DE2905994C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrpoststation mit einem
aus einem durchgehenden Fahrrohr parallel zu sich selbst heraus
führbaren bzw. in das Fahrrohr einführbaren, verstellbaren Rohr
stück, welches in der in das Fahrrohr eingesetzten Stellung an
beiden Enden mit dem Fahrrohr über je eine Dichtung verbunden ist.
Bei Rohrpoststationen dieser Gattung, die beispielsweise
durch die FR-PS 22 91 129 bekannt geworden sind, bildet das ver
stellbare Rohrstück in der einen Stellung einen Teil des Fahrroh
res, wodurch Rohrpostbüchsen, die für eine andere Rohrpoststation
bestimmt sind, ungehindert passieren können. Nachteilig an die
sen Rohrpoststationen ist jedoch der Umstand, daß keine Vorkeh
rungen getroffen sind um den Luftstrom bei ausgefahrenem Rohrstück
abzusperren bzw. umzuleiten, so daß sich ein Luftverlust mit hier
aus resultierendem Druckabfall nicht vermeiden läßt.
Es sind weiterhin Rohrpoststationen bekannt geworden, bei
denen für den Empfang einer Rohrpostbüchse das verstellbare Rohr
stück mittels einer Fernsteuerung aus dem Fahrrohr entfernt und
an dessen Stelle ein Büchsenabweiser eingebracht wurde, an dem die
Rohrpostbüchse aus dem Fahrrohr in einen Auffangbehälter gleiten
konnte. Desgleichen wurde für den Fall, daß eine Rohrpostbüchse
abgesandt werden soll, das Rohrstück aus dem Fahrrohr entfernt und
die abzusendende Rohrpostbüchse über einen Zubringer dem Fahrrohr
zugeführt. Hierfür wurde vielfach das Rohrstück schwenkbar
ausgebildet, wobei es in der einen Stellung einen Teil
des Fahrrohres bildete, in der ausgeschwenkten Stellung
hingegen der Aufnahme einer abzusendenden, in ein Speicher
rohr eingesetzten und in diesem durch eine Sperre festge
haltenen Rohrpostbüchse diente.
Da das Rohrstück in jener Stellung, in der es
einen Teil des durchlaufenden Fahrrohres bildet, mit dem
Fahrrohr luftdicht verbunden sein muß und dabei relativ
hohen Luftdrucken standzuhalten hat, werden an die erfor
derlichen Dichtungen hohe Ansprüche gestellt.
Bei jenen Ausführungen, bei denen das Rohrstück
schwenkbar ausgebildet ist, wurde das Rohrstück an seinem
die Schwenkachse enthaltenen Ende mit dem Fahrrohr über
einen elastischen Faltenbalg verbunden, wohingegen die
Dichtung am anderen Ende mittels eines Dichtungsringes
durchgeführt wurde. Hierbei war es erforderlich, das schwenk
bare Rohrstück auch in axialer Richtung bewegbar auszufüh
ren, um das dem Faltenbalg gegenüberliegende Ende des Rohr
stückes im eingeschwenkten Zustand gegen das Ende des Fahr
rohres drücken zu können. Es ist ersichtlich, daß hierfür
ein großer konstruktiver Aufwand erforderlich ist. Außer
dem werden Faltenbälge nach einiger Betriebszeit undicht.
Ein einziger undichter Faltenbalg verhindert aber bereits
ein klagloses Funktionieren der Rohrpostanlage, was sich
bei einer großen Anzahl von Rohrpoststationen besonders
nachteilig bemerkbar macht, da es meist nicht einfach ist
die undichte Stelle zu finden.
Durch die AT-PS 3 17 767 wurde eine Rohrpoststation
bekannt, bei der mindestens die eine das Fahrrohr von dem
verstellbaren Rohrstück trennende, die Dichtung enthaltende
Trennfläche in Form eines Schrägsitzes gegen die Achse des
Fahrrohres geneigt war, wobei die durch die Trennfläche
gebildete längste Erzeugende des Rohrstückes an jener Seite
des Fahrrohres liegt, an der das Rohrstück aus dem Fahrrohr
herausführbar ist.
