DE3634753C2 - - Google Patents
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- DE3634753C2 DE3634753C2 DE19863634753 DE3634753A DE3634753C2 DE 3634753 C2 DE3634753 C2 DE 3634753C2 DE 19863634753 DE19863634753 DE 19863634753 DE 3634753 A DE3634753 A DE 3634753A DE 3634753 C2 DE3634753 C2 DE 3634753C2
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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- D01D5/04—Dry spinning methods
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/02—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/18—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated nitriles, e.g. polyacrylonitrile, polyvinylidene cyanide
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vakuolenfreien und
vakuolenstabilen Fäden und Fasern mit einem Kochschrumpf
<35% aus Acrylnitrilpolymerisaten mit
mindestens 85 Gew.-% Acrylnitrileinheiten in kontinuierlicher
Arbeitsweise. Unter "kontinuierlicher Arbeitsweise"
wird erfindungsgemäß verstanden, daß die
Fäden in einem Arbeitsgang ohne Unterbrechung nach der
Methode des Trockenspinnens ersponnen, präpariert,
gedämpft, verstreckt, gekräuselt, geschrumpft und gegebenenfalls
zu Stapelfasern geschnitten werden. Die Fäden
mit einem beliebigen Gehalt, insbesondere relativ hohem
Gehalt an Spinnlösungsmitteln (soweit sie fadenbildende
Konsistenz haben) werden kontinuierlich und ohne Berührung
mit flüssigen (Wasser)Bädern einer im wesentlichen
spannungsfreien durchgeführten Dämpfung vor der Verstreckung
unterworfen. Es werden dabei (Mod)Acrylfasern und
-fäden mit einer Dichte von mindestens 1,180 g/cm³ und
riefenfreier, schuppenfreier, praktisch glatter und
vakuolenfreier sowie vakuolenstabiler Struktur, sehr
hohem, stabilem Glanz, und praktisch ohne oder mit
einstellbar niedrigem Kochschrumpf erhalten. Gegenstand
der Erfindung sind auch diese nach dem Verfahren zugänglichen
(Mod)Acrylfasern und -fäden.
Die Herstellung von Acrylfasern erfolgt üblicherweise
nach Naßspinn-, Trockenspinn- und Schmelzspinn-Technologien.
Während bei der Herstellung von Acrylfasern nach
der Naßspinn- und Schmelzspinn-Technik bereits kontinuierlich
arbeitende Verfahren bekannt geworden sind,
beispielsweise der Naßspinnprozeß nach Textiltechnik 26
(1976), Seiten 479-483 oder das Schmelzextrusionsverfahren
nach DE 26 27 457 A1, die keinerlei Beschränkung
hinsichtlich der Bandgewichte unterworfen sind, ist
bisher nur ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zur
Erzeugung von Acrylfasern nach dem Trockenspinnprozeß
bekannt geworden (US 28 11 409), das nur für Multifilamentgarne mit
niedrigen Bandgewichten, sogenannter Acrylseide, anwendbar
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von
dem Verfahren der US 28 11 409 durch die unterschiedliche
Viskosität der Spinnlösung, die dort nicht unter
400 Poise bei 100°C, entsprechend 91 Kugelfallsekunden
bei 100°C betragen soll, wobei einzelne Beispiele auch
auf 300 Poise, entsprechend 69 Kugelfallsekunden, heruntergehen,
sowie durch den Verzug, der überwiegend
zwischen 0,5 und 1,5 liegt. Beispiele mit höheren
Verzügen weisen extrem hohe Viskositäten auf. Das
Verfahren ist, wie erwähnt, auf sehr niedrige Bandgewichte
beschränkt und bedarf eines komplizierten Spinnschachtes.
Die beiden heute großtechnisch verwendeten Verfahren,
das Naß- und das Trockenspinnverfahren, sind im Laufe
ihrer Entwicklung unterschiedliche Wege gegangen. Beim
Naßspinnverfahren, bei dem die Spinnlösung in ein Fällbad
gesponnen wird, wo sie zu Fäden koaguliert, die ohne
Unterbrechung des Verfahrens gewaschen, verstreckt,
getrocknet und präpariert werden, werden Düsen mit hoher
Lochzahl von ca. 10 000 verwendet. Die Spinngeschwindigkeit
ist mit 5 bis 20 m/min relativ niedrig. Beim
Trockenspinnverfahren kann wegen der Gefahr der Verklebung
der Fäden im mehrere Meter langen Spinnschacht nur
mit Düsen niedrigerer Lochzahlen, normalerweise 200 bis
1000 Loch, gesponnen werden, jedoch sind wesentlich
höhere Abzugsgeschwindigkeiten, üblicherweise zwischen
200 und 1000 m/min möglich, so daß im Prinzip ähnlich
hohe Produktionsleistungen wie beim Naßspinnverfahren
erzielt werden. Wegen der hohen Spinngeschwindigkeiten
ist es jedoch beim Trockenspinnverfahren nicht möglich,
das Gesamtverfahren bei hohen Bandgewichten kontinuierlich
durchzuführen, da durch das Verstreckverhältnis von
etwa 1 : 4 Endgeschwindigkeiten resultieren würden, die
technisch nur sehr schwierig oder gar nicht zu bewältigen
sind. Das Spinngut kann in diesem Geschwindigkeitsbereich
nicht nachbehandelt werden, da ein wesentlicher
Faktor für das Auswaschen des Restlösungsmittels
die Verweilzeit ist. Das Trockenspinnverfahren wird
daher vor der Verstreckung unterbrochen, das Spinngut
wird in Kannen gesammelt, aus denen es dann der weiteren
Nachbehandlung zugeführt wird (Bela von Falkai, Synthesefasern,
Verlag Chemie, Weinheim/Deerfield Beach,
Florida/Basel (1981), S. 204-206; R. Wiedermann, Acrylfaser
Spinn- und Nachbehandlungsverfahren in Chemiefasern/
Textilindustrie, Juni 1981, S. 481-484, insbesondere
S. 482 linke Spalte oben).
Die Ablage des Spinngutes in Kannen ist sowohl bezüglich
der Gleichmäßigkeit des Spinngutes als auch aus ökonomischen,
ökologischen Gründen nachteilig.
