und die Viskosität der Lösung begrenzt, weshalb das
Vorpolymerisat schlechte Filmbildungseigenschaften hat. Weiter wird eine Zugabe der flüchtigen stickstoffhaltigen
Base vor der Bildung des Polymeren im Lösungsmittel eine Konkurrenzreaktion zwischen dem
Diamin und der flüchtigen Base hinsichtlich des als Säure wirkenden Dianhydrids ergeben. Dies wird die
Bildung des Polymerisats verhüten und ein heterogenes System zur Folge haben, das beim Härten keinen guten
Polyimidfilmüberzug ergibt.
Dementsprechend wird nach dem erfindungsgemäßen Überzugsverfahren zuerst das Polymerisat in dem
organischen Lösungsmittel unter Wasserausschluß gebildet und erst danach die flüchtige, stickstoffhaltige
Base zugefügt Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren war es möglich, Lösungen mit hohem Feststoffgehalt
(in Einzelfällen über 70%) herzustellen, die Lösungen 6 Monate oder länger zu lagern und
anschließend die aufbewahrten Lösungen zur Beschichtung von Substraten zu verwenden.
Aromatische Dianhydride
Die zur Herstellung des als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbaren Polyamide
benötigten aromatischen Dianhydride sind solche der allgemeinen Formel
l,l-Bis(2,3-dicarboxyphenyl(äthandianhydrid oder
1,1 -Bis(3,4-dicarboxyphenyl)äthandianhydrid und ähnliche Verbindungen.
Organische Diamine
Die zur Herstellung des als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbaren Polyamide
benötigten organischen Diamine sind solche der allgemeinen Formel
H2N-R'-NH2
in der R' ein zweiwertiger Rest der Formeln
in der R' ein zweiwertiger Rest der Formeln
R'"
-Si-O-
-Si-O-
R""
R'"
-Si-CJH2n-R""
in der R ein vierwertiger Rest ist, der wenigstens einen aromatisch ungesättigten Ring mit 6 Kohlenstoffatomen
besitzt, wobei jedes Carboxylgruppenpaar an verschiedene, benachbarte Kohlenstoff atome gebunden
ist Zu diesen Dianhydriden gehören zum Beispiel
PyromeUithsäuredianhydrid,
2,3,6,7-Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid,
B^S'^'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid,
Benzol-l^^-tetracarbonsäuredianhydrid,
Bis(3,4-dicarboxylphenyi)sulfondianhydrid,
Bis(3,4-dicarboxyphenyl^nethandianhydrid,
Bis(2,3-dicarboxyphenyl)methandianhydrid,
^iÖ-Dichlornaphthalin-1,4,5,8-tetracarbonsäure-
dianhydrid,
2,7-Dichlornaphthalin-1,4,5,8-tetracarbonsäure-
2,7-Dichlornaphthalin-1,4,5,8-tetracarbonsäure-
dianhydrid,
^,ej-Tetrachlornaphthalin-lAS.S-tetra-
^,ej-Tetrachlornaphthalin-lAS.S-tetra-
carbonsäuredianhydrid,
Naphthalin-l/fAS-tetracarbonsäuredianhydrid,
Naphthalin-l^AS-tetracarbonsäuredianhydrid,
S.S'^'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid,
lÄS.e-Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid,
2^',3,3'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid,
2,2-Bis(3,4-dicarboxyphenyl)propandianhydrid,
3,4,9,10-Phenylentetracarbonsäuredianhydrid,
Bis(3,4-dicarboxyphenyl)ätherdianhydrid,
2,2-Bis(2,3-dicarboxyphenyl)propandianhydrid, worin R'" und R"" eine Alkyl- oder Arylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten und m den Wert 0,1 oder mehr hat, oder ein Rest
Naphthalin-l^AS-tetracarbonsäuredianhydrid,
S.S'^'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid,
lÄS.e-Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid,
2^',3,3'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid,
2,2-Bis(3,4-dicarboxyphenyl)propandianhydrid,
3,4,9,10-Phenylentetracarbonsäuredianhydrid,
Bis(3,4-dicarboxyphenyl)ätherdianhydrid,
2,2-Bis(2,3-dicarboxyphenyl)propandianhydrid, worin R'" und R"" eine Alkyl- oder Arylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten und m den Wert 0,1 oder mehr hat, oder ein Rest
ist, wobei R" ein Alkylenrest von 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine der folgenden Gruppen bzw. Atome ist:
R'"
—Si—
R""
R""
R'"
— O—P—O —
Il
— O— — S-
R"'
-Si-O-R""
R'"
R'"
-Si—O —
R""
—SO2-
und
R'
-N —
wobei R'" und R"" die genannte Bedeutung haben und χ eine ganze Zahl von wenigstens 0 ist.
Besonders geeignete Diamine für die Herstellung der Polyamide sind:
m-Phenylendiamin.p-Phenylendiamin,
4,4'Diamino-diphenylpropan,
4,4'-Diamino-diphenylmethan, Benzidin,
4,4'-Diamino-diphenylsulfid,
4,4'-Diamino-diphenylsulfon,
3,3'-Diamino-diphenylsulfon,
4,4'-Diamino-diphenyläther,
2,6-Diamino-pyridin,
Bis-(4-amino-phenyl)diäthylsilan,
Bis-(4-amino-phenyl)phosphinoxid,
Bis-(4-amino-phenyl)-N-inethylamin,
1,5-Diamino-naphthalin,
3,3'-Dimethyl-4,4'-diamino-biphenyl,
3,3'Dimethoxybenzidin,
m-Xylylendiamin.p-Xylylendiamin,
1,3-Bis-ö-aminobutyltetramethyl-disiloxan,
1,3-Bis-y-aminopropyltetraphenyl-disiloxan
und Gemische dieser Verbindungen.
