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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Druckbehälter mit einem
topfartigen Aufnahmegefäß und einem auf diesen
aufsetzbaren Deckel, welche vorzugsweise durch Randverriegelungssegmente
einer Bajonettverbindung, lösbar gegeneinander verriegelbar
sind, und mit einem im Bereich eines kreisrunden Deckelrandes und
eines kreisrunden Behälterrandes umlaufenden Dichtungsring
aus elastischem nachgiebigen Material, wie Gummi oder Kunststoff,
für die Abdichtung des Behälterinnenraumes in
Verriegelungsstellung von Aufnahmegefäß und Deckel
gegen Druckabfall, indem der Dichtungsring mit Dichtlippen an dem
Deckelrand beziehungsweise dem Gefäßrand zur dichtenden
Anlage kommt, wobei zur Schaffung einer selbsttätigen Druckbegrenzungseinrichtung
der Dichtungsring über mindestens einen Umfangsabschnitt
so ausgebildet ist, dass sich dieser unter Einwirkung eines einen
vorgegebenen Wert (Ansprechdruck) überschreitenden Behälterinnendrucks
unter Bildung eines Öffnungsspaltes zwischen Aufnahmegefäß und
Deckel verformt.
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Aus
der
DE 30 27 091 A1 ist
eine Randabdichtungseinrichtung an einem Dampfdruckkochtopf bekannt,
bei welchem Topf und Deckel durch Randsegmente nach Art eines Bajonettverschlusses
unter Zwischenlage eines aus gummielastischem Material bestehenden
Dichtungsringes zwischen Topf- und Deckelrand abdichten miteinander
verbindbar sind, wobei vom Deckelkörper ein umlaufender
im Wesentlichen zylindermantelförmiger Randabschnitt nach
unten abgebogen ist, an welchen sich die radial einwärts
abgebogenen Randsegmente des Deckels anschließen, und wobei
der Dichtungsring mit seinem nach außen weisenden Rücken
an den Innenflächen des Deckels und mit nach innen weisenden Dichtlippen
an der Topfinnenfläche beziehungsweise der Deckelkörperinnenfläche
anliegt, wobei ferner der vorzugsweise symmetrische Rücken des
Dichtungsringes jeweils in seiner oberen Hälfte vom größten
Umfang aus über einen Winkel von größer
als 90° einen kreisrunden Querschnitt aufweist und am Deckelkörper
ausschließlich in einem entsprechenden Querschnitt kreisrunden
Innenflächenbereich eines gekrümmten Übergangsabschnittes
des Deckelkörpers anliegt. Hierdurch wird die Aufgabe gelöst,
an einem Dampfdruckkochtopf der genannten Art mit einfachen Mitteln
eine weitere, d. h. gegebenenfalls dritte Drucksicherungseinrichtung
neben einer Sicherheits- und Entlüftungsventileinrichtung
(
DE-PS 1 247 581 ) und
einer Überdruckventileinrichtung (
DE-PS 976 952 ) vorzusehen. Bei Überschreiten
eines Grenzdruckes kann sich hierbei eine Öffnungsdrehung
und -ausbiegung des Dichtungsringes ergeben.
