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Steuerung für die Förderkorbbeschickung Bei der Beschickung der Förderkörbe
im Grubenbetrieb macht sich vorneh#mlich bei angestrengter Förderung ein Übelstand
beinerkbar, der darin besteht, daß der gesamte Beschickvorgang in der Regel von
einem Mann durchgeführt wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß beim Ankommen des
Förderkorbes an dem betreffenden Anschlag eine ganze Reihe von Vorrichtungen, wie
z. B. die Schwingbühnen, dieAufszhiebevorrichtung, die Wagensperre, die Signaleinrichtungen,
in einer ganz bestimmten Reihenfolge bedient werden müssen. Besonders erschwerend
kommt bei dieser Arbeit hinzu, daß die Wagen bei Freigabe durch die Sperre nicht
immer genau gleich-ZD mäßig vorlaufen; jedenfalls hängt dies von den Laufeigenschaften
des betreffenden Wagens, von dem Grad der Füllung -usw. ab. Die Folge davon ist,
daß der betreffende Arbeiter den Beschickvorgang.,ganz genau überwachen muß, eine
Tätigkeit, die äußerste Zuverlässigkeit des Mannes voraussetzt, da gerade von der
S chachtbedienung die Leistung des Schachtes und damit der Grube in einschneidendem
Maße beeinflußt wird.
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In neuerer Zeit hat man im Bergbau Vorrichtungen nach Patent 698:295
eingeführt, mit denen u. a. auch eine Entlastung des Bedienungspersonals erreicht
werden sollte. Es liandelt sich dabei um eine Wagenhemmvorrichtung für die aufzuschiebenden
Förderwagen, und zwar wird diese Vorrichtung auf der Ablaufseite des Schachtes eingebaut
und besteht aus einem in einem der Zahl der aufzuschiebenden Wagen entsprechenden
Abstand vom Förderkorb zwischen den Schienen vorgesehenen aufrichtbaren und absenkbaren
Anschlag, auf den, die abgestoßenen Wagen auftreffen, die dabei gleichzeitig den
Anschlag für die aufgeschobenen Wagen bilden. DiesL Vorrichtung ist ferner mit einem
Mitnehmer ausgerüstet, der beim Absenken des Sperrhehels die abgestoßenen Wagen
aus dem Bereich des Förderkorbes herauszieht und ihnen
je nach den
örtlichen Vvrli.qltiii--"#en eine mehr oder wen:;ger große Anfahrbeschleunigun-
erteilt. Eine solche Vorrichtung hat den Voiteil, daß das Aufschieben der Förderwagerl
Z,
nicht mehr so vorsichtig durchgeführt züi wurden braucht, wie dies bei
Verwendung vor auf dein Förderkorb selbst angeordneten Heinnivorrichtungen der Fall
ist. Andererseits ist aber mit der Benutzung dieser au.' der Ablaufseite des Schachtes
vorgesehenen Vorrichtung der Umstand bedingt, daß der die Beschickung durchführende
Arbeiter die Einrichtung selbst nicht sehen kann, während es andererseits aber erforderlich
ist, daß zwisehen den Einrichtungen vor dem Schacht und denen hinter dem Schacht
eine -enatte Zusammenarbeit innegehalten wird. Dabei ist besonders die Tatsache
zu beachten, daß der die ahClestoßenen Wa-en vorziehende und beschleunigende Mitnehmer
auch über die Schwenkbühnen hinwegfahren muß.