10
15
20
Lösungsmittel
Die in der ersten Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Lösungsmittel sind organische
Lösungsmittel, deren funktioneile Gruppen nicht mit einem der Ausgangsstoffe, also mit den Diaminen oder
Dianhydriden, in merklichem Ausmaß reagieren. Sie müssen nicht nur inert gegenüber dem Reaktionssystem
und vorzugsweise Lösungsmittel für die Polyamidsäure sein, sondern auch Lösungsmittel für wenigstens einen
der Ausgangsstoffe, vorzugsweise für beide Ausgangsstoffe, sein. Das organische Lösungsmittel ist eine
organische Flüssigkeit, die von den Ausgangsstoffen oder deren Homologen verschieden ist, also ein
Lösungsmittel für wenigstens einen Reaktionsteilnehmer, und enthält funktionelle Gruppen, die von den
monofunktionellen primären und sekundären Amino-
gruppen und den monofunktionellen Dicarboxylanhy- stoff,
drogruppen der Ausgangsstoffe verschieden sind. Zu diesen Lösungsmitteln gehören Dimethylsulfoxid,
N-Methyl-2-pyrrolidon, gewöhnlich flüssige organische
Lösungsmittel, wie Ν,Ν-Dimethylmethoxyacetamid, —
N-Methylcaprolactam, und Tetramethylenharnstoff, Pyridin,
Dimethylsulfon, Hexamethylphosphoramid, Tetramethylensulfon, Formamid, N-Methylfonnamid, Butyrolacton
und N-Acetyl-2-pyrrolidon. Die Lösungsmittel
können als solche, in Form von Gemischen oder in
Kombination mit schlechten Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Cylcohexan oder
Benzonitril, verwendet werden. Blei dem erfindüngsgemäßen
Verfahren ist es von Wichtigkeit, daß die
Reaktionsteilnehmer und die Lösungsmittel bei der anfänglichen Kondensationsreaktion im wesentlichen
wasserfrei sind, damit eine Hydrolyse des Dianhydrids
zur Säureform, die als Verunreinigung unter Senkung des Molekulargewichts wirkt vermieden wird. Kleine
Wassermengen können in der Größenordnung von 100 Gew.-Teilen Wasser je Million Gew.-Teilen Lösungsmittel
und Reaktionsteilnehmer insgesamt noch geduldet werden. Es ist bevorzugt, daß der gesamte
Wassergehalt, bezogen auf die Gesamtmenge Reaktionsteilnehmer und Lösungsmittel, 100 Gew.-Teile je
Million Gew.-Teile oder weniger beträgt
Die Temperatur, bei der die anfängliche Kondensationsreaktion des Dianhydrids mit dem Diamin erfolgt,
liegt vorzugsweise unter 8O0C, damit nur eine minimale
Imidisierung des Polymerisats eintritt Das teilweise imidisierte Vorpolymerisat wird durch die Zugabe der
stickstoffhaltigen Base stabilisiert und nur bis zu dem Ausmaß imidisiert, das durch die gewünschte Viskosität
bestimmt wird. Die bestimmte Temperatur unter 80° C, die bei einer bestimmten Kombination von Diamin und
Dianhydrid, Lösungsmittel und Reaktionsdauer nicht überschritten werden soll, damit ein Polymerisat aus
praktisch 100% Polycarbonsäureamid erzielt wird, wird
schwanken, kann jedoch durch einen einfachen Versuch in dem Fachmann bekannter Weise bestimmt werden.
Für die meisten Zwecke wurde gefunden, daß die Temperaturen vorzugsweise unter 500C gehalten
werden sollten.
Das wasserlösliche Polymerisat hat wiederkehrende Struktureinheiten der Formel
NHf eOOC COO® NHf
C C—N—R'—N-
Il Il H H
O O
in der R und R' die genannte Bedeutung haben und y
eine ganze Zahl über 10, z.B. von 10 bis 10000 oder darüber, bedeutet und wobei 65 bis 100% der
Gesamtzahl der (COOH)-Gruppen in Form des Ammoniumsalzes vorliegen.
Die nach der Herstellung des Vorpolymerisats aus den Lösungsmitteln ausfallenden Stoffe können, wie
gefunden wurde, keine andere als die im Rahmen der Fehlergrenzen bestimmbare genannte Struktur haben,
wie die folgende Zusammenstellung von Analysenergebnissen von Vorpolymerisaten und deren Vorläufern
zeigt:
Theoretische^
Formel einer
wiederkehrenden.
Einheit
Formel einer
wiederkehrenden.
Einheit
Empirische Formel
BMB C47H26O14N2
MBW ; C47H34O7N4
Pöiyorthp-' . C30H34O7N2 [
carbonsäureamid '"_,,
carbonsäureamid '"_,,
Ammoniumsalz
■ C4JH32)2O5il2N3,53
carbonsäureamide:
Innerhalb der Anäiyserigfhauigkeit bestätigen die
obigen Formeln die,genannten Strukiurfbrmeln.,."...,._
■-. .Stickstoffhaltige Basen
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren brauchbaren
Basen sind insbesondere Ammoniak (NH3), Ammoniumhydroxid (NH4OH), Ammoniumcarbonat ((NH4J2COs)
und primäre und sekundäre aliphatische Amine mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, wie Methylamin, Äthylamin,
sek.-Butylamin, Isopropylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Dibutylamin etc.