In der DE 32 25 266 A1/EP 98 477 A1 wurde bereits ein
Verfahren beschrieben, wonach diese Aufgabe gelöst
werden kann, wenn man eine Spinnlösung bestimmter
Viskosität verwendet, im Spinnschacht den Anteil des
Lösungsmittels im Spinngut durch die Art der Lösungsmittelentfernung
unter bestimmte Werte drückt, die Fäden
vor dem Verstrecken mit einer Präparation versieht, die
ein Gleitmittel und ein Antistatikum enthält, vorzugsweise
eine wäßrige Präparation ist, wobei jedoch die
Wasseraufnahme (Feuchte) der Fäden unter bestimmten
Werten bleibt, und die Fäden vor dem Verstrecken mit
keiner weiteren Lösungsmittelextraktionsflüssigkeit als
dem Wasser der Präparation in Kontakt bringt. Wesentlich
für dieses bekannte Verfahren ist, daß das Spinngut,
d. h. das Spinnkabel, das den Spinnschacht verläßt, einen
Restlösungsmittelgehalt von unter 40 Gew.-%, insbesondere
zwischen 2 und 10 Gew.-%, bezogen auf Faserstoff-
Trockengewicht aufweist, denn Spinngut mit Restlösungsmittelgehalten
über 40 Gew.-%, beispielsweise an
Dimethylformamid, verklebt beim anschließenden Heißverstrecken
über Galetten bei Bandtemperaturen ab etwa
120°C. Ferner treten unkontrollierte Verbackungen des
Faserkabels beim Kräuseln in einer Stauchkammer oder mit
einer Blasdüse auf, die mit Heißluft oder mit überhitztem
Dampf betrieben wird. Dies führt in der Regel zu
unsauberen, mit "Borsten" behafteten Garnen in der
Sekundärspinnerei.
In der zu DE 32 25 266 A1 parallel veröffentlichten deutschen
Anmeldung DE 32 25 267 A1 der gleichen Anmelderin
wird ein der DE 32 25 266 A1 ziemlich ähnliches Verfahren
beansprucht mit dem Unterschied, daß die Fäden hinter
dem Spinnschacht einer Wärmenachbehandlung in einem Rohr
unterzogen werden. Zwar kann der Restlösungsmittelgehalt
der nach DE 32 25 267 A1 erhaltenen Fäden unter 5% gesenkt
werden, dabei werden jedoch verschiedene Nachteile in
Kauf genommen, z. B. kann die Abzugsgeschwindigkeit nicht
wesentlich über 50 m/min gehoben werden, da die Verweilzeit
im Wärmebehandlungsrohr dabei ohnehin schon weniger
als 20 sec beträgt. Im übrigen werden am Ende dieses
Verfahrens lediglich Fasern mit einem Restlösungsmittelgehalt
<1% und einer niedrigeren Dichte erhalten.
Die mit den vorgenannten Anmeldungen ebenfalls parallel
eingereichte DE 32 25 268 A1 befaßt sich
mit einem Herstellverfahren von Polyacrylnitril-Hochschrumpffasern,
die einen Kochschrumpf von über 35%
aufweisen sollen. Auch dieses Verfahren ist den vorgenannten
Verfahren angelehnt mit dem Unterschied, daß zum
Erhalt der Schrumpffähigkeit keine Behandlungsschritte
mit Temperaturen oberhalb von 100°C oder ein Relaxieren
der Fasern zugelassen wird. Die Abzugsgeschwindigkeit
ist gleichfalls auf 50 bis 150 m/min eingeschränkt, um
den Restlösungsmittelgehalt der frisch gesponnenen Fasern
über 10 Gew.-% zu halten. Die nach diesem Verfahren
erhältlichen fertigen Fasern weisen immer noch einen
Restlösungsmittelgehalt <1% auf und haben eine Dichte
von nicht mehr als 1,175, sind also auch nicht vollständig
vakuolenfrei.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, um die gewünschten
niedrigen Restlösungsmittelgehalte im Spinngut beim
Trockenspinnen einzustellen. Durch niedrige Spinngeschwindigkeiten
läßt sich die Verweilzeit im Spinnschacht
erhöhen, wodurch das Lösungsmittel nahezu vollkommen
entfernbar ist. Niedrige Spinngeschwindigkeiten
bedeuten jedoch eine starke Einbuße in der Spinnleistung
und sind daher unerwünscht. Durch Verwendung von Düsen
mit hohen Lochzahlen läßt sich die Spinnleistungsverminderung
bei niedrigen Spinngeschwindigkeiten nur teilweise
kompensieren. Eine andere Möglichkeit, Restlösungsmittel-
arme Fäden zu erzeugen, besteht in der Anwendung
hoher Spinnschacht- und Spinnlufttemperaturen.
Diese Maßnahmen führen jedoch zu starken Rohtonschädigungen
im Faserkabel und beeinträchtigen somit die
Faserqualität. Auch hier kann man mit Hilfe von Stabilisatorzusätzen
zur Spinnlösung nur graduelle Verbesserungen
erzielen.
In der EP 1 68 582 A2 wurde eine Vorrichtung beschrieben,
mit welcher Reste an Spinnlösungsmitteln durch die Einwirkung
von mehrstufig überhitztem Dampf im Gegenstrom
zur Kabelbewegung entfernt werden können, so daß keine
Kontakte mit wäßrigen Bädern erforderlich sind. Die
vorliegende Erfindung kann von einer solchen Dämpf-
Vorrichtung (ohne Kräuselung) gleichfalls vorteilhaft
Gebrauch machen, jedoch wird das Verfahren in einem
anderen Ablauf als in der Vorliteratur (wo ein Heißverstrecken
vor dem Dämpfschritt zur Lösungsmittelentfernung
erfolgt), vorgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt demgegenüber viele
Vorteile, wie sie noch aus der Beschreibung hervorgehen
werden. Außerdem sind nach dem Verfahren der EP
1 68 582 A2 ausschließlich schrumpffreie Fasern zugänglich,
da man eine Kräuselung vor der Dämpfung vornimmt. Lösungsmittel-
haltige Fäden müssen höher verstreckt
werden, ergeben dann aber zu hohe Dehnung und zumeist
schlechte Festigkeiten. Bei erfindungsgemäßer, praktisch
DMF-freier Verstreckung sind weniger hohe Streckgrade
erforderlich, auch mittlere Schrumpfgrade sind leicht
einstellbar, die Festigkeit der Fasern ist - selbst bei
niedrigem Streckgrad - besser als bei dem Verfahren nach
dem Stand der Technik. Auch ist die Verarbeitbarkeit
besser und der Griff der erfindungsgemäß hergestellten
Fasern weicher.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein
Verfahren zur Herstellung von Fäden und Fasern aus
Acrylnitrilpolymerisaten in kontinuierlicher Arbeitsweise
zur Verfügung zu stellen, welches die genannten
Nachteile nicht aufweist und auch bei hohen Spinnleistungen
und Produktionsgeschwindigkeiten für hohe Bandgewichte
oberhalb 100 000 dtex kontinuierlich durchführbar
ist, einen gegenüber den bekannten Verfahren deutlich
