DE2142662A1 - Verfahren zur herstellung von acrylmehrkomponentenfasern mit wollartiger kraeuselung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von acrylmehrkomponentenfasern mit wollartiger kraeuselungInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Acrylmehrkomponentenfasern mit wollartiger Kräuselung
Die Erfindung bezieht sich auf Acrylmehrkomponentenfasern mit wollartiger Kräuselung und auf ein Verfahren zur Erzeugung
solcher Fasern und betrifft insbesondere Acrylmehrkomponentenfasern mit gegen heißfeuchte Bedingungen
stabilen Wendelkräuseln, die durch Mehrkomponentenspinnen von zwei Acrylnitrilpolymeren erzeugt werden, von denen das
erste einen irreversiblen Quellungsindex, der um wenigstens
0,05 höher als der irreversible Quellungsindex des
zweiten Polymeren ist, und einen Young-Modulus hat, der dem des zweiten Polymeren wenigstens gleich ist, und das
erste Polymere die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel bildet.
Es sind bereits Verfahren zur Erzeugung von Mehrkomponentenfasern mit wollartigen Wendelkräuseln bekannt,
die synthetische Fasern mit ausgezeichneter wollartiger Elastizität und wollartigem Griff ergeben. Typische
Verfahren sind in der US-PS 2 439 815 und in den JA-PS 19 214/1961 und 1024/1963 beschrieben. Die Kräusel,
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die sich bei einer Form von bekannten Fasern ausbilden, entstehen durch eine unterschiedliche thermische Schrumpfung
von Polymerkomponenten. Die Kräusel, die sich bei einer anderen Form ausbilden, sind wasserreversibel und ergeben
sich aus der Verwendung von Polymerkomponenten mit verschiedenen ionisierbaren Gruppen. Ausserdem sind bereits
Kräusel erzeugt worden, die sich aus der Verwendung von Polymerkomponenten ergeben, bei denen die Merkmale
der thermischen Schrumpfung und der ionisierbaren Gruppen vereinigt sind. Mehrkomponentenacrylfasern haben einen
wollähnlicheren Griff als übliche Einkomponentenacrylfasern, weisen aber manche Mangel auf, die nicht übersehen
werden können. Solche Mehrkomponentenacrylfasern weisen schlechte Formbeständigkeit unter heiß-feuchten
Bedingungen auf, und haben im allgemeinen eine geringere Kräuselelastizität und Schrumpfung als Wollfasern. Zwar
kann bei einer Einkomponentenfaser eine Längenänderung von 2 bis 3 % praktisch vernachlässigt werden, bei Mehrkomponentenfasern
dagegen führt eine derartige Schwankung zu einer solchen Änderung der Ausdehnung und Zusammenziehung
von Wendelkräuseln, daß der Griff und die Formbeständigkeit der Fasern ernsthaft beeinträchtigt werden.
Bei bekannten Fasern ist der Acrylnitrilgehalt der Polymerkomponente mit hoher Schrumpfung niedriger als bei der
Komponente mit niedrigerer Schrumpfung. Deshalb ist bei einer Acrylmehrkomponentenfaser, die aufgrund eines
Unterschieds in der thermischen Schrumpfung der Polymerkomponenten Wendelkräusel entwickelt, die Glasübergangstemperatur
des Polymeren, das die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel bildet, niedriger als die des Polymeren,
das die Außenseitenkomponente der Wendelkräusel bildet, mit dem Ergebnis, daß der für die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel gemessene Young-Modulus niedriger als für die Außenseitenkomponente ist. Ein auf eine solche
Mehrkomponentenfaser ausgeübter Zug führt bei der Innenseitenkomponente der Wendelkräusel zu einer stärkeren
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Spannung als bei der Außenseitenkomponente. Deshalb führen beim Umgang mit einer Acrylmehrkomponentenfaser aus Polymeren
mit verschiedener thermischer Schrumpfung heiß-feuchte Behandlungen, zum Beispiel Färben oder Waschen, bei denen
Zug ausgeübt wird, dazu, daß die Wendelkräusel gestreckt werden, wodurch der Griff und die Formbeständigkeit des
Faserprodukts nachteilig beeinflußt werden. Fasern aus Polymeren, die verschiedene ionisierbare Gruppen enthalten,
quellen unter heiß-feuchten Bedingungen und ihre Wendelkräusel werden teilweise beseitigt und gestreckt.
Die Wiederausbildung der Wendelkräusel beim Trocknen schwankt in Abhängigkeit von der Temperatur und dem ausgeübten
Zug. Um eine vorteilhafte Formbeständigkeit zu erhalten, ist eine besondere Handhabung erforderlich. Wenn
die ionisierbaren Gruppen, die für die Wasserreversibilität
der Wendelkräusel verantwortlich sind, ihre Fähigkeit, zu dissoziieren,durch Kombination mit kationischen Farbstoff
en, Verzögerungsmitteln oder mehrwertigen Metallionen, zum Beispiel beim Färben oder einer anderen Behandlung
verlieren, geht die durch diese Gruppen beigesteuerte Hydrophilie verloren,was zu verminderter Wasserreversibilität
der Kräusel und verminderter Ausbildung von Kräuseln beim Trocknen führt.
Durch die Erfindung wird eine Acrylmehrkomponentenfaser mit gegen heiß-feuchte Bedingungen stabilen Wendelkräuseln
geschaffen, die aus zwei Polymeren mit einem Acrylnitrilgehalt von wenigstens 88 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Polymergesamtgewicht, gebildet ist, die in Schichten über
die gesamte Länge der Faser angeordnet sind, und wovon das erste Polymere einen irreversiblen Quellungsindex,
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der um wenigstens 0,05 größer als bei dem zweiten Polymeren
ist, iind einen Young-Modulus hat, der dem des zweiten
Polymeren wenigstens gleich ist, und die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel bildet.