Herstellungsweise
Wie eingangs erwähnt, werden die handelsüblichen Polyimid-Vorpolymerisate gewöhnlich mit einem Feststoffgehalt
von 17% oder darunter in organischen
ORIGiNAL !MSPECTED
Lösungsmitteln hergestellt, dabei Feststoffgehalten oberhalb 17% die Lagerfähigkeit nur in der Größenordnung
von einem Monat bei 23° C liegt. Unabhängig vom Feststoffgehalt des erfindungsgemäß verwendeten
Polyamid-Vorpolymerisats kann dieses jedoch mit oder ohne Verdünnung mit Wasser eine unbegrenzte
Zeitdauer gelagert werden. Es wurde allerdings gefunden, daß es bestimmte Feststoffgehaltsgrenzen
gibt, oberhalb derer das Vermischen der Stoffe überaus aufwendig und undurchführbar wird.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen wird gemäß F i g. 1 das Polyorthocarbonsäureamid dadurch hergestellt,
daß zunächst ρ,ρ'-Methylendianilin (MDA) in einem Lösungsmittel, wie N-Methyl-2-pyrroIidon
(NMP) oder dergleichen, gemischt wird. Es wird danach die halbe stöchiometrische Menge 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäure-dianhydrid
(BPDA) unter Bildung von MBM, einem Vorläufermaterial, zugefügt. Das Vorpolymerisat wird schließlich hergestellt, indem der
Rest des BPDA entweder als Pulver oder in Form einer Lösung zugesetzt wird, wobei das Polyorthocarbonsäureamid
erhalten wird, das danach mit Ammoniumhydroxid behandelt wird, wobei das entsprechende Ammoniumsalz
erhalten wird, das ein stabiles Vorpolymerisatmaterial mit hohem Feststoffgehalt ist. Während dieser
Stufen werden die Reaktionsdauer, die Konzentrationen und die Temperaturen geregelt, um die Viskosität,
das Molekulargewicht und die Konzentrationen (Verhältnis Feststoffe/Lösungsmittel) zu erhalten, die für
Beschichtungszwecke geeignet sind. Die erforderlichen Parameter, wie Reaktionsdauer, Temperatur und
Konzentrationen sind den beigefügten Beispielen zu entnehmen.
Gemäß Fig.2 ist die Reihenfolge der Zugabe von
BPDAund MDA umgekehrt Die Gesamtmenge MDA wird in einem einzigen Schritt zugefügt.
Gemäß F i g. 3 ist die Reihenfolge der Reaktionsteilnehmer gegenüber derjenigen gemäß Fig.2 umgekehrt
Fig.4 erläutert das Mischen der Ausgangsstoffe als
Pulver, wobei diese zusammen zur Umsetzung in Lösung gebracht werden. Während man im Laboratorium
das Polyamid-Vorpolymerisat mit Feststoffgehalten über 70% in einem Mörser herstellen kann, wonach die
Stabilisierung mit Ammoniak erfolgt, wurde gefunden, daß beispielsweise mit einer Küchenmischmaschine der
praktisch erzielbare Feststoffgehalt 35 bis 37% beträgt. Oberhalb dieser Grenze wird der Motor der Maschine
wegen der hohen Viskosität der Lösung durchbrennen. In einem Walzenmischer mit drei Walzen von
7,5 χ 12J5 cm beträgt der erzielbare Feststoffgehalt 37
bis 40%, in einem Walzenmischer für Produktionszwekke mit drei Walzen von 12,5 χ 30 cm beträgt er 45 bis
50% und in einem Vertikalmischer noch mehr. Der Feststoffgehalt kann weiter auf 30 bis 70% erhöht
werden, wenn Mischer mit beweglichen Armen verwendet werden, die beim fortschreitenden Mischen
neu eingestellt werden, wenn diese Konzentrationsgrößenordnung gewünscht wird.
Die Temperatur, bei der die einleitende Kondensationsreaktion zwischen dem Dianhydrid und dem
Diamin durchgeführt wird, liegt, wie angegeben,
vorzugsweise unter 8O0C, damit das Polymerisat
möglichst wenig imidisiert wird und das Polyamid-Vorpolymerisat durch Zugabe der stickstoffhaltigen Base
stabilisiert werden kann. Die unter 8O0C liegende im
Einzelfall verwendete Temperatur, die bei einer bestimmten Kombination aus dem Diamin, dem
Dianhydrid und dem Lösungsmittel bei einer gegebenen Reaktionszeit nicht überschritten werden darf, damit ein
im wesentlichen zu 100% aus Polycarbonsäureamid bestehendes Polymerisat erhalten wird, kann schwanken.
Sie kann jedoch durch einfache Versuche in dem Fachmann bekannter Weise festgestellt werden. Für die
meisten Zwecke sollte, wie gefunden wurde, die Temperatur vorzugsweise unter 500C gehalten werden.
