DE2031308B2 - Verfahren zur Herstellung von gekräuselten, regenerierten Cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gekräuselten, regenerierten CellulosefasernInfo
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Description
,- Andererseits ist das Formaldehydderivat des CeI- aus Hydroxymethylceuulosexaflthogenat besteht) in
lulosexanthogenats in nicht wäßrigem Medium auch Fadenform herzustellen; zu diesem Zweck können
tei höheren Temperaturen sehr stabil. verschiedene Wege beschriften werden. Beispielsweise
Die heterogene Faserstruktur, die im Querschnitt können Fäden oder Filamente, die Hydroxymethyl-
ahnlich der Struktur von Verbundfasern ist, wird auf 5 ceUulosexanthogenat enthalten, durch Extrudieren
der Streckstufe ausgebildet Um eine wirksame Strek- von Viskose, der Formaldehyd zugesetzt ist, oder
kung zu erzielen, ist es notwendig, die Beweglichkeit durch Zusatz von Formaldehyd zum Fällungsbad
der Formaldehydderivatmoleküle zu erhöhen und eine oder durch Behandlung von gefällten odei koagulier-
Abweichung in der Verteilung der Moleküle in den ten cellulosexanthogenathaltigen Fäden mit einer
Fäden zu bewirken. Für diesen Zweck ist es günstig, io wäßrigen Formaldehydlösung hergestellt werden,
die Faserstruktur innerhalb einer kurzen Zeit zu ver- Die erfindungsgemäß verwendete Viskose enthält
ändern, d. h. die Fäden in einem Medium mit einer vorzugsweise insgesamt etwa 1 bis 8°/o Alkali. Die
hohen Temperatur zu strecken. Wie schon gesagt, Viskose soll beim Spinnen einen Salzpunkt von min-
tritt aber in einer wäßrigen Lösung bei hohen Tem- destens 16, vorzugsweise von 18 bis 23, haben. Wird
peraturen eine Zersetzung des Formalclehydderivats 15 Formaldehyd der Viskose zugesetzt, so beträgt der
auf, wodurch die bildung einer heterogenen Struktur Formaldehydanteil vorzugsweise 0,2 bis 2%, bezogen
verhindert und die Entwicklung von Kräuselungen auf das Gewicht der Viskose.
unterdrückt wird. Erfindungsgemäß werden diese Das Fällungsbad enthält vorzugsweise 20 bis
Nachteile überwunden, da eine nicht wäßrige Flüssig- 250 g/Liter Natriumsulfat, weniger als 0,3 g/Liter
keit als Streckmedium verwendet wird. Der Unter- 20 Zinksulfat und Schwefelsäure in einer Menge, die
schied, der zwischen dem "Erfahren gemäß der Er- sich durch den in den nachstehenden Gleichungen
findung, bei dem eine nicht wäßrige Flüssigkeit als dargestellten Bereich ausdrücken läßt:
Streckmedium verwendet wird, und dem üblichen
Verfahren, bei dem eine wäßrige Lösung als Streck- Mindestkonzentration an Schwefelsäure (g/Liter)
medium verwendet wird, beruht auf der Wärmeüber- 35 = 3 A -^ 8,
tragung und dem Stofftransport zwischen den Fäden Höchstkonzentration an Schwefelsäure (g/Liter)
und dem Streckmedium. =8/1 + 16,
In der üblicherweise verwendeten wäßrigen Lösung
wird die Entwicklung der heterogenen Struktur ver- worin A die Gesamtalkalikonzentration (%) in der
hindert, da (a) die Diffusion des Wassers und der 30 Viskose bedeutet. Wird der Formaldehyd nicht der
Säure in die Fäden in einer sauren wäßrigen Lösung Viskose zugesetzt, so enthält das Fällungsbad vorbei
hohen Temperaturen schnell ist, (b) da das Form- zugsweise 4 bis 20 g/Liter Formaldehyd. Wird Formaldehydderivat
mit Wasser bei hohen Temperaturen aldehyd der Viskose zugesetzt, so kann die Formleicht zersetzt wird, (c) da das hinterbleibende Cellu- aldehydkonzentration im Fällungsbad 1 bis 6 g/Liter
losexanthogenat bei hohen Temperaturen ebenfalls mit 35 betragen. Die Temperatur des Fällungsbades liegt
Säure leicht zersetzt wird und (d) da die Faserstruk- niedriger als 45° C, zweckmäßig zwischen 10 und
tür durch die Zersetzung des Formaldehydderivats 35 C.