verminderten Dampfverbrauch aufweist, in einem frühen
Verfahrensschritt schon Fäden mit einem besonders
niedrigen Restlösungsmittelgehalt liefert und Fäden mit
einer besonders hohen Dichte (vakuolenfrei) und mit
einem Kochschrumpf unterhalb von 35%, vorzugsweise unterhalb
von 25%, zumeist jedoch praktisch Kochschrumpf-freie
Fäden (2 bis 0% Kochschrumpf) ergibt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man diese
Aufgabe lösen kann, mit einem Verfahren zur Herstellung von vakuolenfreien und
vakuolenstabilen Fäden und Fasern mit einem Kochschrumpf
<35% aus Acrylnitrilpolymerisaten mit
mindestens 85 Gew.-% Acrylnitrileinheiten in kontinuierlicher
Arbeitsweise durch Verspinnen einer
Spinnlösung des Polymerisates in einem Spinnschacht
und mit einem Schachtverzug von 2, durch Verspinnen
einer Spinnlösung in hochpolaren, organischen
Lösungsmitteln, deren Viskosität bei 100°C 10 bis
60 Kugelfallsekunden (4,37 bis 26,22 Pa · s) beträgt,
Verdampfen mindestens eines Teils des Spinnlösungsmittels
im Spinnschacht durch Präparieren der Fäden
im Spinnschacht oder unmittelbar nach Verlassen des
Spinnschachtes mit einer
Präparation, die ein Gleitmittel und ein Antistatikum
enthält und den Fäden einen Feuchtegehalt von
maximal 10 Gew.-%, bezogen auf Faserfeststoffgehalt,
verleiht, Zusammenführen der Spinnbänder zu
einem Fadenkabel <100 000 dtex, wobei der Lösemittelgehalt
in dem Spinnkabel (vor der Behandlung mit
überhitztem Dampf) bis 60 Gew.-%, bezogen auf Feststoff,
beträgt, Behandlung der Fäden vor dem Verstrecken
spannungsarm oder spannungslos in gefalteter
Form mit überhitztem Dampf von 105 bis 150°C,
Befreien von Restlösungsmittel auf einen Gehalt von
0,5 Gew.-%, bei einer Verweilzeit von 1 bis 20 min,
anschließend Verstrecken bei einer Bandtemperatur
von 105 bis 150°C und einem
Streckverhältnis von 1 : 2 bis 1 : 15, Kräuselung des
Kabels anschließend in einer Stauchkammer oder
Hochleistungsdüse und Relaxieren des gekräuselten
Kabels mit Sattdampf, überhitztem Dampf oder kurzfristiger
Trockenhitze bei einer Temperatur bis
380°C, und gegebenenfalls Schneiden zu Fasern, wobei
die Fäden während des gesamten Verfahrens mit
keiner weiteren Extraktionsflüssigkeit für das
Spinnlösungsmittel als
der Präparation in Kontakt treten.
Der Lösungsmittelgehalt der Spinnbäder bzw. des Spinnkabels
nach Verlassen der Schächte liegt vorzugsweise
bei <10 bis 60%. Vorzugsweise liegt der Spinnverzug des
Verfahrens zwischen 2 und 12.
Der Spinnverzug V ist definiert als Verhältnis von Abzugsgeschwindigkeit
A zur Ausspritzgeschwindigkeit S:
Die Ausspritzgeschwindigkeit S ergibt sich zu:
mit
F=Fördermenge (cm³/min),
Z=Anzahl der Düsenlöcher pro Düse,
d=Düsenlochdurchmesser (cm).
Z=Anzahl der Düsenlöcher pro Düse,
d=Düsenlochdurchmesser (cm).
Die Fördermenge (Pumpenvolumen mal Umdrehungen pro
Minute) läßt sich nach folgender Gleichung rechnen:
GST=Gesamtspinntiter (dtex = g/10 000 m),
P=Pumpenvolumen (cm³),
U=Umdrehungen pro Minute (min-1),
K=Konzentrationen der Spinnlösung (g/cm³),
A=Abzugsgeschwindigkeit (m/min),
N=Anzahl der Spinnschächte.
P=Pumpenvolumen (cm³),
U=Umdrehungen pro Minute (min-1),
K=Konzentrationen der Spinnlösung (g/cm³),
A=Abzugsgeschwindigkeit (m/min),
N=Anzahl der Spinnschächte.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die
Spinnlösung bei 100°C eine Viskosität von 15 bis 50
Kugelfallsekunden (6,56 bis 21,85 Pa · s) auf, der Lösungsmittelgehalt
der Fäden beim Verlassen des Spinnschachtes
kann beliebig hoch sein und die Bandtemperatur
beträgt beim Verstrecken 100 bis 180°C. Die Verstreckverhältnisse
liegen insbesondere zwischen 2 und 12,
wobei für Acrylnitril-Copolymerisate der bevorzugte
Bereich 3 bis 6 und für Homopolymerisate 5 bis 12 ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
Spinnkabel mit einem Bandgewicht von 100 000 dtex
und mehr mit so niedrigem Gehalt an Restlösungsmittel
zu erzeugen, daß nach einer Heißverstreckung und einem
anschließenden Kräusel- und Schrumpfprozeß, der Restlösungsmittelgehalt
in der fertigen Faser bzw. im
Endloskabel deutlich unter 1 Gew.-% liegt, ohne daß das
Spinngut mit einem flüssigen Extraktionsmittel für das
Spinnlösungsmittel in Berührung gekommen ist, sieht man
von den Wasseranteilen der Spinnpräparation ab. Die
erfindungsgemäß erhaltenen Fäden weisen Faserfestigkeiten
von über 2 cN/dtex auf.
Das neue Verfahren erlaubt nunmehr die kontinuierliche
Verarbeitung trockengesponnener Fäden praktisch unabhängig
vom Restgehalt an Spinnlösungsmitteln, der bevorzugt
<10 bis 60 Gew.-% betragen kann (der Restgehalt ist
soweit tolerabel, wie er noch handhabbare Spinnfäden
ergibt) und somit den Einsatz rationeller Trockenspinnbedingungen
für das Verfahren erlaubt.
Durch die praktisch vollständige Entfernung der Spinnlösungsmittelreste
unmittelbar nach dem Verspinnen und
Präparieren unter den angegebenen Bedingungen und erst
dann folgendes Verstrecken und Weiterbehandeln, ohne
Wassereinwirkung läßt sich überraschend eine außerordentlich
stabile, kompakte Fadenstruktur erzielen. Diese
enthält keine Vakuolen und es bilden sich auch bei
anschließenden Koch- oder Dampfbehandlungen keine Vakuolen
mehr nach. Dies führt auch insgesamt zu einer stabilen
und glatten Faserstruktur mit hohem und stabilem
Glanz. Letztere Eigenschaften werden bei Galettenverstreckung
bei der hohen Temperatur, von 105 bis
150°C noch durch eine Art "Bügeleffekt" auf den Galetten
verstärkt. Nach der Verstreckung wird die Kräuselung
vorgenommen. Bei Dampfeinwirkung wird dabei sowohl
gekräuselt als auch (zu praktisch kochschrumpfarmen
Fasern) relaxiert oder - bei Kräuselung ohne Dampfeinwirkung
oder ohne thermische Relaxierung, zu Fasern mit
einem mittleren Kochschrumpf und Bauschcharakteristik
verarbeitet.