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Aus
der
CH 571 335 ist ein
Dampfdruckkochtopf mit einem einen zylindrischen Rand aufweisenden
Deckel bekannt, der mittels eines Bajonettverschlusses mit dem Kochtopfbehälter
lösbar verbunden ist und in den ein Dichtungsring eingelegt
ist, der je eine am Deckel und am Rand des Kochtopfbehälters
anliegende Dichtlippe aufweist und mindestens eine am Rand des Deckels
zwischen zwei benachbarten Lappen des Bajonettverschlusses angeordnete
Aussparungen abdeckt, wobei in dem die Aussparung abdeckenden Abschnitt
des Dichtungsringes eine dessen Querschnitt vermindernde Schwächungsstelle
vorhanden ist und wobei die an dem Topfrand anliegende Dichtlippe
an ihrer Kante im Bereich dieser Schwächungsstelle eine
Einkerbung aufweist. Hierdurch soll ein Dampfdruckkochtopf mit einer
durch den Dichtungsring gebildeten Überdrucksicherung geschaffen
werden, bei welchem die Überdrucksicherung zuverlässig
und allmählich anspricht, ohne dass der Deckelrand zu stark
geschwächt zu werden braucht. In dem zylindrisch abgewinkelten Randabschnitt
des Deckelabschnittes sind allerdings Aussparungen vorgesehen, in
deren Bereich in dem Ringteil des Dichtungsringes Ausnehmungen vorhanden
sind, durch welche der Querschnitt des Ringteils vermindert wird,
so dass eine Schwächungsstelle entsteht. Im Bereich der
Ausnehmungen ist an der Kante der dem Rand des Kochtopfbehäl ters
zugewandten Dichtlippe eine Einkerbung vorgesehen. Im Betrieb schließt
der Dichtungsring das Innere des Kochtopfes hermetisch ab. Steigt
aus bestimmten Gründen der Druck im Inneren des Dampfkochtopfes an,
so wird beim Erreichen eines bestimmten Überdruckes der
im Bereich der Aussparung liegende, die Ausnehmung aufweisende Abschnitt
des Dichtungsringes durch die Aussparung nach außen gedrückt. Dadurch
wird die dem Kochtopfrand zugeordnete Dichtlippe über den
Kochtopfrand nach außen bewegt, bis diese über
einen Abschnitt nicht mehr an dem Topfrand aufliegt und die Auskerbung
eine Verbindung zwischen dem Topfinneren und der Atmosphäre
herstellt, durch welche Dampf auszuströmen beginnt. Diese
Ausführung ist von Nachteil, weil in dem Deckelrand Aussparungen
vorgesehen sein müssen, welche einen zusätzlichen
Arbeitsaufwand bei der Herstellung bedingen und zu einer Schwächung
des Deckelrandes führen. Außerdem muss der Dichtungsring
aus verhältnismäßig weichem Material
hergestellt sein, damit er in dem Druckentlastungsbereich die erforderliche
Verschiebung und Verformung vollziehen kann.
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Aus
der
EP 0 684 001 B1 ist
eine Vorrichtung zur selbsttätigen Druckbegrenzung von
Druckbehältern mit einer zwischen dem Topf des Behälters
und dem Deckel eingefügten Dichtung bekannt, welche mindestens
einen Umfangsabschnitt mit einer äußeren Ausnehmung
und einem verringerten Querschnitt aufweist, so dass sich der Umfangsabschnitt
der Dichtung unter Einwirkung des während des Gebrauchs
erzeugten inneren Drucks bei Überschreiten eines vorbestimmten
Werts verformt, wodurch eine Undichtigkeit und die Druckentlastung
des Behälters erzielt werden, wobei der verringerte Querschnitt
der Dichtung durch die äußere Ausnehmung in Verbindung
mit wenigstens einem inneren Ausschnitt gebildet ist. Auch hierbei
bedarf es einer Verformung des gesamten Dichtungsringes in dem Druckentlastungsbereich,
um die Vorrichtung funktionsfähig zu machen.
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Aus
der
CH 407 459 ist ein
Dampfkochtopf mit einem einen zylindrischen Rand aufweisenden Deckel
bekannt, der mittels eines Bajonettverschlusses auf dem Rand des
Topfkörpers gesichert wird und dabei einen zu einer Überdrucksicherung
gehörenden, im Deckel eingelegten Dichtungsring auf dem
Topfrand hält, wobei im zylindrischen Deckelrand eine normalerweise
vom Dichtungsring überbrückte Ausweichstelle vorgesehen
ist, in die im Falle eines Überdruckes im dicht verschlossenen
Kochtopf der Überbrückungsabschnitt des Dichtungsringes
hineingedrückt wird, wobei der Topfkörper und
der Deckel dazu an der der Ausweichstelle für den Dichtungsring
im Deckelrand entsprechenden Steile mit Auflagemitteln versehen
ist, die eine abwärts gerichtete Verdrängung des
Dichtungsringes im Fall eines unerwünschten Dampfüberdruckes
im dicht verschlossenen Kochtopf und dadurch eine mit Gefahr verbundene
Dampfentladung verhindern. Auch hier ist der äußere
zylindrische Deckelrand in unerwünschter Weise mit Ausbuchtungen
zu versehen mit den zuvor genannten Nachteilen. Ähnliche
Druckentlastungseinrichtungen sind aus der
US 2,600,703 und der
US 2,600,714 bekannt.