und des hinterbleibenden Cellulosexanthogenats fixiert " Filamente, die Hydroxymethylcellulosexanthogenat
wird. Erfindungsgemäß findet nur ein geringfügiger enthalten, können auch durch Extrudieren von Vis-
Stofftransport an die Außenseite des Systems während 40 kose in ein Fällungsbad, das 14 bis 50 g/Liter Schwe-
des Streckens statt, und es ist bei hohen Temperatu- feisäure, 20 bis 250 g/Liter Natriumsulfat und weni-
ren ein hoher Streckungsgrad möglich. ger als 1 g/Liter Zinksulfat enthält, bei einer Tempe-
Deshalb ist erfindungsgemäß die Entwicklung der ratur von weniger als 350C gewonnen weiden; die
heterogenen Struktur leichter als bei dem Verfahren so ausgefällten Filamente werden mit einer wäßrigen
nach der USA.-Patentschrift 3 419 652 und der USA.- 45 Lösung behandelt, die 15 bis 70 g/Liter Formaldehyd
Patentanmeldung 669 800. Bei dem Verfahren nach enthält, ohne daß Formaldehyd der Viskose oder dem
der USA.-Patentschrift 3 419 652 und nach der USA.- Fällungsbad zugesetzt wird.
Patentanmeldung 669 800 wird die Streckung zur Er- In allen oben angegebenen Fällen kann das Fäl-
zielung von Kräuselungen in einer wäßrigen Lösung lungsbad oder die Viskose oberflächenaktive Mittel
unter einer Streckspannung von weniger als 0,3 g/d 50 enthalten.
durchgeführt, während die Streckung erfindungs- Der zweite Schritt des Verfahrens gemäß der Ergemäß
in einem weiten Zugspannungsbereich durch- findung besteht darin, daß man die hydroxymethylgeführt
werden kann, um eine heterogene Struktur cellulosexanthogenathaltigen Fäden streckt, um die
zu entwickeln. Deshalb wird erfindungsgemäß eine heterogene Struktur auszubilden,
starke Verbesserung der Fasereigenschaften, insbe- 55 Erfindungsgemäß wird eine nicht wäßrige Flüssigsondere
der Tenazität, des Naßmoduls und der Ver- keit mit einem Siedepunkt von mindestens 80° C als
spinnbarkeit, erzielt, verglichen mit dem Vv -fahren Streckmedium verwendet, die eine schwache Quellnach
der USA.-Patentschrift 3 419 652 und der USA.- wirkung auf die hydroxymethylcellulosexanthogenat-Patentanmeldung
669 800. Weiterhin wird erfindungs- haltigen Fäden ausübt. Wird eine nicht wäßrige Flüsgemäß
die weitere Verarbeitbarkeit verbessert. 60 sigkeit mit einer starken Quellwirkung auf die Fäden
In der Zeichnung ist ein Blockdiagramm darge- verwendet, so wird die Ausbildung der heterogenen
stellt, das das allgemeine Prinzip des Verfahrens ge- Struktur weitgehend verhindert. Typische Flüssigkei-
mäß der Erfindung erläutert. ten sind flüssige Paraffine, wie normale Paraffine,
Die Erfindung ist nachstehend noch näher er- Isoparaffine usw.; Silikonöle, wie Dimethylsilikonöl,
läutert. 65 Methylphenylsilikonöl usw.; farbloses Paraffinöl (Ge-
Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfall- mische aus normalen und Iso-Kohlenwasserstoffen
rens besteht darin, das Reaktionsprodukt aus Form- mit 20 bis 30 Kohlenstoffatomen), Glycerin, PoIy-
aldehyd und CeUulosexanthogenat (das hauptsächlich äthylenglykol und aromatische Lösungsmittel, wie