Als Acrylnitrilpolymerisate sind alle sogenannten
Acrylfasern, bzw. Modacrylfasern verspinnbare Acrylnitrilhomo-
und -copolymerisate geeignet. Bevorzugt sind
Homopolymerisate und Terpolymerisate aus 89 bis
95 Gew.-% Acrylnitril, 4 bis 10 Gew.-% eines nicht ionogenen
Comonomeren und 0,5 bis 3 Gew.-% eines ionogenen
Comonomeren, wobei als Comonomere zum einen Acrylsäuremethylester,
Methacrylsäuremethylester und Vinylacetat
und zum anderen Methallylsulfonat und Styrolsulfonat
bevorzugt sind. Die Polymerisate sind bekannt.
Erfindungsgemäß kann zwar auch mit niedrigen Verzügen
gefahren werden, jedoch liegt der wirtschaftliche
Vorteil gerade darin, daß im Gegensatz zum Stand der
Technik hohe Verzüge von 10 und mehr möglich sind. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise mit einem
Spinnschacht ausgeführt, bei dem die zur Verdampfung des
Spinnlösungsmittels benutzte Heißluft am Kopf des Spinnschachtes,
maximal 50 cm unterhalb der Spinndüse in
Längs- und/oder Querrichtung zu den Fäden eingeblasen
wird vorzugsweise unter Queranblasung aus dem Inneren
über eine Vorrichtung mit zylindrischen, gasdurchlässigen
(Metalldraht)-Wänden, entsprechend DE
34 24 343 A1.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß
das Spinngut, d. h. das Spinnkabel, das den Spinnschacht
verläßt, in noch heißem Zustand, vorzugsweise am Ende
des Spinnschachtes, entweder innerhalb oder unmittelbar
hinter dem Spinnschacht, mit einer Präparation zu benetzen,
die ein Gleitmittel und ein Antistatikum enthält,
um einen guten Bandschluß für die Aufgabe auf eine
Konditioniervorrichtung zu erhalten und eine Abkühlung
zu vermeiden. Das aufgebrachte Gleitmittel erlaubt nach
der erfindungsgemäßen Dämpfung zur Entfernung der
Spinnlösungsmittelreste eine einwandfreie Verstreckung,
selbst dicker Kabel von 100 000 dtex und mehr. Die
Präparation kann auch Wasser als Bestandteil enthalten,
jedoch ist darauf zu achten, daß das Kabel nicht über
ca. 10 Gew.-% Feuchte aufnimmt, weil dieses Wasser den
zu kondensierenden lösungsmittelbeladenen Dampf der
Konditioniervorrichtung unnötigerweise verdünnt und
zusätzliche Rückgewinnungskosten verursacht.
Als geeignete Gleitmittel kommen beispielsweise Glykole,
deren Derivate, Silikonöle, Polyethersiloxane, ethoxylierte
Fettsäuren, -alkohole, -ester, -amide, -alkylethersulfate
sowie deren Mischungen infrage.
Die Präparation kann als Antistatikum ein entsprechendes
handelsübliches Präparat enthalten, beispielsweise eine
übliche kationaktive, anionenaktive oder nichtionogene
Verbindung, wie einen langkettigen ethoxylierten, sulfierten
und neutralisierten Alkohol.
Zweckmäßigerweise hat die Präparation eine Temperatur
von 50 bis 90°C, um eine Abkühlung der heißen Fadenschar
zu verhindern.
Die von einer Spinnmaschine mit beispielsweise 60 Spinnschächten
ersponnenen Schachtbändchen werden auf diese
Weise präpariert, gebündelt zu Kabeln vom Gesamttiter
500 000 dtex und mehr (z. B. 1000 ktex oder sogar
1500 ktex) und über einem Abzugsorgan einem dampfdicht
geschlossenen Siebbanddämpfer (z. B. entsprechend DE
34 18 942 A1) zugeführt. Dort wird mit überhitztem Dampf
von 105 bis 150°C und Verweilzeiten von beispielsweise
1 bis 20 Minuten, vorzugsweise 8 bis 16 Minuten, je nach
Durchsatzmenge und Belegdichte, das Restlösungsmittel,
z. B. Dimethylformamid, dampfförmig ausgetrieben. Die
Behandlung erfolgt vorzugsweise gegenläufig zur Förderrichtung
des Kabels durch Eintragen von Frischdampf am
Ende des Dämpfers, wobei der (zunehmend lösungsmittelhaltige)
Dampf in einer Reihe hintereinandergeschalteter
Dämpfersegmente dem Faserband entgegenströmt, in einzelnen
Segmenten (Dämpfkammern) jeweils durch Ventilatoren
abgesaugt und nach Durchleiten über Nacherhitzer im
überhitzten Zustand wieder (vielfach) durch das Fadenkabel
über dem Siebband geleitet wird. Ein Teil des
lösungsmittelbeladenen Dampfes wird jeweils aus den
Teil-Dämpfkammern entnommen. Eine geeignete Vorrichtung
dieser Art wird beispielsweise in der DE 34 18 942 A1
oder in der EP 1 68 582 A2 oder der DE 34 46 556 A1 beschrieben.
Das nahezu lösungsmittelfreie Spinngut wird über
ein Galettenstreckwerk, z. B. über ein Streckseptett auf
Strecktemperatur erwärmt. Als zweiter Klemmpunkt dient
ein zweites temperierbares Galettenstreckwerk, z. B.
Streckseptett, wobei durch entsprechend höher eingestellte
Geschwindigkeit die Verstreckung des Kabels
erfolgt.
Die Entfernung des Spinnlösungsmittels, beispielsweise
DMF, aus dem Spinnkabel wird vorteilhafterweise in einer
dampfdichten Konditioniervorrichtung mit umlaufenden
Siebband und mindestens zweistufig überhitztem Dampf von
105 bis 150°C vorgenommen, wie sie in der DE 34 18 942 A1
beschrieben ist.
Die Verwendung einer Konditioniervorrichtung zur spannungsarmen
Spinngutdämpfung hat den Vorteil, daß hierdurch
ein zusätzlicher Puffer bei Störungen in dem erfindungsgemäß
beschriebenen Kontiverfahren erhalten
wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich die beim
Trockenspinnprozeß üblichen Spinnabzugsgeschwindigkeiten
von etwa 150 bis 500 m/min ohne weiteres anwenden. Die
Streckgrade liegen bei 250 bis 1000% und es wurden
Endgeschwindigkeiten von ca. 350 bis 1500 m/min
erzielt, die technisch noch beherrschbar sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Kabel
anschließend, je nach Bedarf, in einer Stauchkammer
gekräuselt oder bei Geschwindigkeiten oberhalb ca.
200 m/min einer Hochleistungstexturierdüse zugeführt,
in der vorzugsweise mit Hilfe von überhitztem Dampf von
mindestens 105°C gekräuselt wird. Im weiteren kontinuierlichen
Verfahrensablauf wird das gekräuselte Kabel
zwecks Schrumpfentfernung mit Sattdampf, überhitztem
Dampf oder auch (kurzfristig) in Trockenhitze bei
Temperaturen bis 380°C, vorzugsweise 250°C relaxiert,
beispielsweise über einem Siebband oder U-rohr-
förmigen Dämpfstiefel. Das ausgeschrumpfte Kabel wird
anschließend, je nach Bedarf, verpackt oder zu Stapelfasern
geschnitten und in Ballen gepreßt. Das Verfahren
ist insbesondere für die Herstellung kleiner Partiegrößen
geeignet, da durch die kontinuierliche Nachbehandlung
keine An- und Abfahrmengen entstehen.