Durch die Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Acrylmehrkomponentenfaser
geschaffen, das darin besteht, daß zwei Acrylnitrilpolymere, die wenigstens 88 Gewichtsprozent Acrylnitril, bezogen
auf das Polymergesamtgewicht, enthalten und von denen das erste Polymere einen irreversiblen Quellungsindex,
der um wenigstens 0,05 größer als der des zweiten Polymeren
ist, und einen Young-Modulus hat, der dem des zweiten Polymeren wenigstens gleich ist,zu einer Mehrkomponentenform
naß versponnen werden, der gesponnene Faden zu einer gequollenen Naßgelfaser coaguliert wird, die Naßgelfaser
gestreckt wird, die gestreckte Naßgelfaser in heißem Was«er oder Wasserdampf unter Bedingungen entspannt wird,
die die Naßgelfaser in ungetrocknetem Zustand halten, die entspannte Naßgelfaser dehydratisiert und verengt
wird, die getrocknete Faser ein zweites Mal mit einem Streckverhältnis von 1,02 bis 1,20 bei einer Temperatur
im Bereich von 90 bis 135 Grad C gestreckt wird, die eine maximale Schrumpfv/irkung auf die Faser ausübt, und dadurch
die Faserstruktur mit dem ersten Polymeren als Innenseitenkomponente
der ausgebildeten Wendelkräusel stabilisiert wird,
Erfindungsgemäß werden die Mangel der bekannten Mehrkomponentenfaser
durch Verwendung von faserbildenden Polymeren, die sich im Quellungsgrad im gequollenen Gelzustand unterscheiden, und durch eine zweite Verstreckung
der gesponnenen Fasern mit einem Streckverhältnis im Bereich von 1,02 bis 1,20 bei einer Temperatur im Bereich
von 90 bis 135 Grad C, bei der eine maximale Schrumpfwirkung
ausgeübt wird, beseitigt.
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Wenn eine gequollene Naßgelfaser, die durch Maßverstreckung einer naßgesponnenen Acrylmehrkomponentenfaser in der Wärme
erhalten wird, im spannungslosen Zustand ohne wesentliche
Trocknung der Faser in der Wärme naß entspannt wird, hängt die Schrumpfung von dem Ausmaß der Quellung ab und beim
anschließenden Trocknen ändert sich die Volumenschrumpfung. Die Volumenschrumpfung wird durch die Natur der vorhandenen
faserbildenden Polymeren beeinflußt. Das Quellungs- und Sehrumpfungsvermögen des Polymeren, das die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel bilden soll, muß höher als bei der anderen Komponente sein. Wenn die so erhaltene Faser ein
zweitesmal unter den angegebenen Bedingungen gestreckt wird, bleibt das Polymere mit der höheren Quellung und Schrumpfung
als Innenseitenkomponente der Wendelkräuselung erhalten und infolgedessen sind das Kräuselprodukt, die Kräuselfrequenz
und die Kräuselelastizität denen von Wollfasern sehr ähnlich. Die Quellbarkeit der gequollenen Naßgelfaser
ist praktisch irreversibel, so daß die Faser, sobald sie getrocknet ist, unter heiß-feuchten Bedingungen kein Quellungsvermögen
aufweist, das dem ursprünglich vorhandenen nahe kommt. Der irreversible Quellungsindex, wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, ist durch folgende Gleichung gegeben :
Irreversibler Quellungsindex = r/W
worin WQ das Gewicht der in der Wärme naßgestreckten gequollenen
Gelfaser und WQ das Gewicht der Faser nach dem
Trocknen bezeichnet.
Der Young-Modulus einer Acrylfaser nimmt mit ansteigendem
Acrylnitrilgehalt in dem faserbildenden Polymeren zu. Nach einer Ausfuhrungsform der Erfindung, bei der Acry!polymere
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mit verschiedenem Acrylnitrilgehalt als Mehrkomponentenfaser bildende Polymere gewählt werden,soll der irreversible
Quellungsindex der Komponente mit höherem Acrylnitrilgehalt
um wenigstens 0,05 größer sein als bei der Komponente mit niedrigerem Acrylnitrilgehalt. Das Polymere
mit höherem Acrylnitrilgehalt weist ferner das größere Schrumpfungsvermögen auf und bildet die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel. Eei dieser Ausführungsform weist
die erhaltene Acrylmehrkomponentenfaser einen Young-Modulus auf, der bei der" Innenseiterikomponente der Wendelkräusel
größer ist als bei der Äußenseitenkomponente. Damit ein höherer Young-Modulus erzielt wird, ist es erforderlich,
daß der Acrylnitrilgehalt der Komponente mit hoher Schrumpfung um wenigstens 0,5 % höher als bei der
Komponente mit niedrigerer Schrumpfung ist. Bei anderen
Ausführungsformen ist es nicht erforderlich, daß der
Acrylnitrilgehalt der Komponente mit hoher Schrumpfung
den der Komponente mit niedrigerer Schrumpfung übertrifft und bei solchen Ausführungsformen ist der Young-Modulus
beider Komponenten praktisch gleich. Bei Ausführungsformen, bei denen der Unterschied im Acrylnitrilgehalt
10 % übersteigt, übertrifft der Unterschied im irreversiblen Quellungsindex den Wert 3, die Kräuselfrequenz
nimmt stark zu und die Wendelki-äusel werden aus serordentlich
fein mit dem Ergebnis, daß die Verspinnbarkeit oder der Griff der erhaltenen Faser beeinträchtigt wird.
Bei Acrylnitrilpolymeren, bei denen der Acrylnitrilgehalt
wenigstens 88 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymergesamtgewicht, beträgt, wie es bei der Erfindung der Fall
ist,steigt der irreversible Quellungsindex mit einer Zunahme
des Acrylnitrilgehalts an. Damit jedoch der Unterschied im irreversiblen Quellungsindex zwischen den
beiden Polymerkomponenten allein als Ergebnis des Unterschieds im Acrylnitrilgehalt wenigstens 0,05 beträgt.