Hiermit wird vor allem erreicht, daß eine Axialbe
wegung des Rohrstückes zur Herbeiführung einer einwandfrei
dichten Verbindung mit dem Fahrrohr nicht erforderlich ist,
weil durch die mittels des Schrägsitzes herbeigeführte
keilförmige Wirkung ein hoher Anpreßdruck erzielt wird.
Dadurch erübrigt sich auch die Heranziehung eines Falten
balges zur luftdichten Verbindung des einen Endes des Rohr
stückes mit dem anschließenden Fahrrohr, da auch an diesem
Ende eine Dichtung vorgesehen werden kann, die je nach Ge
staltung der Trennfläche zwischen Rohrstück und Fahrrohr
kreisförmig oder elliptisch sein kann, wobei das Rohrstück
auch in bekannter Weise schwenkbar ausgebildet sein kann.
Alle bekannten Rohrpoststationen, die verschwenkbare
oder ausfahrbare Rohrstücke mit zwei oder mehr Arbeitsstel
lungen aufweisen, benötigen für die Steuerung der erforder
lichen Funktionen meist mehrere Rohrschalter, wobei sich
konstruktive Schwierigkeiten insbesondere im Zusammenhang
mit der einwandfreien Abbremsung ankommender Rohrpostbüch
sen vor allem dann ergeben, wenn diese ein großes Transport
gewicht aufweisen und mit großen Geschwindigkeiten transpor
tiert werden, selbst dann, wenn die Abbremsung ankommender
Rohrpostbüchsen mit Hilfe von Luftpolstern erfolgt. Darüber
hinaus mußten im Hinblick auf die erforderlichen Belastun
gen bei allen bisher bekannten Rohrpoststationen, die als
Durchlaufstationen in Fahrrohre eingesetzt sind, die tra
genden Bauteile wie Gehäuserahmen, Aufhängungen u. dgl.
aus Metall und die verstellbaren Rohrstücke aus Rohrpost
rohr gefertigt werden, wobei die Herstellung entsprechend
aufwendig war.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer
Rohrpoststation der eingangs genannten Art, die eine möglichst
geringe Belastung aller Einzelteile sowohl beim Durchlauf
als auch beim Empfang und der Absendung einer Rohrpost
büchse gewährleistet und mit wenigen, möglichst zahlreiche
Funktionen integrierenden Kunststoffteilen und mit möglichst
geringem Aufwand herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung mit den im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Rohrpoststationen bei denen in der Nähe des einen Endes
des verstellbaren Rohrstückes ein einschiebbarer Schieber vorge
sehen ist, sind an und für sich durch die US-PS 40 47 677 bekannt
geworden, jedoch dient der Schieber hierbei zum Festhalten bzw. Frei
geben der Rohrpostbüchse und nicht zum dichten Verschließen des ver
stellbaren Rohrstückes.
Rohrpostbüchsen, die die Rohrpoststation nach der Erfindung
durchlaufen sollen, können diese, wie auch bei den bekannten Rohr
post-Durchlaufstationen, mit beliebig hohen Geschwindigkeiten unge
hindert passieren.
Soll eine an der vom Schieber entfernten Seite einlangen
de Rohrpostbüchse empfangen werden, so wird der Schieber geschlos
sen, so daß sich im verstellbaren Rohrstück ein Luftpolster aufbaut
und die restliche Luft über den Luftkanal von dem einen Fahrrohr
ende zum anderen Fahrrohrende unter Umgehung des verstellbaren Rohr
stückes geleitet wird, wodurch auch rasch transportierte Rohrpost
büchsen selbst größeren Transportgewichts sanft und ohne nennenswer
te mechanische Beanspruchung der Teile der Rohrpoststation abge
bremst werden und schließlich im verstellbaren Rohrstück zum Still
stand kommen, indem sie durch den Schieber am Herausfallen aus dem
verstellbaren Rohrstück verhindert werden. Durch eine einfache Be
wegung quer zum Fahrrohr wird nun das verstellbare Rohrstück mit
der Rohrpostbüchse aus dem Fahrrohr herausgefahren, bis die beim
Schieber liegende Mündung des verstellbaren Rohrstückes vor die
Ausschleusöffnung zu liegen kommt, worauf der Schieber die bei ihm
liegende Mündung des verstellbaren Rohrstückes freigibt und die
Rohrpostbüchse aus diesem durch die Ausschleusöffnung austreten kann.