Das Molverhältnis der Reaktionsteilnehmer, also des Dianhydrids und des Diamins, sollte bei etwa 1 :1
gehalten werden, wenn Polyamid-Vorpolymerisate hergestellt werden sollen, deren Molekulargewicht
ausreichend niedrig liegt, damit gute filmbildende Eigenschaften erzielt werden. Die Abweichung vom
Molverhältnis 1 :1 sollte nicht größer als ein Molverhältnis 1,05 :1 bis 1 :1,05 betragen, wenn Polyimid-Vorpolymerisate
erhalten werden sollen, die gute Polyimidfilmüberzüge bilden. Besonders bevorzugt ist die
Verwendung eines leichten Diaminüberschusses, damit ein Polymerisat erhalten wird, das NH2-Endgruppen
anstelle von zu Carbonsäuregruppen hydrolysierbaren Anhydridgruppen besitzt Wenn das Polymerisat NH2-Endgruppen
hat, besitzt der erhaltene Polyamidfilmüberzug bezüglich der Adhäsion an Metall gute
Eigenschaften und hervorragende dielektrische Eigenschaften. Wenn das Polyamid-Vorpolymerisat Säuregruppen
an einem Kettenende oder an beiden Kettenenden aufweist, reagiert der Filmüberzug mit
dem Metall, auf dem er aufgebracht ist, und die elektrischen Isoliereigenschaften sind ziemlich schlecht.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, die keine Beschränkung beinhalten
sollen. Teile sind auf das Gewicht bezogen, falls nichts anderes erwähnt ist
Es wurden zur Herstellung des Vorpolymerisates 135 g (0,681 Mol) ρ,ρ'-Methylendianilin (MDA) mit
99,9% Reinheit in 185 g N-Methyl-2-pyrrolidon mit weniger als 0,01% Wassergehalt in einem Reaktionsgefäß
gelöst Die erhaltene Lösung wurde in einen Mischer gebracht Unter heftigem Rühren wurden 107 g (0,332
Mol) ^'^'-Benzophenontetraearbonsauredianhydrid
(BPDA) von 99,8% Reinheit zugefügt Es wurde eine klare Lösung eines Dicarboxyldiamido-diamins der
folgenden Formel
H2N
COOH
erhalten, die durch Elementaranalyse bestätigt wurde.
erhalten, die durch Elementaranalyse bestätigt wurde.
In einen getrennten Mischer wurden 411g N-Methyl-2-pyrrolidon
gegeben und mit 107 g (0,332 Mol) Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid unter heftigem
Rühren zu einer Aufschlämmung vermischt. Die Lösung des Dicarboxyl-diamido-diamins der obigen
Formel wurde auf einen Dreiwalzenmischer gegossen, und die Aufschlämmung aus BPDA und NMP wurde
langsam zugegeben, wobei die Walzen während der Zugabe und dem anschließenden Mischen auf etwa 22
bis 270C gehalten wurden. Das erhaltene Produkt wurde als klare Lösung mit einem Gesamtfeststoffgehalt von
36,9 Gew.-% in einen Behälter ausgetragen. Das Produkt stellte ein Polyamid-Vorpolymerisat in Lösung
in N-Methylpyrrolidon dar. Die Lösung gelierte innerhalb von 200 Stunden. Zur Verhütung des
Gelierens wurde eine ausreichende Menge konzentrierte Ammoniumhydroxidlösung zugegeben, damit ein
Äquivalenzverhältnis NH3 zu COOH von 1 :1 erhalten wurde. Die erhaltene Lösung gelierte nicht, sondern
behielt eine konstante Viskosität länger als 6 Monate bei.
Die Vorpolymerisatlösung wurde nach der Ammoniakzugabe mit Wasser auf eine geeignete Viskosität
verdünnt und zur Beschichtung von Kupferdrahtproben verwendet. Das Beschichten wurde in einer Vorrichtung
durchgeführt, die einem Drahtlackierungsturm entsprach, wobei wie folgt verfahren wurde. Ein Kupferdraht
von etwa 1 mm Stärke wurde zuerst in Trichloräthylen entfettet, in verdünnte Salzsäure getaucht,
mit Wasser gespült und mit Aceton sauber gewischt. Die Beschichtungslösung wurde in ein
Glasrohr von 0,95 cm Innendurchmesser und 46 cm Länge gebracht, das an einem Ende verschlossen war
und dessen offenes Ende mit einer doppelten Schicht Wildleder mit einem Loch von etwa 1 mm bedeckt war.
Der Kupferdraht wurde durch das Loch in die Beschichtungslösung getaucht und langsam herausgezogen,
was die Aufbringung in einem Drahtlackierungsofen simuliert. Eine Reihe von beschichteten Drähten
wurde auf ein Gestell gesetzt und in einen Luftumwälzofen von 200° C gebracht. Zur Simulierung eines offenen
Drahtturms wurde die Ofentüre 3 Minuten offen gelassen, dann 3 Minuten angelehnt und danach 30
Sekunden geschlossen. Diese Verfahrensweise simuliert einen Durchgang durch einen Lackierungsturm. Sie
wurde mehrmals wiederholt, um eine gewünschte Überzugsstärke von 0,071 bis 0,086 mm aus dem
Polyimidfilm auf dem Draht zu erhalten. Nach dem Erreichen der gewünschten Überzugsstärke wurde der
beschichtete Draht schließlich 5 Minuten bei 200° C thermisch behandelt. Die Drähte hatten eine klare,
flexible Oberflächenbeschichtung aus einem Polyimidpolymerisat.