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ist es erforderlich, daß der Unterschied im Acrylnitrilgehalt wenigstens 2 Gewichtsprozent ausmacht. Wenn dagegen
der erforderliche Unterschied im irreversiblen Quellungsindex nicht aufgrund des Unterschieds im Acrylnitrilgehalt
der Polymerkomponenten erreicht werden kann, stehen alternative Maßnahmen zur Verfügung, um
den erforderlichen Unterschied im irreversiblen Quellungsindex zu erzielen. Wenn die Polymerkomponenten zusätzlich
zu dem erforderlichen Acrylnitrilgehalt starke Säuregruppen enthalten, kann der erforderliche Unterschied
im irreversiblen Quellungsindex durch Erhöhung des Gehalts
des Polymers mit hoher Schrumpfung an starken Säuregruppen gegenüber dem Gehalt des Polymeren mit niedriger
Schrumpfung an starken Säuregruppen um weniger als 30 Milliäquivalente
pro lOOO g Polymer erzielt werden. Wenn die Polymeren zusätzlich zu dem erforderlichen Acrylnitrilgehalt
hydrophile Gruppen enthalten, kann der erforderliche Unterschied im irreversiblen Quellungsindex durch
Erhöhung des Gehalts des Polymeren mit hoher Schrumpfung an hydrophilen Gruppen gegenüber dem Gehalt des Polymeren
mit niedriger Schrumpfung an hydrophilen Gruppen um weniger als IO Gewichtsprozent erreicht werden. Größere Unterschiede
im Gehalt an starken Säuregruppen oder hydrophilen Gruppen sind unnötig und können zu Wasserreversibilität
der Kräuselung führen. Starke Säuregruppen können in das Polymere durch Zersetzung von Katalysator in der Polymerisationsreaktion
und Addition der Säuregruppe an das Ende des Polymeren eingeführt werden. Alternativ können
starke Säuregruppen durch Verwendung eines copolymerisierbaren Monomeren, das starke Säuregruppen enthält,
eingeführt v/erden, zum Beispiel einer alkenylaromatischen SuIfonsäure, von para-Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure,
Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure oder Salzen
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davon. Hydrophile Gruppen werden dur.ch Verwendung eines geeigneten copolymerisierbaren Monomeren eingeführt,
zum Beispiel Allylalkohol, Methallylalkohol, beta-Hydroxyäthylacrylat,
beta-Hydroxypropylacrylat, Itaconsäure und
ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze, Maleinsäure und ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylamid und Methacrylamid.
Eine weitere Alternativmaßnahme zur Erzielung des erforderlichen
Unterschieds im irreversiblen Quellungsindex besteht darin, die Konzentration der Spinnlösung,
die das Polymere mit hoher Schrumpfung enthält, niedriger zu machen als die der Spinnlösung, die das Polymere mit niedriger
Schrumpfung enthält. Der Unterschied im tatsächlichen Feststoffgehalt soll im Bereich von 0,3 bis 5,0 Gewichtsprozent
liegen. Wenn der Unterschied im Feststoffgehalt unter 0,3 % liegt, wird keine Wirkung erzielt. Wenn der
Unterschied im Feststoffgehalt über 5,0 % beträgt, wird der Unterschied im irreversiblen Quellungsindex unnötig
groß und es können sich unerwünschte Wirkungen ergeben.
Eine weitere Alternativmaßnahme zur Erzielung der erforderlichen Differenz im irreversiblen Quellungsindex
besteht darin, als Polymerkomponente mit hoher Schrumpfung ein Polymer mit einem niedrigeren Molekulargewicht als
das der Polymerkomponente mit niedrigerer Schrumpfung zu verwenden. Auch eine Kombination der Alternativmaßnahmen
kann angewandt werden.
Bei der erfindungsgemäß erhältlichen Acrylmehrkomponentenfaser
besteht die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel aus einem Polymer mit einem Acrylnitrilgehalt, das wenigstens
88 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymergesamtgewicht, beträgt und gleich dem oder höher als der des Polymeren
ist, das die Außenseitenkomponente der Wendekräusel bildet. Ein solcher Fasertyp ist von den üblichen verschieden.
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Andere Merkraale der erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfaser
werden im folgenden beschrieben.
Die Kräuselfrequenz der erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfaser
nimmt nicht zu, wenn die Faser Hochtemperaturbehandlungen wie Trocknen oder Waschen ausgesetzt wird,
der Durchmesser der Wendelkräusel nimmt nicht ab und als Ergebnis bleibt ein weicher wollartiger Griff erhalten,
während die Fülligkeit des Faserprodukts bestehen bleibt.
Die Kräuselfrequenz nimmt bei Hochtemperaturfärbbehandlungen
nicht zu, weil die Komponente mit niedriger thermischer Schrumpfung die Innenseitenkomponente der
Wendelkräusel ist, welche die Längendifferenz zwischen den beiden Komponenten erzeugt, und eine spätere Wärmebehandlung
kann die Längendifferenz vermindern, jedoch nicht erhöhen. Bei üblichen Acrylmehrkomponentenfasern bildet
die Polymerkomponente, welche hohe thermische Schrumpfung und niederen Acrylnitrilgehalt aufweist, die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel und infolgedessen erfährt bei einer Hochtemperaturfärbebehandlung einer solchen
Faser die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel eine stärkere thermische Schrumpfung als die Außenseitenkomponente,
wodurch die Kräuselfrequenz erhöht und der Kräuseldurchmesser in solchem Ausmaß vermindert wird, daß jede
Kräuselwendel eine Welle mit sehr kleiner Amplitude wird.
Im allgemeinen ist die relative Größe des Durchmessers der Wendelkräusel der Hauptfaktor, der sich auf die
Fülligkeit des Faserprodukts auswirkt. Der Durchmesser der Wendelkräusel von Wolle ist verhältnismäßig groß
und hauptsächlich für die für Wolle eigentümliche Weichheit verantwortlich. Daher führt bei üblichen Acrylmehrkomponentenfasern,
bei denen eine Polymerkomponente mit hoher thermischer Schrumpfung die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel bildet, eine Verminderung des Wendelkräuseldurchmessers
bei einer Hochtemperaturfärbebehandlung
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oder beim Waschen zu einem rauhen Griff der Faserprodukte. Die erfindungsgemäße Acrylmehrkomponentenfaser ist darin
von üblichen Acrylmehrkomponentenfasern verschieden und beseitigt damit verbundene Mangel.
Die Farbstoffverteilung auf die beiden Komponenten, die
übliche Acrylmehrkomponentenfasern bilden, ist bei der Komponente, welche die Innenseite der Wendelkräusel bildet,
höher als bei der Komponente, die die Außenseite bildet. Bei der erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfaser ist
die Farbstoffverteilung umgekehrt und die Außenseitenkomponente der Wendelkräusel hat einen höheren Farbstoffgehalt
als die Innenseitenkomponente. Dies ist deshalb der Fall, weil die Diffusion des Farbstoffs von der Kompaktheit
der Faserstruktur abhängt. Höhere Acrylnitrilgehalte führen zu kompakteren physikalischen Strukturen und zu
einer niedrigeren Farbstoffaufnähme. Daher kann der
Acrylnitrilgehalt selbst dann,wenn die Polymerkomponenten
die gleichen färbbaren Gruppen enthalten, die Farbstoffaufnahme beeinflussen. Wenn die Acrylnitrilgehalte gleich
sind, führt der höhere irreversible Quellungsindex der
Komponente, die die Innenseite der Wendelkräusel bildet, zu einer kompakteren Struktur einer solchen Komponente.