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Aus
der
CH 404 908 ist ein
Dampfkochtopf bestehend aus Topf und Deckel bekannt, bei welchem
Topfrand und Deckelrand Nocken aufweisen, die zusammen einen Bajonettverschluss
bilden, der durch Drehung des Deckels in der einen Richtung in die
geschlossene Stellung gebracht werden kann, wobei der Deckel mit
einem Dichtungsring versehen ist, zwecks hermetischer Abdichtung
des Topfinneren, wobei ferner der Topfrand zwischen den Nocken mindestens
eine eingebuchtete Stelle aufweist, die im horizontalen Teil des
Randes verläuft, welche Stelle den Zweck hat, bei einer
bestimmten durch einen gefährlichen Innenüberdruck
des Topfs hervorgerufenen radial nach außen verlaufenden
Deformation des Dichtungsringes eine Verbindungsöffnung
zwischen Topfinnerem und Topfumgebung zu schaffen, so dass der Innendruck
gesenkt wird. Diese Ausführung bedarf einer unerwünschten
besonderen Ausgestaltung des Topfrandes und der Dichtungsring muss sich
zur Funktionsfähigkeit der Über drucksicherung an
der Innenfläche gegenüber dem Topfrand verdrehen,
so dass überhaupt eine Druckentlastungsöffnung
entsteht. Eine solche Einrichtung ist nur schwer reproduzierbar
und unzuverlässig.
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Aus
der
GB 2 208 131 A ist
eine Sicherheitsentlüftungsanordnung für Drucktöpfe
bekannt, bei welcher ein Dichtungsring den Deckel gegenüber
der Basis eines Kochtopfes abdichtet und auch eine Öffnung
in dem Deckel oder der Basis abdeckt, welche sich in einen Bereich
dicht vor der inneren Kante des Dichtungsringes erstreckt. In dem
zylindrischen Abschnitt des Deckelrandes ist ein Schlitz vorgesehen, durch
welchen sich der Dichtungsring bei Überschreiten eines
vorbestimmten Sicherheitsdruckes auswölben kann, wodurch
eine Entlüftungsöffnung freigelegt wird. Diese
Druckentlastungseinrichtung erfordert ebenfalls verschiedene Öffnungen
im Deckelrandbereich, was unerwünscht ist. Eine ähnliche Druckentlastungseinrichtung
ist aus der
US 4,276,990 bekannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen vorzugsweise als Dampfdruckkochtopf
einzusetzenden Druckbehälter der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei welcher mit einfachen Mitteln eine zuverlässige
Funktion der Druckentlastungseinrichtung geschaffen wird.
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Diese
Aufgabe wird beispielsweise im Wesentlichen dadurch gelöst,
dass der Dichtungsring in dem Umfangsabschnitt unter Verjüngung
wenigstens der dem Gefäßrand mit einer durchgehend
umlaufenden Dichtfläche zugeordneten Dichtlippe mit mindestens
einer zum Behälterinnenraum offenen Druckentlastungstasche
ausgestattet ist, so dass sich – im Betrieb – die
an dem Gefäßrand dichtend anliegende Dichtlippe
bei Überschreiten des vorgegebenen Ansprechdruckes nach
radial außen und unten in einen Zwischenraum zwischen Deckelrand
und Gefäßrand umlegt. Aufgrund der Flexibilität
der dem Gefäßrand zugeordneten Dichtlippe im Bereich
der Druckentlastungstasche im Vergleich zu der größeren Steifigkeit
der Dichtlippe außerhalb der jeweiligen Druckentlastungs tasche
und der Steifigkeit des umlaufenden Rückens des Dichtungsringes
wird das Ansprechverhalten der Druckentlastungseinrichtung ausschließlich
durch diesen Dichtlippenbereich bestimmt, so dass es keiner Verformung über
den gesamten Dichtungsringquerschnitt bedarf und das Ansprechverhalten
der Druckentlastungseinrichtung genauer vorbestimmt werden kann.