Das verstellbare Rohrstück kann nun wieder für den norma
len Durchlaufbetrieb in das Fahrrohr eingefahren werden.
Soll eine an der am Schieber liegenden Seite ein
langende Rohrpostbüchse empfangen werden, so muß diese zu
nächst das verstellbare Rohrstück durchfahren. Erst danach
wird dieses durch den Schieber verschlossen, worauf sich
der anhand einer an der vom Schieber entfernten Seite ein
langenden Rohrpostbüchse erläuterte Ablauf abwickelt. Zu
folge des Luftkanals kann der Betrieb, nachdem eine an der
beim Schieber liegenden Seite mit Hilfe von Druckluft ein
langende Rohrpostbüchse das verstellbare Rohrstück durch
laufen hat, auf Saugluftbetrieb umgestellt werden, so daß
die Rohrpostbüchse in das noch nicht verstellte Zwischenstück
zurückgesaugt wird. Zufolge des Luftkanals kann auch bei
Druckluftbetrieb keine Luft in den umgebenden Raum austreten,
wodurch sich besondere Vorteile beispielsweise bei Räumen mit
Klimaanlage ergeben.
Für die Absendung einer in dem Speichertrichter be
findlichen und in diesem durch die Sperrvorrichtung gesicher
ten Rohrpostbüchse wird das verstellbare Rohrstück ebenso
wie beim Empfang einer Rohrpostbüchse aus dem Fahrrohr ausge
fahren und an bzw. in den Speichertrichter gebracht, wobei
das eine Ende des verstellbaren Rohrstückes durch den Schie
ber verschlossen wird. Durch Lösen der Sperrvorrichtung kann die
abzusendende Rohrpostbüchse durch den im verstellbaren
Rohrstück befindlichen Luftpolster sanft gebremst in das ver
stellbare Rohrstück eingebracht werden, das hierauf in das
Fahrrohr wieder eingefahren wird. Nach Öffnen des Schiebers
kann die Rohrpostbüchse zur gewünschten Zielstation befördert
werden.
Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Rohr
poststation mit einem Minimum an Bauteilen das Auslangen fin
det, minimalen mechanischen Beanspruchungen unterworfen ist
und daher auch aus Materialien wie Kunststoff gefertigt sein
kann. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Rohrpoststation
sowohl für mit Druckluft als auch für mit Saugluft und für
mit kombinierter Druck-Saugluft betriebene Anlagen geeignet.
Vorteilhafterweise ist das verstellbare Rohrstück
in an sich bekannter Weise senkrecht zu seiner Längserstreckung
verschiebbar, wodurch eine besonders einfache Konstruktion er
zielt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind in an sich
bekannter Weise an beiden Enden des verstellbaren Rohrstückes
gegeneinander keilförmig geneigte Schrägsitze vorgesehen, wo
bei das verstellbare Rohrstück parallel zur Längsachse des
Fahrrohres verschiebbar ist. Dadurch wird nicht nur ein gut
dichtender Sitz und ein einfaches Einsetzen des verstellbaren
Rohrstückes in das Fahrrohr erzielt, sondern auch ein ruhiges,
stoßfreies Durchlaufen einer Rohrpostbüchse im Durchlaufbe
trieb erreicht, so daß durch diese zusätzliche Maßnahme die
Beanspruchungen des Materials der Rohrpoststation noch weiter
herabgesetzt werden.
Zweckmäßigerweise ist in dem verstellbaren Rohrstück
ein durch eine in ihm befindliche bzw. dieses durchfahrende
Rohrpostbüchse betätigbarer Rohrschalter angeordnet. Mit die
sem einzigen Rohrschalter kann in einfacher Weise festge
stellt werden, ob eine Rohrpostbüchse eingeschleust, empfan
gen oder ausgeschleust wurde oder ob eine Rohrpostbüchse die
Station durchfahren hat.