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Man hat bereits Steuervorrichtungen für die Schachtbescbickung vorgeschlagen,
b e i'
denen sämtliche vor dem Schacht liegenden Hilfiseinrichtungen
durch ein Steuerventil 7u betätigen sind. Diese Ventile sind als Dreiiventile ausgebildet,
und wenngleich damit der Zweck verfolgt wurde, immer die richtige Reihenfolge in
der Schaltung der einzelnen Hilfseinrichtungen zu gewährleisten, so hat diese Anordnung
doch den großen 'Nachteil, daß durch den Steuerhebel beispielsweise sieben einzelne
Schaltstellungen betätigt werden müssen. Diese Tatsache schließt jedoch die Möglichkeit
nicht aus, daß der Arbeiter der Schalthebel zu weit auslegen kann, jedenfalls ist
ein einwandfreier Betrieb ;ebenfalls nur dann möglich, wenn der Arbeiter die Schaltstuf-en
genau innehält. Die Anwendung eines solchen Steuerventils gleichzeitig auch zur
Bedienung der erst in späterer Zeit beUnntcy»ewordenen, oben beschriebenen Wagenb
heininvorrichtungen würde eine noch -rößere Aufmerksamkeit und Zuverlassigk-eit
des Arbeiters voraussetzen, trotzdem man auch bei den Waggenhemmvorrichtungen schon
ein-. gewisse Abhängigkeit in ihrer Betätigung von der der Einrichtungen vor dem
Schacht vorgesehen hat.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für die Förderkorbbeschickung,
und zwar für solche Anlagen, bei denen Wagen -henunvorrichtungen der oben beschriebenen
Art (vgl. Patent 698 295) Anwendung finden. Die Erfindung folgt dabei dem
Leitgedänken, Z, el einmal die einzeln-en Einrichtungen unter Beachtung der
Bergpolizeiverordnungen funktionell so zusammenzufassen, daß bei Verwendung eines
gemeinsamen Steuerventils für samtliche Hilfseinrichtungen nur drei Schaltstufen
zu bedienen sind, die wiederum so einander zugeordnet sind, daß der Steuerhebel
25 beim t#ber,-,ang von einer Schaltstufe zur ;unduren über ei-neMittelstellungliinwegl:>ewe,--#11--21rc12ii
muß, und zwar wird das Ventil dabei ,;(:) eingerichtet, daß bei Freigabe des Schaltlichels
in einer Schaltstufe das Ventil nacli Art d-,rbelzaiintenTotinannstenertingen selbsttätig
in die Mittelstellung, die einer Sclilußstellung entspricht, zurückkührt.
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zn ,Erfindungsgemäß wird das Ventil als Schie-ZD Z,
berventil
ausgebildet, wobei die Anordnung so getroffen wird, daß der Schalthebel zur Betäti,-ung
von zwei Schaltstufen in einer Ebene und zur Betätigung der dritten Schaltstufe
in einer senkrecht dazu stehenden Ebelie ausgelegt werden muß. In Nerbindung mit
der Tatsache, daß dabei der Schalthebel in jeder Stufe einen Endanschlag finda,
wn-d der Arbeiter in weitestgehendem, Malle enlastet, d. li. der ganze
Vorgang im wesentlich-en unabhän ig von der ;7-tiverlässigk-e;t 911 des Arbeiters
gemacht.
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Der Aufbau des Schaltventils sowie dii2 der Gesamtanordnung und li--sonders
die Art der Zusammenfassung duz
Schaltvorgänge sollen an Hand der beili den
Zeichnungen näher beschrieben werden. Diese lassen in Abb. i in schematischer Darstellung
die Gesamtanlage erkennen, währeiv! b. el in Abb. 2, 3 und 4 das Schaltventil
in drei senkrecht zueinander stehenden Ansichten mit teilweiseni Schnitt dargestellt
ist.
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Gernäß Abb. i wird die Förderkorbbesehikkung mit Hilfe folgender Hilfseinrichtungun
durchgeführt- Die dem Förderkorb io über ,las GILis i i zulaufenden Förderwagen
werden in der Schachtsperre 12 zunächst angehalten, um beim Eintreffen des Förd,.-rkorb,-!s
am An-,chlag 13 und nach dem Auf le ei, der Sch%# bühnen 14 mit Hilfe der
Aufschiebevorrlichtung #, i _# auf den Förderkorb A aufgeschoben zu.
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werden. Auf der Ablaufseite des Schachtel, ist in der Bahn der Förderwagen
ein Sp#errhebel 16 vorgesehen, der mit Hilfe, des Hubzylinders 17, der gleichzeitig
auch die Puliervorrichtung darstellt, aufgerichtet und alb-"esenkt werden kann und
der int aufgerichteten Zustand als Anschlag für die ablaufendvii Wagen dient, die
dabei wiederum die aufgeschobenen Förd-erwagen in der erfordcrlichen Stellung auf
den Förderkorb festlegen. Mit dem Sperrliebel 16 ist durch eine Kuppulstange 17'
der Mitnehmer 18 verbunden, der vor dem Anfahren des Förderkorbes die abgelaufenen
Förderwagen bei gleichzeitige,#n 13 z3
-i#,1)senlzen des Sperrhebels 16 aus
dem Bereich des Förderkorbes herauszieht. Zür Verständi-"yuii# mit dem Fördermaschinisten
ist e;ii#--Si-naleinrichtung ig vorgesehen, die voniAnschlag aus durch den Handhebel.2o
1)edi"n" werdtn kann.
