DE2055320C - Verfahren zum Herstellen von Poly vinylalkoholfasern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Poly vinylalkoholfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Poly- Es gilt für sie folgendes:
vinylalkoholfasern mit ausgezeichneten Hochtempe- 3°
vinylalkoholfasern mit ausgezeichneten Hochtempe- 3°
ratureigenschaften, wie Bruchfestigkeit, Anfangsmodul Bruchfestigkeit bei 1200C .. 7,5 g/d und darüber
und Kriechverhalten Anfangsmodul bei 1200C... 100 g/d und darüber
Im allgemeinen sind Polyvmylalkoholfasern (PVA) . , .. . ..,„Γ 90/ linH Hanihpr
anderen Synthesefasern in ihrer Bruchfestigkeit und Knechverhalten be. 135 C.. 2 /, und darüber
ihrem Anfangsmodul überlegen. Ihre Anwendung ist 35 Borsäuregehalt 0,2 bis0,9 Uewicnts-
daher seit neuem im Bereich der glasfaserverstärkten prozent, bezogen auf
Kunststoffe (FRP) sehr verbreitet. Es ist eine bekannte das Gewicht an PVA.
Tatsache, daß PVA-Fasern, die bis zu ihrer Streckgrenze gestreckt und durch anschließende Wärme- PVA-Fasern mit den angegebenen Merkmalen beschrumpfung
verkürzt werden, über eine hervor- 40 sitzen eine höhere Bruchfestigkeit, einen höheren Anragende
Bruchfestigkeit und einen ausgezeichneten fangsmodul und geringeres Kriechen als bekannte
Anfangsmodul verfügen. PVA-Fasern neigen jedoch Fasern. Sie eignen sich besonders gut zur Verwendung
ähnlich anderen Synthesefasern dazu, daß sich ihre als Kord für Gürtel bzw. Breaker für Radialreifen. Mit
Eigenschaften bei hoher Temperatur proportional diesen Fasern hergestellte Radialreifen zeigen auszur
Temperaturerhöhung stark verschlechtern. 45 gezeichnete Eigenschaften beim Druckstangen- bzw.
Ein wesentliches Ziel der Erfindung ist es daher, die Plungertest, Hochgeschwindigkeitstest, Walk- bzw.
genannten Nachteile von Synthesefasern zu vermeiden Eckentest, Laufflächenverschleißfestigkeitstest und
und neue PVA-Fasern mit ausgezeichneten Eigen- Haltbarkeitstest.
schäften bei hoher Temperatur zu schaffen, die den Im allgemeinen nimmt die Dehnfähigkeit von Syn-
üblichen PVA-Fasern insbesondere im Hinblick auf 50 thesefasern proportional zur Temperaturerhöhung zu,
Bruchfestigkeit, Anfangsmodul und Kriechverhalten und die Festigkeit sowie der Anfangsmodul können
überlegen sind. dabei abnehmen. Dieses Phänomen läßt sich deuten,
Dies kann erfindungsgemäß dadurch erfolgen, daß indem man annimmt, daß die durch die Erwärmung
den Fasern eine molekulare Orientierung mit bestimm- bedingte Bewegung der Molekülketten bei den Fasern
ten Merkmalen des Garns verliehen wird und ein fest- 55 mit niederer Molekularorientierung beginnt und bald
gelegter Gehalt an Borsäure oder Borat eingehalten den Zustand hoher Molekularorientierung erreicht,
wird. Zur Verbesserung der Hochtemperatureigenschaften
Polyvinylalkoholfasern, die einen gewissen Gehalt von Synthesefasern ist es daher wichtig, die Bewegung
an Borsäure oder Borat aufweisen, waren bereits be- der Molekülketten möglichst stark zu unterdrücken,
kannt. So wird in der deutschen Patentschrift 1 222 623 60 Dies kann erreicht werden, indem man erstens die
und der entsprechenden kanadischen Patentschrift Molekülketten so stark orientiert, daß sie sich nicht
697 944 ein Verfahren zum Herstellen von Polyvinyl- mehr bewegen können, oder zweitens den Polymeren