Vorteilhafterweise ist in dem die beiden Enden des
Fahrrohres verbindenden Luftkanal ein nach einer Richtung
wirkendes Rückschlagventil angeordnet. Diese Maßnahme ge
stattet für den Transport nach beiden Richtungen einen
Saug-Druck- sowie einen Druckbetrieb, wobei entweder nur an
einem Linienanschluß ein Gebläse erforderlich ist, oder aber
auch einen Druck-Druckbetrieb mit an beiden Seiten ange
schlossenen Gebläsen, was vor allem für den Betrieb in Kran
kenhäusern von Bedeutung ist, bei dem ein Eindringen von
Raumluft in das Fahrrohrsystem zur Vermeidung des Ver
schleppens von Bakterien verhindert werden muß.
Zweckmäßigerweise ist die vom Schieber entfernte
Mündung des Luftkanales im Fahrrohr zur Ermöglichung einer
pneumatischen Bremsung von Rohrpostbüchsen großen Transport
gewichtes bzw. einer pneumatischen Bremsung aus großen
Transportgeschwindigkeiten in großem Abstand vom verstell
baren Rohrstück distanziert angeordnet.
Da, wie dargelegt, die erfindungsgemäße Rohrpost
station minimalen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt
ist, ist nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ein alle Teile der Rohrpoststation aufnehmen
des, aus Kunststoff bzw. Hartschaum gespritztes Gehäuse
vorgesehen, das einstückig ausgebildet den Luftkanal, den
Speichertrichter, die Schrägsitze für das verstellbare Rohr
stück, die Ausschleusöffnung und Befestigungen für die Füh
rung des verstellbaren Rohrstückes, für den der Verstellung
desselben dienenden Antrieb und die Steuerung aufweist.
Um auch eine einfache Herstellung und Montage des
verstellbaren Rohrstückes zu gewährleisten, besteht nach
einer Ausgestaltung der Erfindung das verstellbare Rohr
stück aus zwei aus Kunststoff bzw. Hartschaum gespritzten
Halbschalen, die je einstückig mit den Teilen eines den
Schieber aufnehmenden Schiebergehäuses ausgebildet sind.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher er
läutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Rohrpoststation
mit lotrechtem Fahrrohr,
Fig. 2 den den Schieber enthaltenden Teil des verstellbaren
Rohrstückes im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 3
und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Rohrpost-
Durchlaufstation weist ein Gehäuse 1 auf, in das achsgleich
oben und unten Fahrrohranschlüsse 2, 3 eingesetzt sind, die
mit den Enden 4, 5 eines Fahrrohrstranges verbunden sind.
Die untere Mündung des Fahrrohranschlusses 2 und die obere
Mündung des Fahrrohranschlusses 3 sind keilförmig gegen
einander geneigt und bilden abgedichtete Schrägsitze 6, 7
für ein in dieses eingefügtes, verstellbares Rohrstück 8,
das parallel und senkrecht zur Längsachse 9 des Fahrrohres
verschiebbar ist und dessen längste Erzeugende 10 an jener
Seite des Fahrrohres liegt, an der das verstellbare
Rohrstück 8 aus dem Fahrrohr herausführbar ist. Für die
Verstellung des verstellbaren Rohrstückes 8 ist ein Antrieb
11 vorgesehen, der an einer Zahnstange 12
angreift, die mit dem verstellbaren Rohrstück 8 fest verbun
den ist.
Die beiden Fahrrohranschlüsse 2, 3 weisen Über
strömöffnungen 13, 14 auf, die die Mündungen eines Luftkanals
15 bilden, über den die beiden Enden 4, 5 des Fahrrohres bzw.
die beiden Fahrrohranschlüsse 2, 3 miteinander verbunden sind.