Xylol, Toluol, Styrol, Dichlorbenzol, Diphenylchlo- nen 80% und der Wert nach dem Strecken in das
rid, Alkylnaphthaline, Alkylbenzole, Polyphenyl Entspannungsbad eintretenden Fasern 32 °/o betragen
usw.; natürliche Fette und öle, Äthylenglykol, Äthy- ist der Regenerierungsgrad der Fäden 60%, entspre-
lenglykoiäthyläther DiäthylenglykoU Triäthylengly- chend der Bezieh ^0_32 . ( } Def
kol, Polyathylenglykole nut einem Molekulargewicht 5 * 80 v ' °
von 200 bis 800, Methylmethacrylat, Trioxan usw. riegungsgrad der nach dem Strecken m das Ent-
Bei einer langen Behandlungsdauer kann eine nied- spannungsbad eintretenden Fäden beträgt Vorzugs-
rige Temperatur angewendet werden. Bei Anwendung weise 20 bis 80 %; in diesem Bereich ist die Entwick-
von niedrigen Temperaturen ist der technische Fort- lung von Kräuselungen besonders befriedigend,
schritt, verglichen mit dem Verfahren, bei dem die io Der dritte Schritt des Verfahrens gemäß der Er-
Streckung in einer wäßrigen Lösung durchgeführt findung besteht darin, daß die gestreckten Fasern, die
wird, nicht so groß. Deshalb beträgt die Temperatur Hydroxymethylcellulosexanthogenat enthalten, ent-
des Streckmediums erfindungsgemäß 00 bis 15O0C, spannt werden, um die während des Streckens vor-
vorzugsweise 70 bis 1300C. Wird das Strecken bei gebildete heterogene Struktur zu entwickeln. Das
einer Temperatur von mehr als 1000C durchgeführt, 15 Entspannungsmedium und dessen Temperatur sind
muß die Streckdauer verkürzt werden, um eine über- als Entspannungsbedingungen wichtig. Vorzugsweise
mäßige Regenerierung zu vermeiden. Weiterhin soll werden die nachstehend angegebenen drei Arten von
die Temperatur vorzugsweise unter dem Siedepunkt Entspannungsbädern als Medien mit einer Qusllwir-
der verwendeten Flüssigkeit liegen. Weiterhin ist es kung auf die Fäden verwendet.
kommen, die durch die aus dem Fällungsbad gezo- Als wäßrige Lösung kann einfach Wasser oder
genen Fäden in das nicht wäßrige Medium mitgeris- Wasser, das eine kleine Menge Säure enthält, ver-
sen werden. Man verwendet deshalb eine Vorrichtung wendet werden; die Lösung kann weiterhin oberflä-
zur Abtrennung des Wassers von der nicht wäßrigen as chenaktive Mittel oder andere Mittel enthalten. Der
Flüssigkeit. pH-Wert der wäßrigen Lösung beträgt vorzugsweise
Das Streckverhältnis ist ebenfalls wichtig für die 2,0 bis 10,5. Ist der pH-Wert niedriger als 2,0, so
Ausbildung der heterogenen Struktur. sind die Quellung des Hydroxymethylcellulosexantho-
Ein zur Erzielung des Zweckes gemäß der Erfin- genats und die Entwicklung von Kräuselungen unbe-
dung geeignetes Streckverhältnis ist im allgemeinen 30 friedigend. Ist der pH-Wert andererseits höher als
das 0,25- bis 0,8fache des maximalen Streckverhält- 10,5, so quellen die Fäden stark und beginnen sich
nisses und hängt von den jeweiligen Gegebenheiten, aufzulösen. Der pH-Wert liegt vorzugsweise bei 3,0
z. B. von dem Hydroxymethylcellulosexanthogenat- bis 8,0. Die Temperatur der wäßrigen Lösung liegt
Gehalt, der Temperatur des Streckmediums usw., ab. vorzugsweise zwischen 40 und 80° C.