alkoholfasern beschrieben, bei dem wäßrige Lösungen bestimmte Stoffe zusetzt, die die Bewegung der MoIevon
Polyvinylalkohol, die Borsäure enthalten, in ein küiketten hemmen. Werden diese beiden Mittel getrennt
Koagulierbad versponnen wciücn, die versponnenen 65 angewendet, so lassen sich jedoch die erfindune;-Fasern
gegebenenfalls verstreckt und im Anschluß gemäß gewünschten Ziele nicht erreichen, nämlich die
daran in einem sauren Medium mit Pc rj ml sau ic oxy- Verbesserung der Eigenschaften bei hohen Temperudierl
werden. Nach diesen bekannten Verfahren türen, wie der Bruchfestigkeit, des Anfangsmoduls
und des Kriechverhaltens. Eine Verbesserung des Anfangsmoduls kann beispielsweise durch ein Verfahren
erwartet werden, bei dem man herkömmliche PVA-Fasern mit Borsäure nachbehandelt Mit diesem
Verfahren ist jedoch zugleich eine ziemliche Abnahme der Bruchfestigkeit verbunden. Zahlreiche Untersuchungen
legten daher den Schluß nahe, daß der wesentliche Faktor zum Erreichen des erfindungsgemäßen
Zieles eine faserige Struktur ist, bei der die Molekülketten insgesamt gesehen sehr hoch orientiert
sind, die jedoch eine Substanz enthält, um die Bewegung der Molekülketten dort zu verhindern, wo die genannte
Molekülorientierung verhältnismäßig niedrig ist Das bedeutet, ein Teil oder die Gesamtmenge an in den
Fasern vorhandene Borsäure kann sich mit dem PVA in verhältnismäßig loser Orientie ung vereinigen, um
die durch Erwärmung bedingte Bewegung der Molekülketten zu verhindern. Liegt der Gehalt an Borsäure
unter 0,2 Gewichtsprozent, auf PVA bezogen, so reicht dies nicht aus, um die Kettenbewegung zu
bremsen, während eine über 0,9 Gewichtsprozent hinausgehende Menge eine hohe Orientierung der
Molekülketten unterbindet und somit gleichzeitig die Garnfesiigkeit verschlechtert.
Zu den erfindungsgemäßen PVA-Fasern kann man gelangen, indem man eine borsäure- oder borathaltige
wäßrige- Lösung von PVA (Spinnlösung) herstellt, diese in ein vorwiegend aus Wasser bestehendes
Koagulierbad einspinnt, das bestimmte Mengen an Natrium- oder Kaliumhydroxid und Natriumsulfat
enthält, die erhaltenen Fäden mittels Walzen streckt, das an den Fasern haftende Alkali durch Säure neutralisiert,
die Fasern naß warmverstreckt, zur Einstellung auf eine bestimmte Menge an in den PVA-Fasern
verbleibender Borsäure mit Wasser spült, entwässert, trocknet und schließlich trocken warmverstreckt.
Was die Herstellung einer geeigneten Mischung für das Koagulierbad betrifft, sei bemerkt, daß ein für
herkömmliche Naßspinnverfahren zur Hersteilung borsäure- oder boratfreier PVA-Fasern benutztes
Koagulierbad mit Natriumsulfat nahezu gesättigt ist, wenn man Natriumsulfat, das als Entwässerungssalz
dient, für das Bad verwendet. Dies macht man deshalb, weil die Fasern wegen der ungenügenden Koagulierung
fest aneinanderhaften würden, wenn die Konzentration dieses Bades unter 300 g/l liegen würde. Dem
erfindungsgemäß verwendeten Koagulierbad werden zu diesem Zweck bestimmte Mengen an Natrium- oder
Kaliumhydroxid zugesetzt, wodurch sich die borsäure-
oder borathaltigen Lösungen leichter verspinnen lassen. Darüber hinaus hängen die Eigenschaften der so
hergestellten PVA-Fasern nur sehr wenig von der Temperatur ab. Ist der Natriumsulfatgehalt in dem
Koagulierbad hoch, so läßt sich oft beobachten, daß die Streckfähigkeit des Produktes niedriger wird.