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Entsprechend
einer besonderen Ausführungsart der Erfindung liegt die
dem Gefäßrand zugeordnete Dichtlippe unterhalb
eines vorgegebenen Behälterinnendruckes von innen an dem,
gegebenenfalls abgerundeten, Übergangsbereich des zum Beispiel
als Schüttrand ausgebildeten Gefäßrandes in
die Gefäßwandung an und nach dem Überschreiten
des vorgegebenen Behälterinnendruckes und umlegen nach
außen und unten von außen an dem äußeren
Randbereich des Gefäßrandes, von welchem sich
die Dichtlippe zur Druckentlastung zeitweilig abhebt bzw. abgleitet,
nämlich jeweils bei Überschreiten des Ansprechdruckes
bis zur hinreichenden Druckentlastung. Durch die mögliche
Ausbildung der Druckentlastungstasche nach der Erfindung wird bei
Erreichen eines Druckentlastungsspaltes in Kombination mit dem Gefäßrand
ein verhältnismäßig langsamer, sanfter
Druckaufbau realisiert und ein plötzlicher Druckabbau vermieden.
Durch die Ausbildung von Druckentlastungstaschen mit einer durchgehend
umlaufenden Dichtfläche kann der gestaltete Dichtungsring
bei entsprechender Ausbildung von Höhe, Durchmesser, Lippenlänge
etc. in beliebigen Bajonettsystemen eingesetzt werden. Die Herstellungskosten
der Druckentlastungseinrichtung sind aufgrund der bloßen
Ausbildung von Druckentlastungstaschen vorteilhaft gering. Ein zusätzliches
Deckelausklinken und/oder – verformen mit Werkzeug- und
Wartungsaufwand ist nicht erforderlich. In dem Dichtungsring kann
sowohl dem Rücken eine optimale Steifigkeit als auch den
Dichtlippen eine optimale Flexibilität gegeben werden.
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Ein
besonderes fakultatives Merkmal der Erfindung besteht darin, dass
mindestens die dem Behälterrand zugeordnete Dichtlippe,
vorzugsweise aber beide Dichtlippen, mit einem gegenüber
der Dichtlippenstärke verjüngten oder geschwächten, über
den gesamten Dichtungringumfang verlaufenden Bereich, insbesondere
Einkehlungsbereich, in den Rücken des Dichtrings übergehen.
Erreicht werden hierdurch ein Ausgleich von Unebenheiten und Systemtoleranzen
und eine größere Leichtgängigkeit des
gesamten Verschlusssystems, weil die Verschlusskräfte für
das Gesamtsystem aufgrund der größeren Flexibilität
der Dichtlippen geringer werden.
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Von
weiterem Vorteil ist es, wenn sich der Dichtungsring mit einem Rücken
an einem von einem Deckelkörper nach unten abgewinkelten
durchgehenden kreiszylindrischen Randabschnitt des Deckelrandes
anlegt, um dem Dichtungsring eine rundum sichere Abstützung
zu geben, so dass sich die Druckentlastungsfunktion ausschließlich über
die Verformung und Umlegung der dem Gefäßrand
zugeordneten Dichtlippe bestimmt.
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Bei
mehreren Umfangsabschnitten mit Druckentlastungstasche können
diese in der dem Deckelrand und/oder dem Gefäßrand
zugeordneten Dichtlippe regelmäßig über
den Umfang des Dichtungsringes verteilt angeordnet sein.
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Es
kann zur Sicherung der Abdichtfunktion mit Druckentlastungsmöglichkeit
sinnvoll sein, die Umfangsabschnitte mit Druckentlastungstasche
der dem Deckelrand zugeordneten Dichtlippe gegenüber den
Umfangsabschnitten mit Druckentlastungstasche der dem Gefäßrand
zugeordneten Dichtlippe in Umfangsrichtung versetzt anzuordnen.