Erfindungsgemäß wird die Betätigung sämtlicher
Hilfseinrichtungen.durch eine gemeinsame Steuervorrichtung:2i durchgeführt, und
zwar besteht diese Steuervorrichtung aus den drei Einzelventilen 22, 2,3
und :21, die ineinemgemeinsamen Ventilkörper untergebracht sind. Die Frischluft
wird dem Steuerventil aus der Leitung25' durch den Stutzen :25 zugeführt, und zwar
strömt die Luft durch den Kanal 26 einmal zu den beiden Ventilkegeln 2?-,
:23 und andererseits über eine im vorliegenden Falle beispielsweise als besondere
Rohrleitung ausgebildete Uinführungsleitung 2,7 zu der Einströmöffnung
28
des'#Velltils 24. Der im Punkt 29 gel#-erte ZD Steuerhebel 21 betätigt
beim Auslegen aus 23 seiner Grundstellung in die Stellung I über den Anschla,-kolben
30 den Ventilkegel 23,
beim Auslegen in die Stellung II über den Anschla-
"kolben 31 den Ventilkegel 22 und beim Auslegen in -die Stellun-III, wozu der Steuerhebel
mit einem besonderen Gelenk 12 versehen ist, Über den Anschlag 33 da!# als
Kolbenschieber ausgebildete Ventil 24.
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In der Grundstellung der Anordnung strömt die bei 25 eintretende
Frischluft durch den Kanal 2-6 der Umführungsleitung :27.
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el el durch die Eintrittsbohrung 28 zum Steuerschieber 24
- durch den in der gezeichneten Stellung der Anschluß 34 freigegeben wird
-,
durch die 1,--itung35 zum hinteren Ende der die Schwingbühnen 14, 14 betätigenden
Hubzylinder36,36, so daß diese in angehobener Stellung stehen. Von der Leitung25'
führt eine Leitung 37 zu einem Hubzylii#der 38, der'-dauernd mit Frischluft
beaufschlagt wird und der in dieser Stellung die Schachtsperre 12 schließt. Beim
Eintreffen des Förderkorbes io wird 'der Steuerhebel 21 in die Stellung
1
ausgelegt und damit der Anschla,-kolben 30
so weit vorgedruckt,
daß er zunächst mit seiner Kante 3o' die Auspufföffnung 39 abschließt, um
danach den Ventilkegel :23 von seinem Sitz abzuheben. Die Frischluft strömt alsdann
zum Austrittsstutzen 4o und von dort durch die Leitiln94I zum Hubzylinder42, dessen
Durchmesser größer ist als der des mit ihm gekuppelten Hubzyliiiders 38,
so daß die Schachtsperre 12 geöffnet wird. Gleiehzeitig strömt über eine von der
Leitung41 abzwei '-ende Leitung 43 Frischluft zum hinteren Ende des Hubzylinders
15' der Aufschiebevorrielitung 15, -so daß die in der Schachtsperre 12 stehenden
Wagen in Richtung auf el den Schacht zu bewegt werden.
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Mit der Betätigung des Ventils 23 ist aber gleichzeitig
Luft von dem Anschluß 40 über die Umführungsleitung 44 (vgl. Abb. 3) zum
Anschluß 44#- am Kopf des Ventils 24 geströmt und hat dort den Kolbenschieber 24
aus der in vollen Linien gezeichneten Stellung in die in strichpunktierten Linien
gezeichnete Stellung umgestellt. Damit wird der Lufteintritt --8 unter Abschluß
des Auspuffs 45' mit dein Auslaßstutzen 45 verbunden, von dem aus die Frischluft
über die Leitung 46 und die Ab-
zweigleitungen 46' zum Kopf der Hubzylinder
3,6, 36 strömt, so daß die Schwingbühnen 14,14 aufgelegt werden; mit der
Umstenerung des Steuerschiebers24 ist die Rückseite der Kolben 36, 36 über
die Leitung 35, den Anschlußstutzen 34 und den Auspuff 3,4' entlastet. Die
Leitung46 führt die Luft aber gleichzeitig auch zum Hubzylinder 17, dessen Kolben
sich aus -der gezeichneten Stellung in das andere Hubehde bewegt und dabei den Sperrhebel
16 in Sperrstellungg rückt, so daß die abgestoßenen Förderwagen unter Pufferung
aufgefangen werden. Von der Leitung 46 führt eine zweite Abzweigleitung 46" zu ZD
einer den Signalhebel 2-o blockierenden Sperrvorrichtung 47, so daß während dieser
Betriebsstufe keine Signale gegeben werden können. Der vordere Raum des Hubzylinders
15" ist hierbei über die Leitung48 und den Anschluß 39" mit dem Auspuff 49
des Ventils 22 verbunden.