Wird die Entfernung des Restlösungsmittels aus dem
Spinngut anstelle des bevorzugt verwendeten überhitzten
Dampfes mit Heißluft, so
hat sich die Zugabe von max. 0,2 Gew.-% Ethylendiamintetraessigsäure
zur Spinnlösung, gemäß DE 34 18 943 A1,
sehr gut bewährt, um eine Rohtonschädigung des Kabels
zu verhindern.
Auch die Lösungsbereitung läßt sich ohne Mühe in das
kontinuierliche Verfahren integrieren, wobei konventionelle
Lösungsbereitungen oder insbesondere das folgende
Verfahren Verwendung finden:
Zunächst wird bei Raumtemperatur aus dem Spinnlösungsmittel,
dem Polymeren und gegebenenfalls einem Nichtlösungsmittel
für das Polymer, das mit dem Spinnlösungsmittel
mischbar ist, beispielsweise Wasser in einer
Menge von 2 bis 20 g pro 100 g Polymer, eine Suspension
hergestellt. Diese Suspension wird auf eine Temperatur
aufgeheizt, die mindestens 30 und höchstens 60°C über
den Temperaturen liegt, bei der die Suspension optisch
homogen wird und unter dem Siedepunkt, vorzugsweise 5°C
unter dem Siedepunkt des verwendeten Spinnlösungsmittels
liegt, also eine Lösung entsteht, 1 bis 15 Minuten bei
dieser Temperatur gehalten und danach unmittelbar der
Verspinnung zugeführt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine Lösungsmittelpolymerisation
im verwendeten Spinnlösungsmittel,
z. B. Dimethylformamid, vorgeschaltet, so daß nach entsprechender
Aufkonzentration und Monomerentfernung über
Dünnschichtverdampfer erstmals ein kontinuierlich
arbeitendes Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern
auch in höheren Banddicken nach einem Trockenspinnprozeß
mit höchstmöglichem Automatisierungsgrad erreicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch zur
kontinuierlichen Herstellung von Bikomponentenfäden und
-fasern, bei denen die Nachbehandlungsschritte entsprechend
der bekannten Technologie für Bikomponentenfäden
entsprechend modifiziert werden.
Die Viskosität in Kugelfallsekunden, gemessen bei 100°C,
wurde nach der Methode von K. Jost, Rheologica Acta,
Band 1 (1958), Seite 303, bestimmt. Es gilt dabei die
Umrechnungsformel: 1 Kugelfallsekunde entspricht
4,37 Poise (437 m Pa · s).
Sämtliche Temperaturen, die im Zuge des kontinuierlichen
Herstellprozesses von Acrylfasern ab der Spinnmaschine
erfaßt wurden, sind mit dem Strahlungsthermometer KT 15
(Hersteller: Fa. Heimann GmbH, 6200 Wiesbaden, BRD) berührungslos
gemessen worden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung, ohne sie jedoch einzuschränken. Alle
darin enthaltenen Teil- und Prozentangaben beziehen
sich, wenn nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
700 g Dimethylformamid (DMF) werden in einem Kessel bei
Raumtemperatur unter Rühren mit 300 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates
(K-Wert 81) aus 93,6% Acrylnitril,
5,7% Acrylsäuremethylester und 0,7% Natriummethallylsulfonat
vermischt. Die Suspension wird über eine
Zahnradpumpe in einen mit einem Rührwerk versehenen
Spinnkessel gepumpt. Dann wird die Suspension in einem
doppelwandigen Rohr mit Dampf von 4,0 bar erhitzt. Die
Verweilzeit im Rohr beträgt 5 Minuten. Die Spinnlösung,
welche am Rohrausgang eine Temperatur von 138°C aufweist
und eine Viskosität von 19 Kugelfallsekunden (8,30 Pa · s),
gemessen bei 100°C, besitzt, wird nach Verlassen der
Aufheizvorrichtung auf 90°C abgekühlt, filtriert und
direkt einer Spinnanlage mit 60 Spinnschächten zugeführt.
Die Spinnlösung wird aus 592-Lochdüsen, Düsenlochdurchmesser
0,25 mm, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von
257 m/min und einem Spinnverzug von 7,6 trocken versponnen.
Die Schachttemperatur liegt bei 190°C und die Lufttemperatur
beträgt 320°C. Die durchgesetzte Luftmenge beträgt
35 m³/h für jeden Schacht, die am Kopf des Schachtes
in Längsrichtungen zu den Fäden eingeblasen wird.
Innerhalb der Spinnschächte, ca. 50 mm vom unteren Spinnschachtende
entfernt, wurden die Spinnbändchen jeweils
über zwei höhenversetzt einander gegenüberstehende
Schlitzdüsen, wie sie in der DE
35 15 091 A1 der Anmelderin beschrieben sind, mit einer
80-90°C warmen, wäßrigen, ölhaltigen, antistatischen
Präparation derart benetzt, daß der Ölgehalt der Fäden ca.
0,16 Gew.-%, der Gehalt an Antistatikum bei ca. 0,04 Gew.-%
und die Feuchte 1,1 Gew.-%, bezogen auf den Faserfeststoffgehalt,
ausmacht. Das Kabel (Fadenschar der Schachtbändchen
aus vielen Spinnschächten) hatte einen Gesamttiter
von 640 000 dtex und einen Restlösungsmittelgehalt
von 22,7 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt.
Dann wird das warme Kabel über eine Eintäflervorrichtung
einer dampfdichten Konditioniervorrichtung mit einem umlaufenden
endlosen Siebband zugeführt. Das gefaltete Kabel
wird mit überhitztem Dampf auf 130°C behandelt. Die Verweilzeit
im Dämpfer beträgt 12 Minuten. Die eingespeiste
Dampfmenge betrug 247 kg/h bei einem berechneten Faserkabeldurchsatz
von 986,9 kg/h, so daß sich ein spezifischer
Dampfverbrauch von 0,25 kg Dampf pro kg Faserkabel
einstellte. Dann wurde das warme Kabel, welches noch einen
Restlösungsmittelgehalt von 0,4 Gew.-% an DMF aufweist,
über ein auf 150°C beheiztes Streckseptett zur Temperaturangleichung
geschickt. Das Kabel nahm dabei eine Bandtemperatur
von 115°C, gemessen mit dem Strahlungsthermometer
KT 15 an. Das Kabel wurde um 350% verstreckt, wobei als
zweiter Klemmpunkt ein Streckseptett mit temperierbaren
Walzen diente. Die Bandtemperatur nach dem Streckvorgang
betrug 76°C. Unmittelbar hierauf wurde das verstreckte
Kabel einer Blaskräusel zugeführt, die in einem kurzen
Siebbanddämpfer dampfdicht integriert ist und mit
überhitztem Dampf von 130°C betrieben wird. Der in der
Blaskräusel eingesetzte Dampf dient sowohl zur Kräuselung
als auch zur Relaxierung des Faserkabels. Die Verweilzeit
im Dämpfer betrug 1,2 Minuten. Das fertig ausgeschrumpfte
Kabel wird anschließend gekühlt und zu Stapelfasern von
60 mm Schnittlänge geschnitten, verblasen und einer Packpresse
zugeführt. Die auf diese Art und Weise in einem
kontinuierlichen Prozeß hergestellten Acrylfasern haben
einen Einzelfaserendtiter von 6,7 dtex. Die Faserfestigkeit
beträgt 2,8 cN/dtex und die Dehnung 22%. Die Fasern
sind vollkommen vakuolenfrei und nach Koch- oder Sattdampfbehandlungen
auch vollkommen vakuolenstabil, und
haben eine nahezu glatte, strukturlose Faseroberfläche.