Im Luftkanal 15 kann sich bei diesem Ausführungsbeispiel,
wie strichliert in Fig. 1 dargestellt ist, ein nach einer
Richtung wirkendes Rückschlagventil 16, das den Luftdurch
tritt nur in der Richtung des Pfeiles 17 erlaubt, nach der
anderen Richtung also sperrt, befinden.
Das Gehäuse 1 weist ferner einen Speichertrichter
18 auf, dessen untere Mündung mit einer Sperrvorrichtung 19
versperrbar ist und der gleichachsig parallel zur Längsachse
9 des Fahrrohres mit einer Ausschleusöffnung 20 angeordnet
ist, die sich an der Unterseite des Gehäuses 1 befindet.
Mit Hilfe des Antriebes 11 kann das verstellbare
Rohrstück 8 aus der in Fig. 1 dargestellten Lage vertikal zur
Längsachse 9 des Fahrrohres nach rechts bewegt werden, so
daß die Mündungen des verstellbaren Rohrstückes 8 der Mün
dung des Speichertrichters 18 bzw. der Ausschleusöffnung 20
gegenüberliegen.
Im verstellbaren Rohrstück 8 ist ein Rohrschalter
21 angeordnet, der durch eine im verstellbaren Rohrstück 8
befindliche bzw. dieses passierende Rohrpostbüchse betätig
bar ist.
Wie aus Fig. 1 ferner ersichtlich ist, ist mit dem
verstellbaren Rohrstück 8 ein an diesem angeordnetes Schie
bergehäuse 22 fest verbunden, das mit dem verstellbaren
Rohrstück 8 mitbewegbar ist. In dem Schiebergehäuse 22 be
findet sich, wie in Fig. 1 strichliert dargestellt ist, ein
Schieber 23, der mittels eines Schieberantriebes 24 senk
recht zur Längsachse des verstellbaren Rohrstückes 8 ver
schiebbar ist, so daß mit dem Schieber 23 das untere Ende
des verstellbaren Rohrstückes 8 verschlossen werden kann.
Der das Schiebergehäuse 22, den Schieber 23 und den
Schieberantrieb 24 tragende Teil des verstellbaren Rohrstückes
8 ist in den Fig. 2 und 3 detaillierter dargestellt. Das
verstellbare Rohrstück 8 besteht dabei aus zwei Halbschalen
25, 26 in Form zweier Halbzylinder, die mit Hilfe von an die
sen angeordneten Längsrippen 27, 28, 29, 30 nach Einbau des
Rohrschalters 21 in das verstellbare Rohrstück 8 und des
Schiebers 23 in das Schiebergehäuse 22 fest miteinander ver
bunden werden. Beide Halbschalen 25, 26 sind je einstückig mit
den Teilen 31, 32 des den Schieber 23 aufnehmenden Schieber
gehäuses 22 ausgebildet. Der Schieber 23 weist an seiner
Oberseite eine längliche Vertiefung 33 auf, die an einer
Längsseite 34 zahnstangenförmig ausgebildet ist und an der
ein Ritzel 35 angreift, das vom Schieberantrieb 24 antreib
bar ist.
In den Fig. 2 und 3 ist der Schieber 23 in jener
Lage dargestellt, in der er sich im Normalzustand, in dem
das verstellbare Rohrstück 8 für den Durchlauf von Rohrpost
büchsen freigegeben ist, befindet. Bewegt sich in Fig. 3 das
Ritzel 35 entgegen dem Uhrzeigersinn, so wird der Schieber
23 nach links verschoben, bis er das Rohrinnere 36 ver
schließt; bei einer im Uhrzeigersinn erfolgenden Drehung des
Ritzels 35 wird der Schieber 23 nach rechts verschoben und
das Rohrinnere 36 freigegeben.
In dem in der Zeichnung dargestellten Zustand der
Rohrpoststation kann diese von durchlaufenden Rohrpostbüchsen
passiert werden, da das verstellbare Rohrstück 8 einen Teil
des Fahrrohres bildet. Da die Schrägsitze 6, 7 abgedichtet
sind, kann keine Förderluft entweichen.