Es wurden 2,25 Mol MDA in 16,2 Mol NMP gelöst und in einen Mischer gebracht. Zum Mischer wurden
1,12 Mol BPDA gegeben. Die klare Lösung (MBM-Vorläufer) wurde mit 3,03 Mol NMP verdünnt und in einen
Reaktor gegeben.
Die MBM-Vorläuferlösung wurde in zwei gleiche
Teile geteilt. Jeder Teil wurde in je einen Reaktor gegeben, der gerührt werden konnte und der mit
trockenem Stickstoff gefüllt war. Zu jedem Reaktor wurden 0,508 Mol BPDA gegeben. Der Inhalt der
beiden Reaktoren wurde in einen Dreiwalzenmischer gegeben. Das Produkt wurde abgenommen und
zusammen mit 500 g konzentriertem Ammoniumhydroxid und 1150g Wasser in den Dreiwalzenmischer
zurückgegeben. Die erhaltene Polymerisatlösung war klar und viskos und hatte einen Feststoffgehalt von
24,9%. Die erhaltene Beschichtungsmasse wurde zur Beschichtung von Draht in einem üblichen gasbefeuerten
Drahtlackierungsofen von 5,5 m Länge verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Es wurden 0,697 Mol MDA in 6,02 Mol NMP gelöst. Das Gemisch wurde auf einen Dreiwalzenmischer
gegeben und mit 0,665 Mol BPDA versetzt. Das erhaltene Produkt wurde entnommen und zusammen
mit 280 g konzentriertem Ammoniumhydroxid erneut in den Mischer gegeben. Zu 732 g der erhaltenen mit
Ammoniak umgesetzten Beschichtungslösung wurden 110 g Wasser, das 3,4 g eines nichtionischen oberflächenaktiven
Mittels als Benetzungsmittel enthielt, zugegeben. Die erhaltene wäßrige Vorpolymerisat-Beschichtungslösung
hatte einen Feststoffgehalt von 26,7%. Sie wurde zur Beschichtung von Kupferdraht in
einem Drahtlackierungsofen verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben. Die
Beschichtungslösung war noch nach 6 Monaten Lagerung, wonach sich keine Gelierung zeigte, brauchbar.
55
Es wurden 0,687 Mol MDA in 2,37 Mol NMP gelöst. Das Gemisch wurde in einen Mischer gegeben. Unter
heftigem Rühren wurden zum Mischer ferner 0,332 Mol BPDA zugefügt. Ein zweiter Mischer wurde mit 3,65
Mol NMP und 0,322 Mol BPDA beschickt. Die aus dem ersten Mischer erhaltene Lösung wurde in einen
Dreiwalzenmischer gebracht. Hierzu wurde das Gemisch aus dem zweiten Mischer gegeben. Das Produkt
wurde entnommen und nach Zugabe von 280 g konzentriertem Ammoniumhydroxid in den Mischer
zurückgegeben. Zu 550 g der erhaltenen ammoniakalischen Beschichtungslösung wurden 80 g Wasser, das
2,5-g eines nichtionischen oberflächenaktiven Mittels
enthielt, zugegeben. Die erhaltene Vorpolymerisat-Be-Schichtungslösung
hatte einen Feststoffgehalt von 26,3%. Diese Lösung wurde zur Lackierung von Draht
in einem Lackierungsofen verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I aufgeführt:
030 146/32
*) Nichtionisches oberflächenaktives Mittel.
**) Ein Teil der Beschichtungslösung von Beispiel 2 war mit Wasser verdünnt
**) Ein Teil der Beschichtungslösung von Beispiel 2 war mit Wasser verdünnt
Beschichtungslösung | 2A | 3 | 4 | |
Beispiel | 15 | 13 | 13 | |
2 | 1,800 | 3,200 | 2,270 | |
Alter (d) | 38 | bei 23C | bei 23 C | bei 230C |
Viskosität (Pa · s) | 1,355 | - | ||
bei 23''C | 23,5 | 26,7 | 26,3 | |
Zusatz*) (Gew.-% auf Feststoffe) | - | 1,0/1,0 | 2,6/1,0 | 2,6/1,0 |
% Feststoffe | 24,9 | 0,056 | 0,089 | 0,081 |
Verhältnis NH3/COOH | 1,0/1,0 | 440/250 | 405/192 | 380/190 |
Lackdicke (mm) | 0,081 | 10 (20) | 13,5 (27) | 13,5 (27) |
Ofenprofil ("C) oben/unten | 380/200 | 4-5 | 8-9 | 3-4 |
Drahtgeschwindigkeit (cm/s) | 12 (24) | 1,0/1,0 | 1,2/1,0 | 1,2/1,0 |
Kontinuität (Brüche/30 m) | 0-1 | 0,0 | 0,0 | 0,2 |
Zentrierverhältnis | 1,6/1,0 | |||
Gewichtsverlust (%) | 1,16 | |||
Es wurden 0,687 Mol MDA in 2,37 Mol N-Methylpyrrolidon
gelöst. Die Lösung wurde in einen Mischer gegeben. Unter heftigem Rühren wurden 0,332 Mol
BPDA zugegeben. Ein zweiter Mischer wurde mit 3,65 Mol N-Methylpyrrolidon und 0,332 Mol BPDA unter
heftigem Rühren beschickt Die Mischung aus dem ersten Mischer wurde in einen Dreiwalzenmischer
gegeben und hierzu wurde der Inhalt des zweiten Mischers gegeben. Die Stoffe wurden auf dem
Walzenmischer gemischt, wobei 14,0 g eines Benetzungsmittels und 120 g Ammoniumhydroxid zugegeben
wurden. Es wurden 85 g Wasser zugefügt. Es wurde eine wäßrige Vorpolymerisatlösung mit einem Feststoffgehalt
von 31,1% erhalten.