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Es
ist auch vorteilhaft, wenn der Dichtungsring bezüglich
seiner horizontalen Mittelebene spiegelsymmetrisch ist. Dadurch
kann der Dichtungsring in einer Horizontallage, aber auch in der
dazu durch Drehen um 180° um einen Ringdurchmesser entstehenden
Horizontallage in den Deckelrand eingelegt werden kann. Verwechslungen
der Seite sind dadurch ausgeschlossen.
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Um
eine zusätzliche einfache Handhabung des Dichtungsringes
beim Einlegen des Dichtungsringes vorzusehen, ist der Aufbau des
Dichtungsringes vorzugsweise drehsymmetrisch.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Dichtungsring
in seiner Außengeometrie an die Innenfläche des
Deckelrandes angepasst wird, ohne dass die Funktionsweise der dem
Deckelrand zugeordneten Dichtlippe beeinträchtigt wird.
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Eine
besonders große Sicherheit beim Betreiben eines erfindungsgemäßen
Druckbehälters erhält man dann, wenn mehrere,
vorzugsweise gleichmäßig über den Dichtungsumfang
verteilte, Umfangsabschnitte mit Druckentlastungstasche vorgesehen
sind. Dadurch wird gewährleistet, dass sich mindestens
eine Druckentlastungstasche in einer für den Druckabbau
günstigen Umfangsposition befindet.
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Der
jeweilige Umfangsabschnitt mit Druckentlastungstasche ist, insbesondere
mittig, vorzugsweise zwischen zwei benachbarten Randverriegelungselementen
des Deckels angeordnet, so dass die Druckentlastungsfunktion zuverlässig
verwirklicht ist.
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Ferner
ist es dabei von Vorteil, wenn sich mindestens ein Umfangsabschnitt
mit Druckentlastungstasche, insbesondere mittig, in jedem Zwischenraum
zwischen zwei benachbarten Randverriegelungselementen des Deckels
befindet. Ein systembedingtes radiale Verschiebespiel zwischen Topf
und Deckel und die daraus resultierende mögliche Schwankungsbreite
des Ansprechdruckes wird durch die Mehrfachtaschenausbildung wesentlich
verringert.
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Die
Anzahl der vorhandenen Druckentlastungstaschen kann dabei in Abhängigkeit,
zum Beispiel von der Segmentzahl des Aufnahmegefäßes variieren,
so dass sich immer wenigstens eine Druckentlastungstasche in einem
Zwischensegmentbereich befindet.
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Es
ist von weiterem Vorteil für die Anwendbarkeit der vorliegenden
Erfindung, dass die Gestalt und/oder die Materialbeschaffenheit
des Dichtungsringes, und insbesondere der den Gefäßrand
zugeordneten Dichtlippe nach Grundform, Radius, Breite, Höhe,
Tiefe der Druckentlastungstasche, Materialhärte des Rückens
und/oder der Dichtlippen zur Einstellung des Ansprechdruckes anpassbar
ist, ohne dass die Dichtfunktion außerhalb des Bereiches
der Druckentlastungstaschen beeinträchtigt wird.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der nachfolgenden Zeichnung.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 und 2 jeweils
3D-Schnitte durch den Randbereich eines die Erfindung aufweisenden Druckbehälters
im Bereich einer Druckentlastungstasche (1) und außerhalb
dieses Bereiches mit verstärkten Dichtlippen des Dichtungsringes
(2),
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3 eine
Ansicht eines die Erfindung aufweisenden Druckbehälters
in einem Abschnittsbereich des umlaufenden Randes, von unten gesehen,
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4a bis 4c Vertikalschnitte
eines die Erfindung aufweisenden Druckbehälters im Randbereich,
außerhalb des Umfangsabschnittes mit Druckentlastungstasche
(4a), die entsprechende Schnittdarstellung im Bereich
der Druckentlastungstasche während eines normalen Betriebszustandes (4b)
und 4c die Darstellung gemäß 4b nach Überschreiten
eines vorgegebenen Ansprechdruckes,
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5 einen
im Rahmen der Erfindung anzuwendenden Dichtungsring in Schrägansicht,
teilweise weggebrochen.