Das maximale Streckverhältnis ist wie folgt definiert: 35 ,^ τ?· ·β · , ■· a- ■ u ο 1
Die Streckspannung nimmt mit zunehmendem Streck- ψ Eme ^nf H*^' Je anorganische Sake
verhältnis zu; wenn das Streckverhältnis jedoch einen oder «"ganische Salze bzw. deren Gemische enthalt
bestimmten Wert überschreitet, beginnen die Fäden Als Salze kommen Alkalisalze, Erdalkalisalze oder
zu brechen. Mit der Zunahme der gebrochenen Fä- Ammoniumsalze von anorganischen oder organischen
den nimmt die Streckspannung ab. Das Streckverhält- 40 Säuren bzw. deren Gemische in Frage. Typische Salze
nis, bei dem die maximale Streckspannung erhalten sind Natriumacetat, Kaliumtartrat, Natriumsulfat,
wird, ist als maximales Streckverhältnis (°/o) definiert Kaliumthiocyanat, Kaliumhydrogenphosphat, Magne-
(eine Dehnung auf das 2fache entspricht 100 °/o und siumchlorid, Natriumchlorid usw. In diesen wäßrigen
auf das 3fache entspricht 2000O). Ist das Streckver- Salzlösungen ist die Quellung der hydroxymethlycellu-
hältnis weniger als das 0,25fache oder mehr als das 45 losexanthogenathaltigen Fäden viel größer und der
0,8fache des maximalen Streckverhäitnisses so ist Entspannungseffekt größer als in wäßrigen Lösungen
die Ausbildung der heterogenen Struktur unzu- ohne Salze. In den wäßrigen Salzlösungen kann der
reichend. Entspannungseffekt auch bei einem pH-Wert von 1,0
Die in der nicht wäßrigen Flüssigkeit gestreckten erreicht werden, doch liegt der bevorzugte pH-Wert
Fäden sollen dann bei einem Regenerierungsgrad 50 der Lösung zwischen 1,5 und 8,0. Die Konzentration
von weniger als 89% einer Entspannungsbehandlung der Salze beträgt vorzugsweise 1 bis 100 g/Liter, bein
einem Entspannungsbad unterzogen werden. Der sonders bevorzugt 3 bis ^O g/Liter. Salze der Schwernicht
regenerierte Teil der Fäden nach dem Strecken metalle, z. B. des Zinks, Cadmiums, Kupfers, Nickels,
enthält hauptsächlich Hydroxymethylcellulosexan- Kobalts usw., haben die Neigung, die Quellung der
thogenat; ist jedoch der Regenerierungsgrad höher 55 Fäden herabzusetzen. Die Anwesenheit einer kleinen
als 90% und der Gehalt an Hydroxymethylcellulose- Menge dieser Schwermetallsalze verhindert jedoch
xanthogenat niedrig, so werden die Wirkungen der eine übermäßige Quellung der Fäden und ermöglicht
Entspannungsbcbandlung nicht erreicht, und es bil- die Herstellung von Fasern mit ausgeglichenen Eigenden
sich keine Kräuselungen. D.?mit die Wirkungen schäften.
der Entspannung erzielt werden, sollen sich die Fa- 60 Die Konzentration dieser Metallsalze liegt nied-
sern noch in einem thermodynamisch aktiven Zu- riger als 1 g/Liter, zweckmäßig niedriger als 0,5 g/
stand befinden. Unter dem Ausdruck »Regenerie- Liter.
rungsgrad« versteht man einen Wert, der durch das Die Temperatur der Lösung beträgt zweckmäßig
Verhältnis des y-Wertes dargestellt wird, wenn der 30 bis 90° C, insbesondere 40 bis 80° C, wie bei der
Regenerierungsgrad der Viskose nach dem Spinnen 65 Lösung (1).
als 0% und der Wert der vollständig regenerierten In den vorstehend angegebenen Lösungen (1) und
Cellulose als 100% angenommen wird. Wenn bei- (2) kann infolge der partiellen Zersetzung von Hy-
spielsweise der y-Wert der Viskose nach dem Spin- droxymethylcellulosexanthogenat Formaldehyd vor-
handen sein. Da der Formaldehyd jedoch die Neigung hat, die Quellung der Fäden zu verhindern, ist
es notwendig, die Entspannung der Fäden durch Erhöhung der Temperatur des Entspannungsbades zu
beschleunigen, wenn die Formaldehydkonzentration im Bad zunimmt.