Es wurden 0,144 Mol MDA in 0,640 Mol Dimethylsulfoxid
(DMSO) gelöst. Das Gemisch wurde in einen Mischer gegeben. Zu diesem Gemisch wurde unter
heftigem Rühren 0,072 Mol BPDA zugefügt. Ein zweiter Mischer wurde mit 0,072 Mol BPDA und 2,24 Mol
Dimethylsulfoxid beschickt. Der Inhalt des zweiten Mischers wurde mit dem des ersten Mischers vereinigt.
Es wurden zu dem Gemisch 3,0 g eines Benetzungsmittels und 20 g konzentriertes Ammoniumhydroxid und
anschließend eine weitere Menge von 150 g Wasser zugegeben, bis ein Feststoffgehalt von 14,6 Gewichts-%
erzielt war.
Beispiele 7—11
Die in den folgenden Beispielen genannten Beschichtungslösungen wurden gemäß den in den F i g. 1 bis 4
der beigefügten Zeichnungen dargestellten Verfahren hergestellt. Jede Beschichtungslösung wurde danach zur
Beschichtung eines elektrisch leitfähigen Drahtes benutzt Die Eigenschaften der erhaltenen gehärteten
Beschichtung wurden geprüft, um die optimalen Reaktionsbedingungen festzustellen. Beschichtung und
Härtung wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II angegeben.
Tabelle II | Herstellungs verfahren |
Ausgangsstoffe | Viskosität Pa · s bei 23 C (Alter der Lösung) |
%-Feststoffe | Tauchzahl | Flexibilität Bruch dehnung % |
X-Wert |
Beispiel | I (Fig. 1) | MDA BPDA NMP NH3 H2O |
0,845 (38 d) | 18,7 | 3 | 25 10 0 |
2 1 1 |
7 | |||||||
ORIGINAL !NSPECTED
19 | Herstellungs | Ausgangsstoffe | 20 66 139 | %-Feststoffe | 20 | Flexibilität | X-Wert | |
verfahren | Bruch | |||||||
Fortsetzung | Tauchzahl | dehnung | 2 | |||||
Beispiel | (Fig. 1) | MDA | Viskosität | 16,7 | 25 | 1 | ||
MPDA | Pa · s bei 23°C | 10 | 1 | |||||
DMSO | (Alter der Lösung) | 4 | 0 | |||||
8 | NH3 | 1,310 (45 d) | ||||||
H2O | 3 | |||||||
(Fig. 2) | MDA | 14,6 | 25 | 2 | ||||
BPDA | 10 | 1 | ||||||
NMP | 8 | 0 | ||||||
9 | NH3 | 0,253 (6d) | ||||||
H2O | 3 | |||||||
(Fig. 3) | MDA | 14,6 | 25 | 2 | ||||
BPDA | 10 | 1 | ||||||
NMP | 7 | 0 | ||||||
10 | NH3 | 0,420 (4d) | ||||||
H2O | 3 | |||||||
(Fig 4) | MDA | 14,6 | 10 | 1 | ||||
BPDA | 0 | |||||||
NMP | 5 | |||||||
11 | NH3 | 0,298 (4d) | ||||||
H2O | 35 sie zu Polyimid-Vorpolymerisatlösungen zugefügt wer- | |||||||
Beispiel | 12 | |||||||
Es wurden 0,169 Mol pulverisiertes MDA mit 0,168 Mol pulverisiertem BPDA in einem Mörser gemischt.
Das Pulvergemisch wurde in einen Mischer unter Rühren gegeben, der 1,65 Mol N-Methylpyrrolidon
enthielt. Zu dem erhaltenen Gemisch wurden 0,659 Mol wasserfreier Ammoniak, 50 g Wasser und 3,5 g eines
Benetzungsmittels unter Rühren zugegeben. Ein Anteil von 100 g der erhaltenen Lösung wurde mit 100 g
Wasser verdünnt, wodurch eine wäßrige Vorpolymerisat-Beschichtungslösung
mit einem Feststoffgehalt von 14,6 Gewichts-% erhalten wurde.
Es wurden 33,5 g (0,169 Mol) MDA in 162,5 g N-Methylpyrrolidon unter Rühren in einem Mischer
vermischt. Zu der erhaltenen Lösung wurden 54 g (0,168
Mol) BPDA unter heftigem Rühren zugegeben. Zu dieser Lösung wurde eine Lösung von 0,335 Mol
pimethylamin in 37,7 g Wasser zugefügt, damit ein
Äquivalenzverhältnis Dimethylamin zu Carboxylgruppen im Polymerisat von 1 :1 erhalten wurde. Die
erhaltene Vorpolymerisatlösung war klar, viskos und stabil und konnte mit Wasser verdünnt werden. Das
Dimethylamin erfüllt die gleiche stabilisierende Wirkung wie Ammoniak bzw. Ammoniumhydroxid beim
Beschichten und Härten von Drahtlackfilmen, obwohl dessen Siedepunkt mit 7,4° C sehr niedrig liegt und der
pki-Wert sogar unter dem des Ammoniaks liegt.
