DE2047649C - Anordnung zum pneumatischen Ab bremsen, Anhalten, Speichern und Trennen von Rohrpostbuchsen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum pneumatischen Abbremsen, Anhalten, Speichesrn und Trennen von mehreren Rohrpostbüchsen in einer Fahrrohrstrecke mittels Vorluftabnahine, wobei das Fahrrohr an drei aufeinanderfolgenden Stellen mit Abzweigungen zum Ableiten der Arbeitsluft versehen ist und" die drei Abzweigungen eine gemeinsame Verbindung zu einer Arbeitsluftaustrittsöffnung (z. B. zur Außenluft b:i Dnickluftbetrieb oder zum Eingang eines ausgangsseitig an Außenluft liegenden Sauggebläses) aufweisen.

Eine derartige Anordnung ist aus der deutschen Patentschrift 1 021 293 bekannt.

Bei Rohrpostanlasen ist das Abbremsen der Rohrpostbüchsen ein wichtiges Problem, insbesondere, wenn mit ihnen ein Gut befördert werden soll. das sehr stoßempfindlich ist, beispielsweise Blutproben. Ein Herabsetzen der Fördergeschwindigkeit auf einen Wert, bei dem das Abbremsen keine Schwierigkeit bereitet, beeinträchtigt die Ausnutzbarkeit und somit die Wirtschaftlichkeit der Anlage ungünstig.

Zum Abbremsen de: Geschwindigkeit von einzelnen Büchsen in einem Fahrrohr ist es bekannt (britische Patentschrift 1 122 856, deutsche Patentschrift 1 226 944), gestaute Luft oder das Abströmen der Arbeitsluft aus dem Fahrrohr, bevor die Büchse ihre Endstellung erreicht hat, oder Iwide Maßnahmen gleichzeitig zu verwenden.

Diese Maßnahmen werden als pneumatisches Abbremsen bezeichnet und sind zum Abbremsen einer einzigen Rohrpostbüchse ausreichend. Folgt dieser Büchse jedoch eine weitere und schließlich eine dritte Büchse, so treffen diese Büchsen mit einem starken Stoß aufeinander, was wegen der Empfindlichkeit des Fördergutes gerade vermieden werden soll.

Die Anordnung nach der deutschen Auslegeschrift 1 021 293 und ähnliche Einrichtungen können wohl einen ankommenden Barhsenzug abbremsen und jeweils, die vorderste Büchse abtrennen und weiterleiten, aber keinesfalls den harten Stoß von auf den Büchsenzug auftreffenden weiteren Büchsen verhindern.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, mit der nacheinander eintreffende Rohrpostbüchsen stoßfrei pneumatisch abgebremst, angehalten, gespeichert und getrennt werden können. Insbesondere soll ein Anstoßen der nachfolgenden Rohrpostbüchse an die schon angehaltenen und gespeicherten Büchsen vermieden werden.

Die Erfindung besteht bei der eingangs angegebenen Anordnung darin, daß die zweite Abzweigung ein Ventil enthält, das geöffnet wird, wenn eine erste abgebremste Büchse ihre Endstellung erreicht und einen Fahrrohrkontakt betätigt hat.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, daß die erste eintreffende Rohrpostbüchse weich angehalten und die nachfolgenden Büchsen, ohne aneinander anzustoßen, abgebremst und angehalten werden.

Gemäß einer weiteren Ausbildung befinden sich in der gemeinsamen Verbindung der Abzweigungen zur Außenluft festeingestellte Drosselventile, wodurch eine erste Abbremsung der eintreffenden Rohrpostbüchsen erreicht wird.

Nach einer weiteren Ausbildung ist vorgesehen, daß die Fahrrohrlänge zwischen der dritten Abzweigung und denn Ende der speichernden Fahrrohrstrecke (Sperrschieber) der Länge einer einzigen Rohrpostbüchse und die Fahrrohrlänge zwischen der

zweiten und der dritten Abzweigung der Gesamtlänge der für die Speicherung vorgesehenen Rohrpostbüchsen entspricht.

Damit die gespeicherten Büchsen einzeln weitergelsitet werden können, ist gemäß einer weiteren Ausbildung vorgesehen, daß die erste und die dritte Abzweigung über je ein normalerweise geschlossenes Ventil zur Außenluft führen und daß diese Ventile beim Absenden einer Rohrpostbüchse aus der speichernden Fahrrohrstrecke geöffnet werden.