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Nach Beendigung des Beschickungsvorganges läßt der Arbeiter den Schalthebel
21 los, der nun durch die ;den Anschlagkolben 3P unigebende Feder 30" selbsttätig
in die Nullstellu#ng zurückgebracht wird. Unter denn Druck der Frischluft schließt
sich dabei das Ventil 23, wobei der Anschlagkolben 3o den AusPuff
39 freigibt, so daß der Hubzylinder 42 über die Leitung41 und den Anschlußstutzen
4o entlastet wird und die Schachtsperre 12 durch den Hubzylinder 38 augenblicklich
wieder geschlossen wird.
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Beim Umlegen des Schalthebels 21 in die Stellung II wird über den
Anschlagkolben 31
unter Abschluß des Auspuffs 49 der Ventilkegel 22 von seinem
Sitz abgehöben, so daß die Luft zum Austrittsstutzen 39' und damit in die
Leitung strömen kann, die den Hub-7ylinder 15' im Rückhubsinne beaufschlagt, d.
h. der Aufschieber 15 bewegt sich in seine Ausgangsstellung zurück. Die übrigen
Hilfsvorrichtungen behalten dabei die gleiche Lage inne. Bei dem selbsttätigen Rückgang
des Schalthebels 21 in die Nullstellung ändert sich in der Stellung der Hilfsvorrichtungen
nichts, lediglich wird dabei die Leitulig48 über den Anschluß 39" Bund. den
AusPuff 49 ebenfalls entlastet. Alsdann wird der Schalthebel 21 in die Stellung
III gedrückt, -und nvar macht er dabei eine Bewegung, die senkrecht zu der Schaltbewegung
nach den Stufen 1 und 11
steht. Dabei wird über den Anschlag33 der
Kolbenschieber 24 wieder in die in vollen Linien gezeichnete Stellung zurückbewegt,
so daß Frischluft von der Eintrittsöffnung 28
zum Anschluß
34 und damit in die Leitung 3_
strömen kann, wodurch bewirkt wird,
daß durch #die Hubzylinder 36, 36, die über ffie Leitung 46', 46, den Anschluß
45 und den Auspuff 45' entlastet sind, die Schwingbühnen 14,14 angehoben werden.
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Zusammen mit den Hulizylindern 36 erhält aber auch der Hubzylinder
17 über die von der Leitung 35 abzweigende Leitung, 5o Luft, so daß dieser
in die gezeichnete Stellung umsteuert, wobei er den Sperrliebel 16 umlegt und gleichzeitig
über den Mitnehmer 18 die abgestoßenen Förderwagen im Ablaufsinne beschleunigt.
Mit der Entlastung der Leitung 4.6 wird aber gleichzeitig auch die Leitung 46" entlastet,
so daß die Blockierung des Signalliebels aufgehoben wird; der Förderkorb* kann somit
freigegeben werden. Der Steuerhebel 21 geht unter Vermittlung der Feder 51 "lbsttätig
in die Nullstellung zurück, in der in jedem Falle die Schachtsperre 12 geschlossen
und somit ein ungewolltes Vorlaufen der im Aufstellgleis stellenden Förderwagen
vermieden wird. Der Steuerschieber 24, der einmal durch Luft und einmal auf mechanischem
Wege umgestellt wird, wird Z,
in seinen Endlagen durch eine besondere
z
Sperrvorrichtunk gesichert, um ein uligewolltes Umsteuern zu verhüten. Nach
dem Uni--et; ., -en des Korbes beginnt das Arlieitsspiel aus dieser Grundstellung
wieder von vorn. Die Durchführung des Beschickungsvorganges in der angegebenen Weise,
besonders die aufu .
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gezeigte gruppenweise Zusammenfassung der einzelnen Hilfseinrichttingen,
entlastet in #-erbindung mit dem Aufbau des Steuerventils den Bedienungsmaiin außerordentlich.
Jedenfalls wird damit die richtige Reihenfolge der zu treffenden Maßnalinien vor
und hinter dem Schacht gewährleistet, so daß ins'gesarnt die Beschickung schneller
und zuverlässiger durchgeführt -werden kann.
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