Soll von der in der Zeichnung dargestellten Rohr
poststation eine Rohrpostbüchse abgesandt werden, so wird
die Rohrpostbüchse zunächst in den Speichertrichter 18 ein
gesetzt, dessen untere Öffnung durch die Sperrvorrichtung
19 versperrt ist, so daß die eingesetzte Rohrpostbüchse
nicht durch den Speichertrichter 18 hindurchfallen kann.
Nun kann mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Ein
richtung die gewünschte Zieladresse an eine
zentrale Stelle der Rohrpostanlage gegeben werden, in der
festgestellt wird, ob die durch die Zieladresse gerufene
Station und das zu ihr führende Rohrsystem frei ist oder
nicht. Ist die Rohrpostanlage für den Transport der Rohrpost
büchse frei, so wird von der Zentrale aus der Antrieb 11 in
Funktion gesetzt, wodurch das verstellbare Rohrstück 8 unter
den Speichertrichter 18 gebracht wird. Gleichzeitig wird
auch der Schieberantrieb 24 in Funktion gesetzt und das ver
stellbare Rohrstück 8 durch den Schieber 23 verschlossen.
Nunmehr wird die Sperrvorrichtung 19 betätigt, die den Spei
chertrichter 18 freigibt, so daß die Rohrpostbüchse in das
verstellbare Rohrstück 8 gleiten kann. Da der Schieber 23
das untere Ende des verstellbaren Rohrstückes 8 verschließt,
kann aus dem verstellbaren Rohrstück 8 nach unten keine Luft
entweichen, so daß die Rohrpostbüchse auch bei größerem La
degewicht zufolge des sich im verstellbaren Rohrstück 8 be
findlichen Luftpolsters sehr sanft in das verstellbare Rohr
stück gleitet. Beim Eintreten der abzusendenden Rohrpost
büchse in das verstellbare Rohrstück 8 wird durch die Rohr
postbüchse der Rohrschalter 21 betätigt, wodurch die Zentra
le die Mitteilung erhält, daß sich im verstellbaren Rohr
stück 8 eine absendebereite Rohrpostbüchse befindet. Auf
grund dieser Mitteilung wird der Antrieb 11 von der Zentrale
aus in dem Sinne betätigt, daß das verstellbare Rohrstück 8
mit der darin befindlichen Rohrpostbüchse in die in Fig. 1
dargestellte Durchfahrtstellung zurückgebracht wird, worauf
auch der Schieberantrieb 24 veranlaßt wird, den Schieber
23 in das Schiebergehäuse 22 zurückzuziehen und das Rohrinne
re 36 (Fig. 3) freizugeben. Nunmehr wird das Transportgebläse
eingeschaltet und die Rohrpostbüchse an die Zielstation ge
sandt.
Soll von der in der Zeichnung dargestellten
Rohrpoststation eine, durch den Fahrrohran
schluß 2 von oben einlangende Rohrpostbüchse empfangen wer
den, so wird bei Abgabe der Zieladresse über die Zentrale bei
im übrigen freiem Verbindungsweg der Schieberantrieb 24 in
Funktion gesetzt und das verstellbare Rohrstück 8 der adres
sierten Rohrpoststation durch den Schieber 23 verschlossen.
Ist im Luftkanal 15 das strichliert dargestellte Rückschlag
ventil 16 nicht vorgesehen und ist der Querschnitt des Luft
kanals 15 wesentlich kleiner als der Querschnitt des Fahr
rohres, so kann die Rohrpostbüchse sowohl mittels Druckluft
als auch mittels Saugluft zur Zielstation befördert werden,
weil auch bei durch den Schieber 23 verschlossenem, verstell
barem Rohrstück 8 die Luft durch den Luftkanal 15 strömen
kann. Beim Einlangen der Rohrpostbüchse strömt die zwischen
der Rohrpoststation und der Rohrpostbüchse befindliche Luft
durch den Luftkanal 15 weiter in das an den Fahrrohranschluß
3 angeschlossene Fahrrohr, wobei sich im verstellbaren Rohr
stück 8 zwischen den Öffnungen 13 und dem Schieber 23 ein
definierter Luftpolster aufbaut, der die ankommende Rohrpost
büchse abbremst, die schließlich mit ihrer Unterkante am
Schieber 23 aufliegend zum Stillstand kommt.