Sollen mehr Rohrpostbüchsen gespeichert werden als die Fahrrohrstrecke zwischen der zweiten und der dritten Abzweigung aufnehmen kann, so ist es gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausbildung möglich, vor der ersten Abzweigung einen Absperrschieber und eine wejtere Abzweigung anzuordnen und dadurch eine vorgeschaltete zweite Speicherstrecke zu bilden.

Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur zeigt in schematischer Form ein Ausführungsbeispiel dfr enindungsgemäßen Anordnung. Die dargestellte Anordnung arbeitet mit Saugluft, es ist aber auch möglich. Druckluft als Arbeitsluft zu verwenden.

Eine Fahrrohrstrecke 1 wird von einer nicht dargestellten Absendestelle in Richtung des Pfeiles 2 mit Rohrpostbüchsen 3 beschickt. Ein Sperrschieber 4 trennt die Fahrrohrstrecke 1 von einer weiterführenden Fahrrohrstrecke 5, die beispielsweise zu einem Empfänger oder einer Zentrale führt, ab. Dt Sperrschieber 4 ist normalerweise geschlossen und die Büchsen 3 sollen stoßfrei bis an ihn herangeführt werden.

Hierzu dienen drei Abzweigungen 6.7 und 8, die an eine gemeinsame Verbindungsleitung 9 führen, die wiederum an den Eingang eines Saugluftgebläses 9 a angeschlossen ist. (Soll die Anlage mit Druckluft von der Absendestelle her betrieben werden, so führt die Verbindung unmittelbar zur Außenluft). In der Verbindungsleitung 9 befinden sich zwei festeingestellte Drosselventile 10 und 11 oder Lochblenden, durch die die vom ersten und dem zweiten bzw. dritten Abzweig 6,7 bzw. 8 abgeführte Luftmenge und damit die Bremswirkung eingestellt wird. Die Abzweigungen 6 und 8 an Anfang und Ende r'er speichernden Fahrrohrstrecke 1 weisen außerdem ]z ein steuerbares Ventil 12 bzw. 13 auf, die zur Außenluft führen und normalerweise geschlossen sind. Sie werden nur dann geöffnet, wenn auch der Sperrschieber 4 offen ist und die vorderste der gespeicherten Büchsen 3 in die weiterführende Fahrrohrstrecke 5 geleitet werden soll. Ein weiteres steuerbares Ventil 14 befindet sich in der zweiten Abzweigung?. Dieses Ventil 14 ist geschlossen, wenn keine Rohrpostbüchse 3 vor dem Sperrschieber 4 steht und wird geöffnet, sobald eine erste Rohrpostbüchse 3 am geschlossenen Sperrschieber 4 angelangt ist, damit sich weitere Büchsen stoßfrei an diese erste anschließen können.

Wenn eine erste Büchse von der Absendeeinrichtung in die Fahrrohrstrecke I gelangt, wird an der ersten Abzweigung 6 der Luftstrom entsprechend de« Widerständen in den Abzweigungen 6 und 8 und an den festeingestellten Drosselventilen 10 und 11 auf die Abzweigungen 6 und 8 aufgeteilt. Hierdurch wird die Antriebskraft und mit dieser die Geschwindigkeit der Büchse verringert. Eine vollständige Abbremsung erfährt die Büchse durch die iin letzten Teil 15

ίο der Fahrrohrstrecke 1 aufgestaute Luft, die nur allmählich durch Undichtigkeiten am Treiber der Büchse oder auf andere Weise abströmen kann. 1st die Rohrpostbüchse 3 vor dem geschlossenen Sperrschieber 4 angelangt, so wird ein Fahrrohrkontakt 16 unmittelbar hinter der Abzweigung 8 betätigt.

Durch das Umschalten des Fahrrohrkontaktes 16 v,ird das Ventil 14 in der zweiten Abzweigung 7 geöffnet und weitere Buchen können sich stoßfrei aufreihen, weil nun die /A'beitsluft über die Abzwei-

ao gung 7 abgesaugt wird.