Verglichen mit üblichen borsäurefreien PVA-Fasern sind die erfindungsgemäß hergestellten PVA-Synthssefasern
jedoch besser streckbar und weniger temperaturabhängig.
Es wurden daher verschiedene Überlegungen und Versuche bezüglich des Koaguliervermögens borsäure-
oder borathaltiger wäßriger Lösungen von PVA und der Eigenschaften der damit erhaltenen Produkte
angestellt und hierbei Verfahren und Bedingungen zur Herstellung von PVA-Synthesefasern gefunden,
deren Bruchfestigkeit, Anfangsmodul und Kricchverhalten
kaum temperaturabhängig sind. Dieses neue Verfahren besteht darin, daß man eine borsäure- oder
borathaltige wäßrige Lösung von PVA in ein Koagulierbad einspinnt, das durch Zugabe von 10 bis 100 g/l
Natrium- oder Kaliumhydroxid und 100 bis 330 g/l Natriumsulfat stark alkalisch gebalten ist, und die
S hierbei erhaltenen Fasern entsprechend nachbehandelt, wie mittels Walzen streckt, ihr Alkali neutralisiert, sie
zur Einstellung der in den Fasern verbleibenden Borsäuremenge auf 0,2 bis 0,9 Gewichtsprozent,
bezogen auf PVA, mit Wasser spült, entwässert,
ίο trocknet und schließlich trocken warmverstreckt.
Die Borsäure oder das Borat werden der Spinnlösung vorzugsweise in Mengen zwischen 1 und 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf PVA, zugesetzt. Die Spinnlösung wird schwach sauer gehalten, insbesondere
auf pH 3 bis pH 5. Als Säuren können der Lösung anorganische Säuren zugesetzt werden, wie Schwefelsäure,
Salpetersäure oder Salzsäure, organische Säuren, wie Essigsäure, Weinsäure oder Salzsäure, organische
Säuren, wie Essigsäure, Weinsäure, oder Mischungen aus organischen Säuren und ihren Salzen, wie Citronensäure
und Natriumeitrat, Essigsäure und Natriumacetat, Weinsäure und Kaliumtartrat, Weinsäure und
Natriumeitrat.
Liegt der pH-Wert der Spinnlösung unter 3, so ist die Koaguliergeschwindigkeit im Koagulierbad langsamer,
und die Anlage korrodiert wegen der zu starken Azidität. Liegt andererseits der pH-Wert über 5, so
wird die Lösung instabil und höher viskos, wodurch üie guten Spinnbedingungen bzw. die Spinnfähigkeit
großteils verlorengehen.
Die Konzentration an PVA in der Spinnlösung ■ beträgt vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsprozent. Der
Polymerisationsgrad von PVA sollte vorzugsweise über 500 liegen. Wie bereits erwähnt, wird die Spinnlösung
in ein stark alkalisches Koagulierbad eingesponnen, das vorwiegend Wasser enthält sowie Natrium-
oder Kaliumhydroxid in Mengen zwischen 10 und 100 g/l und Natriumsulfat in Mengen zwischen 100
und 330 g/l. Ein Natrium- oder Kaliumhydroxidgehalt von unter 10 g/l ist ungünstig. Er erniedrigt beispielsweise
die Koaguliergeschwindigkeit sowie Streckfähigkeit bzw. Ziehbarkeit während des Spinnens.
Über 100 g/l liegende Mengen sind dagegen ebenfalls unerwünscht, da hierbei die gelierende Wirkung des
Alkalis so stark wird, daß die Eigenschaften der Fasern, wie Bruchfestigkeit, Anfangsmodul und
Kriechverhalten, stärker temperaturabhängig werden. Liegt die Konzentration an Natriumsulfat unter 100 g/l,
so überdeckt die Gelierwirkung des Alkalis die entwässernde und koagulierende Wirkung des Natriumsulfats.