Die verwendeten Farbstoffe können kationische Farbstoffe, Dispersionsfarbstoffe oder andere Farbstoffe sein, die
allgemein für Acrylfasern anwendbar sind. Die erzielte Färbung stellt ein Mittel zum Nachweis der Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfaser dar. Da bei der erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfaser
die Komponente mit größerer Färbbarkeit die Außenseitenkomponente der Wendelkräusel bildet, kann mit dieser Komponente
als der zu färbenden Komponente eine ausreichende Färbestärke erzielt werden. Dagegen widersteht die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel, die infolge
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ihres höheren irreversiblen Quellungsindex eine kompaktere
Struktur hat, den bei heiß-feuchter Verarbeitung von außen einwirkenden Kräften und fördert
die Stabilisierung der Wendelkräusel gegen Streckung.
Im folgenden wird das Verfahren beschrieben, mit dem
die erfindungsgemäßen Acrylmehrkomponentenfasern erhältlich
sind.
Zu den für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten Acrylpolymeren gehören Homopolymere von Acrylnitril
sowie Copolmere, die wenigstens 88 Gewichtsprozent Acrylnitril und als Rest ein oder mehrere mit Acrylnitril copolymerisierbare
Monomere enthalten. Außer den bereits genannten Monomeren sind auch folgende geeignet: Methylacrylat,
Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat,
Methoxyäthylacrylat, Phenylacrylat, Cyclohecylacrylat,
Dimethylaminoäthylacrylat und die entsprechenden Ester von Methacrylsäure, alkylsubstituierte und stickstoffsubstituierte
Acrylamide und Methacrylamide, ungesättigte Ketone wie Methylvinylketon, Phenylvinylketon und
Methylisopropinylketon, Vinylcarboxylate wie Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat
und Vinylbenzoat, Ester von alpha, beta-äthylenisch ungesättigen Carbonsäuren, wie Fumarsäure, Citraconsäure,
Mesaconsäure und Aconitsäure, N-Alkylmaleinimid,
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H-Vinylcarbasol., Iv-Vinylsuccinimid, ΐ?-Viny !phthalimid,
Vinylether, n-Methylaerylamid, Vinylpyridine wie
2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin und 2-Methyl~5-vinylpyridin,Styrole
und alkylsubstituierte Derivate davon,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Vinylidencyanid»
Das angewandte Spinnverfahren aus sin HaBspimnverfahren
sein. Zu den für die Herstellung der Spinnlösung geeigneten Lösungsmitteln gehören konzentrierte wässrige
Lösungen von Alkalithiocyanaten, Ämmoniaiathiocyant,
Slnkchlorid and Perchloraten, kenzentrierte wässrige
Lösungen von anorganischen Säuren wie Schwefelsäure und Salpetersäure und organische Lösungsmittel wie !Dimethylformamid,
Disiethylacetamiä and Dinethylsuifoxid,
Zur "Herstellung 5sr Spinnlösungen sollen Acry!polymere
als die beiden Komponenten ler 2isi,x;£c;inponentaii"faser
und dar Polysjerjsus.ammensetzung, die SpinnlSsungskonaencrationen
und ciie .itolekulargewichts so gewählt werden,
daß der irreversible Quellungsindex äer Komponente mit
hoher Schrumpfung um wenigstens -0,C5 höher als der der
Komponente mit niedriger Schrumpfang ist. Die .Konzentration
der Polymeren in den Spinnlösungen hangt -/on dem verwendeten Lösungsmittel ab, geeignet sind
jedoch Konzentrationen, die zu einer Lösungsviskosität
im Bereich von 5 bis 50 Poise bei 30 Grad C führen. Die Spinnlösungen können direkt durch Lösungspolymerisation
erhalten werden, sofern andere Bedingungen erfüllt sind. Eie "Spinnlösungen der beiden Komponenten
verden in üblicher Weise entschäumt und filtriert und dann zu eines "-ahrkomponentenfsser-3p±nnapparai; ge
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Die Mehrkomponentenfasern werden mit einem üblichen Mehrkomponentenspinnapparat, zum Beispiel einem Apparat,
wie er in der JA-PS 24 301/1964 beschrieben ist, in ein Koagulierbad gesponnen. Als Koagulierbad kann Hasser oder
eine verdünnte wässrige Lösung des zur Herstellung der Spinnlösung verwendeten Lösungsmittels angewandt werden.
Die gequollene Mehrkomponenten-Gelfaser, die aus dem
Koagulierbad austritt, wird mit Wasser gewaschen und
gestreckt, um Festigkeit und Elongation auf praktisch brauchbare Werte zu erhöhen. Das Strecken kann in einer
einzigen Stufe oder in einer Reihe von Stufen durchgeführt werden. Eine partielle Streckung kann in Verbindung
mit der Wasser-Waschstufe erfolgen, um mit Vorteil von der Kaltverstreckbarkeit der Faser Gebrauch zu machen.
Eine anschließende Wärmestreckung kann in einer oder mehre· ren Stufen unter Anwendung von heißem Wasser oder Wasserdampf
durchgeführt werden..
Hierauf wird die gestreckte gequollene Mehrkomponenten-Gelfaser
durch Behandlung mit heißem Wasser oder Wasserdampf in spannungslosem Zustand entspannt, um die Elongation
und die Knotenfestigkeit zu erhöhen, die Fasern homogen zu machen und die Wendelkräusel, die aus der Schrumpfungsdifferenz
und aufgrund des Unterschieds im irreversiblen Quellungsgrad der beiden Polymerkomponenten
entstehen, teilweise auszubilden. Die gestreckte gequollene Mehrkomponenten-Gelfaser, die der nassen Wärmebehandlung
unterworfen wird, muß im ungetrocknenten Zustand vorliegen und einen Wassergehalt von wenigstens 40 %,
bezogen auf das Trockengewicht der Faser, aufweisen. Wenn der Wassergehalt unter 4O % liegt, wird die Plastifizierung
durch Wasser vermindert, die scheinbare Glasübergangstemperatur nimmt zu, die Naßentspannung in
der Wärme wirkt sich nicht richtig aus, die Wendelkräusel
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werden bei der späteren Verdichtungs-Trocknungsbehandlung
schlecht: ausgebildet, die Verdichtung ist unvollständig und es wird schließlich eine entglaste Paser erhalten.