(3) Ein organisches Lösungmittel
Typische organische Lösungsmittel sind stickstoffhaltige Lösungsmittel, wie Formamid, Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Pyridin, Acetonitril, Glutarnitril usw., cyclische Ätherverbindungen, wie Tetrahydrofuran,
Dioxan usw., schwefelhaltige Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxyd, Diäthylsulfoxyd, Dimethylsulfon,
Äthylmethylsulfon usw. und wasserlösliche Ketone, wie Aceton, Dioxyaceton usw., Lactone,
wie y-Butyrolacton usw. In diesen Medien werden
die Fäden gelöst oder gequollen. Die vorstehend angegebenen Lösungsmittel können entweder allein
oder als Gemisch bzw. als wäßrige Lösung verwendet werden. Wäßrige Lösungen dieser organischen Lösungsmittel
werden bevorzugt.
Die der vorstehend angegebenen Entspannungsbehandlung unterzogenen Fäden sollen dann einer Regenerierungsbehandlung
unterzogen werden, da sie noch einen beträchtlichen Anteil an Hydroxymethylcellulosexanthogenat
enthalten, obgleich ein Teil des Hydroxymethylcellulosexanthogenats im Entspannungsbad
zersetzt wird. Die Regenerierungsbehandlung kann bei einer hohen Temperatur in einer sauren,
wäßrigen Lösung oder in Dampf durchgeführt werden. Die vollständig regenerierten Fäden werden
dann in an sich bekannter Weise gereinigt und getrocknet. Erfindungsgemäß werden die Kräuselungen
bei der Entspannung entwickelt, und weitere Kräuselungen, insbesondere Mikrokräuselungen, werden
während des Trocknens entwickelt. Die Kräuselungen können durch Entkräuselung latent gemacht werden,
beispielsweise indem während der Trocknungsstufe eine gewisse Spannung auf die Fäden ausgeübt
wird oder indem die gekräuselten Fäden nach dem Trocknen gestreckt werden.
Wie vorstehend angegeben, enthalten die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Fasern
Mikrokräuselungen, die bei Behandlung mit Wasser reversibel sind; sie haben ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften sowie einen Naßmodul, der wesentlich höher ist als bei gewöhnlicher, gekräuselter
Kunstseide. Deshalb haben die aus den Fasern gemäß der Erfindung hergestellten Gewebe eine ausgezeichnete
Festigkeit und eine ausgezeichnete Bauschigkeit, einen guten Griff und eine hohe Dimensionsstabilität.
Da sie weiterhin eine ausgezeichnete Verspinnbarkeit haben, ist das Spinnen von Garnen mit feinem Titer
leicht, und sie sind zur Mischverspinnung mit synthetischen Fasern geeignet. Weiterhin kann eine dauerhafte
Flammfestigkeit leicht durch Einmischen von entsprechenden Verbindungen, z. B. wasserunlöslichen
organischen Phosphorverbindungen, in die Viskose erzielt werden. Da die Eigenschaften der Fasern
gemäß der Erfindung denen von qualitativ hochwertiger
Baumwolle ähnlich sind, können erfindungsgemäß dauerhaft flammbeständige Fasern mit baumwollähnlichen
Eigenschaften erhalten werden.
Beispiel ao
Eine Viskose, die 7% Cellulose und 3,5° ο Alkali enthält und die eine Viskosität von 180 Poise, einen
Salzpunkt von 21,0 und einen y-Wert von 76 hat, wird in ein auf 25° C gehaltenes Fällungsbad, das
as 20 g/Liter Schwefelsäure, 50 g/Liter Natriumsulfat,
log/Liter Formaldehyd und 0,1 g/Liter Zinksulfat
enthält, extrudiert. Die erhaltenen Fäden werden in einem auf HO0C gehaltenen Bad, das Triäthylenglykol
enthält, auf 290 %> (maximales Streckverhältnis 400) ihrer ursprünglichen Länge gestreckt. Die
Verweilzeit im Bad beträgt etwa 2 Sekunden.