Hierdurch quillt die Faser während des Koagulierens an, was die Qualität des Produktes
ebenfalls negativ beeinflußt. Natriumsulfatkonzentrationen von über 330 g/l deformieren andererseits
den Faserquerschnitt kokonartig, da die entwässernde und koagulierende Wirkung andere Einflüsse übertrifft.
Fasern mit deformiertem Querschnitt sind schlechter streck- bzw. ziehbar.
Die nach obigem Verfahren erfindungsgemäß gesponnenen PVA-Fasern werden dann Nachbehandlungen
unterworfen. Sie werden beispielsweise mittels Walzen gestreckt, ihr Alkali wird mittels einer Säure
neutralisiert, sie werden naßwarm verstreckt und zum Einstellen der in den Fasern verbleibenden Borsäuremenge
auf 0,2 bis 0,9 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA, mit Wasser gespült. Die Borsäuremenge nach
der Wasserspülung sollte dabei über 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA, liegen, weil die Fasern bei
Mengen unter 0,2 Gewichtsprozent während des Spülens sonst anquellen können. Beim Quellen der
Fasern bilden sich jedoch Slacks oder Lockerstellen in den Fasern, die beim Durchlaufen der Walzen Unsauberkeiten ergeben, wodurch Bruchfestigkeit, Anfangsmodul und Kriechverhalten schlechter werden.
Die eben erwähnten Nachteile tretea erfuviungsgemäß nicht auf, da die in den Fasern vorhandene
Borsäuremenge entweder mit PVA unter Bildung inter- oder intramolekularer Vernetzungen reagieren, an den
PVA-Ketten hängen oder umimgesetzt verbleiben kann. Dies stellt eines der wesentlichen Merkmale der
Erfindung dar. Liegt die Borsäuremenge jedoch über 0,9 Gewichtsprozent, so wird die Zieh- bzw. Streckbarkeit schlechter, was mit einer Abnahme der absoluten Werte an Bruchfestigkeit sowie Anfangsmodul
verbunden ist.
Man kann daher sagen, daß sich durch Auswahl der optimalen Koagulierbedingungen das Verfahren zur
Herstellung einer an sich bekannten Faser mit hoher Streckbarkeit stabilisieren läßt.
Werden darüber hinaus die Bedingungen für die Wasserspülung so eingestellt, daß die noch zurückbleibende Menge an Borsäure zwischen 0,2 und 0,9 Gewichtsprozent liegt, so gelangt man zu einem Produkt
mit nahezu temperaturunabhängigen Eigenschaften, ohne daß die Trockenwarmverstreckbarkeit erniedrigt
wird.
Erfindungsgemäß ist es erforderlich, die Trockenwarmverstreckung der PVA-Fasern nach der Wasserspülung, Entwässerung und Trocknung durchzuführen,
um zu einem Gesamtstreckverhältnis von über 1300°/0
zu gelangen. Liegt das Gesamtstreckverhältnis unter 1300 %, gelangt man nur schwer zu PVA-Fasern mit
den obenerwähnten Eigenschaften. Die erfindungsgemäß erhaltenen PVA-Fasern können dagegen bis
zu einem Gesamtstreckverhältnis von 1800% gestreckt werden.
Die hierbei erhaltenen PVA-Fasern haben folgende Eigenschaften: Bruchfestigkeit bei 120°C von über
7,5 g/d; Anfangsmodul bei 120°C von über 100 g/d
und Kriechen bei 135°C von unter 2% (Dehnwert bei einer Last von 1 g/d für 60 Minuten). Sie enthalten
0,2 bis 0,9 Gewichtsprozent Borsäure. Die Fasern sind üblichen borsäure- oder boratfreien P\'A-Fasern in
ihren Eigenschaften bei hohen Temperaturen überlegen.