Unter einer gequollenen Gelfaser mit einem Wassergehalt von wenigstens 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht
der Faser, ist zu verstehen, daß die Faser praktisch keiner Trocknungsbehandlung unterworfen wurde. Die Atmosphäre,
in der die Wärmenaßbehandlung durchgeführt wird, kann Wasser oder Wasserdampf sein. Die Temperatur soll im
Bereich von 60 bis 130 Grad C liegen. Geeignet ist eine Behandlungsdauer im Bereich von 5 bis 20 Minuten. Falls
die Behandlungstemperatur unter 60 Grad C liegt, wird
die Faser unzureichend entspannt, es wird keine Wendelkräuselung ausgebildet und die erhaltene Faser ist im Bezüf
auf Knotenfestigkeit, Elongation und Wendelkräuselungangeeignet.
Falls die Behandlungstemperatur über 130 Grad C
liegt, wird die gequollene Gelfaser verfärbt, und die schließlich erhaltene Faser ist gelb. Ferner wird die
Färbegeschwindigkeit der Faser durch die Temperatur der
Wärmenaßbehandlung beeinflußt; falls diese Temperatur zu
hoch ist, wird die Färbegeschwindigkeit so hoch, daß sie eine gleichmäßige Färbung beeinträchtigt.
Die gequollene Gelfaser wird nach der Wärmenaßentspannung zur teilweisen Ausbildung der Wendelkräusel in üblicher
Weise im spannungslosen Zustand getrocknet. Vorzugsweise
liegen die Trockenkugeltemperaturen im Bereich von 9O bis 135 Grad C, und die Feuchtkugeltemperaturen
reichen von 65 bis 85 Grad C bei der niedrigeren Trockenkugeltemperatur,
bis zu 65 bis 90 Grad C bei der höheren Trockenkugeltemperatur. Unter den bevorzugten Trocknungsbedingungen werden Wendelkräusel vollkommen ausgebildet
und verdichtet.
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Nachdem die Acrylmehrkoraponentenfaser wie beschrieben
verdichtet ist, kann ihre Struktur durch erneute "Sälärmebehandlung
der Faser weiter stabilisiert und ihr Young-Modulus
weiter erhöht werden. Erneute Wärmebehandlung kann durch übliche Trockenwärme- oder Feuchtwärntebehandlung
erfolgen. Beispielsweise kann die im spannungslosen
Zustand durchgeführte Behandlung mit heißem Wasser oder
Wasserdampf bei SO bis 130 Grad C, mit Heizflüssigkeit
wie Glycerin, mit erhitzter Luft oder mit Strahlungswärme
erfolgen. Unter diesen Bedingungen zeigt die Acrylaaehrkomponentenfaser
praktisch keine Schrumpfung» und die Kräuselfrequenz und das Kräuselprodukt bleiben praktisch
konstant.
Die verdichtete Acryliaehrkoinponentenfaser wird unabhängig
davon, ob sie nach dem Trocknen erneut erwärmt wurde,
anschließend ein zweites Mal mit einem Streckverhältnis im Bereich von lfO2 bis 1,20 und bei einer Temperatur
von 9O bis 135 Grad C, hei der die maximale Schrufflpfwirkung
auftritt, verstreckt. Unter diesen.Bedingungen werden dis
latenten ffendelkräusel nicht nachteilig beeinflußt und
die spätere Kräuselausbildung bewahrt die gewünschten PoIymehrkoTaponenten
als Innenseiten- und Außenseiteriktaraponenten der Sendelkräusel und es bleiben vorteilhafte Werte für
Formbeständigkeit, Kräuselfrequenz und Kräuselprodukt erhalten, die die gewünschten wollartigen Kräusel von
Acrylmehrkomponentenfasern ergeben.
Wenn das Streckverhältnis bei der zweiten Streckung über l,2O liegt, erfolgt eine Umkehrung der Innenseiten- und
Außenseitenkomponente der Wendelkräusel. Dadurch werden
die Kräuselstabilität, die Kräuselfrequenz und das Kräuselprodukt
nachteilig beeinflußt, es ergeben sich Schwierigkeiten bein Garnspinnen, und die Fülligkeit des Faserprodukts
wird vermindert. Falls das Streckverhältnis unter
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1,02 liegt* ist es unmöglich, den Wendelkräuseln eine
wesentliche Satenz.zu verleihen, und die Wirkung der
zweiten Streckung und die Schrumpfkrart der Äerylmehr~
komponentenfaser werden übermäßig -/e
Falls die 'Temperatur bsi der zweiten Streckung
als 135 Grad C beträgt, wird die Fähigkeit zur Ausbildung
von Kräuseln vermindert und die Fälligkeit des Produkts beeinträchtigt. Falls die Tsiaperatur bei der
sweiten Streckung weniger als 90 Grad C beträgt, bricht
die Fassr so häufig, daß die 'Brauchbarkeit der Faser
stark verhindert wird. Um den angegebenen kritischen
Temperaturbereich für die zweite Strackimg su erreichen,
-werden übliche XZeizmaßnahmen angewandt. Sine
solche Erwärmung kann durch einen trockenen Luftstrom
unter Verwendung von Heizplatten oder -cUirch iieißfeucht©
Bedingungen rait einem gesättigten Wasssrdampfmedium
erreiche werden.
Ec-I der praktischen Durchführung dar 3r£inäung ist ©s
z'T£ Erzielung eines Unterschieds von "ieiilgstens 0,05 im
irreversiblen Quel lungs index der die iiehrkcmponentenfaser
bildenden Polymerkomponentea mögliu!i? irgendeine
der eben beschriebenen Alternatitftnaßnahmen eder geeignate
Kombinationen davon anzuwendsn. Wer>n die
mehrkcmponentsnfaser durch solche i-ltemat
erhalten und den genannten Bedingungen der streiten
Streckung unterworfen ^ird^ ist es möglich, die gewünschte
Äcrjlnehrkosiponentenfasar snit wollartigem Griff und
ausgezeichneter Kräuselstabilität su erhalten.
Die erfindungsgemäß bei der zweiten -Stsrsckung angewandt®
Temperatur ist die tatsächliche T-^pars-fcur der Acrylfaser
während der Seit, in dar di-e zweite Streckung durchgeführt
wird und wird wie folgi gesessen; 'iüins JiCrylHshrkomponentenfaser
mit aiaer Gesaatüslnheit ύοπ stt-ra ICO Denier
3 0 C Π ΐ ü / Q 9 7 f ■
wird in ein Elektronenröhrendehnungsmeßgerät mit automatischer
Waage eingesetzt und mit einer Anfangsbelastung von 3 mg pro Denier gespannt. Die montierte Probe wird
dann in einen Tank getaucht, der flüssiges Paraffin mit 50 Grad C enthält, während gleichzeitig das Spannungsmeßgerät in Betrieb gesetzt wird. Die Temperatur des
flüssigen Paraffins wird mit einer Geschwindigkeit von 1 Grad C pro Minute erhöht, und die Beziehung zwischen
Schrumpfungskraft und Temperatur wird automatisch registriert. Die Temperatur, die der maximalen Schrumpfungskraft
entspricht, wird als Temperatur zur Durchführung der zweiten Streckung der Faser verwendet.