Die Fasern besitzen keinen Kochschrumpf mehr. Die Dichte
der Fasern beträgt 1,191 g/cm³ und nach einer 10-minütigen
Behandlung in kochendem Wasser 1,185 g/cm³.
Aus den Fasern auf einer Hochleistungskarde mit 120 m/min
hergestellte Garne besitzen eine Garnfestigkeit von
13,1 RKm, eine Dehnung von 13,9% und einen Garnkochschrumpf
von 2,4%.
In der folgenden Tabelle I wird für Spinnfäden aus verschieden
konzentrierten Spinnlösungen eines Acrylnitrilcopolymerisates
der Zusammensetzung aus Beispiel 1
(K-Wert 81) das Spinn- und Nachbehandlungsverfahren und
die Faserfestigkeiten und Dehnungen wiedergegeben. Es
wurde jeweils der gleiche Gesamttiter von 640 000 dtex
durch Variation der Fördermenge der Spinnpumpe bei
verschiedenen Konzentrationen eingestellt. Die Spinn- und
Nachbehandlungsparameter entsprechen ansonsten den Angaben
von Beispiel 1. Die Viskosität der Spinnlösungen, gemessen
in Kugelfallsekunden, wurden wiederum bei 100°C ermittelt.
Dem Fachmann ist bekannt, daß sich die Konzentrationen der
Spinnlösungen in Abhängigkeit vom K-Wert der Polymerisate
auch außerhalb der Angaben von Tabelle I beeinflussen
lassen. So lassen sich beispielsweise um so höhere Spinnlösungskonzentrationen
zu Fäden verspinnen, je niedriger
der K-Wert ist und umgekehrt.
Entscheidend für die Fadenbildung ist jedoch jeweils die
Viskosität. Hier wurden die in Tabelle I aufgeführten
Grenzwerte für das Verspinnen von Spinnlösungen aus
Acrylnitrilpolymerisaten zu Fäden gefunden.
Anmerkung:
Zur Bestimmung des Vakuolengehalts und der Vakuolenstabilität:
Man bettet Acrylfasern in einem Medium von etwa gleichem Brechungsindex (n = 1,52), z. B. Anisol, ein. Vakuolenfreie Acrylfasern werden darin optisch ausgelöscht, während vakuolenhaltige Provenienzen milchig trüb sind (vgl. P. A. Koch: Rezeptbuch für Faserstoff-Laboratorien, Springer- Verlag, Berlin, 1960 Seite 50-61).
Man bettet Acrylfasern in einem Medium von etwa gleichem Brechungsindex (n = 1,52), z. B. Anisol, ein. Vakuolenfreie Acrylfasern werden darin optisch ausgelöscht, während vakuolenhaltige Provenienzen milchig trüb sind (vgl. P. A. Koch: Rezeptbuch für Faserstoff-Laboratorien, Springer- Verlag, Berlin, 1960 Seite 50-61).
Zur Prüfung der Acrylfäden auf ihre Beständigkeit gegen
Vakuolenbildung werden die Fäden 10 Minuten in kochendem
Wasser behandelt, 12 Stunden bei 40°C im Vakuum getrocknet
und anschließend in eine Glasküvette mit Anisol
(n = 1,517) getaucht, die von der Seite mittels einer
Mikroskopierlampe durchleuchtet wird. Vakuolenfreies
Material verschwindet dabei optisch. Vakuolenhaltige
Fasern erscheinen entsprechend strahlend weiß. Anhand der
Stärke des Effektes bei stets gleicher Fasermenge kann
eine halbquantitative Abschätzung des Vakuolenbefalls
erfolgen. Parallel hierzu wird ein Teil der in kochendem
Wasser vorbehandelten Acrylfäden 20 Minuten einer Sattdampfatmosphäre
von 140°C ausgesetzt, wiederum 12 Stunden
bei 40°C im Vakuum getrocknet und ebenfalls in Anisol
geprüft.
Eine Spinnlösung, gemäß Beispiel 1, wird aus 240-Lochdüsen,
Düsenlochdurchmesser 0,3 mm, mit einer Abzugsgeschwindigkeit
von 285 m/min und einem Spinnverzug von
10,7 aus 60 Schächten trocken versponnen. Die Schachttemperatur
liegt bei 170°C und die Lufttemperatur
beträgt 280°C, die durchgesetzte Luftmenge liegt bei
40 m³/h für jeden Schacht. Die Viskosität der Spinnlösung
liegt wieder bei 19 Kugelfallsekunden
(8,30 Pa · s), gemessen bei 100°C. Die Spinnfäden vom
Gesamttiter 263 000 dtex, welche noch einen Restlösungsmittelgehalt
von 49,4 Gew.-% an DMF besitzen, werden
innerhalb der unteren Schachtverschlüsse mit einer wäßrigen,
ölhaltigen, antistatischen, 80-90°C warmen
Präparation angesprüht. Der Ölgehalt der Fäden beträgt
0,18 Gew.-%, der Gehalt an Antistatikum bei 0,04 Gew.-%
und die Feuchte 1,9 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt.
Dann wird das warme Kabel wiederum, wie im Beispiel
1 beschrieben, einer dampfdichten Konditioniervorrichtung
zugeführt und mit überhitztem Dampf von 120°C
behandelt. Die Verweilzeit im Dämpfer beträgt 15 Minuten.
Die eingespeiste Dampfmenge betrug 135 kg/h bei
einem berechneten Faserkabeldurchsatz von 450,4 kg/h,
so daß sich ein spezifischer Dampfverbrauch von 0,3 kg
Dampf pro kg Faserkabel einstellte. Dann wurde das warme
Kabel, welches noch einen Restlösungsmittelgehalt von
0,5 Gew.-% an DMF aufweist, wie in Beispiel 1 beschrieben,
fertig nachbehandelt.
Anschließend wird das ausgedampfte Kabel zu Stapelfasern
von 60 mm Schnittlänge geschnitten, verblasen und
einer Packpresse zugeführt. Die auf diese Weise nach
einem kontinuierlichen Verfahren hergestellten Acrylfasern
haben einen Einzelfaserendtiter von 6,7 dtex. Die
Festigkeit beträgt 2,6 cN/dtex und die Dehnung 23%.