Die Ermittlung der in den Synthesefasern verbleibenden Borsäuremenge wird folgendermaßen durchgeführt:
Eine auf PVA bezogene, etwa 2 g schwere Faser wird in einen Tiegel gegeben und darin mit 0,1 molarer
wäßriger Natriumhydroxid-Lösung überdeckt. Man läßt das Ganze über Nacht in einem Trockenschrank
bei 105'C stehen und erhitzt sodann in einem elektrischen Ofen 60Minuten auf 400 bis 5000C. Die Faser
in dem Tiegel wird dann in einen Becher gegeben, und man fügt Ionenaustauscherwasser zu und läßt alles
66 Minuten stehen. Man gibt so dann einige Tropfen S Phenolphthalein als Indikator zu und versetzt mit
0,1 molarer Salzsäure, bis sich die Farbe von rot nach gelb ändert. Sodann wird 30 bis 60 Minuten zum
Sieden erhitzt, abgekühlt, und es wird neutralisiert
auf pH 7 mit Natriumhydroxid oder mit Salzsäure,
ίο worauf man' Mannit zusetzt und durch Titrieren
mittels 0,1 molarer Natriumhydroxid-Lösung erneut
' auf pH 7 neutralisiert Das zum Titrieren benötigte
Volumen (cm5) wird ermittelt. Die Menge an in der
Faser vorhandener Borsäure wird nach folgender
Gleichung berechnet, worin W (g) das Gewicht an
PVA in dem Testprodukt ist, welches nach dem oben angegebenen Verfahren bestimmt wurde, und / sowie
ν (cm3) die Stärke bzw. das titrierte Volumen einer
O.lmolaren wäßrigen Natriumhydroxid-Lösung sind:
0,62;/■ ν
W
1,7 kg PVA mit einem Polymerisationsgrad von 1750 und einer Verseifungszahl von 99,5 Molprozent
sowie 34 g Borsäure und eine zur Einstellung des pH-Wertes auf 4,3 erforderliche kleine Menge an
Salpetersäure werden zu 10 kg wäßriger PVA-Lösung
vermischt. Diese Spinnlösung wird durch Spinndüsen mit 600 Spinnlöchern von 0,08 mm Durchmesser in ein
Koagulierbad eingesponnen, das 30 g/l Natriumhydroxid und 230 g/I Natriumsulfat enthält. Die so ge-
sponnenen Fasern werden dann mit einer Geschwindigkeit von 10 m/Min, aus dem Bad gezogen und dann
Nachbehandlungen unterworfen, wie einem Walzverstrecken um 100%, einer Neutralisation in einem
Bad mit 70 g/I Schwefelsäure und 300 g/l Natrium
sulfat, einem Naßwarmverstrecken um 150%, einer
Spülung mit Wasser zur Einstellung des Borsäuregehaltes auf 0,45%, einer Entwässerung sowie einem
Trocknen und schließlich einem Trockenwarmverstrecken auf 220%. Das so erhaltene Endprodukt wird
auf ein Gesamtstreckverhältnis von 1500% gestreckt.
9,3 g/d bei 1200C, einen Anfangsmodul von 135 g/d
bei 120°C und ein Garnkriechen von 1,4% bei 135°C.
nach Beispiel 1 erhaltenen Polyvinylalkoholfasern
denen von sieben Vergleichsproben (Vergleichsbeispiele 1 bis 7) gegenübergestellt, für deren Herstellung
nicht alle beanspruchten Bedingungen erfüllt worden sind.
des |
Beispiel
1 |
1 | 2 |
Vcrglciclisbcispiclc
3 1 4 j 5 |
1750 | ; 6 | 7 | |
I lcrstelluiiBsbcdingungen
Material: !'olymmsationsgrad |>VA |
'VA | 1750 | 1750 | 1750 |
i
1750 1750 |
I
I 17S0 |
1750 | |
Vcn>dfunj;s/:ihl des
(Molpto/cnt) |
Ψ). S | W, 5 |
I
i W. 5 |
W. 5 | ||||
Beispiel
1 |
1 |
17 | 17 |
2.0
4.3 |
2.2
4,1 |
30
230 |
8
260 |
70 | 70 |
300 | 300 |
1500
100 |
1100
schlecht walzen- verstreck- bar |
150 | |
220 | |
0,45 | 0,51 |
9.3 | 6.2 |
135
1.4 |
72
2.5 |
3 | 4 | 5 | 6 |
17 | 17 | 18 | 18 |
2,2
4,1 |
2.2
4.1 |
2,6
4.0·1 |
2,6
4,0"1 |
80
90 |
15
360 |
40
220 |
40
220 |
nicht
spinn fähig |
70
300 |
80
320 |
80
320 |
1000
schlecht walzen- verstreck- bar |
1500
100 |
1200
100 |
|
150 | 140 | ||
220 | 192 | ||
0,49 | 0,15 | 1,00 | |
5,4 | 7,3 | 7,0 | |
63
3.1 |
91
2,3 |
82
2,4 |
Spinnlösung:.