Ist die speichernde Fahrrohrstrecke 1. der Fahrrohrabschnitt zwischen der zweiten und dritten Abzweigung? und 8, mit Büchsen angefüllt, so betätigt die zuletzt eingefahrene Rohrpostbüchse 3 einen

Fahrrohrkontakt 17, der unmittelbar hinter der Abzweigung? angebracht ist und der das Einbringen weiterer Büchsen in eine .licht dargestellte Sendeeinrichtung am Anfang der Fahrrohrleitung über eine Steuerung sperrt. Gleichzeitig wird veranlaßt, daß bei Vorbeifahrt einer weiteren Büchse an einem Fahrrohrkontakt 18, der in einiger Entfernung vor der Abzweigung 6 angebracht ist. das Ventil 12, das die erste Abzweigung 6 mit der Außenluft verbindet, geöffnet wird. Hierdurch wird die Fahrrohrstrecke vor der Abzweigung 6 nicht mehr von der Arbeitsluft durchströmt, und die am Fahrrohrkontakt 18 vorbeifahrende Büchse kommt somit zum Stillstand, bevor sie die am Fahrrohrkontakt 17 liegende Büchse erreicht hat.

Wird eine Rohrpostbüchse 3 von einer an der weiterführenden Fahrrohrstrecke 5 liegenden Stelle, die eine Empfangsstation oder eine Zentralstation sein kann, angefordert, so werden die Ventile 12 und 13 und der Sperrschieber 4 geöffnet. Die im letzten Teil 15 liegende Rohrpostbüchse 3 wird von der Saugluft aus der Fahrrohrstrecke 5 in diese hineingezogen. Nach dem Passieren des Sperrschiebt;rs 4 werden dieser und die Ventile 12 und 13 wieder geschlossen, se daß die Fahrrohrstrecke 1 zwischen der zweiten und dritten Abzweigung 7 und 8 wieder als Speicherraum zur Verfügung steht.

Falls die Kapazität der speichernden Fahrrohrstrecke in bestimmten Fällen nicht ausreichen sollte, kann vor der Abzweigung 6 durch einen weiteren Sperrschieber und eine weitere Abzweigung eine zweite Speicherstrecke gebildet werden, die benutzt wird, wenn die erste mit Büchsen angefüllt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Anordnung zum pneumatischen Abbremsen, Anhalten, Speichern und Trennen von mehreren Rohrpostbüchsen in einer Fahrrohrstrecke mittels Vorluftabnahme, wobei das Fahrrohr an drei aufeinanderfolgenden Stellen mit Abzweigungen zum Ableiten der Arbeitsluft versehen ist und die drei Abzweigungen eine gemeinsame Verbindung zu einer Arbeitsluftaustrittsöffnung (z. B. zur Außenluft bei Druckluftbetrieb oder zum Eingang eines ausgangsseitig an Außenluft liegenden Sauggebläses) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Abzweigung (7) zum stoßfreien Anhalten von nachfolgend eintreffenden Büchsen ein Ventil (14) enthält, das geöffnet wird. wenr. eine erste abgebremste Büchse (3) ihre Endstellung erreicht und dort einen Fahrrohrkontakt (16) betätigt hat. ao

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der gemeinsamen Verbindung (9) der Abzweigungen (6,7,8) zur Außenluft festeingestellte Drosselventile (16, 11) befinden.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gek nnzeichnet, daß die Fahrrohrlänge (15) zwischen der dritten Abzweigung (8) und dem Ende der speichernden Fahrrohrstrecke (Sperrschieber 4) der Lange rner einzigen Rohrpostbüchse (3) entspricht.

4. Anordnung nach Anspi ich 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrrohrlänge zwischen der zweiten (7) und der dritten (8) Abzweigung der Gesamtlänge der für die Speicherung vorgesehenen Rohrpostbüchsen entspricht.

5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die dritte Abzweigung (6,8) über je ein normalerweise geschlossenes Ventil (12, 13) zur Außenluft führen und daß diese Ventile (12, 13) beim Absenden einer Rohrpostbüchse aus der speichernden Fahrrohrstrecke (I) geöffnet werden.

6. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein hinter der zweiten Abzweigung (7) liegender Fahrrohrkontakt (17) beim Betätigen durch die letzte gespeicherte Rohrpostbüchse das Einbringen von Rohrpostbüchsen in weiter vorn liegenden Sendeeinrichtungen gesperrt wird.

7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vor der Abzweigung (6) liegende Fahrrohrkontakt (18) bei Durchfahrt einer Rohrpostbüchse und betätigtem Fahrrohrkontakt (17) das Ventil (12) öffnet.

8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der ersten Abzweigung (6) ein Absperrschieber und eine weitere Abzweigung eine vorgeschaltete zweite Speicherstrecke bilden.