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Gemäß den
zeichnerischen Darstellungen der 1 bis 5 weist
ein sich als Dampfdruckkochtopf eignender Druckbehälter
ein topfartiges Aufnahmegefäß 1 und ein
auf diesen aufsetzbaren Deckel 2 auf. Der Deckel 2 ist
mittels Randverriegelungssegmenten 3 und 4 einer
Bajonettverbindung zwischen Aufnahmegefäß 1 und
Deckel 2 an dem Aufnahmegefäß 1 verriegelbar
und wieder lösbar. Im Bereich des kreisrunden Deckelrandes 5 und
des kreisrunden Behälterrandes 6 ist ein umlaufender Dichtungsring 7 aus
elastisch nachgiebigem Material, wie Gummi oder Kunststoff, für
die Abdichtung des Behälterinnenraumes 8 in Verriegelungsstellung von
Aufnahmegefäß 1 und Deckel 2 gegen
Druckabfall eingelegt. Dabei liegt der Dichtungsring 7 mit Dichtlippen 10, 9 an
dem Deckelrand 5 beziehungsweise dem Gefäßrand 6 dichtend
an.
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Zur
Schaffung einer selbsttätigen Druckbegrenzungseinrichtung
ist der Dichtungsring 7 über mindestens einen
Umfangsabschnitt L so ausgebildet, dass sich dieser bei Einwirkung
eines einen vorgegebenen Wert (Ansprechdruck) überschreitenden Behälterinnendruckes
unter Bildung eines Öffnungsspaltes zwischen Aufnahmegefäß 1 und
Deckel 2 verformt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
dies dadurch realisiert, dass der Dichtungsring 7 in dem
Umfangsabschnitt L unter Verjüngung gegenüber
den Nachbarbereichen wenigstens der dem Gefäßrand 6 mit
einer durchgehend umlaufenden Dichtflä che 11 zugeordneten
Dichtlippe 9 mit mindestens einer zum Behälterinnenraum 8 offenen
Druckentlastungstasche 12 ausgestattet, so dass sich – im
Betrieb – die an dem Gefäßrand 6 dichtend
anliegende Dichtlippe 9 bei Überschreiten des
vorgegebenen Ansprechdruckes nach radial außen in einen
Zwischenraum 13 zwischen Deckelrand 5 und Gefäßrand 6 umlegt.
Dies geschieht in der Weise, dass die dem Gefäßrand 6 zugeordnete
Dichtlippe 9 unterhalb eines vorgegebenen Behälterinnendruckes
von innen an dem abgerundeten Übergangsbereich 17 des als
Schüttrand ausgebildeten Gefäßrandes 6 in
die Gefäßwandung 18 und nach Überschreiten
des vorgegebenen Behälterinnendruckes und Umlegen nach
außen und unten von außen an den ebenfalls abgerundeten äußeren
Randbereich 19 des Gefäßrandes 6 anliegt,
und sich von letzterem zur Druckentlastung zeitweilig abhebt bzw.
abgleitet. In dem dargestellten Fall ist der Dichtungsring 7 zu
seiner (im Betrieb) horizontalen Mittelebene einschließlich der
Taschengestaltung spiegelsymmetrisch ausgebildet, so dass die Dichtlippen 9, 10 im
Bereich der Druckentlastungstasche 12 gleiche Stärke
haben und der Dichtungsring 7 in jeder seiner beiden möglichen Horizontallagen
verwendet werden kann.
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Der
Dichtungsring 7 stützt sich mit einem gegenüber
den Dichtlippen 9, 10 steiferen Rücken 14 an
einem von dem Deckelkörper 15 nach unten abgewinkelten
vorzugsweise durchgehend umlaufenden kreiszylindrischen Randabschnitte 16 des
Deckelrandes 5 ab. Der Rücken 14 bedarf
bei dem in Funktion treten der Druckentlastungseinrichtung keiner
Verformung. Der Aufbau des Dichtungsringes 7 ist, wie insbesondere
aus 5 ersichtlich, bezüglich seiner zentralen
Mittelachse drehsymmetrisch. Der Dichtungsring 7 ist in
seiner Außengeometrie an die Innenfläche des Deckelrandes 5 ohne
weiteres anpassbar, so dass der Dichtungsring 7 zuverlässig
in dem Deckel 2 aufgenommen ist.