Konzentration an PVA
(7o)
zugesetzte Menge an Bor
säure (%)
pH
NaOH (g/l)
Na4Sp5 (g/l)
Neutralisierbad:
H2SO4 (g/l)
Na2SO4 (g/l)
Streckung:
Gesamtstreckverhältnis
(/o)
Walzenverstrecken (%)
Wärme (%)
Trockenverstrecken in der
Wärme (°/0)
Garneigenschaften
Menge an restlicher Bor
säure (%)
(g/d)
(g/d)
Kriechen (135°C) (%) ····
17
2,2 4.1
110 150
70
300
1200 schlecht spinnfähig
0.52 7,0
82 2,2
30
230
300
1100
100
150
140
·*) bedeutet, daB der pH-Wert mii Essigsäure und Natriumacetat eingestellt wurde.
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise werden natriumborathaltige PVA-Fasern hergestellt, wobei man jedoch an Stelle von Borsäure
1,5% Natriumborat, bezogen auf PVA, und an Stelle von Salpetersäure zur Einstellung des pH-Wertes
Weinsäure verwendet. Die Fasern werden auf ein Gesamtstreckverhältnis von 1500% gestreckt. Das
erhaltene Produkt hat eine Bruchfestigkeit von 9,1 g/d bei 120° C, einen Anfangsmodul von 127 g/d
bei 1200C und ein Kriechen von l,5e/o bei 135°C.
Eine wäßrige Lösung von PVA in einer Konzentration von 15 Gewichtsprozent, die 150 g PVA enthält mit einem Polymerisationsgrad von 2350 und einer
Verseif ungszahl von 99,5 Molprozent, wird mit 30 g Borsäure (2 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA)
und einer kleinen Menge Essigsäure versetzt, um so zu einer Spinnlösung von pH 4,5 zu gelangen. Die
Spinnlösung wird in ein stark alkalisches Koagulierbad cingcsponncn, das im wesentlicher aus Wasser
besteht, welches 40 g/l Natriumhydroxid und 250 g/l
Natriumsulfat enthält. Die Fasern werden mit einei
Geschwindigkeit von 10 m/Min, aus dem Bad gezogen, mittels Walzen auf 100% gestreckt, neutralisiert, naß warmverstreckt auf 150%, zur Einstellung
des Borsäuregehaltes auf 0,4 Gewichtsprozent, bezogen
so auf PVA, mit Wasser gespült, entwässert und getrockne!
und schließlich auf 200% trocken warmverstreckt Das erhaltene Produkt (1200 d/600 0 wird dann au!
ein Gesamtstreckverhältnis von 1400% gebracht. Da!
hierbei erhaltene Produkt hat eine Bruchfestigkeil
SS von 9,2 g/d bei 120" C, einen Anfangsmodul vor
131 g/d bei 1200C und ein Kriechen von 1,9% be
135°C. Es verfügt über ausgezeichnete Hochtemperatur eigenschaften.
6o
Eine wäßrige Lösung mit 17 Gewichtsprozent PVA
die 100 kg PVA mit einem Polymerisationsgrad vot 1750 und einer Verseifungszahl von 99,9 Molprozen
enthält, wird zur Herstellung einer Spinnlösung mi 2 kg Borsäure {2 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA
und 0,3 kg Essigsäure (0,005 Äquivalent, bezogen aui KXJp PVA) versetzt. Der pH-Wert wird auf 4,5 ge
halten.