Die Faseroberfläche ist nahezu glatt und riefenfrei.
Die Dichte beträgt 1,189 g/cm³ und nach 10-minütigem
Kochen 1,184 g/cm³. Die Fäden sind vollkommen
vakuolenfrei und auch nach Abkochen oder Dampfbehandlung
vollkommen vakuolenstabil (Anisol-Methode).
Der Kochschrumpf beträgt <1%. Aus den Fasern auf der
Hochleistungskarde mit 130 m/min hergestellte Garne
besitzen eine Garnfestigkeit von 12,2 RKm, eine Dehnung
von 14,7% und einen Garnkochschrumpf von 3,0%.
Eine Spinnlösung, gemäß Beispiel 1, wird aus 1264-
Lochdüsen, Düsenlochdurchmesser 0,2 mm, mit einer
Abzugsgeschwindigkeit von 50 m/min und einem Spinnverzug
von 7,1 aus 60 Spinnschächten trocken versponnen.
Die Schachttemperatur liegt bei 175°C und die Lufttemperatur
beträgt 320°C. Die durchgesetzte Luftmenge
beträgt 35 m³/h für jeden Schacht.
Die Fadenschar vom Gesamttiter 930 000 dtex, welche noch
einen Restlösungsmittelgehalt von 23,3 Gew.-%, bezogen
auf den Feststoffgehalt, besitzt, war wie in Beispiel
1 beschrieben, präpariert und wird mit überhitztem Dampf
von 115°C behandelt. Die Verweilzeit im Dämpfer beträgt
15 Minuten. Die eingespeiste Menge betrug 84 kg/h bei
einem berechneten Faserkabeldurchsatz von 279 kg/h, so
daß sich ein spezifischer Dampfverbrauch von 0,3 kg
Dampf pro kg Faserkabel einstellte. Dann wurde das warme
Kabel, welches noch einen Restlösungsmittelgehalt von
0,15 Gew.-% an DMF aufweist, wie in Beispiel 1 beschrieben,
um 350% verstreckt. Anschließend wurde das verstreckte
Kabel einer Stauchkammer zugeführt, die in
einem kurzen Siebbanddämpfer dampfdicht integriert ist
und mit überhitztem Dampf von 130°C ausgeschrumpft. Die
Verweilzeit im Dämpfer betrug 1 Minute. Das ausgeschrumpfte
Kabel wird gekühlt und zu Stapelfasern von
60 mm Schnittlänge geschnitten, verblasen und zu Ballen
gepreßt. Die auf diese Art und Weise kontinuierlich
hergestellten Acrylfasern haben einen Einzelfaserendtiter
von 3,3 dtex. Die Faserfestigkeit beträgt
2,7 cN/dtex und die Dehnung 24%. Die Fasern sind vollkommen
vakuolenfrei und haben eine Dichte von
1,190 g/cm³ nach 10 Minuten Kochen 1,184 g/cm³, sowie
eine nahezu glatte strukturlose Faseroberfläche und sind
praktisch vollständig ausgeschrumpft. Die Fäden sind
vakuolenfrei und auch nach Abkochen oder Dampfbehandlung
vollkommen vakuolenstabil und glänzend.
Aus den Fasern auf einer Hochleistungskarde mit
130 m/min hergestellte Garne besitzen eine Garnfestigkeit
von 12,8 RKm, eine Dehnung von 17,5% und einen Garnkochschrumpf
von 1,8%.
755 kg Dimethylformamid (DMF) wurden in einem Kessel bei
Raumtemperatur unter Rühren mit 245 kg eines Acrylnitrilhomopolymerisates
vom K-Wert 91 vermischt. Die Suspension
wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, gelöst,
filtriert und direkt einer Spinnanlage mit 30 Spinnschächten
zugeführt. Die Viskosität der Spinnlösung, gemessen
bei 100°C, beträgt 38 Kugelfallsekunden
(16,6 Pa · s). Die Spinnlösung wird aus 180-Lochdüsen,
Düsenlochdurchmesser 0,25 mm, mit einer Abzugsgeschwindigkeit
von 200 m/min und einem Spinnverzug von 5,0
trocken versponnen. Die Schacht- und Lufttemperaturen
entsprechen den Angaben von Beispiel 1. Die Luftmenge
liegt bei 35 m³/h.
Das Spinngut vom Gesamttiter 121 500 dtex, welches noch
einen Restlösungsmittelgehalt von 16,7 Gew.-% an DMF
besitzt, war wieder direkt im unteren Spinnschachtende
mit einer 80-90°C warmen, wäßrigen, ölhaltigen, antistatischen
Präparation benetzt worden, so daß der Ölgehalt
bei 0,22 Gew.-%, der Gehalt an Antistatikum bei
0,07 Gew.-% und die Feuchte bei 1,9 Gew.-%, bezogen auf
den Feststoffgehalt, liegt. Dann wurde das Kabel wiederum
in einer dampfdichten Konditioniervorrichtung mit
überhitztem Dampf von 135°C 10 Minuten behandelt. Die
eingespeiste Dampfmenge betrug 73 kg/h bei einem
berechneten Faserkabeldurchsatz von 145,8 kg/h, so daß
sich ein spezifischer Dampfverbrauch von ca. 0,5 kg
Dampf pro kg Faserkabel einstellte. Dann wurde das warme
Kabel, welches noch einen Restlösungsmittelgehalt von
0,1 Gew.-% an DMF aufwies, über ein auf 175°C beheiztes
Streckseptett zur Temperaturangleichung geschickt, um
600% verstreckt, und wie in Beispiel 1 weiter beschrieben,
gekräuselt, relaxiert und zu Stapelfasern von
60 mm Schnittlänge geschnitten. Die auf diese Weise in
einem kontinuierlichen Prozeß hergestellen Acrylfasern
haben einen Faserendtiter von 4,6 dtex, eine Faserfestigkeit
von 4,3 cN/dtex und eine Dehnung von 17%.
Die Fasern sind vollkommen vakuolenfrei und haben eine
Dichte von 1,191 g/cm³ (nach 10-minütigem Kochen
1,190 g/cm³) und keinen Kochschrumpf.
Aus den Fasern auf der Hochleistungskarde mit 100 m/min
hergestellte Garne besitzen eine Garnfestigkeit von
20,4 RKm, eine Garndehnung von 15,6% und einen Garnkochschrumpf
von 2,4%.
Die Spinnlösung gemäß Beispiel 1 wird aus 1264-Lochdüsen
mit einem Düsenlochdurchmesser von 0,2 mm mit einer Abzugsgeschwindigkeit
von 100 m/min und einem Spinnverzug
von 12,8 trocken versponnen. Die Schachttemperatur liegt
bei 180°C und die Lufttemperatur beträgt 350°C. Die
durchgesetzte Luftmenge beträgt 35 m³/h für jeden
Schacht. Die Fadenschar aus 60 derartigen Spinnschächten
vom Gesamttiter 553 800 dtex, welche noch einen Restlösungsmittelgehalt
von 23,8 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt,
besitzt, war wie in Beispiel 1 beschrieben
präpariert und wird mit überhitztem Dampf von 125°C
spannungsarm behandelt. Die Verweilzeit im Dämpfer
beträgt 15 Minuten. Die eingespeiste Dampfmenge betrug
83 kg/h bei einem berechneten Faserkabeldurchsatz von
332,3 kg/h, so daß sich ein spezifischer Dampfverbrauch
von 0,25 kg Dampf pro kg Faserkabel einstellte.