Andere Polymer- oder Pasereigenschaften werden nach den
anschließend beschriebenen Methoden gemessen.
1. Molekulargewicht des Polymeren
Man bestimmt die Grenzviskosität des Polymeren als Lösung in Dimethylformamid bei 30 Grad C und berechnet
daraus das Molekulargewicht.
2. Kräu3e!produkt (C.)
!lan mißt die Länge a der Faserprobe, während eine Anfangsbelastung von 2 mg pro Denier auf die Probe einwirkt. Dann
wird eine Belastung von 100 mg pro Denier angewandt und die Länge b bestimmt. Das Kräuselprodukt (C.) wird aus
χ 100
der Gleichung | ci | (b-a) |
b | ||
ermittelt. | ||
0 3 8 3 0/0973
3. Kräuselfrequens (C^)
Auf die Faserprobsn wird eine Belastung von 2 mg pro
Denier ausgeübt, und die 2Sahl der Krause! pro 25 mm
Probenlänge wird bestimmt. Insgesamt werden 20 solche
Bestimmungen durchgeführt. Der Mittelwert der Bestimmungen
wird als KrauseIzahl (C ) bezeichnet. Dann wird
die Kräuselfrequens (C^) mit Hilfe der folgenden Gleichung
bestimmt, worin C. und C- wie oben definiert sind;
η — ρ fi - ·*· v
~£ "Si U 10O1·
4. Kräuselelastisität
Zuerst wird das Kräuselprcdukt (C.) wie oben beschrieben bestimmt. Die Belastung von 100 mg pro Denier wird 6O Minuten
lang ausgeübt, und dann wird die Länge b' der Probe ermittelt. Die Last von IOC mg wird durch eine Last von
2 mg ersetzt, und es wird die Länge a' der Probe ermittelt. Die Belastung von 2 mg Wird 60 Minuten lang ausgeübt,
und dann wird die Länge a" bestimmt. Hierauf wird die Last von 2 rag durch die Last von 100 mg ersetzt, und
dann wird die Lance b" ermittelt. Die Kräuselelastizität wird aus den folgenden Gleichungen mit den ermittelten
Längenwerten berechnet;
c±. . Cb'b7 at} χ ioo
ι- - s a χ j
C. ' Kräuselelastizität, sofort = =— κ 100»
C. i
± Kräuselelastizität f Tsrsögert = ·=γ— κ 100.
2U2662
5. Schrumpfkraft
Eine Acrylmehrkomponentenfaser mit einer Gesamtfeinheit von etwa 100 Denier wird in ein SlektronenröhrenspannungsmeßgerSt
mit automatischer Waage gebracht und unter einer Spannung von 3 mg pro Denier gehalten. Die so montierte
Probe wird in einen Tank mit Wasser von 40 Grad C getaucht, während das Spannungsweßgerät in Betrieb gesetzt wird. Die
Beziehung zwischen Schrumpfkraft und Temperatur wird dann automatisch registriert, während die Wassertemperatur mit
einer Geschwindigkeit von 1 Grad C pro Minute erhöht wird. Die festgestellte maximale Schrumpfkraft wird als Schrumpfkraft
der Prcbefaser in mg pro Denier genommen.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher
erläutert. Alle Teile und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1 Komponente A
Ein Copolymer aus Acrylnitril und Methylacrylat im Verhältnis
97 : 3, das außerdem so viel Natriummethallylsulfonat
enthält, daß 50 Milliäquivalente Sulfonsäuregruppen pro
1000 g Polymer vorhanden sind. Das Polymer hat eine Grenzviskosität
von 1,5.
Ein Copolymer aus Acrylnitril und Methylacrylc-:- im Verhältnis
92 : 3, das außerdem so viel Natriummethallylsulfona-t
enthält, daß 50 Milliäquivalente Sulfonsäursgruppen pro
1000 g Polymer vorliegen« :0a.= P^lyr^r hat ■-■!"■ ^. Granzviskosität
von 1,5.
2Η2662
Spinnlösungen werden durch getrennte Auflösung der Polymeren in 48-prozentiger wässriger Natriumthiocyanatlösung
hergestellt. Komponente A wird als 11-prozentige Lösung und Komponente B als 13-prozentige Lösung zubereitet.
Gleiche Mengen jeder Spinnlösung werden dann mit dem in der JA-PS 24 301/1964 beschriebenen Mehrkomponentenfaserspinnapparat
in eine wässrige 10-prozentige Natriumthiocyanatlösung bei 0 Grad C naß versponnen. Die erhaltene
Faser wird mit Wasser gewaschen und dann in siedendem Wasser mit einem Streckverhältnis von 10 gestreckt. Die
ψ Faser wird 5 Minuten in siedendem Wasser in spannungslosem
Zustand zur Verdichtung in einer Atmosphäre von Feuchtigkeit, die mit einer Trockenkugeltemperatur von
110 Grad C und einer Feuchtkugeltemperatur von 75 Grad C
erhalten wird, entspannt. Die Faser wird 15 Minuten in gesättigtem Wasserdampf bei 120 Grad C erneut wärmebehandelt
und in siedendem Wasser gerade so weit gestreckt, daß die Kräusel entfernt werden und dann in heißer Luft
bei 90 Grad C getrocknet. Die erhaltene Faser hat einen Denierwert von 3. Hierauf wir.d die Faser für die zweite
Streckung in 6 Proben getrennt. Eine Probe wird als Kontrolle zurückbehalten und nicht der zweiten Streckung un-
k terworfen. Von den übrigen 5 Proben werden 3 einer zweiten
Streckung entsprechend der Erfindung und die beiden anderen einer zweiten Streckung unter anderen als den
erfindungsgemäßen Bedingungen unterworfen. Die Temperatur für die zweite Streckung wird mit trockener Wärme durch
Durchführen der Fasern zwischen Heizplatten erreicht. Die Fasern werden dann zur Entspannung mit siedendem Wasser
behandelt und anschließend getrocknet. Die angewandten Bedingungen und die Fasereigenschaften sind in Tabelle I
angegeben. Zum Vergleich sind auch die Kräuseleigenschaften einer Wollfaser aufgeführt.