Da die Rohrpostbüchse hierbei den Rohrschalter
21 der Empfangsstation betätigt, wodurch der Zentrale die
Ankunft der Rohrpostbüchse gemeldet wird, wird das Förder
gebläse abgeschaltet und der Antrieb 11 der Empfangsstation
in Tätigkeit gesetzt. Dadurch wird das verstellbare Rohrstück
8 über die Ausschleusöffnung 20 gebracht und das Rohrinnere
36 durch den Schieber 23 freigegeben, so daß die Rohrpost
büchse aus dem verstellbaren Rohrstück 8 durch die Aus
schleusöffnung 20 in einen nicht dargestellten Auffang
behälter gleiten kann. Hierauf wird mittels des Antriebes
11 das verstellbare Rohrstück 8 wieder in die in der
Zeichnung dargestellte Durchfahrtsstellung gebracht.
Soll eine Rohrpostbüchse von unten aus der
Richtung des Fahrrohranschlusses 3 empfangen werden, so
wird der Schieber 23 zunächst nicht betätigt, so daß das
Rohrinnere 36 des verstellbaren Rohrstückes 8 frei für den
Durchlaufbetrieb bleibt. Die Rohrpoststation wird somit
von der von unten durch den Fahrrohranschluß 3 ankommenden
Rohrpostbüchse über die am oberen Fahrrohranschluß 2 be
findlichen Öffnungen 13 des Luftkanals 15 hinaus durchfahren,
wobei die durchfahrende Rohrpostbüchse den Rohrschalter 21
betätigt, was die Ingangsetzung des Schieberantriebes 24
zur Folge hat und das untere Ende des verstellbaren Rohr
stückes 8 verschlossen wird. Gleichzeitig wird auch das die
Rohrpostbüchse befördernde Gebläse abgeschaltet. Die Rohr
postbüchse gleitet nunmehr auch hier von oben durch den
Fahrrohranschluß 2 in die Rohrpoststation, wobei wieder
alle jene Funktionen abgewickelt werden, die für den Fall
einer durch das an den Fahrrohranschluß 2 angeschlossene
Fahrrohr anlangenden Rohrpostbüchse dargelegt wurden. Auch
hier kann der Transport der Rohrpostbüchse im Saug-, Druck-
oder Saug-Druckbetrieb erfolgen.
Handelt es sich bei der bezüglichen Rohrpost
anlage um eine Anlage, mit der schwere Güter bzw. lange
Rohrpostbüchsen befördert werden sollen, so kann auch in
diesem Falle Vorsorge dafür getroffen werden, daß die me
chanische Beanspruchung der Rohrpoststation möglichst ge
ring bleibt. Hierfür kann der Luftkanal 15 nach oben über
das Gehäuse 1 hinaus verlängert werden, so daß sich die
Öffnungen 13 nicht, wie in Fig. 1 dargestellt, im Inneren des
Gehäuses 1, sondern außerhalb desselben in größerer Ent
fernung von ihm befinden, so daß der Luftkanal 15 außerhalb
des Gehäuses 1 in dem an den Fahrrohranschluß 2 angeschlos
senen Fahrrohr mündet. Dadurch kann der eine ankommende
Rohrpostbüchse abbremsende Luftpolster je nach Bedarf belie
big groß gewählt werden.
Ist der Querschnitt des Luftkanals 15 nicht
wesentlich kleiner als der Querschnitt des Fahrrohres, so
ist es zweckmäßig, das strichliert dargestellte Rückschlag
ventil 16 vorzusehen, weil dieses bei von unten durch den
Fahrrohranschluß 3 ankommender Rohrpostbüchse die entgegen
gesetzt zur Richtung des Pfeiles 17 strömende Luft sperrt.
Dies bedeutet, daß beim Durchfahren der Rohrpoststation bzw.
des verstellbaren Rohrstückes 8 die fördernde Luft das ver
stellbare Rohrstück 8 durch den Luftkanal 15 nicht umgehen
kann, wodurch ein unerwünschtes Stehenbleiben einer Rohr
postbüchse vermieden wird.