Die gestreckten Fäden werden ausreichend entspannt, indem sie durch Wasser von 700C gezogen
werden, um Kräuselungen auszubilden. Dann werden sie in einem auf 90° C gehaltenen wäßrigen Bad, das
1 g/Liter Schwefelsäure enthält, regeneriert. Der Regenerierungsgrad
vor der Entspannung beträgt 60%. Die Eigenschaften der erhaltenen Fasern (A) sind
in der Tabelle angegeben. Zum Vergleich werden
Fasern (B) in der gleichen Weise dargestellt, jedoch mit der Abweichung, daß die ausgefällten Fäden ic
einer auf 60 ~ C gehaltenen wäßrigen Lösung, die 1 g/Liter Schwefelsäure enthält, auf 175°/o ihrer ursprünglichen
Länge gestreckt werden; der Regenerierungsgrad vor der Entspannung beträgt 400O; dif
Eigenschaften der Fasern (B) sind ebenfalls in dei Tabelle angegeben.
Titer
(Denier)
(d)
konditionierten
Zustand
(g/d)
Tenazität im
nassen Zustand
(g/d)
Dehnung im
konditionierten
Zustand
Dehnung im
nassen Zustand
Knotentenazität im konditionierten Zustand (g/d)
Anzahl der
auf 25 mm
31
32
3,42
2,6
2,6
3,30
2,1 12,5
13,5
2,1 12,5
13,5
14,0
18,0
18,0
1,75 1,20
51 58
Die Anzahl der Kräuselungen würde mit Hilfe eines Mikroskops mit 8facher Vergrößerung aus der Durch
schnittszahl der Kräuselungen von 50 Fasern ermittelt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409537/33
Claims (1)
- V^ Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhal·Patentanspruch: tenen Fasern zeichnen sich durch intensive dreidimensionale Mikrokräusehingen mit mehr als Verfahren zur Herstellung von gekräuselten, 40 Kräuselungen auf 25 nun aus und haben gegenregenerierten Cellulosefasern, wobei Fäden, die 5 über den nach dem bekannten Verfahren gemäß der das Reaktionsprodukt von Cellulosexanthogenat USA.-Patentschrift 3 419 652 erhaltenen Fasern ver- und Formaldehyd enthalten, in einer auf 60 bis besserte Faser- und Spinneigenschaften, welche die 1500C gehaltenen Flüssigkeit gestreckt, gegebe- Herstellung von Garnen mit sehr feinem Titer genenfalls zu Fasern geschnitten, in unvollständig statten.regeneriertem Zustand in einer auf 30 bis 90° C io Das erfindungsgemäße Verfahren besteht, wie das gehaltenen wäßrigen Lösung, die eine Quellwir- bekannte Verfahren, in einer Kombination von kung auf die Fasern ausübt, entspannt und an- Streck-, Entspannung- und Regenerierungsschritten schließend einer Regenerierungsbehandlung un- unter jeweils bestimmten Bedingungen, wobei den terzogen werden, um die Regenerierung zu ver- Streckbedingungen besondere Bedeutung zukommt, vollständigen, dadurch gekennzeichnet, 15 Bei dem in der USA.-Patentschrift 3419 652 bedaß man das Strecken der Fäden in mindestens schriebenen Verfahren werden Fäden, die das Reakeiner nicht wäßrigen Flüssigkeit aus der Gruppe tionsprodukt von Cellulosexanthogenat und Formflüssiger Paraffine, Silikonöle, ungefärbter Paraf- aldehyd enthalten, in einer sauren wäßrigen Lösung finöle, Glycerin, Polyäthylenglykol, Xylol, Toluol unter einer Spannung von weniger als 0,3 g/d ge- und/oder Styrol, die einen Siedepunkt von min- ao streckt, um eine nichtsymmetrische, heterogene destens 80° C haben, durchführt. Struktur zu bilden, die im Querschnitt ähnlich demQuerschnitt von Verbundfasern ist; die so behandel-ten, gestreckten Fäden werden dann im Zustand derunvollständigen Regenerierung in einem Bad, das 25 eine Quellwirkung auf die Fäden ausübt, entspannt.