Die Spinnlösung wird durch Düsen mit 1000 Löchern und 0,15 mm Durchmesser in ein Koagulierbad
gesponnen, das 50 g/l Natriumhydroxid und 200 g/l Natriumsulfat enthält. Die Fasern werden mit einer
Geschwindigkeit von 10 m/Min, aus dem Bad gezogen. Das Spinnverhalten ist in diesem Fall sehr stabil.
Während des zweiwöchigen Spinnens treten keine Schwierigkeiten auf, wie ein Verstopfen der Düsen
usw. Die erhaltenen Fasern werden dann genauso weiterverarbeitet wie bei Beispiel 3. Sie werden auf
Walzen gestreckt, neutralisiert, naß warmverstreckt mit Wasser gespült, um die Borsäuremenge aul
0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA, einzustellen entwässert, getrocknet und trocken warmverstreckt
Das auf diese Weise erhaltene Produkt (1800 d/1000 f] wird auf ein Gesamtstreckverhältnis von 1400 °/i
gebracht. Es verfügt über eine Bruchfestigkeit vor 9,3 g/d bei 1200C, einen Anfangsmodul von 134 g/c
bei 1200C und ein Kriechen von 1,8% bei
ίο 1350C.
Claims (1)
- werden jedoch Fäden erhalten, die einen äußerst geringen Borsäuregehalt aufweisen, der die erfindungs-Patentanspruch: wesentlichen Bedingungen nicht erf ülltIn der deutschen Offenlegungsschrift 1469 096Verfahren zi„m Herstellen von Polyvinylalkohol- 5 wird ein Verfahren zum Herstellen von Polyvinylfasern durch Verspinnen einer wäßrigen, eine Bor- alkoholfasera beschrieben, bei dem zwar von einer verbindung enthaltenden Polyvinyialkohollösung, Spinnlösung aus Borsäure enthaltendem Folyvinylanschließendes Verstrecken der Fasern und Track- alkohol ausgegangen wird, die Borsäure aus den ernen, dadurch gekennzeichnet, daß sponnenen Fasern jedoch durch Waschen mit Wasser man die borsäure- oder borathaltige Polyvinyl- io wieder entfernt wird. Die so hergestellten _basern entalkohol-Spinnlösung bei einem pH zwischen 3 halten daher naturgemäß einen vernachlässigter ge- und 5 in eine wäßrige Lösung einspinnt, die 10 bis ringen Gehalt an Borsäure; es wird darüber hinaus 100 g/l Alkalihydroxid und 100 bis 330 g/l Na- gezeigt, daß bei derartigen Fasern ein Gehalt an Bortriumsulfat enthält, die erhaltenen Fäden mittels säure vermieden werden sollte.
Walzen streckt, neutralisiert, naß warmverstreckt, 15 Nach dem Verfahren der britischen Patentschrift die Menge an Borsäure oder Borat durch Wasser- 1036 787 werden bereits versponnene Fäden aus PoIyspülung auf 0,2 bis 0,9 Gewichtsprozent, bezogen vinylalkohol verstreckt und die verstreckten Faden mit auf Polyvinylalkohol, einstellt, den Fäden Wasser einer wäßrigen Lösung behandelt, die eine Phenolentzieht, sie trocknet und schließlich bis zu einem verbindung, Borsäure oder ein wasserlösliches Borat Gesambtreckverhältnis von über 1300% trocken 20 oder einen aliphatischen wasserlöslichen Aldehyd entwarmverstreckt. hält und die so behandelten Fäden acetahsiert. Auchdie auf diese Weise erhaltenen Fasern unterscheiden sich von den erfindungsgemäßen Fasern durch einen sehr geringen Borsäuregehalt.25 Die erfindungsgemäßen PVA-Synthesefasern sindhoch kristallin und orientiert und sind gekennzeichnet durch günstige Eigenschaften bei hohen Temperaturen sowie einen Gehalt an Borsäure (H3BO3) oder Borat.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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JP9479069 | 1969-11-25 | ||
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JP45037354A JPS4910994B1 (de) | 1970-04-30 | 1970-04-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2055320A1 DE2055320A1 (de) | 1972-05-31 |
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Family
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