309830/0 9 79
Um die spezifischen Werte für den irreversiblen Quellungsindex und die Schrumpfkraft zu bestimmen, werden
die Komponenten A und B als getrennte monophile Fasern
unter den oben genannten Bedingungen versponnen, mit der Ausnahme, daß eine Einkomponentenspinndüse verwendet
wird. Der irreversible Quellungsindex von Komponente A und B beträgt 2,36 bzw. 1,61. Die Schrumpfkraftwerte
sind in Tabelle I genannt.· Da das Polymere, das die Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel bildet, für die Schrumpfkraft einer Mehrkomponentenfaser hauptsächlich
verantwortlich ist, ist in Tabelle I die Schrumpfkraft der Innenseitenkomponente der Wendelkräusel angegeben.
Wenn daher das Streckverhältnis in der zweiten Streckstufe entsprechend der Erfindung im Bereich von 1,02
bis 1,20 liegt, bildet Komponente A die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel, und ihre Schrumpfkraft ist
für die Mehrkomponentenfaser maßgebend. Wenn das Streckverhältnis während der zweiten Streckstufe außerhalb
des erfindungsgemäß festgelegten Bereichs liegt, bildet Komponente B die Innenseitenkomponente der Wendelkräusel,
und ihre Schrumpfkraft ist für die Mehrkomponentenfaser maßgebend.
Wie aus Tabelle I zu ersehen ist, ergeben die Versuche 1, 2 und 3, die sich auf die Erfindung beziehen, Fasern, die
eine sehr ähnliche Kräuselform und Elastizität wie Wollfaser haben. Der Kontrollversuch, bei dem keine zweite
Streckung angewandt wird, liefert eine Faser mit so niederer Schrumpfkraft, daß die Ausbildung von Kräuseln
gestört wird.Die Versuche 4 und 5, bei denen das Streckverhältnis bei der zweiten Streckung die für die erfindungsgemäßen
Zwecke erforderlichen Werte überschreitet, ergeben Fasern, bei denen die Innenseiten- und Außenseitenkomponente
der Wendelkräusel im Verhältnis zu der erfindungsgemäßen Lehre umgekehrt sind und die Kräuselfrequenz
und das Kräuselprodükt für ihre praktische Brauchbarkeit zu hoch sind.
309830/0979
In diesem Vergleichsbeispiel wird eine Acrylmehrkomponentenfaser mit Wendelkräusel beschrieben, die durch eine
Differenz in der thermischen Schrumpfung der beiden Polymerkomponenten entstehen.
Es wurden die gleichen Polymerkomponenten A und B wie in Beispiel 1 verwendet. Die Polymeren werden getrennt
in 50-prozentiger wässriger IJatriumthiocyanatlösung mit einem Feststoffgehalt von 10 % gelöst. Die Polymeren werden
mit der gleichen Vorrichtung wie in Beispiel 1 in 8-prozentige wässrige llatriumthiocyanatlösung bei 0 Grad C
naß versponnen. Die gesponnene Faser wird mit Wasser gewaschen und in siedendem Wasser mit einem Streckverhältnis
von 8 verstreckt« Dann wird die Faser in erhitzter Atmosphäre bei 105 Grad C getrocknet, bis der Wassergehalt
weniger als 3 % beträgt. Die getrocknete Faser wird dann 10 Minuten in Wasserdampf bei 130 Grad C
entspannt. Die entspannte Faser wird hierauf in siedendem
Wasser bei einer Spannung verstreckt, die gerade ausreicht,*um die Kräuselung zu entfernen, und in Heißluft
bei 90 Grad C getrocknet. Es wird eine Mehrkomponentenfaser
mit einem Denierwert von 3 erhalten. Die Faser wird zur weiteren Verarbeitung in 6 Gruppen geteilt. Die
erste Fasergruppe dient als Kontrolle, und die übrigen 5 Gruppen werden dann einer zweiten Streckung unter den
in Tabelle II angegebenen Bedingungen unterworfen. Nach dem Verstrecken werden die Fasern in siedendem Wasser
entspannt und getrocknet. Die Eigenschaften der verschiedenen Fasergruppen sind in Tabelle II angegeben.
In diesem Beispiel wird die Schrumpfkraft der Innenseitenkomponente
der Wendelkräusel wie in Beispiel 1 als die Schrumpfkraft der Mehrkomponentenfaser genommen. Zur
Bestimmung der betreffenden Eigenschaften werden Einkomponentenfasern aus den einzelnen Komponenten gesponnen.
309830/0 979
2H2662
Wie aus Tabelle II zu ersehen ist, steigt bei Acrylmehrkomponentenfasern
mit latenter Fähigkeit zur Ausbildung von Wendelkräuseln aufgrund eines Unterschieds in der
thermischen Schrumpfung der Polymerkomponenten die Krause
lentwicklungsfähigke it mit zunehmendem Streckverhältnis in der zweiten Streckstufe an und es wird eine übergroße
Zahl von Kräusel ausgebildet. Die Fasern haben im Vergleich zur Wollfaser niedere Schrumpfkraft und
schlechte Kräuselelastizität.
liach der Arbeitsweise von Beispiel 1 werden weitere
Mehrkomponentenfasern mit 3 Denier hergestellt. Die Fasern werden in 5 Gruppen unterteilt, von denen die
erste als Kontrolle dient. Die übrigen Gruppen werden einer zweiten Streckung unter den in Tabelle III
angegebenen Bedingungen unterworfen, worin auch die Fasereigenschaften angegeben sind.
In Tabelle III erläutern die Versuche 11, 12 und 13 die Erfindung und zeigen sehr ähnliche Kräuseleigenschaften
wie Wollfasern. Die Schrumpfkraft der Kontrollfaser ist zur richtigen Ausbildung geeigneter Kräusel
unzureichend. Die in Versuch 14 erhaltene Faser weist schlechte Kräuselentwicklungsfähigkeit und schlechte
Kräuseleigenschaften auf, die erheblich von denen von
Wollfasern abweichen. Dieses Beispiel zeigt, daß eine zu hohe Temperatur bei der zweiten Streckung einen
nachteiligen Einfluß auf die Kräuseleigenschaften hat.