Anstelle des in Fig. 1 strichliert dargestell
ten Rückschlagventils 16 kann auch jedes andere einseitig
wirkende Ventil auf dem Wege zwischen den Überströmöffnungen
13, 14 beispielsweise die Überströmöffnungen 13 abdeckende
Luftklappen od. dgl. eingesetzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die erfindungsge
mäße Rohrpoststation mit der Längsachse 9 des Fahrrohres
auch horizontal oder in einem beliebigen Winkel zur Lotrech
ten geneigt angeordnet sein. Auch kann die die beiden Halb
schalen des Rohrstückes 8 und die Teile des Schiebergehäuses
trennende Fläche gegenüber der Trennfläche 37 nach Fig. 3
auch um 90° gedreht in der Ebene des Schnittes II-II ver
laufen.
Claims (8)
1. Rohrpoststation mit einem aus einem durchgehen
den Fahrrohr parallel zu sich selbst herausführbaren bzw.
in das Fahrrohr einführbaren, verstellbaren Rohrstück, wel
ches in der in das Fahrrohr eingesetzten Stellung an beiden
Enden mit dem Fahrrohr über je eine Dichtung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des einen Endes
des verstellbaren Rohrstückes (8) ein dieses im eingescho
benen Zustand verschließender Schieber (23) vorgesehen ist
und daß die beiden Enden (4, 5) des Fahrrohres über einen
Luftkanal (15) miteinander verbunden sind, wobei das ver
stellbare Rohrstück (8) in seiner aus dem Fahrrohr heraus
geführten Stellung zwischen einem mit einer Sperrvorrich
tung (19) versehenen Speichertrichter (18) und einer Aus
schleusöffnung (20) angeordnet ist.
2. Rohrpoststation nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in an sich bekannter Weise das verstellbare
Rohrstück (8) senkrecht zu seiner Längserstreckung verschieb
bar ist.
3. Rohrpoststation nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in an sich bekannter Weise an beiden Enden
des verstellbaren Rohrstückes (8) gegeneinander keilförmig
geneigte Schrägsitze (6, 7) vorgesehen sind und das ver
stellbare Rohrstück (8) parallel zur Längsachse (9) des
Fahrrohres verschiebbar ist.
4. Rohrpoststation nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem verstellbaren
Rohrstück (8) ein durch eine in ihm befindliche bzw. die
ses durchfahrende Rohrpostbüchse betätigbarer Rohrschalter
(21) angeordnet ist.
5. Rohrpoststation nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem die beiden Enden
(4, 5) des Fahrrohres verbindenden Luftkanal (15) ein nach
einer Richtung wirkendes Rückschlagventil (16) angeordnet
ist.
6. Rohrpoststation nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Schieber (23)
entferntere Mündung des Luftkanales (15) im Fahrrohr zur
Ermöglichung einer pneumatischen Bremsung von Rohrpostbüch
sen großen Transportgewichtes bzw. einer pneumatischen
Bremsung aus großen Transportgeschwindigkeiten in großem
Abstand vom verstellbaren Rohrstück (8) distanziert ange
ordnet ist.
7. Rohrpoststation nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein alle Teile der Rohr
poststation aufnehmendes, aus Kunststoff bzw. Hartschaum
gespritztes Gehäuse (1) vorgesehen ist, das einstückig aus
gebildet den Luftkanal (15), den Speichertrichter (18), die
Schrägsitze (6, 7) für das verstellbare Rohrstück (8), die
Ausschleusöffnung (20) und Befestigungen für die Führung
des verstellbaren Rohrstückes (8), für den der Verstellung
desselben dienenden Antrieb (11) und die Steuerung aufweist.
8. Rohrpoststation nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das verstellbare Rohr
stück (8) aus zwei aus Kunststoff bzw. Hartschaum gespritz
ten Halbschalen (25, 26) besteht, die je einstückig mit den
Teilen eines den Schieber (23) aufnehmenden Schiebergehäuses
(22) ausgebildet sind.
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