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- Dagegen werden die Fäden erfindungsgemäß in einer lung von gekräuselten, regenerierten Cellulosefasern, nicht wäßrigen Flüssigkeit gestreckt, und die gewobei Fäden, die das Reaktionsprodukt von Cellulose- streckten Fäden werden im unvollständig regenerierxanthogenat und Formaldehyd enthalten, in einer auf ten Zustand, nämlich bei einem Regenerierungsgrad 60 bis 1500C gehaltenen Flüssigkeit gestreckt, gege- 30 von weniger als 89°/o, aufgequollen, um sie zu entbenenfalls zu Fasern geschnitten, in unvollständig spannen.regeneriertem Zustand in einer auf 30 bis 90° C ge- Wie vorstehend angegeben, besteht der erstehaltenen wäßrigen Lösung, die eine Quellwirkung auf Schritt des Verfahrens gemäß der Erfindung darin, die Fasern ausübt, entspannt und anschließend einer das Reaktionsprodukt aus Formaldehyd und Cellulose-Regenerierungsbehandlung unterzogen werden, um 35 xanthogenat in Form von Fäden zu erzeugen; der die Regenerierung zu vervollständigen. zweite Schritt besteht darin, die so erhaltenen FädenEin Verfahren dieser Art zur Herstellung von stark in einer nicht wäßrigen Flüssigkeit zu strecken, um gekräuselten, regenerierten Cellulosefassra, aus denen eine heterogene Struktur zu bilden, die im Querschnitt Gewebe mit einem ausgezeichneten Griff erhalten ähnlich der Struktur von Verbundfasern ist; der werden können, ist aus der USA.-Patentschrift 40 dritte Schritt des Verfahrens besteht darin, die ge-3 419 652 bekannt. Die nach diesem Verfahren er- streckten Fäden, die noch immer das Reaktionsprohaltenen Fasern haben jedoch den Nachteil, daß sie dukt enthalten, in einem Bad zu entspannen, das sich nur schwierig zu Garnen mit einem feinen Titer eine Quellwirkung auf die Fäden ausübt, um die auf spinnen lassen. der Streckstufe gebildete heterogene Struktur zu entAufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines 45 wickeln.Verfahrens, das die Herstellung von stark gekräusel- Die Reaktion zwischen Formaldehyd und Cellulose-ten, regenerierten Cellulosefasern gestattet, deren xanthogenat findet entsprechend der nachstehenden Mikrokräuselungen bei Behandlung mit Wasser re- Gleichung (1) in einem sauren Medium statt:
versibel sind und die ausgezeichnete Faser- undSpinneigenschaften haben, derart, daß Garne mit fei- 50 Cell — O — CS2 e 4- φ CH2OH
nem Titer hergestellt werden können. Die aus diesen ^: Cell — O — CS2CH2OH (1)Fasern hergestellten Gewebe sollen einen ausgezeichneten Griff und gute Bauschigkeit besitzen, verglichen Die Mengen des Xanthogenats und des Formmit Geweben aus üblicher Kunstseide, Polynose- aldehyds sowie die Säurekonzentration des Systems fasern, Kunstseide mit hohem Naßmodul usw. 55 beeinflussen diese Reaktion. Das Cellulosexantho-Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der ein- genat ist unter sauren Bedingungen instabil, wähgangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch ge- rend das Formaldehydderivat des Cellulosexantholöst, daß man das Strecken der Fäden in mindestens genats unter sauren Bedingungen relativ stabil ist. In einer nicht wäßrigen Flüssigkeit aus der Gruppe flüs- wäßriger Lösung findet jedoch eine Hydrolyse entsiger Paraffine, Silikonöle, ungefärbter Paraffinöle, 60 sprechend der nachstehenden Gleichung (2) statt, Glycerin, Polyäthylenglykol, Xylol, Toluol und/oder auch im sauren Zustand, so daß die Zersetzungs-Styrol, die einen Siedepunkt von mindestens 80° C geschwindigkeit mit zunehmender Temperatur zuhaben, durchführt. nimmt. In wäßriger Lösung nimmt die Zersetzungs-Vorzugsweise kann vorgesehen sein, daß man das geschwindigkeit plötzlich zu, wenn die Temperatur Strecken bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 65 55 bis 60° C überschreitet.
130° C und mit einem dem 0,25- bis 0,8fachen desmaximalen Streckverhältnisses entsprechenden Wert Cell — O — CS2 — CH2OH + H2O
des Streckverhältnisses durchführt. -> Cell — OH — CS2 + HOCH2OH (2)
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