Stickstoffhaltige Basen, die flüchtig sind und relativ starke Basen darstellen und als geeignete einwertige
kationische Zusätze oder Stabilisatoren dienen, wenn
Base | pkb | Siede |
punkt | ||
(0O | ||
Diäthylamin | 2,89 | 56 |
Dimethylamin | 3,22 | . 7,4 |
Äthylamin | 3,27 | 16,6 |
Methylamin | 3,37 | -6,5 |
Triäthylamin | 3,36 | 89,5 |
Trimethylamin | 4,20 | .: 3,5* |
Ammoniumhydroxid | 4,75 | -60 |
Beispiel | 14 |
Es wurden 60 cm3 Pyridin und 150 cm3 Wasser in
einem Mörser gemischt. Unter Rühren wurden 10 g MDA und 16 g BPDA zugefügt, wobei ein Zweiphasensystem
gebildet wurde, das beim Mischen eine klare Lösung ergab. Zur Hälfte der Lösung wurde soviel
Ammoniumhydroxid zugesetzt, daß das Äquivalenzverhältnis NH3 zu COOH = 2 :1 beim Polymerisat betrug.
Es wurde eine klare Vorpolymerisatlösung in der Ammoniumsalzform erhalten. Ein Teil des Vorpolymerisats
wurde auf einen Objektträger aus Glas geschichtet und sofort 10 Minuten in einen Ofen von 22O0C
gebracht, wobei ein klarer Film auf dem Glas erhalten wurde. Wurde eine weitere Probe an der Luft zu einem
feuchten Film einige Minuten getrocknet, so trübte sich der Film und bildete ein Pulver, das beim Erhitzen nicht
schmolz. Wurden frisch gebildete nasse Filme in einen Ofen von 220° C eingebracht, so wurden klare Filme
ORIGSWÄL INSPECTED
erhalten. Ein auf Kupferdraht gemäß Beispiel 1 aufgebrachter Film war nicht so flexibel wie der gemäß
Beispiel 1 erhaltene Film.
Durch weitere Versuche wurde festgestellt, daß das Lösungsmittelsystem Pyridin-Wasser keine Filme der
hohen Qualität ergab, wie es bei Vorpolymerisaten der Fall ist, die vor der Zugabe von Ammoniak und Wasser
unter wasserfreien Bedingungen hergestellt worden waren. Vermutlich erfolgte die Wasserzugabe gemäß
diesem Beispiel vorzeitig und beeinflußte den aus der Lösung erzeugten Film nachteilig. Beim Stehen bei
Raumtemperatur gelierte ein Teil der Probe, der nicht mit Ammoniak behandelt worden war, nach einigen
Tagen zu einem unbrauchbaren Produkt, während die mit Ammoniak umgesetzte Probe nach mehr als 6
Monaten noch brauchbar war.
Zu 5 cm3'eines handelsüblichen Polyimid-Vorpolymerisats,
das in N-Methylpyrrolidon gelöst war, wobei das Vorpolymerisat aus einem Kondensationspolymeren
aus Pyromellithsäuredianhydrid (PMDA) und p,p'-Oxydianilin (ODA) bestand, wurde 0,5 cm3 konzentriertes
Ammoniumhydroxid und anschließend Wasser unter Rühren zugesetzt. Diese Lösung konnte ohne Niederschlagbildung
unbeschränkt verdünnt werden. Im Gegensatz hierzu fiel das Polymerisat aus der ursprünglichen Polymerisatlösung bei Wasserzugabe
aus. Die wäßrige Lösung des Vorpolymerisats in der Ammoniumpolyorthokarbonsäureamidform wurde in
einen Aluminiumbecher gegeben und 10 Minuten in einen Ofen bei 150° C gebracht. Es wurde ein flexibler,
klarer Filmüberzug erhalten. Das ursprüngliche Polymerisat gelierte in etwa 5 Wochen.
Es wurden 5 g MDA und 8 g BPDA in Pulverform gemischt und mit 40 cm3 Pyridin und 75 cm3 Wasser
35 versetzt. Zur Hälfte des Gemisches wurden 3 cm3
konzentriertes Ammoniumhydroxid und Wasser zugegeben, wobei eine wäßrige Lösung eines Vorpolymerisats
von 8,2 Gewichts-% Feststoffgehalt erhalten wurde. Diese Lösung wurde zur Elektroabscheidung
nach folgender Verfahrensweise verwendet.
In die Vorpolymerisatlösung wurde ein Graphitstab als Kathode und ein Kupferdraht als Anode eingesetzt.
Kathode und Anode wurden über eine Gleichstrombatterie von 22,5 VoI verbunden.
Es wurde ein Strom von 400 mA etwa 2 Sekunden durch die Lösung geschickt, wobei sich ein Vorpolymerisatüberzug
auf der Kupferanode bildete. Der beschichtete Kupferdraht wurde in einen Ofen gebracht und
gemäß Beispiel 1 gehärtet Es wurde ein klarer Filmüberzug auf dem Draht erhalten. Nach diesemVerfahren
wurden mittels anderer, in den Beispielen genannten Lösungen Kupfer- und Aluminiumdrähte
beschichtet.