Dann wurde das warme Kabel, welches noch einen Restlösungsmittelgehalt
von 0,20 Gew.-% an DMF aufwies, bei
105°C um 350% verstreckt. Anschließend wurde das
verstreckte Kabel einer Stauchkammer zugeführt wie sie
in der DE 36 31 905 A1 beschrieben
wird, wobei die Öffnung des Kräuselkammeraustritts
größer ist, als die Öffnung des Kräuselkammereintritts.
Die Stauchkräuselkammer ist in einem kurzen Siebbanddämpfer
integriert. In diesem wird das gekräuselte
Material mit nur sehr schwach angewärmter, umgewälzter
Luft von etwa 20 bis 25°C behandelt und anschließend zu
schrumpffähigen Stapelfasern von 60 mm Länge geschnitten.
Die auf diese Art und Weise in einem kontinuierlichen
Prozeß hergestellten schrumpffähigen, jedoch nicht
Hochschrumpf-Acrylfasern haben einen Einzelfadentiter
von 3,3 dtex. Der Faserkochschrumpf, ermittelt in
kochendem Wasser beträgt 21,0%. Die Dichte vor dem
Kochen liegt bei 1,197 g/cm³ und nach dem Kochen bei
1,180 g/cm³. Diese Fasern sind vakuolenstabil und
besitzen eine nahezu glatte Fadenoberfläche bei ausgezeichnetem,
glasklarem Glanz. Die Faserfestigkeit
beträgt 2,4 cN/dtex und die Faserdehnung 24%. Zur
Prüfung auf Vakuolenstabilität wurde eine Faserprobe 10
Minuten in kochendem Wasser behandelt und eine andere
Probe zusätzlich mit Sattdampf während 20 Minuten bei
140°C. Beide Proben zeigen nach 12-stündigem Trocknen
im Vakuum bei 40°C und Einbetten in Anisol im Vergleich
zu einer unbehandelten Probe keinerlei Unterschied im
Trübungsverhalten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von vakuolennfreien und
vakuolenstabilen Fäden und Fasern mit einem Kochschrumpf
<35% aus Acrylnitrilpolymerisaten mit
mindestens 85 Gew.-% Acrylnitrileinheiten in kontinuierlicher
Arbeitsweise durch Verspinnen einer
Spinnlösung des Polymerisates in einem Spinnschacht
und mit einem Schachtverzug von 2, durch Verspinnen
einer Spinnlösung in hochpolaren, organischen
Lösungsmitteln, deren Viskosität bei 100°C 10 bis
60 Kugelfallsekunden (4,37 bis 26,22 Pa · s) beträgt,
Verdampfen mindestens eines Teils des Spinnlösungsmittels
im Spinnschacht durch Präparieren der Fäden
im Spinnschacht oder unmittelbar nach Verlassen des
Spinnschachtes mit einer
Präparation, die ein Gleitmittel und ein Antistatikum
enthält und den Fäden einen Feuchtegehalt von
maximal 10 Gew.-%, bezogen auf Faserfeststoffgehalt,
verleiht, Zusammenführen der Spinnbänder zu
einem Fadenkabel <100 000 dtex, wobei der Lösemittelgehalt
in dem Spinnkabel (vor der Behandlung mit
überhitztem Dampf) bis 60 Gew.-%, bezogen auf Feststoff,
beträgt, Behandlung der Fäden vor dem Verstrecken
spannungsarm oder spannungslos in gefalteter
Form mit überhitztem Dampf von 105 bis 150°C,
Befreien von Restlösungsmittel auf einen Gehalt von
0,5 Gew.-%, bei einer Verweilzeit von 1 bis 20 min,
anschließend Verstrecken bei einer Bandtemperatur
von 105 bis 150°C und einem
Streckverhältnis von 1 : 2 bis 1 : 15, Kräuselung des
Kabels anschließend in einer Stauchkammer oder
Hochleistungsdüse und Relaxieren des gekräuselten
Kabels mit Sattdampf, überhitztem Dampf oder kurzfristiger
Trockenhitze bei einer Temperatur bis
380°C, und gegebenenfalls Schneiden zu Fasern, wobei
die Fäden während des gesamten Verfahrens mit
keiner weiteren Extraktionsflüssigkeit für das
Spinnlösungsmittel als
der Präparation in Kontakt treten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnlösung eine Viskosität von 15 bis 50
Kugelfallsekunden bei 100°C (6,56 bis 21,85 Pa · s)
aufweist, der restliche Lösungsmittelgehalt der
Fäden nach der Behandlung mit überhitztem Dampf
maximal 0,5 Gew.-%, bezogen auf Faserfeststoffgehalt,
und die Bandtemperatur beim Verstrecken 100 bis
130°C beträgt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstreckverhältnis 3 bis 12
beträgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gefalteten Fadenkabel mit <10 bis
60 Gew.-% Lösungsmittel mit Verweilzeiten von 5 bis
20 Minuten der Einwirkung von überhitztem Dampf
ausgesetzt werden, auf einem umlaufenden endlosen
Siebband in einer dampfdichten Konditioniervorrichtung,
in welcher der Dampf in einer Reihe hintereinandergeschalteter
Dämpfersegmenten den Fadenkabeln
entgegenströmt, jeweils durch Ventilatoren
abgesaugt und nach Durchleiten über Dampferhitzer
im überhitzten Zustand wieder (vielfach)
durch das Fadenkabel auf dem Siebband geleitet
wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Abzugsgeschwindigkeiten von 150 bis
500 m/min Anwendung finden.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnlösungsherstellung durch
Lösungspolymerisate im verwendeten Spinnlösungsmittel
erfolgt und in den kontinuierlichen Prozeß
eingebunden wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Verdampfung des Spinnlösungsmittels
benutzte Heißluft am Kopf des Spinnschachtes,
maximal 50 cm unterhalb der Spinndüse in
Längs- und/oder Querrichtung zu den Fäden eingeblasen
wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man das kontinuierliche Verfahren mit
Kabeln von mindestens 500 000 dtex durchführt.
9. Acrylfasern und -fäden nach den Verfahren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Faserdichte von mindestens 1,189 g/cm³ und
nach 10 Minuten Kochen von 0,184 bis 0,190 aufweisen,
vakuolenfrei und vakuolenstabil sind und praktisch
strukturlose, glatte Oberflächen besitzen und
ihre Festigkeit über 2 cN/dtex beträgt.
10. Acrylfasern und -fäden nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Kochschrumpf 25%,
aufweisen.
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