309830/0979
Ver | Heiz | Maximale | Zweite | Innen- | Kräusel | Kräusel | |
such | plat | Schrumpf | Streckung, | seiten- | frequenz | produkt | |
ten | kraft , | Verhältnis | kompo- | ||||
Kon | tem | Tempera | nente | ||||
trol | pera | tur (0C) | der | ||||
le | tur | Kräusel | 13,7 | 26,6 | |||
1 | (5C) | 12,6 | 22,8 | ||||
CJ | 2 | 1,02 | 11,3 | 18,4 | |||
O | 1,14 | ||||||
CD | 3 | 110 | A | 9,9 | 14,9 | ||
OO to |
4 | —— | 110 | 1,20 | A | 17,3 | 30,0 |
O ■ν» |
5 . | 130 | 1,32 | A | 20,5 | 34,2 | |
O to |
Woll | 130 | 110 | 1,36 | |||
-J | faser | 110 | A | 9 | 20 | ||
(O | 130 | 110 | __— | B | |||
130 | B | ||||||
130 | |||||||
_ | |||||||
——— | |||||||
Kräusel- Schrumpfelastizität kraft(mg/-sofort verzögert Denier)
23 23 22 23 17 16
31
49 48 49 49 40 39
55
II
Ver such |
Heiz plat ten tem- pera- K) |
Maximale Schrumpf kraft, Tempera tur (0C) |
Zweite Streckung, Verhältnis |
Innen- seiten- kompo- nente der Kräusel |
Kräusel frequenz |
Kräusel produkt |
Kräusel elastizität sofort verzögert |
38 | Schrumpf kraft (mg/- : Denier) |
|
30983 | Kon trol le |
B | 14,2 | 24,9 | 14 | 38 38 |
||||
0/097 | 6 7 |
150 150 |
130 130 |
1,02 1,14 |
B B |
14,2 14,6 |
24,9 25,6 |
14 14 |
40 | 2 51 |
«ο | 8 | 150 | 130 | 1,20 | B | 15,3 | 27,6 | 15 | 40 | 68 |
9 | 150 | 130 | 1,32 | B | 18,6 | 34,1 | 15 | 40 | 75 | |
10 | 150 | 130 | 1,36 | B | 19,3 | 36,4 | 14 | 55 | 82 | |
Woll faser |
9 | 20 | 31 |
Tabelle III
CO U) O
Heizplat ten tempera- Ver- tür such (0C)
Kontrol le
11
12
120 130
Maximale Schrumpfkraft,
Temperatur (0C)
Zweite Streckung, Verhältnis
13
105
110
135
1,14
Innen-
seiten-
kompo-
nente
der Kräusel- Kräusel-
1,14
13,7 | 26,6 | 23 |
11,8 | 21,5 | 21 |
11,3 | 13,4 | 22 |
10,2 | 15,3 | 22 |
Kräusel- Schrumpfelastizität kraft(mg/-sofort verzögert Denier)
49 48 49 48
94 90 87
14
145
1,14
8,2
22
47
81
Claims (1)
- Patentansprüche1. Acrylmehrkomponentenfaser mit wollartigen Wendelkräuseln, dadurch gekennzeichnet, daß die Faser aus zwei über die gesamte Länge der Faser in Schichten angeordneten Acrylnitrilpolymeren nit einem Acrylnitrilgehalt von wenigstens 38 Gewichtsprozent gebildet ist, von denen das erste Polymere einen irreversiblen Quellungsindex hat, der um wenigstens 0,05 höher als der des zweiten Polymeren ist, die Innenseitenkomporiente der Wendelkräusel bildet und wenigstens den gleichen Acrylnitrilgehalt wie das zweite Polymer aufweist.2. Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylnitrilgehalt des ersten PοIyvieren größer als der des zweiten Polymeren ist.3. Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Polymer 97 Teile Acrylnitril, 3 Teile Methylacrylat und eine SuIfonsäurernenge, die 50 Milliäquivalente Säuregruopen pro 1000 g Polymer ergibt, und das zweite Polymer 92 Teile Acrylnitril, 8 Teile Methylacrylat und eine SuIfonsäuremenge, die 50 Milliäquivalente Säuregruppen pro 1000 g Polyner ergibt, enthält.4. Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sofortige Kräuselelastizität wenigstens 48 beträgt.309830/09792U26625. Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kräuselprodukt im Bereich von 14,9 bis 22,8 und die Kräuselfrequenz im Bereich von 9,9 bis 12,6 liegt.6. Verfahren zur Herstellung der Faser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zwei Acrylnitrilpolymere mit einem Acrylnitrilgehalt von wenigstens 88 Gewichtsprozent, von denen das erste Polymer einen irreversiblen Quellungsindex, der um wenigstens 0,05 höher als der des zweiten Polymeren ist, und wenigstens den gleichen Acrylnitrilgehalt wie das zweite Polymer aufweist, in Mehrkomponentenform naß verspinnt, den gesponnenen Faden zu einer gequollenen Naßgelfaser koaguliert, die Naßgelfaser wäscht, die gewaschene Faser streckt, die gestreckte Faser in heißem Wasser oder Wasserdampf entspannt und dadurch die Faser in praktisch ungetrocknetem Zustand hält, die entspannte Faser dehydratisiert und verengt, die entspannte Faser ein zweites Mal mit einem Streckverhältnis im Bereich von 1,02 bis 1,20 bei einer Temperatur im Bereich von 90 bis 135 Grad C, bei der maximale Schrumpfkraft auftritt, streckt, dadurch die Faserstruktur stabilisiert und das erste Polymer als Innenseitenkomponente der schließlich ausgebildeten Wendelkräusel erhält.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dehydratisierung und das Verengen unter Bedingungen durchführt, bei denen die Trockenkugeltemperaturen im Bereich von 90 bis 135 Grad C und die Feuchtkugeltemperaturen im Bereich von 65 bis 85 Grad C bei der niedrigeren Trockenkugeltemperatur und im Bereich von 65 bis 90 Grad C bei der höheren Trockenkugeltemperatur liegen.309830/09793. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem zweiten Verstrecken die Paser in siedendem Wasser entspannt.9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymeren zum Verspinnen in wässriger Natriumthiocyanatlösung löst.10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Strecken der Faser teilweise in Verbindung
mit der Waschstufe durchführt.309 8 30/097 9
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- 1971-08-26 LU LU63789D patent/LU63789A1/xx unknown
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CA982772A (en) | 1976-02-03 |
GB1309038A (en) | 1973-03-07 |
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LU63789A1 (de) | 1972-01-06 |
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