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Von
besonderem Vorteil ist es, dass die Dichtlippen 9 und 10 über
den gesamten Dichtungsringumfang mit einem jeweiligen Einkehlungsbereich 21, 22 in
den steiferen Rücken 14 übergehen, um eine
gleichmäßig rundum dichtende Anlage sowohl an
dem Gefäßrand 6 als auch an der Innenfläche
des Deckelkörpers 15 sicherzustellen. Aufgrund
dieser Maßnahme werden Unebenheiten und Systemtoleranzen
ausgeglichen. Das Verschlusssystem wird wegen der größeren
Flexibilität der Dichtlippen 9, 10 leichtgängiger,
so dass die Anwendung von Talk oder dgl. Gleitmittel entbehrlich
ist. Durch die dadurch bewirkte Flexibilität der Dichtlippen 9, 10 und
damit Weichheit des Dichtungsringes 7 im Dichtlippenbereich
sind auch die Verschlusskräfte des Gesamtsystems gering.
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Wie
insbesondere in 5 zeichnerisch dargestellt,
können mehrere gleichmäßig über
den Dichtungsumfang verteilte Umfangsabschnitte 2 mit Druckentlastungstasche 12 vorgesehen
sein. Dabei liegt der jeweilige Umfangsabschnitt L mit Druckentlastungstasche 12 vorzugsweise
mittige zwischen zwei benachbarten Randverriegelungssegmenten 4 des Deckels 2 und
es befindet sich dabei mindestens ein Umfangsabschnitt L mit Druckentlastungstasche 12 in
jedem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Randverriegelungselementen 4.
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5 veranschaulicht
auch, dass der Rücken 14 des Dichtungsringes 7 zum
Druckausgleich außen mit vorzugsweise gleichmäßig über
den Umfang verteilten im Wesentlichen achsparallelen Nuten oder
Kerben 20 versehen ist.
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Es
versteht sich, dass die Gestalt und/oder Materialbeschaffenheit
des Dichtungsringes 7 gemäß Erfindung
an verschiedene Bedingungen wie Behältergröße,
Deckel- und Gefäßrandausgestaltung sowie Ansprechdruck
auf einfache Weise anpassbar ist, was insbesondere für
die dem Gefäßrand 6 zugeordnete Dichtlippe 9 nach
Grundform, Radius, Breite, Höhe, Tiefe der Druckentlastungstasche 12,
die Materialhärte des Rückens 14 und/oder der
Dichtlippen 9, 10 zutrifft.
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- 1
- Aufnahmegefäß
- 2
- Deckel
- 3
- Randverriegelungssegment
- 4
- Randverriegelungssegment
- 5
- Deckelrand
- 6
- Gefäßrand
(Schüttrand)
- 7
- Dichtungsring
- 8
- Behälterinnenraum
- 9
- Dichtlippe
- 10
- Dichtlippe
- 11
- Dichtfläche
- 12
- Druckentlastungstasche
- 13
- Zwischenraum
- 14
- Rücken
- 15
- Deckelkörper
- 16
- Randabschnitt
des Deckelrandes 5
- 17
- Übergangsbereich
- 18
- Gefäßwandung
- 19
- äußerer
Randbereich
- 20
- Nuten
oder Kerben
- 21
- Einkehlungsbereich
- 22
- Einkehlungsbereich
- L
- Umfangsabschnitt
- SP
- Öffnungsspalt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3027091
A1 [0002]
- - DE 1247581 [0002]
- - DE 976952 [0002]
- - CH 571335 [0003]
- - EP 0684001 B1 [0004]
- - CH 407459 [0005]
- - US 2600703 [0005]
- - US 2600714 [0005]
- - CH 404908 [0006]
- - GB 2208131 A [0007]
- - US 4276990 [0007]