Es wurden 320 g MDA und 384 g N-Methylpyrrolidon in einen Mischer gegeben und vermischt. In den
Senkrechtmischer wurden anschließend 127 g BPDA und 288 g N-Methylpyrrolidon zugefügt. Dieser Zusatz
wurde wiederholt, und das Gemisch wurde mit hoher Geschwindigkeit gerührt Es wurden weitere zwei
Zusätze von je 127 g BPDA und 288 g N-Methylpyrrolidon vorgenommen und anschließend 375 g konzentriertes
Ammoniumhydroxid zugesetzt. Die erhaltene ammoniakalische Vorpolymerisatlösung besaß ein Verhältnis
NH3 zu Carboxylgruppen von 2 :1 und einen Feststoffgehalt von etwa 30 Gewichts-%.
Die folgende Tabelle III erläutert, daß eine Vorpolymerisat-Beschichtungslösung
über lange Zeiträume stabil ist, während Beschichtungslösungen des Standes der Technik, die nicht durch Ammoniumhydroxidzusatz
stabilisiert sind, in kurzer Zeit unbrauchbar werden.
Beschichtungslösung
(Viskosität in Pa · s bei 23 C von Beschichtungslösungen im Zeitablauf)
lh 24 h 4 d 1Od 6 Wochen 5 Monate
lh 24 h 4 d 1Od 6 Wochen 5 Monate
BPDA, MDA in Pyridin-Wasser,
17% Feststoffe, bei 23°C
17% Feststoffe, bei 23°C
BPDA, MDA in Pyridin-Wasser,
17% Feststoffe, bei 4°C
17% Feststoffe, bei 4°C
BPDA, MDA in Pyridin-Wasser
+ NH3-H2O,
+ NH3-H2O,
17% Feststoffe, bei 4°C
PMDA, ODA in NMP,
20% Feststoffe, bei 23 0C
20% Feststoffe, bei 23 0C
PMDA, ODA in NMP, 20% Feststoffe + NH3-H2O, bei 23°C
BPDA, MDA in NMP, 20% Feststoffe, + NH3-H2O, bei 23°C
0,247 0,247
0,810
0,344
0,344
geliert
0,710
0,710
geliert
0,382
6,800 | geliert | 5,000 |
5,900 | 1,650 | |
Durch die Verwendung von Wasser als Hauptbestandteil des Lösungsmittelsystems der Polyamid-Vorpolymerisatlösung
können die ständig vorliegenden Probleme der Luft- und Wasserverschmutzung vollständig
beseitigt werden, mit denen die Hersteller von Spulendraht konfrontiert werden. Während gegenwär-
65 tig ausgeklügelte und aufwendige Abwasserreinigungssysteme,
wie eine katalytische Nachverbrennung, verwendet werden, um damit das Verseuchungsproblem
versuchsweise auszuschalten, werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren derartige Reinigungssysteme
nicht mehr erforderlich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Oberziehen eines Schichtträgers mit einem Polyimidüberzug, dadurch gekennzeichnet,
daß man zu einer wasserfreien Lösung eines Polyamids mit freien Carbonsäuregruppen in
ortho-Stellung bzw. am benachbarten Kohlenstoffatom des Benzolrings zu der das Grundgerüst der
Polymerkette bildenden Amidbindung eine flüchtige Base oder eine wäßrige Lösung einer solchen Base,
die unter Bildung eines einwertigen Kations dissoziieren kann, zugibt, die erhaltene Polyelektrolytlösung
mit einer vorbestimmten Wassermenge verdünnt, die verdünnte Polyelektrolytlösung auf
einen Schichtträger aufbringt und in einem filmartigen harzartigen Polyimidüberzug auf dem Schichtträger
überführt
2. Überzugsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur wasserfreien Lösung
des Polyamids mit freien Carbonsäuregruppen eine flüchtige Alkalibase im Molverhältnis Base zu
Carbonsäuregruppen von wenigstens 0,5 :1 zusetzt.
3. Überzugsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur wasserfreien Lösung
des Polyamids mit freien Carbonsäuregruppen Ammoniumhydroxid im Molverhältnis Ammoniumhydroxid
zu Carbonsäuregruppen von wenigstens 0,5 :1 als flüchtige Base zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
und/oder Pyromellithsäuredianhydrid mit einem Diamin aus der Gruppe 4,4'-Methyldianilin, m-Phenylendiamin, 4,4'-Oxydianilin
oder Naphthylendiamin in einem organischen Lösungsmittel für wenigstens einen dieser
Stoffe zu dem entsprechenden Polyamid mit freien Carboxylgruppen umsetzt und das erhaltene Produkt
durch Zusatz einer Base, die unter Bildung eines einwertigen Kations dissoziiert, in die Polyelektrolytform
überführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dianhydrid und das Diamin in
dem organischen Lösungsmittel im Molverhältnis Diamin zu Dianhydrid von wenigstens 1,005 :1,000
umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Zusatz der Base zu
dem Polyamid mit freien Carboxylgruppen im Molverhältnis Base zu Dianhydrid von wenigstens
0,500:1,00 vornimmt
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3048664A1 (de) * | 1980-12-23 | 1982-07-22 | Herberts Gmbh, 5600 Wuppertal | Kathodisch abscheidbares, waessriges elektrotauchlack-ueberzugsmittel, dessen verwendung und verfahren zum lackieren von elektrischen leitern |
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DE3048664A1 (de) * | 1980-12-23 | 1982-07-22 | Herberts Gmbh, 5600 Wuppertal | Kathodisch abscheidbares, waessriges elektrotauchlack-ueberzugsmittel, dessen verwendung und verfahren zum lackieren von elektrischen leitern |
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